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Liebesgeschichten und Heurathssachen - Johann Nepomuk Nestroy

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JOHANN NESTROY ‹LIEBESGESCHICHTEN UND HEURATHSSACHEN›<br />

WIRTH. O, ich bitt’, die Rechnung betragt jetzt 286 fl<br />

36 Xer, is folglich nicht lumpig, <strong>und</strong> selbst das daß<br />

sie noch nicht bezahlt ist, wag’ ich vor der Hand<br />

nicht so zu nennen, kann aber demungeachtet die<br />

Bemerckung nicht unterdrücken, daß ich noch keinen<br />

Zwanziger von E[uer] G[naden] gesehen hab.<br />

NEBEL (f[ür] s[ich]). Die Wahrheit dringt doch am<br />

Ende immer siegreich durch, ich will ihr diesen<br />

Triumph gönnen, <strong>und</strong> Ermangelung eines andern<br />

Auswegs einmahl aufrichtig seyn. (Zum WIRTH.)<br />

Fre<strong>und</strong>, Sie sagen, daß Sie noch keinen Zwanziger<br />

von mir gesehen haben, da sind Sie in meiner<br />

Lag’, ich seh auch keinen, weil ich – wozu so<br />

einen Mann täuschen – weil ich keinen hab’.<br />

WIRTH (höchst betroffen). Sagen Sie das im Ernst?<br />

NEBEL. Parole. Sie können sich die volle Überzeugung<br />

aus meinen leeren Säcken hohlen.<br />

WIRTH (f[ür] s[ich). Das hab ich wieder mein<br />

Weib zu dancken, die hat immer so ein blindes<br />

Zutrauen zu die Paschischier. (Zu NEBEL.) Und<br />

Sie, Mann ohne Zwanziger, Sie haben sich<br />

unterstanden da zu zehren wie ein Lord?<br />

NEBEL. Das geschah aus Schonung für den Ruf Ihres<br />

Hotels. Wäre es ihnen denn angenehm, wenn’s heißet,<br />

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