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Liebesgeschichten und Heurathssachen - Johann Nepomuk Nestroy

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JOHANN NESTROY ‹LIEBESGESCHICHTEN UND HEURATHSSACHEN›<br />

WIRTH. So? weiß Er, daf man solche<br />

lockre Subjecte festsetzen laßt.<br />

NEBEL. Sie sprechen arrestierlich? Ich glaub’ aber<br />

nicht daß Sie so streng gegen einen Menschen<br />

verfahren werden, der gewisser Maßen durch<br />

die Bande des Blutes mit Ihnen verknüpft is.<br />

WIRTH. Er wird doch nicht ein Verwandter<br />

von mir seyn wollen.<br />

NEBEL. Die Umstände bestimmen mich dazu.<br />

Dencken Sie zurück an mehr als 30 Jahre?<br />

WIRTH. O, ich hab a sehr gutes Gedächtnis,<br />

mir kann man nix weis machen.<br />

NEBEL. Natürlich, was is etlichedreyßig Jahre<br />

Rückerinnerung für einen Mann der um mehr als<br />

100 Jahr z’ruck is. Sie werden sich also erinnern,<br />

daß vor so<strong>und</strong>soviel 30 Jahr eine Nina Nebel<br />

Kellnerin in Ihrem väterlichen Wirtshaus war.<br />

WIRTH. Als wenn’s gestern g’schehn wär.<br />

NEBEL. Dem Herrn seine verblichene Frau Mutter is<br />

damahls noch eine brennrothe Frau Wirthin g’west<br />

<strong>und</strong> hat damahls dieser Nina Nebel versprochen,<br />

wenn sie heurathet, <strong>und</strong> ein Mädl kriegt, so wird sie<br />

die Taufgodl seyn. Nun hat später diese Nina Nebel<br />

muthmaßlich geheurathet, ich bin aber zufällig ihr<br />

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