Dem Leben auf der Spur - Ich entscheide mich selbst
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nen. Außerdem waren Geburtstage, Namenstage<br />
o<strong>der</strong> Jubiläen immer ein Anlass zu feiern. Ins Recohaus<br />
zog auch <strong>der</strong> Fasching ein. Haus schmücken,<br />
geschminkt werden und Polonaise gehörten einfach<br />
dazu.<br />
Aufgerichtet werden<br />
Ausgehend vom Aufrichten <strong>der</strong> gekrümmten Frau<br />
durch Jesus in <strong>der</strong> Hl. Schrift, machte P. Anselm mit<br />
uns den Versuch, gekrümmt - mit dem Kopf zum Boden<br />
zeigend - durch den Raum zu gehen. Es war ein<br />
beklemmendes Gefühl, als ob ich keine Luft mehr<br />
kriegen würde. P. Anselm ging zum ersten hin und<br />
richtete ihn <strong>auf</strong>. Die Aufgerichteten machten dies an<br />
den nächsten usw. Die Erfahrung, von <strong>der</strong> Beklemmung<br />
und <strong>der</strong> Enge zu einem neuen Selbstwertgefühl<br />
und Festigkeit zu gelangen, hatte etwas Befreiendes.<br />
Auftanken<br />
Vesper in <strong>der</strong> Abteikirche und die Gottesdienste in <strong>der</strong><br />
Gruppe waren für <strong>mich</strong> Tankstellen für die Seele. Die<br />
Einübung in die Stille mit P. Daniel war für <strong>mich</strong> sicher<br />
nicht einfach, weil viele Gedanken <strong>mich</strong> bewegten.<br />
Aber ich sah es als eine Chance, in <strong>der</strong> Stille auch<br />
Gott handeln zu lassen.<br />
<strong>Leben</strong> mit <strong>der</strong> Reco-Box<br />
Wie bin ich gerüstet für die Zeit danach, wenn ich<br />
wie<strong>der</strong> in meine Gemeinschaft zurückkehre? Eine<br />
Frage, die <strong>mich</strong> gerade in den letzten Wochen des<br />
Aufenthaltes immer stärker beschäftigte. Dazu half mir<br />
das Erstellen <strong>der</strong> Reco-Box. Aufgabe war es, einen<br />
Karton außen mit Bil<strong>der</strong>n aus Kalen<strong>der</strong>blättern zu<br />
bekleben mit dem Augenmerk: Was ist mir wichtig?<br />
„Gut für sich selber sorgen“, war immer wie<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Tenor in <strong>der</strong> Gruppe. Darum sollte in die Box auch<br />
alles, was ich angehen will, was mein <strong>Leben</strong> bereichern<br />
kann. Und zu Hause ab und zu reinschauen,<br />
damit ich es nicht vergesse, <strong>auf</strong> <strong>mich</strong> besser acht zu<br />
geben.<br />
Denn ich bin <strong>der</strong> Dirigent, <strong>der</strong> die eigene <strong>Leben</strong>s-<br />
Symphonie schreibt und sie interpretiert - eine Erkenntnis<br />
aus einem meiner Einzelgespräche. Und<br />
eine Herausfor<strong>der</strong>ung, zu sagen: „<strong>Ich</strong> will ...“<br />
Winter ade ...<br />
12 Wochen Intensivkurs und Rüstzeug für ein gutes<br />
und geschmackvolles <strong>Leben</strong>. Und manche Knoten<br />
wie<strong>der</strong> entwirren. <strong>Ich</strong> bekam viele Möglichkeiten angeboten,<br />
das „<strong>Leben</strong> mit all seinen Kostbarkeiten neu<br />
zu schmecken.“ Es war für <strong>mich</strong> eine wertvolle Zeit in<br />
Münsterschwarzach mit manchen innerlichen Kämpfen<br />
und <strong>der</strong> Entscheidung nach meinem guten Weg.<br />
Danke dem Team für das sensible und wertschätzen-<br />
de Mitgehen und <strong>der</strong> Gruppe für die Offenheit, für<br />
Lachen und Weinen, für die Geselligkeit und <strong>der</strong> gemeinsamen<br />
Wegstrecke.<br />
In einem Jahr sehen wir uns wie<strong>der</strong> zur Reflexion. <strong>Ich</strong><br />
bin gespannt, welchen Weg je<strong>der</strong> von uns eingeschlagen<br />
hat und welche Entscheidungen getroffen<br />
wurden.<br />
Die Reco-Box steht <strong>auf</strong> meiner Kommode, damit ich<br />
sie sehe und erinnert werde: da war doch was in<br />
Münsterschwarzach ... was ich als Geschenk erfahren<br />
durfte und was mir wichtig geworden ist. Und ich will<br />
gut <strong>auf</strong> <strong>mich</strong> <strong>auf</strong>passen. Das wünsche ich auch meinen<br />
Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmern.<br />
M. W.