Liebesgeschichten und Heurathssachen - Johann Nepomuk Nestroy
Liebesgeschichten und Heurathssachen - Johann Nepomuk Nestroy
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JOHANN NESTROY ‹LIEBESGESCHICHTEN UND HEURATHSSACHEN›<br />
FANNY. Gut, lassen Sie ihm ein Haus neben dem<br />
Ihrigen bauen, <strong>und</strong> sagen Sie dann, weiter um<br />
ein Haus!, wier ziehen augenblicklich ein.<br />
FETT (auffahrend). Was Du unterstehst<br />
Dich, wär das Deine Folgsamkeit.<br />
FANNY. Aber Papa, werden Sie doch nicht so heftig<br />
gegen Ihre gehorsame Tochter, ich sag Ihnen<br />
ja ganz in Gutem, daß keinen anderen lieben<br />
<strong>und</strong> heurathen kann als meinen Anton.<br />
FETT. Na wart! wart – !<br />
LUCIA. So ein Tyrann is mir noch nicht<br />
vorkommen, wo er eine Liebe sieht zerstört<br />
er s’. (Geht in die S[eitenthüre] l[inks] ab.)<br />
ULRIKE. Zürnen Sie Ihrer Tochter nicht H[err]<br />
v[on] Fett. Sie wurde vor Veränderung Ihrer<br />
Glücksumstände vorn jungen Buchner geliebt, von<br />
ihm hat sie die Überzeugung daß nicht Eigennutz –<br />
FANNY. Daß seine Umstände sich geändert haben –<br />
FETT. Ist Gr<strong>und</strong> genug für einen noblen Vater, ihm die<br />
noble Tochter zu verweigern. Dein Geliebter ist jetzt<br />
in anderen Umständen, folglich mach ich gar keine<br />
Umständ’ mit ihm. (Zu ULRIKE.) Mit Ihnen, Mamsell<br />
hab’ ich auch noch ein Wort von Liebe zu reden.<br />
ULRIKE. Mit mir?<br />
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