Liebesgeschichten und Heurathssachen - Johann Nepomuk Nestroy
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JOHANN NESTROY ‹LIEBESGESCHICHTEN UND HEURATHSSACHEN›<br />
BUCHNER. Der Fanny zum Possen. Ich lass’ es auf’s<br />
Äußerste ankommen. Es is auch, wie gesagt,<br />
eine Aufgab’, Ihnen zu verschmähen.<br />
ULRIKE. Sie sind so galant, daß ich Sie noch<br />
mit einer Bitte zu belästigen wage.<br />
BUCHNER. Alles, was Sie –<br />
ULRIKE. Geben Sie dem alten Marchese wenn Sie ihn<br />
allein sprechen dieses Bild. (Giebt ihm ein Medaillon.)<br />
BUCHNER (es nehmend). Wird pünctlich besorgt.<br />
ULRIKE (b[ei] S[eite]). Erfahren soll er, daß er jetzt<br />
feindlich das Glück derjenigen zerstört, deren<br />
Mutter einst durch ihn ein ähnlich Loos zu<br />
Theil geworden. (Zu BUCHNER) Nun will ich,<br />
zum Dank für Ihre Güte, zwischen Ihnen <strong>und</strong><br />
der armen Fanny als Vermittlerin auftreten.<br />
BUCHNER (aufbrausend). O, da vermittelt sich nichts mehr.<br />
ULRIKE. Wier wollen sehn, ich schicke sie hierher.<br />
BUCHNER. Nein, nein, Sie, da geh’ ich lieber gleich. Ich<br />
versteck’ mich in ein Gebüsch, wo mich kein Mensch<br />
mehr find’t, <strong>und</strong> geh’ zeitlebens nicht mehr heraus<br />
aus dem Gebüsch. (Eilt im Hintergr<strong>und</strong> l[inks] ab.)<br />
ULRIKE (allein). Närrischer Mensch – (sich nach rechts<br />
wendend <strong>und</strong> in die Scene sehend.) Geht dort nicht<br />
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