Liebesgeschichten und Heurathssachen - Johann Nepomuk Nestroy
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NEBEL. Um einige Tausend Gulden, will ich mich<br />
gerne zu discretem Stillschweigen verpflichten.<br />
BUCHNER (FANNY entgegentretend, welche eben aus dein<br />
Hintergr<strong>und</strong>e rechts auftritt). Fanny! geliebte Fanny!<br />
FANNY. Anton!<br />
BUCHNER. Verzeih’ mir.<br />
FETT (einen raschen Entschluß fassend zu BUCHNER).<br />
Fre<strong>und</strong>, mögen Sie s’? Da hab’n Sie s’! Bündiger<br />
kann sich ein Vater nicht mehr ausdrücken (fügt<br />
mit großer Eilfertigkeit ihre Hände zusammen.)<br />
LUCIA. Die Klag’ auf Ehversprechen is<br />
schon beym Amtmann eingeleitet.<br />
FETT. Wär schad um die Prozess-Kosten[,] der<br />
Mensch is nix als ein herg’loffener Filou.<br />
LUCIA. Was!?<br />
NEBEL. Pfiffikus, wollen Sie sagen.<br />
BUCHNER. Der, Gott sey Danck, mit all seine<br />
Speculationen abbrennt is, so sollt’s jedem<br />
gehn, der sich deßtweg’n ein Pfiffikus nennt,<br />
weil er einen passablen Kopf mit einem<br />
gr<strong>und</strong>schlechten Herzen vereint.<br />
NEBEL. Ich werd’ mir’s mercken. (Zu LUCIA.)<br />
Und du schwingst kein Pardontüchel<br />
über den Delinquenten der Liebe?<br />
JOHANN NESTROY ‹LIEBESGESCHICHTEN UND HEURATHSSACHEN›<br />
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