Liebesgeschichten und Heurathssachen - Johann Nepomuk Nestroy
Liebesgeschichten und Heurathssachen - Johann Nepomuk Nestroy
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JOHANN NESTROY ‹LIEBESGESCHICHTEN UND HEURATHSSACHEN›<br />
WIRTH (äußerst erstaunt). Was? – Exlenz – sein Vater!?<br />
VINCELLI. Wie oft soll ich’s noch wiederhohlen,<br />
was ich so gerne verschweigen möchte,<br />
der junge Mann ist mein Sohn.<br />
WIRTH. Wenn’s so ist, dann kann ich nur sagen, Exlenz<br />
– (überreicht ihm mit einem tiefen Compliment, den<br />
Brief. Für sich.) Der Nebel hat mir g’sagt, daß er<br />
vielleicht einen sehr noblen Vater hat; jetzt is<br />
er auf einmahl zum Vorschein gekommen.<br />
VINCELLI. Verlassen Sie mich jetzt.<br />
WIRTH. Zu Befehl – nur möcht’ ich noch, wenn<br />
es ohne unangenehme Aufregung geschehen<br />
könnte, in submisseste Anregung bringen, daß<br />
mir der junge Herr 286 fl 36 Xer schuldig ist.<br />
VINCELLI. Setzen Sie den Betrag auf meine Rechnung.<br />
WIRTH. Jetzt hätt ich bey einem Haar „Jucheh!“ gesagt,<br />
wenn es nicht (sich tiefverneigend) gegen den Respekt<br />
wäre. (B[ei] S[eite].) Das is ein Vater der sich g’waschen<br />
hat; hat der Nebel ein Glück. – (Im Abgehen.) Die<br />
Nachricht is wieder was für die Meinige, denn das<br />
is gar eine theilnehmende Seel’ (zur M[itte] ab.)<br />
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