Liebesgeschichten und Heurathssachen - Johann Nepomuk Nestroy
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15 te Scene<br />
(BUCHNER, dann VINCELLI.)<br />
JOHANN NESTROY ‹LIEBESGESCHICHTEN UND HEURATHSSACHEN›<br />
BUCHNER (allein, kommt aus dem Hintergr<strong>und</strong>e l[inks] um<br />
zwey Coulissen tiefer als die beyden Vorigen abgingen).<br />
Der Alfred wird mich für einen Kalfakter halten,<br />
<strong>und</strong> wird glauben, daß mich ’s Geld – nein ich muß<br />
einen Gewaltstreich zu seinen Gunsten ausüben.<br />
VINCELLI. Was nur Fett zögern mag? Der<br />
pastor loci muß heute noch –<br />
BUCHNER (vortretend). E[uer] G[naden] ich bin<br />
der, der um’s Geld heurathen soll.<br />
VINCELLI. Ah wie gerufen (ihn musternd). Nun mit Ihnen<br />
denck’ ich kann die Person doch zufrieden seyn.<br />
BUCHNER. Sie hat mich ersucht, E[uer] G[naden]<br />
das Medaillonkapsel zu übergeben. (Überreicht<br />
ihm das von ULRIKE erhaltene Medaillon.)<br />
VINCELLI. Die Person, mit der mein Sohn – ?<br />
BUCHNER. Ja die Person, mit der Ihr Sohn.<br />
VINCELLI (f[ür] s[ich]). Der Pflichtvergessene hat ihr<br />
gewiß sein Portrait – ich bin froh, daß Sie es in<br />
meine Hände – (öffnet das Medaillon.) Himmel – !!<br />
Seh ich recht – !? – (in großer innerer Bewegung.) Das<br />
is Amaliens Bild ja – ja – so war – (zu BUCHNER.)<br />
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