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Liebesgeschichten und Heurathssachen - Johann Nepomuk Nestroy

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JOHANN NESTROY ‹LIEBESGESCHICHTEN UND HEURATHSSACHEN›<br />

NEBEL (ihm entgegentretend). Wär z’ wünschen.<br />

BUCHNER. Was wollen Sie?<br />

NEBEL. Pardon, ich hab Ihr Selbstgespräch belauscht.<br />

BUCHNER. Dann sind Sie ein impertinenter Mensch.<br />

NEBEL. Möglich, <strong>und</strong> aus diesem Gr<strong>und</strong>e kann ich Ihnen<br />

vielleicht von Nutzen seyn – E[uer] G[naden], Herr<br />

v[on] Buchner, kennen S’ mich denn nicht mehr, den<br />

Nebel Ihren ehemahligen Bedienten auf Reisen.<br />

BUCHNER. Meiner Seel’, der Nebel, der liederlich Pursch,<br />

den ich voriges Jahr in Nürnberg davon gejagt hab.<br />

NEBEL. Ich bin der nehmliche, nehmen S’ mich wieder<br />

in Ihren Dienst, mir is drum zu thun zum Herrn<br />

von Fett ins Haus zu kommen, auch ich muß dort<br />

mit männlicher Kühnheit, weibliche Absichten<br />

mit einem ungewissen Ausgang realisieren,<br />

wier dienen also Einer dem Anderen.<br />

BUCHNER. Das wär wohl so übel nicht, aber<br />

ich bin nicht mehr in die Umständ, wo man<br />

sich einen Bedienten halten kann.<br />

NEBEL. Ich verlang’ keine Besoldung; Kost <strong>und</strong> Quartier<br />

muß uns einstweilen der H[err] v[on] Fett geben –<br />

BUCHNER. Auf die Art fehlet freylich nix, als die Livree.<br />

NEBEL. Die wer’n wier gleich haben. (Zieht seinen blauen<br />

Frack aus <strong>und</strong> nimmt ein Messer vom Tisch.) Vor 14<br />

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