Liebesgeschichten und Heurathssachen - Johann Nepomuk Nestroy
Liebesgeschichten und Heurathssachen - Johann Nepomuk Nestroy
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Lied<br />
JOHANN NESTROY ‹LIEBESGESCHICHTEN UND HEURATHSSACHEN›<br />
nämliche herum, aber die Art <strong>und</strong> Weise, wie s’<br />
anfangen <strong>und</strong> auswerden ist so unendlich verschieden,<br />
daß es gar nicht uninteressant is, selbe zu beobachten.<br />
1.<br />
„O Holde ich liebe dich mit heißem Sehnen,<br />
Es perlet das Auge mir von Sehnsuchtsthränen“,<br />
„Mein Adolf“ – „O Nina, o Göttin o Stern“,<br />
Und einige Seufzer sonst is nicht viel z’hörn.<br />
„Mein bist du“, – „Dein ewig“ – „Du mein<br />
Lebenslicht!“<br />
Und so macht sich die Gschicht[,]<br />
<strong>und</strong> so macht sich die Gschicht.<br />
Nach einiger Zeit kommt s’[,] die Aug’n roth geweint,<br />
Verhältniße trennen was Liebe vereint,<br />
„Es zwingt mich der Vater zu einer Parthie,<br />
Wohl glänzend allein ich vergesse dich nie.“<br />
„So lebe denn glücklich“ sagt er resigniert,<br />
„<strong>und</strong> denk daß mir Ruhe im Grabe nur wird“;<br />
Er geht <strong>und</strong> verhüllt sich das Gsicht mit die Händ!<br />
Und die Gschicht hat ein End’[,]<br />
<strong>und</strong> die Gschicht hat ein End’,<br />
<strong>und</strong> die Gschicht repet[ieren]<br />
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