Liebesgeschichten und Heurathssachen - Johann Nepomuk Nestroy
Liebesgeschichten und Heurathssachen - Johann Nepomuk Nestroy
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NEBEL. Ich bin ein Sohn, der (auf VINCELLI deutend)<br />
nothwendig so einen Vater brauchen könnt!<br />
(ALFRED mit ULRIKEN aus dem Hintergr<strong>und</strong> r[echts]<br />
kommend, führt selbe seinem Vater entgegen.)<br />
VINCELLI. Was ist das – !?<br />
ALFRED. Solche Reitze entschuldigen, haben Sie<br />
selbst gesagt – so drücken Sie verzeihend nun<br />
mich <strong>und</strong> die Erwählte an das Vaterherz.<br />
VINCELLI (mit höchstem Erstaunen ULRIKE<br />
betrachtend). Diese ist’s – das ist ja – sie<br />
selbst – Zug für Zug gleicht sie –<br />
ULRIKE (auf das Medaillon. zeigend, welches VINCELLI<br />
in der Hand hält). Dem Bilde ihrer Mutter, die<br />
einst lang vorher, eh’ sie gezwungen die Gattin<br />
meines Vaters ward, von Ihnen geliebt –<br />
VINCELLI (in sanftem Ton etwas verlegen). Schweigen<br />
Sie davon – ich habe – (b[ei] S[eite].) Verdammt,<br />
ich werde weich <strong>und</strong> die Leute sehen’s.<br />
ALFRED. Zögern Sie noch unsern B<strong>und</strong> zu segnen.<br />
VINCELLI. Ihr habt – (f[ür] s[ich].) Sie sind<br />
bereits vermählt, was nützt da – (Laut,<br />
doch etwas zögernd). Wohlan denn –<br />
ALFRED. Morgen soll unsere Hochzeit seyn!<br />
JOHANN NESTROY ‹LIEBESGESCHICHTEN UND HEURATHSSACHEN›<br />
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