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Liebesgeschichten und Heurathssachen - Johann Nepomuk Nestroy

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JOHANN NESTROY ‹LIEBESGESCHICHTEN UND HEURATHSSACHEN›<br />

Schwöre!“ – „Ich schwöre!“ – „Heilig sey dir die<br />

Pflicht!“<br />

Und so macht sich die Gschicht[,]<br />

<strong>und</strong> so macht sich die Gschicht.<br />

Bald darauf lehnt er so an ihr’m Fenster, „Ha! seht!<br />

Was will denn der Gschwuf dort, der vis a vis steht[?“]<br />

„Laß’n stehn wenn’s ihn gfreut“, sagt s’ in Unschuldsgefühl.<br />

„Der steht wegen dir da, du falsches Crocodil.<br />

Wo krieg ich denn billig nur gschwind ’a Hyäne,<br />

Die dich zu zerfleischen mir leiht ihre Zähne,<br />

Ha Fluch dir du Schlange, Fluch für immerdar.“<br />

Er zerreißt sich’s Crawatel[,] zersaust sich die Haar!<br />

Indem er mit’n Kopf a paar Glasthür’n einrennt!<br />

Und die Gschicht hat ein End<br />

<strong>und</strong> die Gschicht hat ein End repet[ieren]<br />

4.<br />

„Ich bin Wittiber Schatz,“ sagt ein buckliger Schneider,<br />

[„] A Wittiber seyn S’ <strong>und</strong> was ists hernach weiter.“<br />

„’s könnt allerhand sein, denn ich lieb dich unsinni[,]<br />

Gehn wir Morgen spaziern hinaus vor für die Linie![“]<br />

Die Hoffnung Frau Mast’rin z’wern, ’s Madl besticht,<br />

Und so macht sich die Gschicht[,]<br />

<strong>und</strong> so macht sich die Gschicht.<br />

119

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