Liebesgeschichten und Heurathssachen - Johann Nepomuk Nestroy
Liebesgeschichten und Heurathssachen - Johann Nepomuk Nestroy
Liebesgeschichten und Heurathssachen - Johann Nepomuk Nestroy
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
JOHANN NESTROY ‹LIEBESGESCHICHTEN UND HEURATHSSACHEN›<br />
BUCHNER (verblüfft). Wen soll ich den nacher heurathen?<br />
FETT. Die Geliebte des jungen Tschinelli, der<br />
Alte is dagegen, dafür zahlt er das Geld, wenn<br />
sich ein g’schwinder Heurather find’t.<br />
BUCHNER (mit Befremden <strong>und</strong> Erstaunen). Die<br />
soll ich heurathen? (B[ei] S[eite].) Sie is schön<br />
die Ulrike, – w<strong>und</strong>erschön – aber –<br />
FETT. Überlegen Sie?<br />
BUCHNER. G’rad fang ich an.<br />
FETT. Überlegen Sie zu!<br />
BUCHNER (b[ei] S[eite]). Nein Alfred – wenn auch<br />
die Lieb nicht wär’ – so einen Verrath an der<br />
Fre<strong>und</strong>schaft, brächt ich nit über’s Herz – aber –<br />
FETT (ungeduldig). Überlegen Sie noch lang?<br />
BUCHNER. Gleich bin ich fertig. (B[ei] S[eite].)<br />
Eine Rache wär aber das an der Fanny<br />
– eine ächte Rache an der falschen Seel’, wenn<br />
ich, – versteht sich nur zum Schein –<br />
FETT (ärgerlich). Jetzt werd’ ich Ihnen<br />
gleich helfen überlegen.<br />
BUCHNER. Nur noch einen Augenblick – (tritt einen<br />
Schritt bey Seite <strong>und</strong> sinnt gesticulierend nach.)<br />
FETT (schnurrt ihn in kleiner Pause an). Sie – glauben<br />
Sie ich bin Ihr Narr – oder ich hab nix Besseres<br />
125