10.02.2013 Aufrufe

Wachstum und Emissionen von Fichten im Taunus - Fachbereich ...

Wachstum und Emissionen von Fichten im Taunus - Fachbereich ...

Wachstum und Emissionen von Fichten im Taunus - Fachbereich ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />

<strong>Fachbereich</strong> Geowissenschaften<br />

Institut für Atmosphäre <strong>und</strong> Umwelt<br />

<strong>Wachstum</strong> <strong>und</strong> <strong>Emissionen</strong> <strong>von</strong> <strong>Fichten</strong> <strong>im</strong> <strong>Taunus</strong> -<br />

<strong>Wachstum</strong>smessungen <strong>und</strong><br />

Skalierung <strong>von</strong> Küvettenmessungen auf<br />

Waldemissionen unter verschiedenen<br />

Stressbedingungen<br />

Masterarbeit<br />

zur Erlangung des akademischen Grades<br />

Master of Science (M. Sc.)<br />

vorgelegt <strong>von</strong><br />

Cynthia Margaretha Schäfer<br />

Matrikelnummer: 2904379<br />

Studiengang: M.Sc. Umweltwissenschaften<br />

Erstgutachter: Jun. Prof. Dr. Boris Bonn<br />

Zweitgutachter: Prof. Dr. Thomas Hickler<br />

Frankfurt am Main, 15. März 2012


Erklärung<br />

Ich versichere hiermit, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig verfasst <strong>und</strong> keine ande-<br />

ren als die <strong>im</strong> Literaturverzeichnis angegebenen Quellen benutzt habe.<br />

Alle Stellen, die wörtlich oder sinngemäß aus veröffentlichten oder noch nicht veröffentlich-<br />

ten Quellen entnommen sind, sind als solche kenntlich gemacht.<br />

Die Zeichnungen oder Abbildungen in dieser Arbeit sind <strong>von</strong> mir selbst erstellt worden oder<br />

mit einem entsprechenden Quellennachweis versehen.<br />

Diese Arbeit ist in gleicher oder ähnlicher Form noch bei keiner anderen Prüfungsbehörde<br />

eingereicht worden.<br />

Frankfurt, den ……………….<br />

_________________________________<br />

Unterschrift


Zusammenfassung<br />

Diese Arbeit befasste sich mit der Charakterisierung <strong>von</strong> beispielhaften Zweigemissionsmes-<br />

sungen einer Fichte auf dem Kleinen Feldberg. Die Zweigemissionen der Monoterpene soll-<br />

ten auf die Nadelgesamtmasse <strong>von</strong> zwei typischen <strong>Fichten</strong> <strong>im</strong> <strong>Taunus</strong> gleicher Art in unter-<br />

schiedlichen Höhen skaliert werden, um die ausgestoßene Menge abschätzen zu können <strong>und</strong><br />

ihre Gesamtwirkung <strong>im</strong> Wald festzulegen. Zudem wurde die Abhängigkeit der Monoterpen-<br />

<strong>und</strong> Isoprenemission <strong>von</strong> Einflussfaktoren wie Temperatur, Strahlung, Luftfeuchtigkeit <strong>und</strong><br />

Ozon überprüft. Auch eine saisonale Abhängigkeit der Emission konnte beobachtet werden.<br />

Die Emissionsmessungen wurden <strong>im</strong> Rahmen einer Doktorarbeit auf dem Kleinen Feldberg<br />

<strong>von</strong> April bis Mitte November 2011 am <strong>Taunus</strong> Observatorium durchgeführt. Dazu wurde an<br />

einem Beispielzweig einer Fichte auf dem Kleinen Feldberg eine Pflanzenküvette angebracht<br />

<strong>und</strong> mittels eines PTR-MS die <strong>Emissionen</strong> gemessen. Die Daten konnten für die Berechnun-<br />

gen verwendet werden. Anhand der Ergebnisse konnte eine Temperaturabhängigkeit der Mo-<br />

noterpenemissionen festgestellt werden. Die Monoterpenemission stieg exponentiell mit der<br />

Temperatur. Der Temperaturzusammenhang wurde für verschiedene Zeiträume wie Tage,<br />

Monate <strong>und</strong> über eine ganze Saison, einzeln betrachtet. Dabei wurde die stärkste Temperatur-<br />

abhängigkeit mit einem β-Koeffizient <strong>von</strong> 0,14±0,03 <strong>im</strong> Frühling gef<strong>und</strong>en, danach folgte der<br />

Sommer mit 0,11±0,02. Der geringste Wert wurde <strong>im</strong> Herbst mit einem β-Koeffizienten <strong>von</strong><br />

0,07±0,01 beobachtet. Auch bei der relativen Luftfeuchtigkeit konnte eine Beeinflussung der<br />

Emission beobachtet werden. Die Pflanzenatmung wird bei einer feuchten Blattoberfläche<br />

reduziert, indem die Stomata geschlossen werden. Isopren zeigte wie die Monoterpene haupt-<br />

sächlich eine Temperatur- <strong>und</strong> Strahlungsabhängigkeit. Für die Extrapolation der Monoter-<br />

penemission über den Messzeitraum wurde die Biomasse <strong>von</strong> zwei <strong>Fichten</strong> in unterschiedli-<br />

cher Höhe <strong>im</strong> <strong>Taunus</strong> best<strong>im</strong>mt, um einen Mittelwert der Biomasse zu erhalten. Dabei wurden<br />

die Astlängen aller Pr<strong>im</strong>äräste <strong>und</strong> die Nadeltrockenmasse <strong>von</strong> Beispielästen aus verschiede-<br />

nen Baumhöhen best<strong>im</strong>mt, um die gesamte Nadelbiomasse erhalten zu können. Außerdem<br />

wurde das 1000-Nadelgewicht ermittelt, um die Menge der Nadeln <strong>und</strong> die Unterschiede in<br />

den Höhen feststellen zu können. Dabei wurde eine Nadeltrockenmasse <strong>von</strong> 178±43 kg<br />

(Baum A) bei einer Geländehöhe <strong>von</strong> 570 m <strong>und</strong> 95±23 kg (Baum B) in einer Höhe <strong>von</strong> 536<br />

m errechnet. Bei der Extrapolation der gesamten Monoterpenemission des Beispielzweigs auf<br />

dem Kleinen Feldberg auf die beispielhaften <strong>Fichten</strong> aus dem <strong>Taunus</strong> konnte ein Gesamtaus-<br />

stoß <strong>von</strong> 139±85 g bei Baum A <strong>und</strong> 74±45 g Monoterpene bei Baum B der beiden <strong>Fichten</strong> <strong>im</strong><br />

Messzeitraum abgeschätzt werden. Die höchsten <strong>Emissionen</strong> werden aufgr<strong>und</strong> der Biomasse-<br />

verteilung <strong>im</strong> oberen Kronenbereich erwartet.


Inhaltsverzeichnis<br />

1 Einleitung ........................................................................................................................ 1<br />

1.1 Bildung <strong>und</strong> Emission <strong>von</strong> Terpenen <strong>und</strong> deren Einflussgrößen ................................ 5<br />

1.1.1 Stomataregulation ................................................................................................. 9<br />

1.1.2 Temperatur <strong>und</strong> Strahlung .................................................................................. 10<br />

1.1.3 Ozonstress .......................................................................................................... 12<br />

1.1.4 Trockenstress ...................................................................................................... 14<br />

1.1.5 Fraßfeinde <strong>und</strong> andere Faktoren ......................................................................... 14<br />

1.2 Ihre Rolle in der Troposphäre .................................................................................... 15<br />

1.2.1 Oxidation <strong>von</strong> Terpenen ..................................................................................... 16<br />

1.2.2 Kl<strong>im</strong>arelevanz .................................................................................................... 18<br />

1.3 Biomasseerhebungen ................................................................................................. 20<br />

1.3.1 Einflussfaktoren auf die Nadelbiomasse <strong>und</strong> Produktivität ............................... 21<br />

1.4 Ziele der Arbeit .......................................................................................................... 23<br />

2 Untersuchungsgebiet ................................................................................................. 25<br />

3 Materialien <strong>und</strong> Methoden ..................................................................................... 27<br />

3.1 Die Fichte (Picea abies) ............................................................................................ 27<br />

3.2 Emissionsmessungen ................................................................................................. 28<br />

3.2.1 Durchführung der Messungen ............................................................................ 30<br />

3.2.2 Das PTR-MS-Messsystem ................................................................................. 31<br />

3.2.3 Berechnung der <strong>Emissionen</strong> ............................................................................... 35<br />

3.3 Biomassebest<strong>im</strong>mungen ............................................................................................ 37<br />

3.3.1 Aufnahme der Biomasse .................................................................................... 38<br />

3.3.2 Nadeltrockengewicht .......................................................................................... 39<br />

3.4 Extrapolation der Küvettenmessungen ...................................................................... 40<br />

3.5 Messungen der meteorologischen Parameter ............................................................ 40<br />

3.6 Statistische Auswertungen ......................................................................................... 43


4 Ergebnisse ..................................................................................................................... 46<br />

4.1 Biomasse des Küvettenastes ...................................................................................... 46<br />

4.2 Biomasse der gefällten <strong>Fichten</strong> .................................................................................. 47<br />

4.2.1 Nadeltrockengewicht .......................................................................................... 49<br />

4.2.2 Verteilung der Nadelbiomasse mit der Höhe ..................................................... 53<br />

4.3 Meteorologische Parameter ....................................................................................... 54<br />

4.3.1 Temperatur ......................................................................................................... 55<br />

4.3.2 Luftfeuchte ......................................................................................................... 56<br />

4.3.3 Ozonkonzentration ............................................................................................. 57<br />

4.4 Emissionsverhalten der BVOCs ................................................................................ 59<br />

4.5 Einflussgrößen der Emission ..................................................................................... 66<br />

4.6 Extrapolation der Monoterpenemission..................................................................... 74<br />

5 Diskussion ..................................................................................................................... 81<br />

5.1 Biomasse der untersuchten <strong>Fichten</strong> ........................................................................... 81<br />

5.1.1 Anzahl der Äste <strong>und</strong> die Astlängen .................................................................... 83<br />

5.1.2 Nadelmasse <strong>und</strong> -morphologie ........................................................................... 84<br />

5.2 Emissionsmessungen ................................................................................................. 85<br />

5.2.1 Weitere Einflussfaktoren .................................................................................... 86<br />

5.2.2 Extrapolation der Emission ................................................................................ 90<br />

6 Fazit ................................................................................................................................ 93<br />

7 Danksagung .................................................................................................................. 95<br />

8 Abbildungsverzeichnis ............................................................................................. 96<br />

9 Tabellenverzeichnis ................................................................................................... 99<br />

10 Abkürzungsverzeichnis .......................................................................................... 100<br />

11 Literaturverzeichnis ................................................................................................ 102<br />

12 Anhang ......................................................................................................................... 108


1 Einleitung<br />

Eine Vielfalt <strong>von</strong> organischen Verbindungen wird <strong>von</strong> der Vegetation emittiert. Diese bioge-<br />

nen Verbindungen sind in der Atmosphäre sehr reaktiv. Es handelt sich hierbei <strong>im</strong> Wesentli-<br />

chen um Alkene <strong>und</strong> reaktive Oxidationsprodukte mit Kohlenstoff-Kohlenstoff Doppelbin-<br />

dungen wie z.B. Methacrolein (MACR) oder Methylvinylketon (MVK). Diese umfassen so-<br />

wohl kleine Verbindungen wie Isopren (C5H8) als auch die Terpene (Monoterpene, C10H16;<br />

Sesquiterpene, C15H24; Diterpene, C20H32 usw.), die mit zunehmender Größe in ihrer Reakti-<br />

vität u.a. mit Ozon ansteigen (Seinfeld et al., 2006). Schon vor ungefähr 50 Jahren entdeckte<br />

Went (Went, 1960) einen signifikanten Einfluss der Vegetation durch die Emission <strong>von</strong><br />

leichtflüchtigen organischen Verbindungen (VOCs) auf die Atmosphärenchemie <strong>und</strong> der Par-<br />

tikelbildung, indem er den Effekt des „Blauen Dunstes“ über den Wäldern der Smoky Moun-<br />

tains in den USA untersuchte. Went erklärte den Dunsteffekt durch die Oxidation <strong>von</strong> bioge-<br />

nen flüchtigen organischen Verbindungen (BVOCs), die Produkte unterschiedlicher Flüchtig-<br />

keit formen, zum Teil nukleieren <strong>und</strong> somit die einfallende solare Strahlung nach der Ra-<br />

yleigh-Theorie bläulich streuen. Somit war die Beeinflussung des terrestrischen Strahlungs-<br />

haushalts durch BVOCs postuliert. Neuere Arbeiten z.B. <strong>von</strong> J<strong>im</strong>enez et al. (2009) <strong>und</strong> Hall-<br />

quist et al. (2009) zeigen, dass die emittierten Terpene <strong>und</strong> ihre Oxidationsprodukte für mehr<br />

als 50% der atmosphärischen Aerosolmasse verantwortlich sind <strong>und</strong> zumindest das <strong>Wachstum</strong><br />

neugebildeter Aerosolteilchen zu strahlungsaktiven Partikeln (blauer Dunst <strong>und</strong> Wolkenkei-<br />

me) verursachen. Jedoch ist die Zahl der beteiligten Substanzen enorm (Goldstein <strong>und</strong> Galbal-<br />

ly, 2007; Hallquist et al., 2009).<br />

Es wurden über 100 Substanzen verschiedener Stoffklassen in den Wäldern gef<strong>und</strong>en. Eine<br />

Vielzahl ist aktuell vermutlich noch unbekannt (Goldstein <strong>und</strong> Galbally, 2007). Heute wird<br />

die Bedeutung biogener organischer Verbindungen vor allem für ihren Beitrag zum Oxidati-<br />

onspotential in der Atmosphäre gesehen. Eine große Rolle spielt dabei die photochemische<br />

Ozonbildung (Möller, 2003) <strong>und</strong> die OH-Reaktivität (Lelieveld et al., 2008). Der Fokus liegt<br />

neben Methan, dem häufigsten <strong>und</strong> sehr langlebigen Kohlenwasserstoff in der Atmosphäre,<br />

bei den Nicht-Methan-Kohlenwasserstoffen (NMVOCs), z.B. den Isoprenoiden, die aus Isop-<br />

ren-Einheiten (C5)n bestehen. Je nach Anzahl der Isopren-Untereinheiten (2-Methyl-Butan-<br />

Untereinheiten) unterscheidet man Mono- (C10), Sesqui- (C15), Di- (C20), Sester- (C25), Tri-<br />

(C30) <strong>und</strong> Tetraterpene (C40) sowie Polyterpene (>C45) (Breitmaier, 1999), bzw. deren Oxida-<br />

tionsprodukte. Verschiedene Stressfaktoren best<strong>im</strong>men in welchem Rahmen BVOCs emittiert<br />

1


1 Einleitung<br />

werden. Diese sind beispielsweise Temperatur, Trockenheit <strong>und</strong> Oxidationsstress (z.B. durch<br />

Ozon) (Bonn et al. 2007), wie auch Beschädigung des Baums oder Schädlingsbefall (Kessel-<br />

meier u. Staudt, 1999). Nach Guenther et al. (1995) wird der jährliche globale biogene flüch-<br />

tige organische Kohlenstofffluss auf 1150 Tg C geschätzt, das sind ungefähr 2% der geschätz-<br />

ten globalen Kohlenstoffass<strong>im</strong>ilation des terrestrischen Ökosystems (Grace et al, 2000). Die-<br />

ser Fluss setzt sich aus ca. 44 % Isopren, 11 % Monoterpenen, 22,5 % anderen reaktiven VOC<br />

<strong>und</strong> 22,5 % anderen VOCs zusammen (Guenther et al., 2006). Die Menge Kohlenstoff die<br />

durch anthropogene <strong>Emissionen</strong> in die Atmosphäre gebracht wird, beläuft sich hingegen auf<br />

etwa 140 Tg/a, also ungefähr 12 % der biogenen Emission (Hallquist et al., 2009; Goldstein u.<br />

Galbally, 2007). Isopren <strong>und</strong> Monoterpene werden als die wichtigsten VOCs in Hinsicht auf<br />

die Auswirkungen auf die Atmosphäre erachtet (Kuhn et al., 2004). Allerdings existiert bis<br />

dato noch kein globaler Datensatz bzw. eine Beschreibung für die höheren Terpene (Sesqui-<br />

terpene u.a.), welche extrem reaktiv sind.<br />

Der häufigste nicht-Methan Kohlenwasserstoff Isopren wird in Abhängigkeit <strong>von</strong> der photo-<br />

synthetisch aktiven Strahlung <strong>und</strong> der Temperatur ausgestoßen, es dominiert daher in sonnen-<br />

reichen Regionen. Etwa 50 % des globalen Flusses <strong>von</strong> Isopren wird aus diesen Gründen in<br />

tropischen Regionen vermutet. Monoterpene werden hingegen als Funktion der Temperatur<br />

ausgestoßen. Ihre Hauptemission findet ebenfalls in den Tropen statt, die <strong>Emissionen</strong> nehmen<br />

aber nach Norden hin nicht so stark ab. In den mittleren <strong>und</strong> hohen Breiten dominieren daher<br />

die Monoterpenemissionen (Guenther et al., 1995). Die <strong>Emissionen</strong> können mit der Höhe<br />

über Gr<strong>und</strong> innerhalb der Vegetation aufgr<strong>und</strong> <strong>von</strong> Strahlungs- <strong>und</strong> Temperaturunterschieden<br />

merklich variieren. Harley et al. (1997) konnte ermitteln, dass die Emissionskapazität <strong>von</strong><br />

schattenexponierten Blättern, die 3-5 m unterhalb der Spitze der Krone in temperierten Wäl-<br />

dern wachsen, lediglich halb so hoch ist, wie die <strong>von</strong> sonnenexponierten Blättern, die an der<br />

Spitze der Kiefer wachsen.<br />

Es wurde ermittelt, dass VOCs an der Bildung <strong>von</strong> sek<strong>und</strong>ären organischen Aerosolen (SOA)<br />

beteiligt sind, die den Strahlungshaushalt <strong>und</strong> somit das Kl<strong>im</strong>a beeinflussen können (Kulmala<br />

et al., 2004; Spracklen et al., 2008). Aerosolpartikel beeinflussen das Kl<strong>im</strong>a entweder direkt<br />

durch das Reflektieren oder Absorbieren <strong>von</strong> Strahlung oder indirekt durch die Wirkung als<br />

Wolkenkondensationske<strong>im</strong>e (CCN). Es wurde mit einem einfachen Strahlungsmodel abge-<br />

schätzt, dass in borealen Breiten durch BVOCs neu geformten Partikel die Wolkenkondensa-<br />

tionske<strong>im</strong>e verdoppeln (<strong>von</strong> ungefähr 100 bis 200 cm -3 ) <strong>und</strong> daraus ein negativer Strahlungs-<br />

antrieb <strong>von</strong> -1,8 bis -6,7 W m -2 folgen könnte (Spracklen et al., 2008).<br />

2


1 Einleitung<br />

Zu dem Ausstoß <strong>von</strong> biogenen Terpenen bestehen noch Kenntnislücken, zu deren Schließung<br />

Messungen an einer Fichte am Kleinen Feldberg beitragen sollen. Die kurzzeitige Emission<br />

<strong>von</strong> Monoterpenen wird heute hinreichend verstanden <strong>und</strong> ist gut erforscht, hingegen existie-<br />

ren zu der langzeitlichen Variabilität der Emissionskapazität über Zeitskalen <strong>von</strong> einzelnen<br />

Tagen, Wochen <strong>und</strong> Monaten auf die Atmosphärenchemie noch nicht genügend Studien. Ins-<br />

besondere der Einfluss des <strong>Wachstum</strong>sprozesses, der Witterungsbedingung <strong>und</strong> die langzeitli-<br />

che Beschreibung der <strong>Emissionen</strong> mit hoher Zeitauflösung sind aktuell noch unvollständig<br />

beschrieben. Dieses Wissen ist aber essentiell für das Erfassen <strong>und</strong> Verstehen zukünftiger<br />

Veränderungen. Auch die Speicherkapazität <strong>von</strong> CO2 <strong>und</strong> damit das <strong>Wachstum</strong> sind <strong>von</strong> gro-<br />

ßer Bedeutung. Aufgr<strong>und</strong> sich ändernden Temperaturen oder Trockenstress verändern sich die<br />

Aufnahme <strong>von</strong> CO2 <strong>und</strong> auch der Ausstoß <strong>von</strong> Wasserdampf. Zukünftig steigende Tempera-<br />

turen können zu einer Ausdünnung <strong>und</strong> Verdrängung verschiedener Baumarten führen (Grote,<br />

2002).<br />

Da das <strong>Wachstum</strong> der <strong>Fichten</strong> <strong>von</strong> den Erbanlagen <strong>und</strong> den vorherrschenden Umweltbedin-<br />

gungen (z.B. Strahlung, Nährstoffe, Wasserversorgung, Konkurrenz usw.) best<strong>im</strong>mt wird,<br />

handelt es sich bei der angenommenen Biomasse in dieser Arbeit um eine Abschätzung. Pri-<br />

mär beruht das <strong>Wachstum</strong> der Bäume auf der Stoffproduktion durch Photosynthese <strong>und</strong> se-<br />

k<strong>und</strong>är auf den verschiedenen Stoffumsetzungen <strong>und</strong> -verschiebungen (Schmidt-Vogt, 1986).<br />

Nach Schöpfer (1961) nehmen die Nadeltrockengewichte innerhalb der Krone bei gleichaltri-<br />

gen Nadeln vom Kronenansatz zum Gipfel zu. Wichtig für die Ass<strong>im</strong>ilation ist die stomatat-<br />

ragende Nadeloberfläche, die innerhalb der Krone pro Einzelnadel <strong>von</strong> der Schatten- bis<br />

Lichtkrone ebenfalls zun<strong>im</strong>mt. Lichtnadeln haben dementsprechend auch größere Oberflä-<br />

chen. Durch das steigende Nadelgewicht n<strong>im</strong>mt aber umgekehrt die Zahl der Nadeln je kg<br />

Nadeltrockengewicht zur Lichtkrone ab. Somit ist nach Schmidt-Vogt (1986) trotz größerer<br />

Oberfläche der Lichtnadeln die Nadeloberfläche je kg Nadeltrockengewicht <strong>von</strong> der Schat-<br />

tenkrone zur Lichtkrone kleiner. Nach H. Schmidt (1953), der 40 <strong>Fichten</strong> <strong>im</strong> bayrischen Al-<br />

penvorland untersuchte, n<strong>im</strong>mt die Ass<strong>im</strong>ilationsintensität zu, je geringer das Nadelgewicht<br />

ist. Dementsprechend würden Schattennadeln intensiver ass<strong>im</strong>ilieren, als Lichtnadeln.<br />

Der durch die Ass<strong>im</strong>ilation aufgenommene Kohlenstoff kann in der Pflanze weiter verwertet<br />

werden, u. a. für die Produktion <strong>von</strong> Biomasse <strong>und</strong> Isoprenoiden. Sharkey <strong>und</strong> Loreto (1993)<br />

untersuchten den durch die Emission <strong>von</strong> Isopren bedingten ass<strong>im</strong>ilierten Kohlenstoffverlust<br />

unter verschiedenen Umweltbedingungen. Dabei konnte ein Verlust <strong>von</strong> etwa 20 bis sogar 67<br />

3


1 Einleitung<br />

% unter verschiedenen Stressbedingungen gef<strong>und</strong>en werden. Es treten aber je nach Standort-<br />

güte individuelle Unterschiede auf. Die Ass<strong>im</strong>ilationskapazität <strong>und</strong> die Biomasse können des-<br />

halb bei verschiedenen Standorten stark variieren.<br />

4


1 Einleitung<br />

1.1 Bildung <strong>und</strong> Emission <strong>von</strong> Terpenen <strong>und</strong> deren Einflussgrößen<br />

Der Begriff Terpene stammt <strong>von</strong> Terpentin (Kieferharz). Terpentin ist ein Stoff (Lösungsmit-<br />

tel) mit sehr stechendem Geruch (stark reaktiv), den man be<strong>im</strong> Abschneiden oder Einkerben<br />

z.B. der Rinde verschiedener Kiefern riechen kann. Terpene können in Pflanzen, wie auch<br />

Tieren <strong>und</strong> Mikroorganismen gef<strong>und</strong>en werden. Es ist schon lange bekannt, dass Pflanzen wie<br />

Nadelhölzer, Balsambäume, Citrusfrüchte, Koriander, Eukalyptus, Lavendel, Zitronengras,<br />

Lilien, Nelken, Kümmel, Rosen, Rosmarin, Salbei, Thymian, Veilchen <strong>und</strong> viele mehr Terpe-<br />

ne ausstoßen <strong>und</strong> einen charakteristischen Duft je nach Terpenart (Oxidationsprodukt) <strong>und</strong> -<br />

struktur besitzen. Terpene sind in Blättern, Wurzeln, Rhizomen, Blüten, Früchten <strong>und</strong> Samen<br />

enthalten (Breitmaier, 1999). Die Gruppe <strong>von</strong> Terpenen beinhalten azyklische, wie auch mo-<br />

no-, bi-, <strong>und</strong> trizyklische Strukturen. Beispiele für dominante Isoprenoide sind in Abbildung 1<br />

aufgeführt. Wichtige Substanzen sind z.B. Myrcen, L<strong>im</strong>onen <strong>und</strong> α–Pinen. Da<strong>von</strong> leiten sich<br />

oxygenierte Monoterpene wie Campher <strong>und</strong> Linalool ab (Möller, 2003). Derzeit wurden bis<br />

zu 1700 Substanzen gef<strong>und</strong>en, die <strong>von</strong> der Vegetation emittiert werden (Loreto u. Schnitzler,<br />

2010). Sie sind meist partiell wasserlösliche, ungesättigte Verbindungen mit einer oder meh-<br />

reren C=C-Doppelbindungen. Aufgr<strong>und</strong> ihres ungesättigten Charakters sind sie sehr reaktiv<br />

(Kesselmeier u. Staudt, 1999).<br />

Abbildung 1: Beispiele <strong>von</strong> Molekülstrukturen der flüchtigen Kohlenwasserstoffe wie Isoprene<br />

(C5), Monoterpene (C10) <strong>und</strong> ein Beispiel <strong>von</strong> einem semi-volatilen Sesquiterpen ß-<br />

Caryophyllen (nach Kesselmeier u. Staudt, 1999).<br />

5


1 Einleitung<br />

Die Isopropylgruppe des 2-Methylbutans wird als Kopf <strong>und</strong> die Ethylgruppe als Schwanz<br />

bezeichnet (Abbildung 2). In Mono-, Sesqui-, Di- <strong>und</strong> Sesterterpenen sind die Isopren-<br />

Einheiten Kopf an Schwanz verknüpft, bei Tri- <strong>und</strong> Tetraterpenen handelt es sich um eine<br />

Schwanz- Schwanz Verknüpfung (Breitmaier, 1999).<br />

Abbildung 2: Darstellung der Bildung eines Monoterpens aus einem Isopren (Kopf-Schwanz-<br />

Verknüpfung) (Latscha et al., 2008).<br />

In Anlehnung an die „Ruzicka Regel“ (Ruzicka, 1953) werden alle Isoprenoide via C5-<br />

Vorläufersubstanzen synthetisiert, dem Isopentenyldiphosphat (IDP) (auch Isopentylpyro-<br />

phosphat (IPP) genannt), das auch „aktives Isopren“ genannt wird (Kesselmeier u. Staudt,<br />

1999). Die Synthese benötigt Azetyl-Coamin (Azetyl-CoA), ATP <strong>und</strong> die Reduktionsäquiva-<br />

lente (NADPH, NADH). Nach der C6-Vorläufersubstanz Mevalonsäure wird die Synthese<br />

„Mevalonatweg“ bezeichnet <strong>und</strong> beginnt mit der Kondensation (Substitutionsreaktion) <strong>von</strong><br />

drei Azetyl-CoA-Einheiten in zwei enzymatisch <strong>von</strong>einander getrennten Schritten zu 3-<br />

Hydroxy-Methylglutaryl-CoA (HMG-CoA). Unter Verbrauch <strong>von</strong> zwei NADPH wird das 3-<br />

Hydroxy-Methylglutaryl-CoA durch die HMG-CoA-Reduktase zu Mevalonat reduziert. Des<br />

Weiteren wird das Mevalonat durch ATP zu Mevalonatdiphosphat phosphoryliert <strong>und</strong> mittels<br />

Decarboxylierungsreaktion in IDP überführt (Guderian, 2000). IDP kann reversibel zu seinem<br />

Isomer D<strong>im</strong>ethylallyldiphosphat (DMADP) transformiert werden, welches das Substrat für<br />

die Isopren-Synthase ist. Die Isopren-Synthase ist nur in vollentwickelten Chloroplasten ak-<br />

tiv. Durch das Hinzufügen einer IDP-Einheit zu DMADP wird das Monoterpen Ge-<br />

ranyldiphosphat (GDP) gebildet, womit auch weitere Monoterpene gebildet werden können.<br />

Be<strong>im</strong> weiteren Hinzufügen <strong>von</strong> IDP werden Farnesyldiphosphat (FDP) <strong>und</strong> Geranyl-<br />

geranyldiphosphat (GGDP) gebildet, welche Vorläufersubstanzen der Sesqui- <strong>und</strong> Diterpene<br />

sind (Kesselmeier u. Staudt, 1999). Es wird angenommen, dass die Monoterpenproduktion in<br />

den Plastiden <strong>und</strong> die Sesquiterpenproduktion <strong>im</strong> Cytoplasma (Cytosol) stattfinden (Gleizes et<br />

al., 1983; McCaskill et al., 1995) (Abbildung 3).<br />

6


1 Einleitung<br />

Abbildung 3: Organisation der Terpenbiosynthese <strong>im</strong> Cytoplasma <strong>und</strong> in den Plastiden <strong>von</strong><br />

Pflanzen (Bohlmann et al., 1998).<br />

Neben dem „Acetat/Mevalonatweg“ konnte aber noch ein weiterer Syntheseweg bei Prokary-<br />

oten (Bakterien <strong>und</strong> Archaeen) gef<strong>und</strong>en werden, dieser wird als „Rohmer-Weg“ bezeichnet.<br />

Dieser alternative Syntheseweg geht über den Glyceraldehydphosphat/Pyruvat-Weg <strong>und</strong> nicht<br />

über den Azetyl-CoA-Pool (Flesch u. Rohmer, 1988; Rohmer et al., 1996). Es wurde bei Ver-<br />

suchen mit Eubacteria <strong>und</strong> grünen Algen ermittelt, dass die Isoprenbiosynthese auch in höhe-<br />

ren Pflanzen über diesen Weg abläuft (Lichtenthaler et al., 1997). In Abbildung 4 sind beide<br />

Synthesewege nach Kesselmeier <strong>und</strong> Staudt (1999) beschrieben.<br />

7


1 Einleitung<br />

Mevalonatweg Rohmer-Weg<br />

Acetyl-CoA Pyruvat<br />

β - Hydroxy- β - Methylglutary - CoA Hydroxyethylthiamindiphosphat<br />

Mevalonsäure<br />

Isopentenyldiphosphat<br />

D<strong>im</strong>ethylallyldiphosphat<br />

Geranyldiphosphat Isopren<br />

Farnesyldiphosphat Monoterpene<br />

Sesquiterpene<br />

D - 1 - Deoxyxylulose - 5- Phosphat<br />

Isopentenyldiphosphat<br />

3 - Glyceraldehyd - 3 - Phosphat<br />

Abbildung 4: Schematische Darstellung der Biosynthese der flüchtigen <strong>und</strong> semi-flüchtigen<br />

Isoprenoiden Isopren, Monoterpene <strong>und</strong> Sesquiterpene. Auf der linken Seite wird der "Mevalonatweg"<br />

<strong>und</strong> auf der rechten Seite der "Rohmerweg" über Pyruvat beschrieben. Beide unterliegen<br />

der Schlüsselkomponente Isopentenyldiphosphat (IDP) (nach Kesselmeier u. Staudt,<br />

1999).<br />

Es stellt sich die Frage, warum etwas <strong>von</strong> Pflanzen wieder in die Atmosphäre ausgestoßen<br />

wird, was sie vorher unter einem hohen Energieaufwand produziert haben. Die Variabilität<br />

der Emission einer Pflanze ist das Ergebnis <strong>von</strong> komplexen Interaktionen zwischen dem Or-<br />

ganismus <strong>und</strong> seiner Umwelt. Beispiele für Faktoren, die die <strong>Emissionen</strong> kontrollieren, wären<br />

u.a. der Entwicklungsstatus der Pflanze oder Stress durch Beschädigung, Luftverschmutzung<br />

oder Licht <strong>und</strong> Temperatur. Terpenoide machen zudem die Pflanzenoberfläche dehnbar <strong>und</strong><br />

agieren als W<strong>und</strong>wachs, welches auftretende Risse oder Verletzungen in Analogie zur<br />

menschlichen Blutkruste umgehend versiegelt. Neben diesen Faktoren gibt es noch viele an-<br />

dere, die die Emissionsaktivität beeinflussen können, wie das Blattalter, phänologische Events<br />

8


1 Einleitung<br />

(Blütezeit, Knospenaustrieb), Nähstoffgehalt, Wasserstatus, Fraßfeinde, Erkrankung, <strong>und</strong><br />

Konkurrenz (Guenther, 1997).<br />

Die relative Luftfeuchtigkeit soll keinen oder nur einen geringen Einfluss auf die Abgabe <strong>von</strong><br />

Monoterpenen <strong>und</strong> Isopren haben (Hakola et al. 2009, Guenther et al. 1991). Der Effekt <strong>von</strong><br />

Strahlung <strong>und</strong> Temperatur sind die am besten beschriebenen Umwelteinflüsse für die VOC-<br />

Abgabe <strong>von</strong> der Vegetation. Von großer Bedeutung sind aber auch die Stomata (Spaltöffnun-<br />

gen), die für den Gaswechsel verantwortlich sind. Vor allem der Wasserdampf- <strong>und</strong> CO2-<br />

Austausch werden durch die Stomata geregelt, die sich auf der Blattepidermis befinden. Ihre<br />

Funktion wird <strong>von</strong> vielen internen <strong>und</strong> externen Faktoren beeinflusst (Kesselmeier u. Staudt,<br />

1999). Die Stomataregulation gilt insbesondere für Terpene, die eine zu große Molekülgröße<br />

haben um bei geschlossenen Stomata durch die Zellwände zu diff<strong>und</strong>ieren. Isopren wäre da-<br />

bei eine Ausnahme, da es klein genug ist, um durch die Zellwände diff<strong>und</strong>ieren zu können.<br />

1.1.1 Stomataregulation<br />

Pflanzen regulieren ihren Gaswechsel durch das Öffnen <strong>und</strong> Schließen der Spaltöffnungen,<br />

wenn das Gas nicht durch die hydrophobe Cuticula diff<strong>und</strong>ieren kann. Aufgr<strong>und</strong> <strong>von</strong> Tro-<br />

ckenstress werden die Spaltöffnungen verkleinert. Ein Verringern der Spaltöffnung hat zur<br />

Folge, dass weniger VOCs durch die Stomata passieren können (Niinemets u. Reichstein,<br />

2003). Man kann zwei Gruppen <strong>von</strong> Spurengasen unterscheiden: manche werden nach der<br />

Synthese in speziellen Zellen oder Organen gespeichert <strong>und</strong> werden somit <strong>von</strong> Speicherpools<br />

abgegeben <strong>und</strong> andere bei denen Synthese <strong>und</strong> Emission direkt zusammenhängen. Beide un-<br />

terliegen der Kontrolle der Stomata, es sei denn es diff<strong>und</strong>iert durch die Cuticula, Drüsen oder<br />

Haare, dann haben die Stomata keinen Effekt (Kesselmeier u. Staudt, 1999). Trotz der poten-<br />

tiellen Bedeutung der Stomata gibt es Hinweise dafür, dass die Emission <strong>von</strong> VOCs in Ab-<br />

hängigkeit der Stomataleitfähigkeit offenbar für verschiedene Substanzen unterschiedlich ist.<br />

Bei Ausstoßraten <strong>von</strong> Substanzen wie Methanol (Fall u. Beson, 1996), Acetaldehyd (Kreuz-<br />

wieser et al., 2000) <strong>und</strong> Linalool (Niinemets et al., 2002) konnte ein Effekt durch die Stomata<br />

gef<strong>und</strong>en werden, nicht jedoch bei Isopren (Fall u. Monson, 1992) <strong>und</strong> α–Pinen (Loreto et al.,<br />

1996).<br />

9


1 Einleitung<br />

1.1.2 Temperatur <strong>und</strong> Strahlung<br />

Zu den wichtigsten Einflussgrößen der Emission <strong>von</strong> BVOCs gehören die Temperatur <strong>und</strong> die<br />

photosynthetisch aktive Strahlung (Guenther et al., 1995, Tarvainen et al., 2005, Owen et al.,<br />

2002, Staudt u. Lhoutellier, 2011). Die Temperatur best<strong>im</strong>mt die Verflüchtigung <strong>von</strong> Koh-<br />

lenwasserstoffen aus diversen Speichern <strong>im</strong> Pflanzeninneren <strong>und</strong> die direkte Emission <strong>von</strong><br />

kürzlich synthetisierten Kohlenwasserstoffen. Monoterpene werden z.T. aus den Speicher-<br />

pools freigegeben, während Isopren direkt nach der Synthese emittiert wird, ohne vorher in<br />

der Pflanze gespeichert zu werden, da es einen hohen Sättigungsdampfdruck <strong>und</strong> eine mode-<br />

raten Wasserlöslichkeit besitzt. Deshalb geht es nach der Bildung direkt in die Gasphase über,<br />

ohne vorher gespeichert werden zu können (Tarvainen et al., 2005; Niinemets, 2010). Die<br />

VOCs, die direkt <strong>von</strong> der Pflanze durch den Einfluss <strong>von</strong> Temperatur <strong>und</strong> Strahlung emittiert<br />

werden, werden durch die <strong>von</strong> Guenther et al. (1993) etablierten Algorithmen empirisch abge-<br />

schätzt:<br />

Wobei die Lichtabhängigkeit wie folgt parametrisiert wird:<br />

√<br />

dabei steht Q für die photosynthetisch aktive Strahlung (PAR, µmol Photonen m -2 s -1 ), α (=<br />

0.0027) <strong>und</strong> CLl (= 1.066) sind empirische Koeffizienten. Die Temperaturabhängigkeit wird<br />

wie folgt beschrieben:<br />

( ( )<br />

)<br />

( ( )<br />

)<br />

dabei steht T für die Blatttemperatur in Kelvin, Ts ist die Blatttemperatur bei Standardkonditi-<br />

onen (303.15 K), R ist die ideale Gaskonstante (= 8.314 J K -1 mol -1 ) <strong>und</strong> CTl (= 95 000 J mol -<br />

1 ), CT2 (= 230 000 J mol -1 ) <strong>und</strong> TM (= 314 K) sind empirische Koeffizienten. Die empirischen<br />

Koeffizienten wurden <strong>von</strong> Guenther et al. (1993) aus Messwerten an vier Isopren emittieren-<br />

den Pflanzenarten hergeleitet.<br />

(1)<br />

(2)<br />

(3)<br />

10


1 Einleitung<br />

Generell ist anzumerken, dass die Blattoberflächentemperatur <strong>im</strong> Mittel ca. 2 K höher als die<br />

Temperatur der umgebenden Luft ist (Guenther et al., 2006). Dies kann bei sehr starker Son-<br />

neneinstrahlung während des Tagesmax<strong>im</strong>ums merklich überschritten werden.<br />

Bei den Monoterpenen, die erst in Speicherpools aufbewahrt werden <strong>und</strong> bei denen in der<br />

Regel kein kurzfristiger Einfluss des Lichtes besteht, kann die exponentielle Beziehung zwi-<br />

schen Temperatur <strong>und</strong> Emission wie folgt beschrieben werden (die Emission beruht auf einen<br />

log-linearen Verhalten) (Tingey et al., 1980):<br />

[ ( )] (4)<br />

Wobei β (K -1 ) einen empirischen Koeffizienten darstellt <strong>und</strong> nach Guenther et al. (1993) etwa<br />

0.09 K -1 für damals fünf verschiedene Pflanzengattungen entspricht. Der Koeffizient drückt<br />

die Zunahme des Sättigungsdampfdrucks mit steigender Temperatur aus. In der Literatur las-<br />

sen sich auch Werte zwischen 0.057 <strong>und</strong> 0.144 K -1 für weitere verschiedene Arten finden, die<br />

je nach Monoterpenstruktur variieren (Kesselmeier u. Staudt, 1999).<br />

Tingey et al. (1980) untersuchten die Monoterpenemission <strong>von</strong> Kiefernadeln <strong>und</strong> ermittelten,<br />

dass die Monoterpenemission <strong>von</strong> dem Dampfdruck des jeweiligen Monoterpens <strong>und</strong> der De-<br />

potgröße kontrolliert wird. Dies suggeriert, dass nur Monoterpene mit einem beträchtlichen<br />

Dampfdruck bei Raumtemperatur <strong>und</strong> einer ausreichenden Depotgröße mit signifikanten<br />

Konzentrationen in die Atmosphäre entweichen. In Abbildung 5 ist <strong>von</strong> Guderian (2000) nach<br />

Guenther et al. (1993) eine allgemeine Übersicht zu den Monoterpen- <strong>und</strong> Isoprenemissionen<br />

in Abhängigkeit zur Strahlung <strong>und</strong> Temperatur zu sehen, in Anlehnung an die oben aufge-<br />

führten Algorithmen.<br />

Hakola et al. (2009) führte <strong>von</strong> 2000-2007 Messungen zu der atmosphärischen Konzentration<br />

<strong>von</strong> Monoterpenen über einem borealen Wald in Hyytiälä (Südfinnland) durch. Dort domi-<br />

niert die Gemeine Kiefer (Pinus sylvestris). Es konnte dort ebenfalls bei monatlichen Mittel-<br />

werten beobachtet werden, dass die Monoterpenemission steigt, wenn die Temperatur sehr<br />

hoch ist. Die höchsten Monoterpenkonzentrationen wurden <strong>im</strong> Sommer <strong>und</strong> Winter beobach-<br />

tet. Aber es konnte kein Zusammenhang zwischen der steigenden Temperatur <strong>und</strong> der stei-<br />

genden Monoterpenkonzentration insgesamt über die Jahre 2000 bis 2006 gef<strong>und</strong>en werden.<br />

Dort führten wahrscheinlich andere Faktoren zu den höheren <strong>Emissionen</strong>, wie das <strong>Wachstum</strong><br />

oder menschliche Einflüsse.<br />

11


1 Einleitung<br />

Abbildung 5: Abhängigkeit der Emission <strong>von</strong> Isopren <strong>und</strong> Monoterpene <strong>von</strong> der Strahlung<br />

<strong>und</strong> der Temperatur. Bei Monoterpenen wurde in der Regel keine kurzfristige Wirkung der<br />

Strahlung festgestellt (Guderian, 2000).<br />

1.1.3 Ozonstress<br />

Ein weiterer wichtiger Aspekt wäre die Schädigung der Pflanze durch Ozon. Zunächst wurde<br />

die Reaktion <strong>von</strong> Isopren <strong>und</strong> Ozon <strong>im</strong> Blatt als unwichtig angesehen. Salter <strong>und</strong> Hewitt<br />

(1992) wiesen darauf hin, dass die Konzentration <strong>von</strong> Isopren <strong>im</strong> Blatt eine größere Bedeu-<br />

tung hat, als zunächst angenommen wurde. Sie folgerten dass bei der endogenen Reaktion<br />

zwischen Isopren <strong>und</strong> Ozon das Hydroxymethyl-Hydroperoxid (HMHP) geformt wird <strong>und</strong><br />

somit die Schädigung <strong>von</strong> der Pflanze durch Ozon verschärft wird. Andererseits wurde beo-<br />

bachtet, dass durch die exogene Reaktion <strong>von</strong> Isopren <strong>und</strong> Ozon <strong>im</strong> Blatt kein HMHP geformt<br />

wird. Jedoch haben Loreto et al. (2001) wie auch Loreto <strong>und</strong> Velikova (2001) bewiesen, dass<br />

bei einer akuten (300 ppb) <strong>und</strong> kurzen (3 h) Begasung mit exogenem Isopren die Schädigung<br />

<strong>von</strong> Pflanzen, die endogen kein Isopren produzieren, reduziert wurde.<br />

Ozon <strong>und</strong> seine Reaktionsprodukte (OH, O2 - <strong>und</strong> H2O2) gelten als toxisch für Pflanzen. Isop-<br />

ren ist eine sehr reaktive Substanz, die in ihrer Umgebung mit oxidativen Substanzen reagie-<br />

ren kann. Exogenes oder endogenes Isopren kann der Thermotoleranz der Pflanze dienen, dies<br />

ist ein Hinweis darauf, dass die Pflanze sich damit gegen verschiedene Stresseinwirkungen<br />

schützen kann (Sharkey u. Singsaas, 1995). Auch bei Monoterpenen konnte diese Wirkung<br />

nachgewiesen werden (Loreto et al., 1998). Die Schutzwirkung besteht darin, dass Isopren <strong>im</strong><br />

Rahmen der Prenylierung an das Protein angeheftet wird <strong>und</strong> eine lipophile Gruppe entsteht.<br />

Das Protein kann sich somit an die Lipidschicht der biologischen Membran stabil verankern.<br />

12


1 Einleitung<br />

Eine Exposition erhöhter Ozonkonzentrationen führt zu der Peroxidation (oxidativer Abbau<br />

<strong>von</strong> Proteinen z.B. durch Peroxide wie H2O2) <strong>und</strong> Denaturierung (Veränderung der Protein-<br />

struktur) <strong>von</strong> Membranlipiden. Deshalb hat Isopren eine sehr wichtige antioxidative Aufgabe<br />

in Pflanzen, da diese Substanz einen Membranstärkenden Einfluss besitzt. Aber aufgr<strong>und</strong> sei-<br />

ner hohen Reaktivität kann Isopren auch direkt die Pflanze vor Ozon schützen (Loreto et al.,<br />

2001).<br />

Loreto et al. (2001) führten ihre Versuche hauptsächlich an Tabakpflanzen durch <strong>und</strong> de-<br />

monstrierten die Schädigungen, die durch eine Ozonexposition entstehen kann. Sie zeigten<br />

dass der negative Effekt <strong>von</strong> Ozon an den Zellwänden <strong>und</strong> der Plasmamembran bei direkter<br />

Begasung sichtbar wird. Die Begasung führte zu einem Verlust der Semipermeabilität der<br />

Membran <strong>und</strong> eventuell zur Plasmolyse (Zellschrumpfung) <strong>und</strong> dem Zelltod. In Abbildung 6<br />

ist der Unterschied zwischen einem begasten Blatt ohne Isopren (A 1) <strong>und</strong> mit dem Schutz<br />

durch Isopren zu sehen (A 2).<br />

Abbildung 6: Ozonschäden an einer Tabakpflanze (A) <strong>und</strong> Birke (B). Die Blätter wurden<br />

einmal für 3 h mit 300 ppb Ozon begast (1) oder mit 300 ppb Ozon <strong>und</strong> 3 ppm Isopren (2).<br />

Beide Behandlungen wurden an einem Blatt durchgeführt, um eine Blatt zu Blatt Variabilität<br />

auszuschließen. Die exponierten Stellen am Tabakblatt (7 cm 2 ) sind innerhalb der r<strong>und</strong>en<br />

Küvetten, in denen Ozon angereichert wurde, zu sehen. Bei der Birke wurde das ganze Blatt<br />

begast (Loreto et al., 2001).<br />

13


1 Einleitung<br />

1.1.4 Trockenstress<br />

Grote et al. (2010) <strong>und</strong> Lavoir et al. (2011) untersuchten den Effekt <strong>von</strong> Trockenstress auf die<br />

Emission <strong>und</strong> konnten einen Zusammenhang beobachten. Grote et al. (2010) beobachteten in<br />

verschiedenen Modellen, die auf dem Modell <strong>von</strong> Guenther et al. (2006) basieren, dass die<br />

Emission entweder bei dem Emissionsprozess direkt durch den Trockenstress gemindert wird<br />

oder indirekt durch die verminderte Photosyntheseaktivität. Mit dem globalen Modell ME-<br />

GAN <strong>von</strong> Guenther et al. (2006) konnte ein negativer Effekt <strong>von</strong> 7% durch Wasserl<strong>im</strong>itierung<br />

bezogen auf die Isoprenemission beobachtet werden. Lavoir et al. (2011) fanden auf regiona-<br />

ler Ebene eine Verminderung des jährlichen Monoterpenflusses <strong>von</strong> ungefähr 46 % in der<br />

Languedoc-Roussillon Region. Da aber noch Unsicherheiten bei den erhobenen Daten herr-<br />

schen sind für die Zukunft noch weitere Untersuchungen nötig, um den Effekt der Wasserver-<br />

fügbarkeit auf die Emission zu ermitteln.<br />

1.1.5 Fraßfeinde <strong>und</strong> andere Faktoren<br />

Zur Verteidigung gegen den Angriff <strong>von</strong> Mikroorganismen oder Insekten werden verschiede-<br />

ne Substanzen produziert, um einen Schaden an der Pflanze abzuwehren. Dabei kann eine<br />

Signalübertragung oder auch eine pflanzliche Kommunikation zwischen verschiedenen<br />

pflanzlichen Individuen erfolgen. Zu den Signalträgern können Jasmon- oder Salicylsäure,<br />

Coumarin <strong>und</strong> verschiedene Terpene oder auch Ethen gehören. Einige Isoprenoide haben<br />

auch physiologisch wichtige Funktionen wie z.B. als photosynthetisch wirksame Pigmente,<br />

Membranbausteine, Elektronentransportsysteme <strong>und</strong> Hormone. Linalool ist beispielsweise als<br />

Blütenduftstoff wirksam, der artspezifische Bestäuber anlocken soll. Andere Monoterpene,<br />

die <strong>von</strong> der Pflanze über die Luft oder den Boden abgegeben werden, können die Samkei-<br />

mung oder das <strong>Wachstum</strong> benachbarter Pflanzen behindern (Guderian, 2000). Ein Beispiel<br />

wäre der Versuch <strong>von</strong> Chowhan et al. (2011), wo die phytotoxische Wirkung <strong>von</strong> β-Pinen an<br />

Reis getestet wurde. Auch gegen Pathogene <strong>und</strong> Herbivore kann β-Pinen abwehren. Monoter-<br />

pene besitzen auch ant<strong>im</strong>ikrobielle Eigenschaften <strong>und</strong> können der allgemeinen W<strong>und</strong>reaktion<br />

dienen, indem sie das Eindringen <strong>und</strong> die Verbreitung <strong>von</strong> Krankheitserregern verhindert.<br />

Nachdem die Rinde verletzt wurde tritt zum Schutz Harz aus. Das Harz besteht aus ungefähr<br />

gleichen Bestandteilen aus Monoterpenen <strong>und</strong> Harzsäuren, wobei die Harzsäure ant<strong>im</strong>ikrobi-<br />

ell wirksame Derivate <strong>von</strong> Diterpenen enthält. Monoterpene haben hierbei auch die Funktion<br />

14


1 Einleitung<br />

als Transportmedium für den W<strong>und</strong>verschluss, durch die viskosen Harzsäuren (Guderian,<br />

2000). Isopren, das in hohen Mengen emittiert wird (etwa 440-660 Tg C/Jahr, dies sind etwa<br />

44% der BVOCs), ist global eines der wichtigsten reaktiven flüchtigen organischen Substan-<br />

zen (Lathière et al., 2010). Es kann eine Schutzwirkung gegen abiotischen Stress bewirken,<br />

indem es dem Photosyntheseapparat durch die Regeneration <strong>von</strong> NADP + <strong>und</strong> Phosphat in den<br />

Chloroplasten dient, damit der Ass<strong>im</strong>ilatgewinn weniger gehemmt ist, als der Verbrauch (Gu-<br />

derian, 2000).<br />

1.2 Ihre Rolle in der Troposphäre<br />

Die emittierte Menge an Terpenen hat einen entscheidenden Einfluss auf die Troposphären-<br />

chemie. Neben der Menge spielt auch die Reaktivität der meist ungesättigten Verbindungen<br />

eine entscheidende Rolle, denn sie können nach der Oxidation in der Atmosphäre zu Produk-<br />

ten umgewandelt werden, die bei niedrigem Wasserdampfgehalt an bereits bestehenden Parti-<br />

keln kondensieren können (Gas zu Partikel Konversion) (Hallquist et al., 2009). Somit beein-<br />

flussen sie entscheidend die Oxidationskapazität der Troposphäre, denn ohne die biogenen<br />

VOCs wäre OH geringer. Durch die „Gas zu Partikel Konversion“ können sie so das sek<strong>und</strong>ä-<br />

re organische Aerosol (SOA) formen. Tsigaridis <strong>und</strong> Kanakidou (2003) schätzten eine globale<br />

jährliche SOA-Produktion <strong>von</strong> biogenen VOCs zwischen 2,5 bis 44,5 Tg. Bonn <strong>und</strong> Law-<br />

rence (2005) schätzen die jährliche SOA-Produktion <strong>von</strong> Monoterpenen (α- <strong>und</strong> β-Pinen) hin-<br />

gegen auf 63 Tg unter Berücksichtigung detaillierter Atmosphärenchemie. Die durch anthro-<br />

pogenen Einfluss entstandenen Partikelmengen werden hingegen auf 0,05 bis 2,62 Tg ge-<br />

schätzt. Diese Schätzungen können als unteres L<strong>im</strong>it angesehen werden, da die Partitionie-<br />

rungen auf die groben Partikel wie Nitrat, Staub oder Meersalz zusammen mit der Partitionie-<br />

rung <strong>und</strong> der Dissoziation der semi-volatilen Produkte <strong>im</strong> Aerosolwasser vernachlässigt wur-<br />

den. Andreae <strong>und</strong> Crutzen (1997) schätzten die Zahl der SOA-Produktion durch die Oxidation<br />

<strong>von</strong> biogenen VOCs auf 30 bis 270 Tg pro Jahr. Nach Hallquist (2009) beträgt die SOA-<br />

Produktion 130-150 Tg/a. Dieser Wert könnte unter Umständen noch übertroffen werden.<br />

Wichtig ist auch die Bildung oder Entfernung <strong>von</strong> O3 <strong>und</strong> OH durch die reaktiven VOCs in<br />

der Atmosphäre (Goldstein u. Galbally, 2007). Hauptsächlich werden die biogenen leicht-<br />

flüchtigen organischen Substanzen durch O3, OH (tagsüber) <strong>und</strong> NO3 (nachts) oxidiert (Hall-<br />

quist et al., 2009).<br />

15


1 Einleitung<br />

Die Relevanz dieser Reaktionen beruht auf der Struktur <strong>von</strong> den VOCs <strong>und</strong> den Umgebungs-<br />

bedingungen. Die anfängliche Oxidation führt zur Erzeugung einer Reihe <strong>von</strong> organischen<br />

Produkten mit einer oder mehreren polaren, sauerstoffhaltigen funktionellen Gruppen, wie<br />

Aldehyd- (-C(=O)H), Keton- (-C(=O)-), Alkohol- (-OH), Nitrat (-ONO2), Peroxyacetylnitrat<br />

(−C(=O)OONO2), Carbonsäure (−C(=O)OH), Hydroperoxid (−OOH) <strong>und</strong> Percarbonsäure-<br />

gruppen (−C(=O)OOH). Diese neigen dazu die Produkte weniger flüchtig aber dafür mehr<br />

wasserlöslich zu machen. Weitere Oxidation kann zu weiteren funktionellen Gruppen führen,<br />

die sogar noch eine niedrigere Volatilität <strong>und</strong> höhere Löslichkeit besitzen. Dies begünstigt die<br />

Bildung vom sek<strong>und</strong>ären organischen Aerosol (Hallquist et al., 2009).<br />

Die Lebensdauer <strong>von</strong> Monoterpenen in der Atmosphäre beträgt Minuten bis Tage. Das Mi-<br />

schungsverhältnis schwankt zwischen wenigen pptv <strong>und</strong> einigen ppbv (Tabelle 1). Sesquiter-<br />

pene haben dagegen keine so lange Lebensdauer, sie reagieren sehr schnell, hauptsächlich mit<br />

Ozon. Ihre Lebensdauer beträgt in der Regel nur 1-2 Minuten <strong>und</strong> können nur gemessen wer-<br />

den, wenn ihr Mischungsverhältnis ca. 10 pptv übertrifft. Diese Konzentration kann <strong>im</strong> All-<br />

gemeinen nur dicht bei den emittierenden Nadeln gemessen werden (Bonn et al., 2007).<br />

Tabelle 1: Vergleich der Lebensdauer <strong>und</strong> atmosphärischen Mischungsverhältnissen verschiedener<br />

biogenen flüchtigen Kohlenwasserstoffen. Die Lebenszeiten wurden <strong>im</strong> Verhältnis<br />

zu [NO3] = 10 ppt, [O3] = 20 ppb für die Nacht <strong>und</strong> [OH] = 10 6 Moleküle/cm 3 , [O3] = 20 ppb<br />

am Tag angenommen (nach Kesselmeier u. Staudt, 1999).<br />

Name Lebensdauer Beispiele Atmosphärisches Mischungsverhältnis<br />

Tagsüber Nachts<br />

Isopren 3 Std. 1,5 Std. Isopren ppt bis ppb<br />

Monoterpene 2-3 Std. 5-30 Min. α-Pinen, β-Pinen, Sabinen ppt bis ppb<br />

40-80 Min. 5-20 Min. L<strong>im</strong>onen, t-β-Oc<strong>im</strong>en, Myrcen<br />

15-20 Min. < 1 Min. Terpinolen, α-Phellandren,<br />

< 5 Min. < 2 Min. α-Terpinen<br />

Sesquiterpene < 4 Min. < 2 Min. β-Caryophyllen schlecht nachweisbar<br />

wegen der hohen Reaktivität<br />

ORVOC < 1 Tag 2-Methyl-3-buten-2-ol 1-3 ppb<br />

OVOC > 1 Tag Methanol, Azeton 2-30 ppb<br />

1.2.1 Oxidation <strong>von</strong> Terpenen<br />

Terpene sind meist ungesättigte Kohlenwasserstoffe mit einer oder mehreren C=C-<br />

Doppelbindungen. Durch diese strukturellen Charakteristika sind sie sehr reaktiv <strong>und</strong> können<br />

16


1 Einleitung<br />

mit den Ozon-, Hydroxyl-, oder Nitratradikalen reagieren. Das OH-Radikal ist je nach Struk-<br />

tur des jeweiligen Monoterpens einer der wichtigsten Oxidationsspezies während des Tages,<br />

dagegen ist das NO3-Radikal, was bei der Reaktion <strong>von</strong> O3 <strong>und</strong> NO2 gebildet wird, einer der<br />

wichtigsten Oxidationsspezies bei Nacht. Es wurde ermittelt, dass die SOA initierte Nukleati-<br />

on bei exozyklischen (z.B. ß-Pinen, die Doppelbindung befindet sich außerhalb der<br />

Ringstruktur) Reaktionen effizienter ist, als bei endozyklischen (z.B. α–Pinen, die Doppelbin-<br />

dung befindet sich innerhalb der Ringstruktur). Das liegt daran, dass ein geschlossener Ring<br />

be<strong>im</strong> Oxidationsmechanismus reaktionsträger ist, als ein offener. Die Stelle der Doppelbin-<br />

dung hat somit einen Einfluss auf den Sättigungsdampfdruck der jeweiligen produzierten<br />

Substanz (z.B. Dicarbonsäure) (Bonn et al., 2002). Der Oxidationsprozess kann nach Atkin-<br />

son et al. (2006) auch Hydroxylradikale erzeugen.<br />

Bei der Reaktion mit NO3- <strong>und</strong> OH-Radikalen ist die Anzahl <strong>von</strong> möglichen Reaktionspro-<br />

dukten <strong>von</strong> Terpenen höher (ca. 1550 Reaktionen bei 520 Spezies nach Jenkin (2006)), als<br />

<strong>von</strong> s<strong>im</strong>plen Alkenen, Cycloalkenen <strong>und</strong> konjugierten Dienen. Aufgr<strong>und</strong> des spezifischen<br />

Angriffs <strong>von</strong> Ozon auf die C=C-Doppelbindung(en) wird angenommen dass die Ozonolyse<br />

<strong>von</strong> einfachen Alkenen zum großen Teil auch für Terpene gelten (Calogirou et al., 1999).<br />

In der Troposphäre ist das OH-Radikal am häufigsten vertreten <strong>und</strong> spielt daher eine wichtige<br />

Rolle für die Troposphärenchemie. Es reagiert nahezu mit allen Stoffen, die in die Troposphä-<br />

re emittiert werden. Es wird daher auch als das „Waschmittel der Atmosphäre“ bezeichnet.<br />

Die C=C-Doppelbindung der Terpene macht sie sehr reaktiv gegenüber dieser Spezies. Die<br />

Lebensdauer der Terpene in der Troposphäre beträgt zwischen 30 Minuten <strong>und</strong> vier St<strong>und</strong>en<br />

aufgr<strong>und</strong> dieser Reaktion. Die unterschiedlichen Geschwindigkeitskonstanten <strong>von</strong> verschie-<br />

denen Terpenen mit den Radikalen sind in Tabelle 2 aufgelistet.<br />

Tabelle 2: Geschwindigkeitskonstanten für die Reaktion <strong>von</strong> OH-, NO3- <strong>und</strong> O3-Radikalen<br />

mit verschiedenen Terpenoiden (in cm 3 Moleküle -1 s- 1 ) (nach Calogirou et al., 1999).<br />

Terpen OH (x10 11 ) NO3 (x10 14 ) O3 (x10 18 )<br />

Linalool 15,9 1120 430<br />

L<strong>im</strong>onen 17,1 1220 210<br />

α-Pinen 5,4 616 86,6<br />

β-Pinen 7,9 251 15<br />

17


1 Einleitung<br />

Sabinen 11,7 1010 86<br />

β-Caryophyllen 19,7 1900 11600<br />

α-Humulen 29,2 3500 11700<br />

1.2.2 Kl<strong>im</strong>arelevanz<br />

Die biogenen Kohlenwasserstoffe haben kl<strong>im</strong>atisch verschiedene Rollen, d.h. a) eine direkte<br />

an der Emissionsstelle <strong>und</strong> b) eine indirekte über weitere atmosphärische Prozesse. Ihre Prä-<br />

senz schützt die Pflanzenoberfläche bei Temperatur <strong>und</strong> Trockenstress vor Rissen bzw. kom-<br />

pletter Zerstörung. Treten dennoch Oberflächenschäden auf, sorgen diese Kohlenwasserstoffe<br />

für W<strong>und</strong>versiegelung (Verharzen) <strong>und</strong> schützen dadurch die Pflanze vor größeren Schäden.<br />

Dadurch wird die Pflanze Kl<strong>im</strong>avarianz tolerabler <strong>und</strong> kann Schwankungen in gewissen<br />

Grenzen tolerieren (direkte Effekte).<br />

Biogen emittierte organische Substanzen sind aber auch durch indirekte Effekte für das Kl<strong>im</strong>a<br />

relevant, da sie durch ihre Prozesse in der Atmosphäre das Kl<strong>im</strong>a beeinflussen können. Zu<br />

diesen Prozessen zählt der indirekte (z.B. Wirkung als Wolkenkondensationske<strong>im</strong>) <strong>und</strong> direk-<br />

te (z.B. Streuung <strong>und</strong> Absorption <strong>von</strong> Sonnenlicht) Effekt <strong>von</strong> atmosphärischen Aerosolparti-<br />

keln (Mahowald, 2011).<br />

Der Austausch zwischen Biosphäre <strong>und</strong> Atmosphäre ist sehr komplex. Es wird vor allem<br />

Energie, Impuls, Wasserdampf, Kohlenstoffdioxid <strong>und</strong> andere Spurengase <strong>und</strong> Aerosolspe-<br />

zies ausgetauscht. Diese Interaktion beeinflusst das lokale, wie auch globale Kl<strong>im</strong>a. Da die<br />

Wälder eine wichtige Quelle <strong>von</strong> Partikeln sind, verändern sie signifikant die regionale Strah-<br />

lungsbalance. Neue Partikelbildung bedeutet die Umwandlung <strong>von</strong> Gasphasenspezies in Par-<br />

tikel <strong>und</strong> kann bei vielen kontinentalen Standorten auf der ganzen Welt beobachtet werden.<br />

Die neu geformten Partikel wachsen schnell auf über 70 nm <strong>im</strong> Durchmesser, wodurch sie als<br />

effektive Wolkenkondensationske<strong>im</strong>e (CCN) wirken können (Spracklen et al., 2008). Analy-<br />

sen der Aerosolgrößenverteilung vor <strong>und</strong> nach solchen Ereignissen zeigten, dass die Bildung<br />

wesentlich zur lokalen Bildung <strong>von</strong> CCN-Konzentrationen beitragen (Kerminen et al., 2005).<br />

Beobachtungen legten nahe, dass Schwefelsäure bei der Bildung <strong>von</strong> CCN eine entscheidende<br />

Rolle spielt. Ein Schwefelsäuremolekül trägt dazu bei, dass ein Cluster (Ansammlung <strong>von</strong><br />

Atomen oder Molekülen) bedingt durch die heterogene Nukleation (Kondensation an bereits<br />

existierenden Oberflächen) anwachsen kann (Kulmala et al., 2006).<br />

Die gebildeten Aerosole können die Eigenschaften <strong>von</strong> Wolken verändern. Beides, pr<strong>im</strong>äre<br />

(z.B. Seesalz, Mineralstaub) <strong>und</strong> sek<strong>und</strong>äre (z.B. gebildet durch reaktive Substanzen (SOA))<br />

18


1 Einleitung<br />

Aerosolpartikel sind potentielle Quellen für die Wolkenkondensationske<strong>im</strong>anzahl. Es wurde<br />

erörtert, dass eine steigende Anzahl <strong>von</strong> CCN Konzentrationen zu einer ebenfalls steigenden<br />

Anzahl <strong>von</strong> Wolkentröpfen führt <strong>und</strong> daraus resultierend eine erhöhte Albedo (erster indirek-<br />

ter Effekt), außerdem verlängert sich die Lebenszeit der Wolke (zweiter indirekter Effekt).<br />

Somit besitzen Wälder einen kühlenden Effekt. Da Wälder meist eine dunkle Oberfläche ha-<br />

ben, können sie das Kl<strong>im</strong>a durch die Absorption <strong>von</strong> Strahlung (niedrige Albedo) auch lokal<br />

erwärmen (Spracklen et al., 2008; Mahowald, 2011).<br />

Die Vegetation emittiert neben den organischen Substanzen auch Partikel direkt in die Atmo-<br />

sphäre (pr<strong>im</strong>äre Aerosole). Dazu gehören Sporen, Pilze <strong>und</strong> Blattmaterial. Sie besitzen eine<br />

größere Oberfläche <strong>und</strong> sind wichtig bei der Eiske<strong>im</strong>bildung <strong>und</strong> beeinflussen daher die Re-<br />

genbildung (Spracklen et al., 2008). Wie sich eine Aufforstung auf das Kl<strong>im</strong>a auswirken<br />

könnte, ist in Abbildung 7 dargestellt. Es ist sichtbar, dass eine reduzierte Entwaldung mit<br />

einer resultierenden höheren Anzahl an BVOCs die emittiert werden einhergeht <strong>und</strong> durch<br />

ihre chemischen Prozesse in der Atmosphäre zur vermehrten Aerosolbildung beitragen kann.<br />

Somit kann mehr Sonnenstrahlung reflektiert werden <strong>und</strong> dies führt wiederrum zu einer Ab-<br />

kühlung. Für eine Abkühlung des Kl<strong>im</strong>as ist außerdem noch die Absorption <strong>von</strong> CO2 <strong>von</strong><br />

großer Bedeutung. Desto mehr CO2 der Atmosphäre entzogen wird, desto weniger Treibhaus-<br />

gas ist vorhanden, was ebenfalls zu einer Abkühlung führt.<br />

19


1 Einleitung<br />

Abbildung 7: Schematische Darstellung der Auswirkung einer Aufforstung auf das Kl<strong>im</strong>a<br />

(Spracklen et al., 2008).<br />

1.3 Biomasseerhebungen<br />

Nicht nur die Emission <strong>von</strong> biogenen flüchtigen Kohlenwasserstoffen <strong>und</strong> deren Auswirkung<br />

auf das Kl<strong>im</strong>a erhielt ein steigendes Interesse, sondern auch die Erhebung <strong>von</strong> Biomasse <strong>und</strong><br />

die Physiologie der Wälder rückten aktuell aufgr<strong>und</strong> des Kl<strong>im</strong>awandels <strong>im</strong>mer mehr in den<br />

Fokus der Wissenschaft. Mit wechselnden Umgebungsbedingungen verändern sich die Bio-<br />

masseentwicklungen <strong>und</strong> Standorte, ganz unabhängig da<strong>von</strong>, ob die induzierte Veränderung<br />

auf eine Verschiebung der allgemeinen Kl<strong>im</strong>aeigenschaften oder der Forstwirtschaft zugr<strong>und</strong>e<br />

liegt (Grote, 2002). Da die Nadelbiomasse einen entscheidenden Einfluss auf die Emissions-<br />

mengen hat, ist sie wichtig bei der Abschätzung der emittierten Menge <strong>von</strong> BVOCs.<br />

Mit dem Begriff Biomasse werden alle Teile zusammengefasst, die z.B. <strong>von</strong> einer Pflanze<br />

produziert wurden wie Äste, Blätter oder Nadeln <strong>und</strong> Stammholz. Das Problem bei Biomas-<br />

semessungen <strong>von</strong> Wäldern ist, dass sie sehr aufwendig sind <strong>und</strong> eine hohe Variabilität selbst<br />

innerhalb einer Spezies aufweisen (Bäck et al., 2011). Einzelne Institute sind selten in der<br />

20


1 Einleitung<br />

Lage <strong>von</strong> großen Bäumen die gesamte Biomasse zu erfassen. Somit werden oftmals nur Teil-<br />

stichproben der Baumbiomasse zur weiteren Untersuchung entnommen <strong>und</strong> Schätzfunktionen<br />

erstellt (Grote, 2002). Die Schätzfunktionen weisen aber einige Schwächen auf, da sie z.B. in<br />

Reinbeständen durchgeführt worden sind <strong>und</strong> dies nicht auf Mischbestände übertragbar ist.<br />

Ein weiterer Aspekt sind die unterschiedlichen Altersklassen <strong>und</strong> die Variabilität der Standor-<br />

te (Grote et al., 2003).<br />

Studien zur Biomasse werden aus verschiedenen Gründen unternommen, wie z.B. zur Schät-<br />

zung des gespeicherten Kohlenstoffs in Wäldern, für eine Vorhersage der Netto-<br />

Pr<strong>im</strong>ärproduktion in verschiedenen Beständen oder die Untersuchung <strong>von</strong> physiologischen<br />

Prozessen wie die Lichtinterzeption <strong>und</strong> Schattentoleranz (Kantola u. Mäkelä, 2005).<br />

In der Studie <strong>von</strong> Grote (2002) wurde die Laub- <strong>und</strong> Zweigbiomasse <strong>von</strong> Probezweigen auf<br />

Baumebene skaliert, um die Basis für eine komplette Kohlenstoff- <strong>und</strong> Nährstoffversorgung<br />

vom oberirdischen Bestand zu erhalten. Die Zweigbiomassen wurden mit verschiedenen<br />

Gleichungen berechnet. Im Rahmen dieser Untersuchung wurden sechs <strong>Fichten</strong> <strong>und</strong> sechs<br />

Buchen als Beispielbäume untersucht. Es wurde u.a. bei der Nadel- <strong>und</strong> Astbiomasse eine<br />

hohe Korrelation bei den <strong>Fichten</strong> gef<strong>und</strong>en. Außerdem wurden enge Beziehungen zur<br />

Stammquerschnittsfläche gef<strong>und</strong>en. Die Untersuchungen dienten zur Bildung allometrischer<br />

Beziehungen, als Basis für Hochrechnungen auf die Baumebene.<br />

Ein weiteres Beispiel wäre die Studie <strong>von</strong> Kantola <strong>und</strong> Mäkelä (2005). Sie untersuchten 29<br />

norwegische <strong>Fichten</strong> in unterschiedlichen Altersklassen (junge, mittlere Altersklasse <strong>und</strong> älte-<br />

rer Bestand). Auch hier wurde ein linearer Zusammenhang zwischen der Nadelmasse <strong>und</strong> der<br />

Stammquerschnittfläche gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> eine allometrische Beziehung zwischen Nadelmasse<br />

<strong>und</strong> Kronenlänge.<br />

1.3.1 Einflussfaktoren auf die Nadelbiomasse <strong>und</strong> Produktivität<br />

Bei den Kronenregionen der Fichte ist es wichtig zwischen Sonnen- <strong>und</strong> Schattennadeln zu<br />

unterscheiden, da sie sich morphologisch unterscheiden. Die Querflächengrößen der Nadelty-<br />

pen sind stark mit der Lichtstärke korreliert. Nach Schöpfer (1961) kann die Krone in Son-<br />

nen-, Übergangs- <strong>und</strong> Schattenkrone unterschieden werden. Die Querflächengröße der Nadeln<br />

verhält sich bei Licht-, Übergangs- <strong>und</strong> Schattennadeln 3:2:1. Die Lichtnadeln haben eine<br />

rhombische Form, dagegen sind die Schattennadeln eher flachgedrückt. Kronen, die ausge-<br />

21


1 Einleitung<br />

prägte Licht- <strong>und</strong> Schattennadeln besitzen, zeigen eine zunehmende Nadellänge mit steigen-<br />

dem Lichtangebot. Die Nadelgewichte nehmen bei gleichaltrigen Nadeln bis zum Kronenan-<br />

satz <strong>von</strong> den jüngeren zu den älteren Blattorganen hin zu (Schmidt-Vogt, 1986). Auf Abbil-<br />

dung 8 ist auffällig, dass das Gewicht <strong>von</strong> den jüngeren zu den älteren Nadeln zun<strong>im</strong>mt.<br />

Abbildung 8: Mittleres Tausendnadeltrockengewicht für sämtliche Nadeljahrgänge der Krone<br />

eines Probebaums (Fichte) aus Freiburg. OK, MK <strong>und</strong> UK bedeutet Ober-, Mittel- <strong>und</strong> Unterkrone<br />

(nach Schöpfer 1961).<br />

Der Zuwachs <strong>und</strong> die Nadelmasse sind eng miteinander korreliert, denn mit steigender Na-<br />

delmasse n<strong>im</strong>mt auch der Zuwachs zu. Wenn man aber die Produktivität der Ass<strong>im</strong>ilation der<br />

Nadeln bei verschiedenen Kronengrößen aber sonst gleichen Verhältnissen betrachtet, fällt<br />

auf, dass mit zunehmender Nadelmasse die Produktivität der Ass<strong>im</strong>ilation abn<strong>im</strong>mt. Dies<br />

lässt sich wahrscheinlich auf einen Komplex verschiedener Ursachen zurückführen. Bei Über-<br />

schreitung der opt<strong>im</strong>alen Größe werden z.B. die inneren <strong>und</strong> unteren Nadeln der Krone mit<br />

weniger Licht versorgt. Auch nach Schmidt (1953) würden Nadeln <strong>von</strong> Bäumen mit kleinen<br />

Kronen, also mit geringer Nadelmasse, viel effektiver arbeiten als die Nadeln <strong>von</strong> Bäumen<br />

mit sehr großer Krone.<br />

22


1 Einleitung<br />

Die Konkurrenz hat ebenfalls einen entscheidenden Einfluss auf die Produktivität der Nadeln,<br />

denn <strong>Fichten</strong>, die unter Konkurrenzdruck stehen zeigen eine geringere Ass<strong>im</strong>ilatleistung. Ein<br />

weiterer wichtiger Faktor wäre die Standortgüte <strong>und</strong> die Bonität. Je besser der Standort, desto<br />

effizienter ist die Ass<strong>im</strong>ilationsleistung (Schmidt-Vogt, 1986).<br />

Schmidt (1953) fand ebenfalls einen funktionellen Zusammenhang <strong>von</strong> Nadeltrockengewicht<br />

<strong>und</strong> Ass<strong>im</strong>ilationsintensität. Je geringer das Nadelgewicht sei, desto größer sei die Ass<strong>im</strong>ilati-<br />

onsintensität. Es können aber auch individuelle Unterschiede auftreten.<br />

1.4 Ziele der Arbeit<br />

In Kooperation mit dem Hessischen Forstamt <strong>und</strong> dem Biodiversität <strong>und</strong> Kl<strong>im</strong>a Forschungs-<br />

zentrum (BIK-F) sollten beispielhafte Zweigemissionsmessungen <strong>von</strong> Isopren <strong>und</strong> Terpenen<br />

einer Fichte auf dem Kleinen Feldberg charakterisiert werden <strong>und</strong> auf die Gesamtmasse typi-<br />

scher <strong>Fichten</strong> gleicher Art extrapoliert werden, um damit die ausgestoßene Menge <strong>und</strong> Ge-<br />

samtwirkung <strong>im</strong> Wald festzulegen. Auf dem Kleinen Feldberg wurde eine Fichte ausgewählt,<br />

da diese Baumart dort den Waldbestand dominiert.<br />

BVOC-<strong>Emissionen</strong> werden üblicherweise auf Blatt- oder Astebene untersucht, deshalb wer-<br />

den Methoden benötigt, um die Emission <strong>von</strong> einem Ast auf einem Baum oder ein Waldstück<br />

zu extrapolieren. Ziel dieser Arbeit ist es, (1) die gemessenen <strong>Emissionen</strong>, insbesondere <strong>von</strong><br />

Monoterpenen, <strong>von</strong> einem Ast auf einen Baum zu extrapolieren. Somit kann eine erste Ab-<br />

schätzung der Menge <strong>von</strong> BVOCs über eine ganze Saison für einen Baum dargestellt werden.<br />

Dazu wurden Biomassebest<strong>im</strong>mungen an <strong>Fichten</strong> durchgeführt. Die Biomassebest<strong>im</strong>mungen<br />

beziehen sich auf die Astlängen der Pr<strong>im</strong>äräste der ausgewählten <strong>Fichten</strong> <strong>und</strong> das Nadeltro-<br />

ckengewicht <strong>von</strong> Beispielästen, die in verschiedenen Höhen ausgesucht wurden. Durch die<br />

ermittelten Werte sollte anschließend <strong>von</strong> dem geschätzten Nadeltrockengewicht der Baum-<br />

krone die Emission des Astes auf die Emission des Baumes geschlossen werden. Zusätzlich<br />

sollte das Verhältnis <strong>von</strong> Nadeltrockengewicht zu Nadelanzahl der Zweige aus verschiedenen<br />

Höhen gemessen werden, um Unterschiede des Nadelwachstums in verschiedenen Höhen<br />

feststellen zu können.<br />

Da die Emission durch diverse Stressoren angetrieben wird, sollte (2) ermittelt werden inwie-<br />

fern verschiedene Stressfaktoren Auswirkungen auf die <strong>Emissionen</strong> haben. Dabei wurden<br />

23


1 Einleitung<br />

hauptsächlich die Auswirkungen <strong>von</strong> Temperatur, Strahlung, Ozon <strong>und</strong> Windgeschwindigkeit<br />

auf die Emission untersucht, ob Zusammenhänge erkennbar sind. Das <strong>Wachstum</strong> des Küvet-<br />

tenastes sollte ebenfalls <strong>im</strong> Vergleich zu Ästen außerhalb der Küvette überwacht werden.<br />

24


2 Untersuchungsgebiet<br />

Die Emissionsmessungen wurden auf der Kuppe des Kleinen Feldberg, dem zweithöchsten<br />

Berg <strong>im</strong> <strong>Taunus</strong> (Höhe an der Messstelle ca. 815 m), am <strong>Taunus</strong> Observatorium durchgeführt.<br />

Am Waldrand in der Nähe der Sternenwarte befindet sich eine mehr als 80 Jahre alte <strong>und</strong> et-<br />

wa 13±1 m hohe ges<strong>und</strong>e Fichte, die für die Messungen ausgewählt wurde (50°13’20,71’’ N,<br />

8°26’45,58’’ O). Mit einem Laser-Entfernungsmessgerät konnte die Höhe der Fichte ermittelt<br />

werden. Die exemplarisch untersuchte Fichte ist <strong>im</strong> größten <strong>Fichten</strong>bereich des <strong>Taunus</strong>obser-<br />

vatoriums ausgesucht worden, da für die Emissionsmessungen ein abgezäunter <strong>und</strong> mit Strom<br />

versorgter Bereich notwendig ist. Unter einigen Kandidaten war dieser Baum der ges<strong>und</strong>este<br />

<strong>und</strong> am besten zugängliche auf dem Bereich des Observatoriums (Abbildung 9).<br />

Für die Biomassebest<strong>im</strong>mungen wurden nahe dem Kleinen Feldberg zwei Bäume ausgewählt,<br />

die nach Rücksprache mit dem zuständigen Förster möglichst ähnlich <strong>im</strong> Umfang <strong>und</strong> Alter<br />

waren. Der erste Baum befand sich nahe Schmitten, nordöstlich des Ortsteils Arnoldshain<br />

(50°15’34,67’’ N, 8°26’47,79’’ O), <strong>im</strong> Waldgebiet bei einer Geländehöhe <strong>von</strong> ca. 570 m.<br />

Nach Auskunft des Försters Karl-Heinz Ginglas der Dienststelle Feldberg besitzt der Baum<br />

ein Alter <strong>von</strong> 124 Jahren. Der zweite Baum wurde nahe der Applauskurve (Kanonenstraße)<br />

<strong>im</strong> <strong>Taunus</strong> gefällt (50°13’51,17’’ N, 8°29’24,73’’ O), sein Alter wurde als 117 Jahre angege-<br />

ben. Der Baum befand sich nahe einem Wegrand, wo die Geländehöhe ungefähr 536 m be-<br />

trug. Mit den unterschiedlichen Höhen wurde eine Max<strong>im</strong>um- <strong>und</strong> Min<strong>im</strong>umansatz gewählt,<br />

um einen Mittelwert der <strong>Emissionen</strong> schätzen zu können.<br />

Die Böden besitzen bei allen Standorten unterschiedliche Zusammensetzungen. Die Bodenart<br />

am <strong>Taunus</strong>observatorium wurde <strong>von</strong> Dr. Rainer Dambeck vom Institut für Physische Geogra-<br />

phie der Universität Frankfurt als lehmiger Sand angegeben (Dittmann, 2011). Nach Auskunft<br />

des Försters wurde die Bodenart bei Schmitten als schluffigen Lehm über sandigem Lehm<br />

<strong>und</strong> nahe dem Feldberg (Kanonenstraße) als sandiger Lehm über lehmigem Sand bezeichnet.<br />

Beide Standorte sind frisch <strong>und</strong> mesotroph <strong>und</strong> besitzen einen Skelettanteil <strong>von</strong> etwa 40 %.<br />

Nach Auskunft vom Hessen-Forst befinden sich etwa 340 <strong>Fichten</strong> auf einem Hektar Wald bei<br />

ähnlichen Bedingungen (z.B.: Alter, Höhe <strong>und</strong> Bodenart). Dieser Wert konnte mit der Er-<br />

tragstafel ermittelt werden.<br />

Der Messort am Kleinen Ferdberg weist zudem die Besonderheit auf, dass die Einflüsse <strong>von</strong><br />

Anthroposphäre <strong>und</strong> Biosphäre sich hier überlappen <strong>und</strong> somit die höchsten Ozonkonzentrati-<br />

25


2 Untersuchungsgebiet<br />

onen in Deutschland gemessen werden. Von daher ist der Wald besonders sensitiv <strong>und</strong><br />

gleichzeitig ein guter Marker für zukünftige Veränderungen.<br />

Abbildung 9: Umgebung des <strong>Taunus</strong> Observatoriums am Kleinen Feldberg. Der Standort der<br />

Fichte, an der die Messungen stattfanden, ist mit einem roten Pfeil gekennzeichnet (Google<br />

Earth, 2012).<br />

26


3 Materialien <strong>und</strong> Methoden<br />

3.1 Die Fichte (Picea abies)<br />

Die Fichte (Picea abies), auch Rottanne genannt, kann bis zu 60 m hoch werden <strong>und</strong> gehört<br />

zu der Familie der Kiefergewächse (Pinaceae). Der <strong>im</strong>mergrüne Baum weist eine kegelför-<br />

mige Krone auf <strong>und</strong> besitzt hängende Zapfen. Sie ist in Nord- <strong>und</strong> Ostasien, Europa <strong>und</strong><br />

Nordamerika he<strong>im</strong>isch. In Mitteleuropa ist die Gemeine Fichte die einzige he<strong>im</strong>ische <strong>Fichten</strong>-<br />

art. Auf der nördlichen Erdhalbkugel gibt es über 40 Arten. Die Nadeln sind einzelstehend,<br />

spiralig um den Zweig angeordnet. Sie kann ein Alter bis zu 1000 Jahre erreichen (Varnhorn,<br />

2005).<br />

Nach Schmidt-Vogt (1986) gehören die <strong>Fichten</strong>wälder der gemäßigten Breiten mit Werten<br />

<strong>von</strong> 13-16 t Trockensubstanzerzeugung pro Hektar <strong>und</strong> Jahr zu den hochproduktiven Ökosys-<br />

temen der Erde. Die Buchenwälder aus Dänemark oder Südschweden würden etwa auf glei-<br />

cher Höhe oder etwas darüber liegen, wie auch die Eichenwälder in Belgien <strong>und</strong> Südschwe-<br />

den. Im Vergleich liegt die Trockensubstanzerzeugung <strong>von</strong> landwirtschaftlichen Kulturen <strong>und</strong><br />

Grasland bei etwa 3 <strong>und</strong> 5 t/ha <strong>im</strong> Jahr. Dies kann durch Düngung oder Züchtung gesteigert<br />

werden. Sie wird in ihrer Gesamtleistung nur <strong>von</strong> der Douglasie, der Sitkafichte, der Tanne<br />

<strong>und</strong> der Pappel übertroffen. Außerdem ass<strong>im</strong>iliert sie bis zum Eintritt <strong>von</strong> stärkerer Kälte (-6 °<br />

bis -7 ° C). Bereits ab Anfang März beträgt der produktive Gewinn die Hälfte eines sehr pro-<br />

duktiven Sommertages. Die max<strong>im</strong>ale Produktion findet bei günstigen Umweltbedingungen<br />

in den oberen Kronenschichten statt, doch bei extremen Umwelteinflüssen wird der Schwer-<br />

punkt der Produktion <strong>von</strong> den unteren Kronenschichten übernommen. Der normale Wachs-<br />

tumsverlauf kann durch die Samenjahre, Insektenkalamitäten, Wildverbiss, Dürrejahre <strong>und</strong><br />

auch Immissionen gestört werden. Die Lebensdauer der benadelten Jahrestriebe steigt mit<br />

zunehmender Höhenlage, denn Nadeln bei einer Geländehöhe bis 300 m besitzen eine Le-<br />

benszeit <strong>von</strong> etwa 5-7 Jahren, bei einer Geländehöhe zwischen 1600 bis 2000 m bis zu 11-12<br />

Jahren.<br />

Auf Trockenheit reagiert die Fichte mit starker Produktionseinschränkung, bei voller Wasser-<br />

sättigung des Bodens hat sie aber einen ökonomischen Wasserverbrauch. Der tägliche Was-<br />

serverbrauch eines <strong>Fichten</strong>waldes beläuft sich auf etwa 9800 bis 48800 l/ha, die Werte kön-<br />

nen aber nach Stammzahl <strong>und</strong> Wasserversorgung variieren. Bei heftigem Wind ist die Fichte<br />

27


3 Materialien <strong>und</strong> Methoden<br />

eher unempfindlich, jedoch reagiert sie relativ stark bei schwachen Luftbewegungen<br />

(Schmidt-Vogt, 1986).<br />

3.2 Emissionsmessungen<br />

Die Untersuchung zum Emissionsverhalten <strong>von</strong> den flüchtigen organischen Kohlenwasser-<br />

stoffen wurde mit einer Küvettentechnik durchgeführt. Die Messungen erfolgten <strong>von</strong> Anfang<br />

April bis Anfang November 2011 über eine ganze Vegetationsperiode, mit dem Ziel eine jähr-<br />

liche, saisonale Emissionsmessung zu erhalten. Die temperaturempfindlichen Geräte wurden<br />

in einem Messwagen untergebracht (Abbildung 10). Die Küvette war durch ein Gerüst ober-<br />

halb des Messwagens an einem ges<strong>und</strong>en Ast befestigt. Die VOC-Messungen erfolgten mit<br />

einem Protonen-Transfer-Reaktions-Massenspektrometer (PTR-MS) der Firma Ionicon (Inns-<br />

bruck, AUT). Dieses war mit der Küvette verb<strong>und</strong>en. Im weiteren Verlauf wird die Messung<br />

detaillierter beschrieben.<br />

Abbildung 10: Der Messwagen am <strong>Taunus</strong>observatorium auf dem Kleinen Feldberg. Durch<br />

ein Gerüst am hinteren Teil des Wagens konnte oberhalb in etwa 4 m Höhe die Küvette befestigt<br />

werden, in der ein ges<strong>und</strong>er, beispielhafter Ast eingefasst wurde. Die Messgeräte befanden<br />

sich <strong>im</strong> Messwagen.<br />

28


3 Materialien <strong>und</strong> Methoden<br />

Die Daten wurden mit der Zeitskala „Day-Of-Year“ (DOY) ausgewertet. DOY ist eine<br />

Schreibweise, die den Tag des Jahres angibt. Jeder Tag des Jahres wird <strong>von</strong> 1 bis 365 durch-<br />

gezählt. Die Kommastellen hinter der Zahl des Tages geben die Zeit an. Die Zahl 91,5 steht<br />

z.B. für den 01.04.2011 um 12 Uhr. In Tabelle 3 ist zur Veranschaulichung sichtbar, welche<br />

Zahl welches Datum beinhaltet.<br />

Tabelle 3: Day-Of-Year Kalender (DOY) 2011.<br />

Tag Monat<br />

Jan Feb März April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez<br />

1 1 32 60 91 121 152 182 213 244 274 305 335<br />

2 2 33 61 92 122 153 183 214 245 275 306 336<br />

3 3 34 62 93 123 154 184 215 246 276 307 337<br />

4 4 35 63 94 124 155 185 216 247 277 308 338<br />

5 5 36 64 95 125 156 186 217 248 278 309 339<br />

6 6 37 65 96 126 157 187 218 249 279 310 340<br />

7 7 38 66 97 127 158 188 219 250 280 311 341<br />

8 8 39 67 98 128 159 189 220 251 281 312 342<br />

9 9 40 68 99 129 160 190 221 252 282 313 343<br />

10 10 41 69 100 130 161 191 222 253 283 314 344<br />

11 11 42 70 101 131 162 192 223 254 284 315 345<br />

12 12 43 71 102 132 163 193 224 255 285 316 346<br />

13 13 44 72 103 133 164 194 225 256 286 317 347<br />

14 14 45 73 104 134 165 195 226 257 287 318 348<br />

15 15 46 74 105 135 166 196 227 258 288 319 349<br />

16 16 47 75 106 136 167 197 228 259 289 320 350<br />

17 17 48 76 107 137 168 198 229 260 290 321 351<br />

18 18 49 77 108 138 169 199 230 261 291 322 352<br />

19 19 50 78 109 139 170 200 231 262 292 323 353<br />

20 20 51 79 110 140 171 201 232 263 293 324 354<br />

21 21 52 80 111 141 172 202 233 264 294 325 355<br />

22 22 53 81 112 142 173 203 234 265 295 326 356<br />

23 23 54 82 113 143 174 204 235 266 296 327 357<br />

24 24 55 83 114 144 175 205 236 267 297 328 358<br />

25 25 56 84 115 145 176 206 237 268 298 329 359<br />

26 26 57 85 116 146 177 207 238 269 299 330 360<br />

27 27 58 86 117 147 178 208 239 270 300 331 361<br />

28 28 59 87 118 148 179 209 240 271 301 332 362<br />

29 29 88 119 149 180 210 241 272 302 333 363<br />

30 30 89 120 150 181 211 242 273 303 334 364<br />

31 31 90 151 212 243 304 365<br />

29


3 Materialien <strong>und</strong> Methoden<br />

3.2.1 Durchführung der Messungen<br />

Im Rahmen der Dissertation <strong>von</strong> S. Bourtsoukidis (Institut für Atmosphäre <strong>und</strong> Umwelt, Uni-<br />

versität Frankfurt) wurden für die Messungen ein ges<strong>und</strong>er Zweig einer Fichte in ca. 4,5 m<br />

Höhe ausgewählt <strong>und</strong> in einer Plexiglasküvette mit ca. 15 L Volumen, einer Länge <strong>von</strong> 50 cm<br />

<strong>und</strong> 10 cm Radius eingeschlossen. Die Küvette ist wie ein Rohr geformt <strong>und</strong> besitzt durch<br />

einen Kompressor einen Öffnungs- <strong>und</strong> Schließmechanismus (Abbildung 11). Mit einem<br />

kleinen Ventilator wurde die Luft in der Küvette ständig durchmischt <strong>und</strong> dadurch die Mes-<br />

sung als repräsentativ für die Gesamtküvette betrachtet. Am Ende der Küvette befand sich<br />

eine kleine Öffnung, durch die der Ast geführt wurde. Durch die Öffnung konnte Luft in die<br />

Küvette eintreten, es wurde aber versucht, die Küvette so dicht wie möglich zu konstruieren,<br />

um die bestmöglichsten Werte zu erhalten. Innerhalb des 20 min Messzyklus wurde die<br />

Küvette für 3 Minuten geschlossen. In dieser Zeit wurde alle 36 Sek<strong>und</strong>en ein Messpunkt<br />

vom PTR-MS aufgenommen, also fünf Messpunkte insgesamt. Mit diesen fünf Messpunkten<br />

kann nun die Emission über eine lineare Ausgleichsgerade best<strong>im</strong>mt werden. Dazu n<strong>im</strong>mt<br />

man an, dass die Emission <strong>von</strong> der eingeschlossenen Biomasse gleichmäßig emittiert <strong>und</strong> <strong>im</strong><br />

gesamten Küvettenvolumen gut gemischt wurde.<br />

Durch eine Sammelleitung aus Glasrohren (Umfang 3 mm, Länge 4,1 m) war die Küvette mit<br />

dem PTR-MS (Protonen-Transfer-Reaktions-Massenspektrometer) <strong>und</strong> einem Ozonmessgerät<br />

<strong>im</strong> Messwagen verb<strong>und</strong>en. Es wurde das inerte Material Glas gewählt, um die Deposition an<br />

den Wänden so gering wie möglich zu halten. Außerdem wurde die Messleitung mit einem<br />

Heizdraht auf ca. 70°C erhitzt, um temporäre Ablagerungen der zu messenden Substanzen zu<br />

min<strong>im</strong>ieren. Die Flussrate belief sich auf 1,3 L/min, mit einer Geschwindigkeit <strong>von</strong> 3,0652<br />

m/s. Die Aufenthaltszeit der Luft in dem 4,1 m langen Röhrchen waren ungefähr 1,2 s. Die<br />

Flussrate des Ozons belief sich auf 1,7 L/min.<br />

Das PTR-MS konnte somit die VOCs, die <strong>von</strong> der Küvette in das Messgerät geführt wurden,<br />

ermitteln. Die Temperatur wurde innerhalb <strong>und</strong> außerhalb der Küvette gemessen, um den arti-<br />

fiziellen Effekt der Küvette erfassen zu können. Die Temperatur innerhalb der Küvette war<br />

durchschnittlich 0,8 °C wärmer als außerhalb. Auch die relative Luftfeuchtigkeit, Ozon <strong>und</strong><br />

die PAR-Strahlung wurden innerhalb <strong>und</strong> außerhalb gemessen. Dazu wurden Sensoren ange-<br />

bracht. Da es durch die Küvette zu einem Verlust der photosynthetisch aktiven Strahlung<br />

kam, waren die PAR-Sensoren außerhalb- <strong>und</strong> innerhalb hilfreich, um diesen Effekt abschät-<br />

zen zu können. Alle anderen meteorologischen Parameter konnten <strong>von</strong> der HLUG-<br />

Messstation, wenige Meter <strong>von</strong> dem Messwagen entfernt, erfasst werden.<br />

30


3 Materialien <strong>und</strong> Methoden<br />

Die Massen, die <strong>von</strong> Interesse waren, wurden mit dem PTR-MS überwacht. Dabei handelt es<br />

sich um die jeweiligen Molmassen +1 in g/Mol. Das +1 wird durch die Ionisation mit H + aus-<br />

gelöst. Die Masse eines Wasserstoffatoms (H) ist entsprechend 1 g/Mol.<br />

Zu diesen gehörten 81 (Monoterpenfragment) +137 (Monoterpene+1), 139 (Keton, wahr-<br />

scheinlich <strong>von</strong> einer Monoterpenoxidation, wie z.B. Nopinon oder Sabinaketon), 169 (Alde-<br />

hyd <strong>von</strong> der Monoterpenoxidation, Pinonaldehyd) <strong>und</strong> 149+205 (Methylcharvicol <strong>und</strong> Sesqui-<br />

terpene). Die Anthropogen verursachte Masse Benzen wurde ebenfalls erfasst.<br />

Abbildung 11: Pflanzenküvette mit eingefasstem Ast. Im vorderen Teil der Küvette ist die<br />

Öffnung zu sehen, die zur Zeit der Aufnahme geschlossen war. Mit einem Öffnungs- <strong>und</strong><br />

Schließmechanismus (Kompressor) konnte die Öffnung kontrolliert werden.<br />

3.2.2 Das PTR-MS-Messsystem<br />

Das Messsystem des Protonen-Transfer-Reaktions-Massenspektrometer (PTR-MS) ist eine<br />

Technik, die vor allem für die Detektion <strong>von</strong> gasförmigen organischen Substanzen in der<br />

Umgebungsluft entwickelt wurde. Flüchtige Kohlenwasserstoffe (VOCs) sind atmosphärische<br />

31


3 Materialien <strong>und</strong> Methoden<br />

Spurenstoffe <strong>und</strong> sind ubiquitär in der Umgebungsluft. In der Erdatmosphäre ist Methan die<br />

häufigste organische Substanz, aber selbst diese ist nur in einem Anteil <strong>von</strong> 2 Teilen <strong>von</strong> einer<br />

Million per Volumen (2 ppmV (parts per million by volume 10 -6 )) in der Umgebungsluft ent-<br />

halten. Nach Methan sind Ethan, Propan, Isopren, Azeton <strong>und</strong> Methanol die häufigsten<br />

VOCs. Je nach Quellstärke, Oxidationsstärke <strong>und</strong> Region kann dies jedoch lokal stark variie-<br />

ren. Typische Mischungsverhältnisse für diese Substanzen liegen <strong>im</strong> ppbV (parts per billion<br />

by volume (Teile einer Milliarde pro Volumen (10 -9 ))) Bereich. Um diese extrem kleinen<br />

Substanzen erfassen zu können, sind spezielle Techniken <strong>von</strong> Nöten (Blake et al., 2009).<br />

Der Aufbau besteht aus (1) einer Ionenquelle für die Produktion <strong>von</strong> H3O + -Ionen, (2) einer<br />

Reaktionskammer, indem die Protonen-Transfer Reaktion zwischen H3O + <strong>und</strong> den VOCs<br />

stattfindet <strong>und</strong> (3) ein Quadrupol-Massenspektrometer für die Detektion der erzeugten Ionen<br />

(Detektionssystem) (Abbildung 12). Die Ionenquelle besteht aus einer Hohlkathodenentla-<br />

dung <strong>und</strong> Spaltung <strong>von</strong> Wasserdampf in OH - <strong>und</strong> H + . Aus der Kombination <strong>von</strong> H + <strong>und</strong> Was-<br />

serdampf (H2O) bilden sich H3O + -Ionen, die <strong>im</strong> Folgenden zur Ionisation <strong>von</strong> VOCs einge-<br />

setzt werden (Gouw u. Warneke, 2007). Dieser Umwandlungsprozess beginnt in der Hohlka-<br />

thodenquelle <strong>und</strong> wird in der Driftregion weiter unterstützt, die der Hohlkathodenquelle nach-<br />

geschaltet ist. Bei diesem Ionenquellentyp wird eine nominelle Reinheit <strong>von</strong> > 99,5 % für<br />

H3O + erreicht.<br />

Die Ionen in der Driftregion werden durch ein elektrisches Feld in den Reaktionsraum gezo-<br />

gen. Dort wird ein Messgas eingeleitet. Die H3O + -Ionen können mit diesem Gas nicht reagie-<br />

ren. In der folgenden Gleichung ist der Protonentransfer <strong>von</strong> dem protonierten Wasser H3O +<br />

zu einem BVOC (organische Komponente) als Beispiel zu sehen:<br />

BVOC + H3O + → BVOCH + + H2O<br />

Wichtig dabei sind zwei Aspekte: (1) Die Ionisation erfolgt sehr energiearm, sodass ein Zer-<br />

brechen der Moleküle (Fragmentierung) nur in geringem Maße erfolgt <strong>und</strong> (2) die Ionisation<br />

erfolgt nur für Gase mit einer höheren Protonenaffinität (Bindung) als der <strong>von</strong> Wasserdampf.<br />

Letzteres schließt Methan <strong>und</strong> eine kleinere Anzahl <strong>von</strong> Kohlenwasserstoffen für die Analyse<br />

aus. Der Reaktionsraum ist 5-15 cm lang <strong>und</strong> bietet ein elektrisches Feld, womit die positiven<br />

Ionen durch das Gasgemisch in Richtung Durchlass am Ende des Reaktionsraumes geschleust<br />

werden. Das elektrische Feld ist mit einer Reihe <strong>von</strong> Schutzringen ausgestattet, das mit isolie-<br />

rendem Material versehen ist. Dazu wird meist Teflon verwendet, um die elektrische Isolation<br />

zu gewähren. Der typische Druck in dem Raum beläuft sich auf 2 mbar <strong>und</strong> die elektrische<br />

Feldstärke (E) ist etwa 60 V cm -1 . Diese wichtigen Parameter werden häufiger kombiniert als<br />

32


3 Materialien <strong>und</strong> Methoden<br />

E/N-Wert ausgedrückt, wobei N die Teilchendichte darstellt (in cm -3 ). Es ergibt sich ein E/N-<br />

Wert <strong>von</strong> 123 Td, wobei 1 Td = 1 Townsend = 10 -17 cm 2 V -1 (Blake et al., 2009).<br />

Das elektrische Feld dient dazu, die Ionen zu beschleunigen, doch die Kollisionen mit dem<br />

Gas führen dazu, dass sie verlangsamt werden. Letztendlich ist der Effekt, dass die Ionen<br />

schnell eine stationäre Geschwindigkeit annehmen bis sie <strong>im</strong> Reaktionsraum fortschreiten,<br />

was durch den E/N-Wert best<strong>im</strong>mt wird. Ein ansteigender E/N-Wert hat zu Folge, dass die<br />

energetischen Kollisionen zunehmen, welche das Verhältnis <strong>von</strong> Clusterionen wie H3O +<br />

(H2O)n <strong>im</strong> Reaktionsraum verringern. Gleichzeitig erhöht diese steigende durchschnittliche<br />

Kollisionsenergie die Fragmentierung <strong>von</strong> Ionen, die bei der Reaktion <strong>von</strong> H3O + <strong>und</strong> den<br />

Analysegas produziert wurden, dies ist oftmals unerwünscht wegen den Komplikationen, die<br />

es bei der Massenspektralanalyse verursacht. Letztendlich ist die Wahl des E/N ein Kompro-<br />

miss <strong>und</strong> die Werte befinden sich zwischen 100-140 Td (Blake et al., 2009).<br />

Der Eintritt des Analysegases in den Reaktionsraum kann durch den Massenflussregler<br />

(MFC) kontrolliert werden. Das meiste Gas kann dadurch letztendlich durch den Pumpkanal,<br />

der am Ende des Reaktionsraums angebracht ist, durchgepumpt werden (Blake et al., 2009).<br />

Die positiven Ionen, wie die nicht umgesetzten H3O + -Ionen <strong>und</strong> die Protonentransferprodukte<br />

<strong>von</strong> der Reaktion mit dem Analyten werden durch eine Blende in das Detektionssystem ge-<br />

führt, dem Quadrupol-Massenspektrometer. Dort werden das Masse/Ladungsverhältnis <strong>und</strong><br />

die Anzahl best<strong>im</strong>mt. Wegen des Protonentransfers entspricht die detektierte Masse der Mol-<br />

masse plus eins in Gramm (Hermann, 2010).<br />

Ein großer Nachteil ist, dass das verwendete PTR-MS (HS-PTR-MS, Ionicon) nur die ganz-<br />

zahligen Massen der Ionen best<strong>im</strong>mt, welche aber keine einheitlichen Indikatoren für die<br />

VOC-Identität sind. Es können somit keine Isomere unterschieden werden <strong>und</strong> die Interpreta-<br />

tion <strong>von</strong> Massenspektren ist durch die Bildung <strong>von</strong> Clusterionen <strong>und</strong> der schon erwähnten<br />

Fragmentierung der Ionen sehr kompliziert (De Gouw u. Warneke, 2007).<br />

33


3 Materialien <strong>und</strong> Methoden<br />

Abbildung 12: Schematische Darstellung eines Protonen-Transfer Reaktion Massenspektrometer<br />

(PTR-MS) mit der Aufteilung in Ionenquelle, Reaktionsraum <strong>und</strong> Detektionssystem.<br />

HC = Hohlkathodenentladungsquelle; SD = Driftregion (nach Blake et al., 2009).<br />

34


3 Materialien <strong>und</strong> Methoden<br />

3.2.3 Berechnung der <strong>Emissionen</strong><br />

Bei der Schließung der Küvette sammeln sich - wie oben beschrieben - die ausgestoßenen<br />

Moleküle <strong>und</strong> damit das Mischungsverhältnis <strong>von</strong> emittierten Substanzen linear an. Ein Bei-<br />

spiel dazu ist in Abbildung 13 zu sehen. Hier konnte anhand des linearen Fits der Mischungs-<br />

verhältnisse die mittlere Emission ermittelt werden (Gleichung 5).<br />

Abbildung 13: Monoterpenmischungsverhältnis am Tag 303 (30.10.2011). Zu sehen ist der<br />

Anstieg des Mischungsverhältnisses bei Küvettenschluss. Als sich die Küvette wieder öffnete,<br />

mischte sich die Konzentration wieder mit der Umgebungsluft.<br />

Bei den <strong>Emissionen</strong> müssen zusätzlich Faktoren wie Verdünnung in der Küvettenluft, Reakti-<br />

onen mit Ozon <strong>und</strong> die Depostition an den Wänden der Küvette bei der Berechnung mit be-<br />

rücksichtigt werden. Besonders reaktive Substanzen wie z.B. Sesquiterpene sind nicht einfach<br />

zu erfassen, da sie durch ihre schnelle Reaktion mit Ozon eine kurze Lebensdauer haben<br />

(1/(6,23x10 -15 cm 3 /Moleküle -1 s -1 *[Ozon])). Auch die verschiedenen Monoterpene haben ver-<br />

schiedene Reaktivitäten, diese Monoterpene sind mit dem PTR-MS nicht einzeln zu erfassen.<br />

Dazu wurde <strong>im</strong> Januar 2011 <strong>von</strong> der Arbeitsgruppe Aerosol <strong>und</strong> Umweltforschung der Uni-<br />

versität Frankfurt (AG B. Bonn) eine Zweigprobe nach Helsinki zu H. Hakola geschickt. Aus<br />

deren Messergebnissen konnte die mittlere Reaktionskonstante für Monoterpene mit Ozon<br />

35


3 Materialien <strong>und</strong> Methoden<br />

ermittelt werden. Die Verdünnung betrug 2,6 L/Minute bei 15 L Küvettenvolumen <strong>und</strong> die<br />

Depositionsrate lag bei etwa 2,64±0,23x10 -5 s -1 . Die Depositionsrate wurde anhand des drei-<br />

tägigen Küvettenschlusses durch die exponentielle Abnahme <strong>von</strong> Benzen (anthropogener<br />

Marker, nicht emittiert) berechnet <strong>und</strong> kann wegen des geringen Wertes <strong>im</strong> Vergleich zu<br />

Messunsicherheiten <strong>und</strong> Verdünnung vernachlässigt werden. Auf Abbildung 14 ist die expo-<br />

nentielle Abnahme <strong>von</strong> Benzen während dem Zeitraum des Küvettenschlusses zu sehen.<br />

Wenn die Küvette wieder geöffnet wurde, passte sich die Konzentration durch die Durchmi-<br />

schung der Luft wieder der Umgebungsluft an.<br />

Abbildung 14: Dauerhafte Küvettenschlussperiode am 7.05.2011 am <strong>Taunus</strong> Observatorium.<br />

In Grün <strong>und</strong> Rot sind die Fehlerbereiche gekennzeichnet.<br />

Die Emission wird in Nanogramm VOC pro Gramm Nadeltrockengewicht <strong>und</strong> St<strong>und</strong>e ange-<br />

geben. Dabei steht vmr für das Mischungsverhältnis <strong>und</strong> Mw für die Molmasse des Stoffs. Die<br />

15 L beziehen sich auf das Küvettenvolumen:<br />

[ ]<br />

( )<br />

[ ]<br />

(5)<br />

36


3 Materialien <strong>und</strong> Methoden<br />

Der Verlust <strong>von</strong> den VOCs in der Glasleitung wurde <strong>im</strong> Labor getestet <strong>und</strong> auf max<strong>im</strong>al 5 %<br />

für die Monoterpene <strong>und</strong> 10 % für die Sesquiterpene geschätzt (S. Bourtsoukidis, 2011). Bei<br />

einem Testlauf <strong>im</strong> Oktober 2010 wurde für die Leitung das Material Teflon gewählt, doch<br />

dort kam es vor allem bei den Sesquiterpenen zu einer hohen Absorptions- bzw. Depositions-<br />

rate in der Leitung, sodass <strong>im</strong> Jahr 2011 stattdessen Glas als Leitungsmaterial eingesetzt wur-<br />

de.<br />

Der Fehler der durch die Kalibration des Mischungsverhältnisses be<strong>im</strong> PTR-MS entstanden<br />

ist, wird mit 5 % angegeben. Der Fehler, der durch die Temperaturdifferenz innerhalb <strong>und</strong><br />

außerhalb der Küvette entstand, musste ebenfalls mit berücksichtigt werden. Das Mischungs-<br />

verhältnis stieg innerhalb der Küvette bei der Schließung, aufgr<strong>und</strong> der höheren Temperatur,<br />

stärker an. Der Fehler der Mischungsverhältnisdifferenz kann aus diesen Gründen mit 10 %<br />

angenommen werden (S. Bourtsoukidis, 2011).<br />

3.3 Biomassebest<strong>im</strong>mungen<br />

Das Nadeltrockengewicht ist für die Berechnung der <strong>Emissionen</strong> <strong>von</strong> essentieller Bedeutung,<br />

da sie pro Nanogramm Nadeltrockengewicht best<strong>im</strong>mt <strong>und</strong> damit normiert wird. Dazu wurde<br />

das Nadeltrockengewicht des Beispielastes ermittelt. Um <strong>von</strong> der Emission eines Astes auf<br />

die Emission eines gesamten Baums <strong>und</strong> letztendlich auf die eines Hektars Wald schließen zu<br />

können, wurden Biomasseerhebungen an zwei verschiedenen <strong>Fichten</strong> <strong>im</strong> <strong>Taunus</strong> nahe des<br />

Kleinen Feldbergs mit ähnlichem Baumumfang durchgeführt. Die Fichte am <strong>Taunus</strong>observa-<br />

torium auf dem Kleinen Feldberg ist für eine Fällung nicht vorgesehen <strong>und</strong> konnte nach den<br />

Messungen nicht zur Trockenmassenbest<strong>im</strong>mung bearbeitet werden. Dies war der Gr<strong>und</strong> wa-<br />

rum in der Umgebung vergleichbare Bäume, die für eine Fällung vorgesehen waren, ausge-<br />

wählt wurden. Nach Absprache mit dem Förster wurden diese Bäume für die Untersuchungen<br />

bereitgestellt.<br />

Bei der erhobenen Biomasse handelt es sich um eine Abschätzung, da das <strong>Wachstum</strong> <strong>von</strong><br />

vielen Faktoren abhängig ist <strong>und</strong> jeder Standort andere Eigenschaften besitzt. Die Fichte auf<br />

dem Kleinen Feldberg befindet sich am Waldrand <strong>und</strong> erhält mehr Strahlung als <strong>Fichten</strong> aus<br />

dem Waldinneren. Es ist erkennbar, dass die Kronenhöhe in einer niedrigeren Höhe beginnt,<br />

als bei Bäumen innerhalb des Waldes. Ziel der Arbeit jedoch war es, die Gesamtemission<br />

einer beispielhaften Fichte zu ermitteln. Dazu wurden zwei <strong>Fichten</strong> bei unterschiedlicher geo-<br />

grafischer Höhe <strong>und</strong> damit leicht unterschiedlichen kl<strong>im</strong>atischen Bedingungen als Max<strong>im</strong>um-<br />

37


3 Materialien <strong>und</strong> Methoden<br />

<strong>und</strong> Min<strong>im</strong>umansatz gewählt. Wegen der hohen Diversität innerhalb einer Pflanzenart ist dies<br />

eine Größenabschätzung.<br />

Im Rahmen der Bachelorarbeit <strong>von</strong> Anna Dittmann wurde das <strong>Wachstum</strong> der Fichte auf dem<br />

Kleinen Feldberg durch einige ausgewählte Zweiglängen überwacht, um einen Effekt des<br />

Frühjahrswachstums auf die <strong>Emissionen</strong> zu ermitteln. Es wurden neben dem Ast innerhalb<br />

der Küvette noch vier weitere Vergleichsäste außerhalb der Küvette ausgewählt. Dabei wur-<br />

den ab Mitte April alle 2-3 Tage während der stärksten <strong>Wachstum</strong>sphase die Längen der Äste<br />

best<strong>im</strong>mt. Später konnte die Zeitspanne zwischen den Längenmessungen bis auf zwei Wo-<br />

chen verlängert werden, da das <strong>Wachstum</strong> sich verringerte. Ab August 2011 wurden diese<br />

Messungen <strong>im</strong> Rahmen dieser Arbeit übernommen. Die Astlängen wurden mit einem Zoll-<br />

stock ermittelt. Die Genauigkeit der Messungen wird auf 1-2 cm geschätzt, da es durch die<br />

Biegung des Astes zu Messfehlern kommen kann. Je länger der Ast wächst, desto mehr Na-<br />

delbiomasse wird gebildet.<br />

3.3.1 Aufnahme der Biomasse<br />

Für die Aufnahme der Biomasse wurden <strong>Fichten</strong> nahe Schmitten (Baum A) <strong>und</strong> der Kanonen-<br />

straße (Baum B) <strong>im</strong> <strong>Taunus</strong> vom hessischen Forstamt gefällt. Die Bäume wurden jeweils in 2<br />

Meter Sektionen eingeteilt, um eine übersichtliche Verteilung der Astlängen pro Baumhöhe<br />

zu erhalten. Die Länge der Sektion 16 liegt beispielsweise in einer Höhe <strong>von</strong> 14-16 m, die<br />

Sektion 28 ist in einer Höhe <strong>von</strong> 26-28 m. Anschließend wurde jeder Pr<strong>im</strong>ärast, der sich am<br />

Baumstamm befand, der Länge nach pro Sektion gemessen <strong>und</strong> die Anzahl der Äste ermittelt.<br />

Dabei ist nicht auszuschließen, dass be<strong>im</strong> Vorgang des Fällens Äste abgeknickt sind <strong>und</strong> so-<br />

mit nicht mit in die Messung einbezogen wurden. Wenn möglich wurde versucht anhand der<br />

Abbruchkante den Ast zu ermitteln <strong>und</strong> zu messen. Von daher sind die erhaltenen Werte ein<br />

unteres L<strong>im</strong>it. Der Fehler, der bei der Messung der Astlängen entstand, wurde auf 10 % ge-<br />

schätzt.<br />

Nach den Messungen der Astlängen wurden 3-4 Beispieläste für die Ermittlung der Nadeltro-<br />

ckengewichte mitgenommen. Diese wurden jeweils <strong>im</strong> unteren, mittleren <strong>und</strong> oberen Teil des<br />

Baumes ausgewählt. Um so wenig Nadeln wie möglich zu verlieren, wurden die Äste in Plas-<br />

tiksäcke verpackt. In der folgenden Tabelle (Tabelle 4) sind die wichtigsten Daten der Bäume<br />

aufgeführt. Im Anhang befinden sich schematische Zeichnungen <strong>von</strong> den Astlängen der Fich-<br />

ten aus Schmitten <strong>und</strong> nahe der Kanonenstraße auf Abbildung 51 <strong>und</strong> 52.<br />

38


3 Materialien <strong>und</strong> Methoden<br />

Tabelle 4: Details zu den Probebäumen nahe Schmitten <strong>und</strong> an der Kanonenstraße. Ebenfalls<br />

mit aufgeführt ist die Fichte vom Kleinen Feldberg, an der die <strong>Emissionen</strong> gemessen wurden.<br />

Standort Alter<br />

[Jahre]<br />

Höhe<br />

[m]<br />

Kronenhöhe<br />

[m]<br />

Umfang<br />

[cm]<br />

Durchmesser<br />

[cm]<br />

Astprobe<br />

[Sektion]<br />

Kleiner Feldberg ca. 80 ca. 13 2,5 188 59 Zweig aus der<br />

Küvette<br />

Schmitten 124 30 10 171 54 16, 20, 28, 30<br />

Kanonenstraße 117 32 15 128 40 20, 28, 30<br />

Die Höhe der Fichte auf dem Kleinen Feldberg wurde mit einem Laser-Entfernungsmesser<br />

gemessen. Mit den gemessenen Daten konnte über den Satz des Pythagoras die Höhe des<br />

Baumes ermittelt werden. Der Fehler dieser Messungen kann ungefähr auf ±1 Meter geschätzt<br />

werden. Die Messung ergab eine Höhe <strong>von</strong> etwa 13 Metern. Die Details des Messgerätes sind<br />

in Tabelle 5 aufgeführt.<br />

Tabelle 5: Wichtige Daten zu dem Laser-Entfernungsmesser.<br />

Gerät Messgröße Messgenauigkeit Lasertyp<br />

TOOLCRAFT LDM 50U Entfernungsmesser ± 2 mm (bei 0,5-50 m) 630-680 nm<br />

3.3.2 Nadeltrockengewicht<br />

Die Äste der verschiedenen Sektionen wurden über mindestens zwei Wochen getrocknet, um<br />

die Nadeln <strong>von</strong> den Ästen entfernen zu können. Die Nadeln wurden anschließend in einen<br />

Behälter gefüllt <strong>und</strong> in einem Trockenschrank bei 100-120 °C 7-14 Tage, je nach Nadelmen-<br />

ge, getrocknet bis ein konstantes Gewicht erreicht wurde. Die Nadeln heizten sich während-<br />

dessen bis zu 95 °C auf.<br />

Nach der Trocknung konnte für jeden Ast zehn Mal das 100-Nadelgewicht best<strong>im</strong>mt werden.<br />

Daraus wurde ein Mittelwert gebildet, mit dem man anhand des Gewichts die Nadelmenge<br />

schätzen konnte. Je nach Höhenlage unterschieden sich das Gewicht, Menge, wie auch die<br />

Morphologie der Nadeln. Nadeln aus höheren Sektionen waren beispielsweise dicker, kürzer<br />

<strong>und</strong> auch schwerer als die Nadeln der darunter liegenden Sektionen.<br />

39


3 Materialien <strong>und</strong> Methoden<br />

3.4 Extrapolation der Küvettenmessungen<br />

Die Küvettenmessungen wurden an einem Zweig vorgenommen <strong>und</strong> sollten auf den gesamten<br />

Baum extrapoliert werden. Dazu wurde die Nadelbiomasse der zwei Beispielbäume aus dem<br />

<strong>Taunus</strong> ermittelt. Die Emission hängt <strong>von</strong> dem Nadeltrockengewicht ab, deshalb wurden nur<br />

die Nadelbiomasse <strong>und</strong> die Astlängen der beispielhaften Waldbäume best<strong>im</strong>mt. Mit der ermit-<br />

telten Nadelbiomasse des Beispielzweigs an dem die Emission gemessen wurde, konnten die<br />

<strong>Emissionen</strong> <strong>von</strong> diesem Zweig auf beispielhafte <strong>Fichten</strong> skaliert werden <strong>und</strong> somit eine Ab-<br />

schätzung für eine ganze Messperiode vorgenommen werden. Außerdem wurden eine Hö-<br />

henverteilung <strong>und</strong> ein Tagesgang der Emission einer beispielhaften Fichte dargestellt. Durch<br />

die unterschiedlichen Geländehöhen konnte ein Mittelwert der <strong>Emissionen</strong> gebildet werden.<br />

Zwischen den beiden Standorten bestand eine Höhendifferenz <strong>von</strong> 34 m.<br />

3.5 Messungen der meteorologischen Parameter<br />

Die Temperatur, relative Luftfeuchtigkeit <strong>und</strong> die Strahlung wurden innerhalb <strong>und</strong> auch au-<br />

ßerhalb der Küvette gemessen. Innerhalb der Küvette war ein Datenloggersensor angebracht,<br />

der Temperatur <strong>und</strong> Luftfeuchte messen konnte. Währenddessen die Küvette schließt, kann<br />

die Temperatur innerhalb der Küvette ansteigen, da ein vernachlässigbarer Luftaustausch<br />

stattfand. Um diesen Effekt zu charakterisieren <strong>und</strong> min<strong>im</strong>ieren wurde die Temperatur <strong>und</strong><br />

Feuchtedifferenz mit einem zweiten Sensor außerhalb der Küvette gemessen <strong>und</strong> der erwähn-<br />

te Schließzyklus gewählt. Eine längere Schließzeitdauer hätte merkliche Effekte auf den<br />

Stress des Zweigs <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>enen Schädigungen, eine kürzere Schließdauer wür-<br />

de die Emissionsanalyse stark verunsichern. Die Temperatur innerhalb der Küvette stieg bei<br />

einer Schließung z.T. um + 4 °C <strong>im</strong> Vergleich zur Außenluft <strong>und</strong> die Feuchte war signifikant<br />

höher. Dadurch wuchs der Ast drastisch schneller als vergleichbare Zweige außerhalb der<br />

Küvette. In Tabelle 7 sind die Eigenschaften der Sensoren aufgelistet. Außerdem standen vom<br />

HLUG (Hessisches Landesamt für Umwelt <strong>und</strong> Geologie) weitere Messdaten <strong>von</strong> der nahege-<br />

legenen Messstation zur Verfügung (Tabelle 8).<br />

40


3 Materialien <strong>und</strong> Methoden<br />

Tabelle 6: Herstellerangaben zu der Messabweichung der verwendeten Temperatur- <strong>und</strong><br />

Feuchtesensoren außerhalb <strong>und</strong> innerhalb der Küvette.<br />

Gerät Position an der Küvette Temperatur<br />

Messgenauigkeit<br />

Relative Feuchte<br />

Messgenauigkeit<br />

Hygrosens innerhalb 0,5 °C (bei 0 °C-50 °C) 2 % (bei 30 %-90 %)<br />

Hobo U23-002 außerhalb 0,2 °C (bei 0 °C-50 °C) 3,5 % (bei 10 %-90 %)<br />

Tabelle 7: Herstellerangaben zu den Messgeräten der Messstation des HLUG auf dem Kleinen<br />

Feldberg (Jacobi (HLUG), 2012).<br />

Gerät Messgröße L<strong>im</strong>it Messgenauigkeit<br />

Thies Hygro-Thermometer Temperatur >-40 °C 0,1°C<br />

Thies Hygro-Thermometer Relative Luftfeuchte 10 % 1 %<br />

Thies Sternpyranometer Globalstrahlung 1 Wm -2 1 Wm -2<br />

Thies Ultrasonic-Anemometer<br />

2D<br />

Windgeschwindigkeit/<br />

Windrichtung<br />

0,4 m/s 0,1 ms -1<br />

Da die Strahlung ebenfalls einen Effekt auf die Emission hat, insbesondere auf Isopren, wur-<br />

den Strahlungssensoren mit eingesetzt (Dindorf et al., 2006). Die Strahlungssensoren wurden<br />

vom Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz (AG J. Kesselmeier) zur Verfügung gestellt.<br />

Sie wurden wie die Temperatur- <strong>und</strong> Feuchtesensoren ebenfalls innerhalb <strong>und</strong> außerhalb der<br />

Küvette angebracht, da die Strahlung durch das Plexiglas nicht vollständig den Beispielast in<br />

der Küvette erreichte. Somit konnte auch dies überwacht werden. Der Verlust der Strahlung<br />

wurde auf ungefähr 35-45 % geschätzt. Die PAR-Sensoren wurden ab September 2011 ange-<br />

bracht, deshalb konnten nur die Daten <strong>von</strong> September bis Mitte November verwendet werden.<br />

Die Eigenschaften der Sensoren sind in Tabelle 8 aufgeführt. Zusätzlich standen auch hier<br />

zum Vergleich Daten zur Globalstrahlung vom HLUG online zur Verfügung.<br />

Tabelle 8: Herstellerangaben zu den Strahlungssensoren außerhalb <strong>und</strong> innerhalb der Küvette.<br />

Gerät Messgröße Messgenauigkeit<br />

LI-COR LI-190 SA Strahlungssensor 5 µA per 1000 µmol -1 m -2<br />

LI-COR LI-190 SL Strahlungssensor 5 µA per 1000 µmol -1 m -2<br />

41


3 Materialien <strong>und</strong> Methoden<br />

Anhand der Guenther-Algorithmen konnte der Emissionsaktivitätsfaktor γ berechnet werden<br />

(Guenther et al., 1999, Guenter et al., 2006). Der Emissionsaktivitätsfaktor γ wird durch das<br />

Produkt des Temperaturemissionsaktivitätsfaktors γT <strong>und</strong> dem PAR-Emissionaktivitätsfaktor<br />

γP ermittelt:<br />

Dabei wird der PAR-Emissionaktivitätsfaktor γP <strong>und</strong> der Temperaturemissionsaktivitätsfaktor<br />

γT wie folgt errechnet:<br />

[( ) ⁄ (( ) ) ]<br />

[ ( ) ⁄ ( ( ( ))) ] (8)<br />

Wobei PAR die photosynthetisch aktive Strahlung (µmol m -2 s -1 ) darstellt, x = [(1/Topt-<br />

(1/T)]/0,00831, T ist die Temperatur in Kelvin (K), CT1 (=95), CT2 (=230), CP, α, Topt <strong>und</strong> Eopt<br />

sind empirische Koeffizienten. Die empirischen Koeffizienten wurden mittels des Modells<br />

MEGAN ermittelt (Guenther et al., 2006). Die Isoprenemission ist höher, wenn Tage zuvor<br />

sonnige, wolkenreiche Verhältnisse vorherrschten <strong>und</strong> niedriger bei kühlen <strong>und</strong> schattigen<br />

Verhältnissen. Das Modell MEGAN betrachtet die letzten 24 <strong>und</strong> 240 h. Die mittlere PAR-<br />

Strahlung der letzten 24 h (P24) <strong>und</strong> 240 h (P240) beeinflusst die geschätzte Emissionsaktivität<br />

durch adjustieren der Koeffizienten aus Gleichung (7) wie folgt:<br />

(6)<br />

( ) (9)<br />

( [ ]) [ ] (10)<br />

dabei entspricht P0 200 µmol m -2 s -1 für Sonnenblätter <strong>und</strong> 50 µmol m -2 s -1 für Schattenblätter.<br />

MEGAN schätzt die Koeffizienten aus Gleichung (8) als eine Funktion der mittleren Tempe-<br />

ratur der letzten 24 (T24) <strong>und</strong> 240 (T240) h, wie folgend:<br />

( ( )) (11)<br />

( ( )) ( ( )) (12)<br />

Die gebrauchten Koeffizienten aus Gleichung 9-12 basieren auf Beobachtungen.<br />

(7)<br />

42


3 Materialien <strong>und</strong> Methoden<br />

3.6 Statistische Auswertungen<br />

Die statistische Auswertung der Daten wurde mit dem Programm MATLAB (The<br />

MathWorks, Inc.) durchgeführt. Um Beziehungen zwischen den einzelnen Parametern fest-<br />

stellen zu können wurde die lineare Regression als Methode verwendet. Um die Messfehler<br />

mit einzubeziehen wurde zusätzlich ein Fit verwendet. Außerdem konnten mit einer Kreuz-<br />

korrelation Abhängigkeiten besser erkennbar gemacht werden. Das Best<strong>im</strong>mtheitsmaß wird<br />

bei den Ergebnissen mit angeben, um die Unsicherheit der Regressionsgeraden zu ermitteln.<br />

Es kann aber nur bedingt zur Beschreibung der Regression angewendet werden, da bei diesem<br />

empirischen Ansatz nur wenige Einflussparameter angenommen werden, doch können durch-<br />

aus auch andere Faktoren beitragen.<br />

Die Sicherheit der gemessenen <strong>und</strong> berechneten Größen wurde mit einer Fehlerrechnung<br />

überprüft. Die Fehler des Nadeltrockengewichts <strong>und</strong> der Biomasse sind wie nachfolgend in<br />

Gleichung 13-18 nach (Ekbert, 2009; Cleff, 2011) errechnet worden:<br />

∑( ( ) ( ))<br />

√<br />

Wobei t für die Zeit steht <strong>und</strong> das Nadelgewicht wurde wie folgt berechnet:<br />

∑( )<br />

∑( ) ∑( )<br />

(13)<br />

( ) (14)<br />

( ) ( ) (15)<br />

Der Fehler der gesamten Biomasse wurde dann empirisch wie nachfolgend berechnet:<br />

Dabei ist A der Quotient der Summen der Nadelgewichte <strong>und</strong> der Astlängen:<br />

∑<br />

∑<br />

Der Fehler der Biomasse ergibt sich dann nach der Fehlerfortpflanzung aus (Ekbert, 2009):<br />

(16)<br />

(17)<br />

43


3 Materialien <strong>und</strong> Methoden<br />

√<br />

∑( )<br />

∑<br />

∑<br />

( ∑<br />

(∑ ) )<br />

( )<br />

( )<br />

Um die Güte des Regressionsmodells zu ermitteln, wurde die Standardabweichung des Re-<br />

gressionskoeffizienten berechnet, nachdem die Regressionskonstante α <strong>und</strong> der Regressions-<br />

koeffizient β (Steigunskoeffizient), sowie die Kovarianzen ermittelt wurden.<br />

Der Fehler des Regressionskoeffizienten β <strong>und</strong> der Regressionskonstanten α wurden durch<br />

folgende Formeln berechnet (Cleff, 2011; Faes, 2011; Schönwiese, 1992):<br />

∑<br />

(∑ )<br />

Dabei wurde die Kovarianz wie folgend berechnet:<br />

∑<br />

∑ ∑<br />

Die Standardabweichung für y, wenn x auf der Regressionsgeraden einen best<strong>im</strong>mten Wert<br />

ann<strong>im</strong>mt, wird in der Formel für Syx ausgedrückt:<br />

( )<br />

√<br />

Durch den ermittelten Wert für Syx konnte die Standardabweichung der Regressionskonstante<br />

α errechnet werden:<br />

Die Standardabweichung des Regressionskoeffizienten kann dann wie folgt ermittelt werden:<br />

√<br />

√<br />

̅<br />

∑<br />

( )<br />

(19)<br />

(20)<br />

(21)<br />

(22)<br />

(23)<br />

(24)<br />

44


3 Materialien <strong>und</strong> Methoden<br />

Wobei Sx = ∑xi <strong>und</strong> Sxx = ∑xi 2 entsprechen. SE 2 wurde dabei wie folgend berechnet:<br />

( ) ( ( ))<br />

Dabei entspricht Sy = ∑yi <strong>und</strong> Syy = ∑yi 2 . Der Vertrauensbereich einer Regressionsgeraden,<br />

der durch die Variation des Achsenabschnittes <strong>und</strong> der Steigung zustande kommt, lässt sich<br />

durch folgende Gleichungen abbilden:<br />

(25)<br />

( ) <strong>und</strong> ( ) (26)<br />

45


4 Ergebnisse<br />

Mit den Ergebnissen der Messungen <strong>von</strong> flüchtigen Kohlenwasserstoffen über den Messzeit-<br />

raum sollten nach den Testmessungen am Kleinen Feldberg <strong>im</strong> Oktober 2010 die <strong>Emissionen</strong><br />

unter verschiedenen saisonalen Bedingungen erfasst werden. Im folgenden Abschnitt werden<br />

die <strong>Emissionen</strong> <strong>und</strong> deren zeitliche Variation dargestellt. Auch die Abhängigkeiten gegenüber<br />

Stressoren <strong>und</strong> anderen Faktoren werden erläutert. Dabei wurde besonders auf die Monoter-<br />

pene <strong>und</strong> Isopren ein Schwerpunkt gelegt. Zusätzlich werden die Ergebnisse der Biomasseer-<br />

hebung der exemplarischen <strong>Fichten</strong> dargestellt, die sich <strong>im</strong> Wesentlichen auf das Nadeltro-<br />

ckengewicht <strong>und</strong> die Astlängen beziehen, da die <strong>Emissionen</strong> in Abhängigkeit vom Nadeltro-<br />

ckengewicht berechnet werden (siehe Kapitel 3.2.3). Die Ergebnisse der Biomasseerhebung<br />

konnten anschließend für die Skalierung der Monoterpenemissionen verwendet werden.<br />

4.1 Biomasse des Küvettenastes<br />

Ab dem Frühjahr befand sich die Fichte in der <strong>Wachstum</strong>sphase, die <strong>im</strong> Rahmen einer Ba-<br />

chelorarbeit anhand <strong>von</strong> gemessenen Zweigen außerhalb <strong>und</strong> dem Zweig innerhalb der Küvet-<br />

te dokumentiert wurde (Dittmann, 2011). Dabei war deutlich erkennbar, dass der Zweig in-<br />

nerhalb der Küvette deutlich stärker wuchs, als die Vergleichszweige außerhalb der Küvette.<br />

Dies konnte durch den Treibhauseffekt, der bei geschlossener Küvette herrschte, ausgelöst<br />

werden. Die Temperatur innerhalb der Küvette stieg <strong>im</strong> Mittel bis zu 4 °C an, dies förderte<br />

das <strong>Wachstum</strong> deutlich. Die intensivste <strong>Wachstum</strong>sphase befand sich <strong>im</strong> Zeitraum April bis<br />

Ende Mai, dabei konnte ein Zuwachs bis zu 2 mm pro Tag beobachtet werden. Durch die un-<br />

natürlichen Bedingungen innerhalb der Küvette hörte der Zweig abrupter <strong>und</strong> früher auf zu<br />

wachsen, als die Zweige außerhalb der Küvette (Dittmann, 2011). Seit der Übernahme der<br />

Messungen ab August 2011 konnte keine signifikante Veränderung seit der Frühjahrserholung<br />

festgestellt werden, außer wenigen Mill<strong>im</strong>eter, die auch durch einen Messfehler zustande ge-<br />

kommen sein könnten. Der Küvettenast musste zwischendurch gewechselt werden, deshalb<br />

befand sich während der <strong>Wachstum</strong>sphase ein anderer Ast in der Küvette, als am Ende der<br />

Messungen. Die Nadeltrockenmasse des zuletzt verwendeten Küvettenzweiges (Länge ca.<br />

22,5 cm) wurde ebenfalls ermittelt. Das Nadeltrockengewicht liegt bei 12,2 g. Auf Abbildung<br />

15 ist die Astlänge des Küvettenastes in der <strong>Wachstum</strong>sphase <strong>im</strong> Vergleich zu Ästen außer-<br />

halb der Küvette zu sehen. Die <strong>Wachstum</strong>sphase begann am Tag 109 <strong>und</strong> endete etwa am Tag<br />

129 (Dittmann, 2011).<br />

46


4 Ergebnisse<br />

Abbildung 15: Gemessene Astlängen des Messastes in der Küvette <strong>und</strong> zum Vergleich <strong>von</strong><br />

Ästen außerhalb der Küvette (Dittmann, 2011).<br />

4.2 Biomasse der gefällten <strong>Fichten</strong><br />

Die vom Hessen-Forst bereitgestellten <strong>Fichten</strong> für die Untersuchungen befanden sich beide in<br />

der Nähe des Feldbergs, doch in unterschiedlichen Höhenlagen. Die Fichte in Schmitten be-<br />

fand sich bei einer Geländehöhe <strong>von</strong> 570 m, die Fichte an der Kanonenstraße nahe Oberursel<br />

Hohemark befand sich in einer Höhe <strong>von</strong> 535 m. Anhand dieses Max<strong>im</strong>um- <strong>und</strong> Min<strong>im</strong>uman-<br />

satzes konnte ein Mittelwert gebildet werden. Auf den Abbildungen 51 <strong>und</strong> 52 <strong>im</strong> Anhang ist<br />

die Verteilung der Äste in Abhängigkeit der Höhe zu sehen. Dabei ist auffällig, dass bei der<br />

Fichte nahe Schmitten die Kronenhöhe viel niedriger beginnt (etwa bei 7 m) als bei der Fichte<br />

an der Kanonenstr. nahe Oberursel (etwa bei 13 m). Ein Gr<strong>und</strong> dafür könnte z.B. die unter-<br />

schiedliche Sonneneinstrahlung sein. Eventuell könnten bei der Fällung auch Äste abgeknickt<br />

sein, deren Abbruchkannte auf der Fallseite lagen, sodass man sie bei der Untersuchung nicht<br />

mit aufnehmen konnte. Beide Bäume wiesen eine unterschiedliche Nadelmasse auf. Nach<br />

Auskunft des Försters war die Fichte in Schmitten (Baum A) aufgr<strong>und</strong> ihres Standortes besser<br />

47


4 Ergebnisse<br />

versorgt, als die Fichte an der Kanonenstraße (Baum B). Dies könnte erklären, warum Baum<br />

A einen dickeren Umfang <strong>und</strong> eine Höhere Biomasse besaß, als Baum B. Auch die Anzahl<br />

der Äste waren bei Baum B niedriger als bei Baum A. In einer Sektion befanden sich bei<br />

Baum A bis zu 25 Äste, bei Baum B waren es dagegen bis zu 21 Äste (Tabelle 9). Bei den<br />

Sektionen 28-30 befand sich bei beiden Bäumen die höchste Anzahl <strong>von</strong> Pr<strong>im</strong>ärästen. Wenn<br />

alle Astlängen pro Sektion aufsummiert werden, haben beide Bäume in Sektion 24 (in einer<br />

Höhe <strong>von</strong> 22-24 m) ein Max<strong>im</strong>um in ihren Astlängen. Der Fehler der Astlängen wurde auf 10<br />

% geschätzt.<br />

Die Fichte auf dem Kleinen Feldberg hat <strong>im</strong> Vergleich zu den <strong>Fichten</strong> <strong>im</strong> Waldgebiet eine<br />

sichtbar höhere Biomasse, da sie sich direkt am Waldrand befindet <strong>und</strong> sie dort mehr der So-<br />

larstrahlung ausgesetzt ist. Dieser Baum könnte auch besser mit Nährstoffen versorgt sein<br />

oder der Konkurrenzdruck um die verfügbaren Ressourcen ist am Waldrand geringer, als <strong>im</strong><br />

Waldinneren. Außerdem benötigen die Waldbäume viel Energie für das Höhenwachstum, um<br />

neben all den anderen Bäumen genügend Licht für ihre Photosynthese zu erhalten. Deshalb<br />

konnte die Fichte auf den Feldberg vermehrt in die Breite, anstatt in die Höhe wachsen, da<br />

dort ein Max<strong>im</strong>um an Lichtangebot vorhanden war. Die Hauptproduktion der Fichte liegt<br />

nach Schmidt-Vogt (1986) in den oberen Schichten der Krone. Da die Fichte auf dem Kleinen<br />

Feldberg aber am Waldrand wächst <strong>und</strong> dort gut mit Strahlung versorgt ist, kann angenom-<br />

men werden, dass auch die Nadeln <strong>im</strong> unteren Bereich ähnlich ass<strong>im</strong>ilieren, wie die Nadeln<br />

<strong>im</strong> oberen Bereich der Krone <strong>im</strong> Waldgebiet.<br />

In den nachfolgenden Abschnitten werden die Ergebnisse zu dem Nadeltrockengewichten der<br />

<strong>Fichten</strong>, die Gesamtnadelbiomasse <strong>und</strong> deren Variation mit der Höhe dargestellt.<br />

48


4 Ergebnisse<br />

Tabelle 9: Aufsummierte Astlängen der einzelnen Sektionen für Baum A <strong>und</strong> Baum B.<br />

Baum A Baum B Baum A Baum B<br />

Sektionen [m] Summe der Summe der Anzahl der Anzahl der<br />

Astlängen [m] Astlängen [m] Äste Äste<br />

8 4 - 1 -<br />

10 26 - 8 -<br />

12 12 - 4 -<br />

14 12,5 2 5 1<br />

16 27 3,5 7 1<br />

18 44 21 12 8<br />

20 60 27 12 8<br />

22 61 30 14 8<br />

24 68 49 20 14<br />

26 54 44 19 14<br />

28 56 41 28 19<br />

30 35 24,5 25 21<br />

32 - 2 - 4<br />

Gesamtsumme 459,5 244 155 98<br />

4.2.1 Nadeltrockengewicht<br />

Die Nadeln der ausgesuchten Beispieläste wurden über mehrere Tage <strong>im</strong> Trockenschrank<br />

getrocknet, um das Nadeltrockengewicht zu ermitteln. Auf Abbildung 16 ist die Verteilung<br />

der Nadeltrockengewichte pro Sektion für Baum A <strong>und</strong> B zu sehen. Beide Bäume haben eine<br />

unterschiedliche Verteilung der Nadeltrockengewichte pro Sektion, aber es ist zu erahnen,<br />

dass das Nadeltrockengewicht mit der Höhe abn<strong>im</strong>mt. Dies ist bei Baum B besonders gut zu<br />

erkennen. Bei Baum A sind keine großen Unterschiede zu sehen, bis auf einen Ast, der in<br />

Sektion 20 ein sehr hohes Nadelgewicht aufweist. Neben dem gesamten Nadeltrockengewicht<br />

der ausgesuchten Äste, wurde 10 mal das 100-Nadelgewicht best<strong>im</strong>mt, daraus konnte auch<br />

die Anzahl der Nadeln ermittelt werden. In Tabelle 10 sind die Daten für Baum A <strong>und</strong> B auf-<br />

geführt.<br />

49


4 Ergebnisse<br />

Abbildung 16: Verteilung der Nadeltrockengewichte der Beispieläste pro Sektion für Baum A<br />

in Blau <strong>und</strong> Baum B in Rot.<br />

In Tabelle 10 ist zu erkennen, dass bei beiden Bäumen der Mittelwert des 100-Nadelgewichts<br />

mit der Höhe zun<strong>im</strong>mt. Es konnte ebenfalls beobachtet werden, dass die Nadeln aus den unte-<br />

ren Bereichen der Krone dünner <strong>und</strong> länglicher waren. Die Nadeln aus den oberen Bereichen<br />

der Krone waren dagegen r<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> dicker. Das erklärt auch das höhere Gewicht. Mit der<br />

Höhe fiel die Anzahl der Nadeln, dies ist in Abbildung 17 besonders bei Baum B sichtbar.<br />

Obwohl die individuellen Nadeln mit der Höhe schwerer waren, sank das gesamte Nadeltro-<br />

ckengewicht des Astes mit der Höhe, aufgr<strong>und</strong> der kürzeren Astlängen. Aber insgesamt sind<br />

die Nadeln <strong>im</strong> Verhältnis in den oberen Kronenregionen schwerer, als die Nadeln in den unte-<br />

ren Kronenregionen. Die Verteilung der Nadelgewichte sieht ähnlich wie die Verteilung der<br />

Nadelanzahl aus, da es in den unteren Regionen mehr leichtere Nadeln pro Astlänge gab,<br />

während es in den oberen Regionen wenig schwere Nadeln auf kurzer Astlänge gab, also sind<br />

oberhalb der Krone <strong>im</strong> Verhältnis weniger Nadeln bei einem höheren Gewicht vorhanden. Es<br />

ist nicht auszuschließen, dass bei der Fällung oder dem Transport Nadeln abgefallen sind.<br />

50


4 Ergebnisse<br />

Deshalb kann ein Fehler <strong>von</strong> ungefähr 10 % angenommen werden. Die Fehler der Nadelge-<br />

wichte <strong>von</strong> den ausgewählten Beispielästen sind in Tabelle 11 aufgeführt.<br />

Tabelle 10: Ergebnisse der Nadeltrockengewichte pro Sektion für Baum A <strong>und</strong> B. Zu sehen<br />

ist der Mittelwert <strong>und</strong> Standardabweichung (Std) der 100-Nadelgewichte, die 10 Mal gezählt<br />

wurden. Die Summe daraus ergibt das 1000-Nadelgewicht. Nachfolgend sind Astlänge <strong>und</strong><br />

Nadelgewicht des gesamten Astes, wie auch die geschätzte Nadelmenge der einzelnen Nadeln<br />

<strong>und</strong> das Nadelgewicht pro cm.<br />

Baum A Sektionen [m]<br />

16 20 28 30<br />

Mittelwert [g] 0,23 0,36 0,55 0,52<br />

Summe [g] 2,3 3,6 5,5 5,2<br />

Std [g] 0,008 0,022 0,021 0,015<br />

Astlänge [cm] 398±39,8 540±54 160±16 170±17<br />

Nadelgewicht<br />

[g]<br />

767,5±68,3 2643,5±272 836±49 868±55<br />

Nadelmenge 333.700±33300 734.300±73400 152.000±15200 167.000±16700<br />

Nadelgewicht 1,9±0,2 4,9±0,5 5,2±0,3 5,1±0,3<br />

/cm [g/cm]<br />

Baum B<br />

Mittelwert [g] - 0,3 0,53 0,65<br />

Summe [g] - 3,0 5,3 6,5<br />

Std [g] - 0,009 0,015 0,015<br />

Astlänge [cm] - 370±37 260±26 110±11<br />

Nadelgewicht<br />

[g]<br />

- 1251±122,6 1104±104,9 338±21<br />

Nadelmenge - 417.000±41700 208.300±20800 52.000±5200<br />

Nadelgewicht<br />

/cm [g/cm]<br />

- 3,4±0,3 4,2±0,4 3,1±0,2<br />

Tabelle 11: Fehler des Nadelgewichts der Beispieläste aus den verschiedenen Sektionen.<br />

Standort Sektion (Ast) Fehler (%)<br />

Schmitten (Baum A) 16 8,9<br />

20 10,3<br />

28 5,9<br />

30 6,3<br />

Kanonenstraße (Baum B) 20 9,8<br />

28 9,5<br />

30 6,2<br />

51


4 Ergebnisse<br />

Abbildung 17: Verteilung der Nadelanzahl der Beispieläste pro Sektion für Baum A in Blau<br />

<strong>und</strong> Baum B in Rot.<br />

In Abbildung 18 ist das Nadeltrockengewicht <strong>im</strong> Zusammenhang mit der Astlänge zu sehen.<br />

Dort ist zusätzlich zur Regressionsgeraden der Vertrauensbereich der Geraden eingezeichnet.<br />

Dieser wurde nach den Gleichungen 24-26 <strong>im</strong> Abschnitt 3.6 errechnet. Außerdem sind die<br />

Fehler der Nadelgewichte <strong>und</strong> der Astlänge als Fehlerbalken eingezeichnet. Die Fehler der<br />

Astlängen wurden auf 10 % geschätzt <strong>und</strong> sind in Tabelle 10 aufgelistet. Aus der Regression<br />

ergab sich ein β-Wert <strong>von</strong> 3,87±1,2 <strong>und</strong> ein α-Wert <strong>von</strong> 4,45±1,9. Das Nadeltrockengewicht<br />

steigt annähernd linear mit den Astlängen. Die Abweichungen sind <strong>im</strong> Bereich der Fehler, bis<br />

ein Ast <strong>von</strong> Baum A (Sektion 16) mit 4 m Länge. Diese Abweichung könnte entweder auf<br />

einen großen Nadelverlust durch das Fällen oder den Transport zurückzuführen sein oder<br />

durch die unterschiedlichen Lichtverhältnisse der verschiedenen Standorte. Baum A konnte<br />

aufgr<strong>und</strong> der günstigeren Lichtverhältnisse eine niedrigere Kronenhöhe <strong>und</strong> höhere Nadelbi-<br />

omasse ausbilden. Aber die unteren Bereiche der Krone erreichte nur wenig Licht. Dies könn-<br />

te zu der niedrigeren Nadelmasse trotz großer Astlänge geführt haben.<br />

52


4 Ergebnisse<br />

Abbildung 18: Das Nadeltrockengewicht in Abhängigkeit <strong>von</strong> den Astlängen für beide <strong>Fichten</strong><br />

mit Fehlerbereichen in Hellgrün <strong>und</strong> Blau.<br />

4.2.2 Verteilung der Nadelbiomasse mit der Höhe<br />

Für die Berechnung der Emission einer ganzen Fichte ist die Nadelbiomassenverteilung in<br />

Abhängigkeit der Höhe wichtig. Die Nadelbiomasse kann bei jedem Baum in den einzelnen<br />

Sektionen variieren, doch es wurde in der kurzen Zeit der Masterarbeit versucht eine Schät-<br />

zung vorzunehmen, um die Emission auf typische <strong>Fichten</strong> <strong>im</strong> Waldgebiet extrapolieren zu<br />

können. In Abbildung 19 ist die errechnete Nadelbiomasse pro Sektion zu sehen. Sie wurde<br />

anhand der gesamten Astlängen <strong>und</strong> der Nadelbiomasse der Beispieläste ermittelt.<br />

Wie schon oben erwähnt besitzt Baum A insgesamt eine höhere Biomasse als Baum B. An-<br />

hand der Abbildung ist zu erkennen, dass besonders in den höheren Bereichen sich die höchs-<br />

te Nadelbiomasse befindet. Dort erhält der Baum viel Strahlung <strong>und</strong> kann dies für die Produk-<br />

tion weiterer Biomasse verwenden. Bei Baum A konnte eine Nadelbiomasse <strong>von</strong> insgesamt<br />

178±43 kg errechnet werden. Im Vergleich dazu besitzt die Fichte an der Kanonenstraße<br />

(Baum B) eine Nadelbiomasse <strong>von</strong> ungefähr 95±23 kg. Also ungefähr fast das Doppelte. Für<br />

die errechnete Biomasse ergibt sich ein Fehler <strong>von</strong> 24 %.<br />

53


4 Ergebnisse<br />

Abbildung 19: Nadelbiomasse in Abhängigkeit der Höhe. Baum A ist in Grün <strong>und</strong> Baum B in<br />

Gelb eingefärbt. Der Fehler der Biomasse beträgt insgesamt 24 %.<br />

4.3 Meteorologische Parameter<br />

Das Jahr 2011 geht als sehr warm, trocken <strong>und</strong> sonnenreich in den Frühjahrsmonaten <strong>und</strong> in<br />

den Sommermonaten mit seinem sehr feuchten <strong>und</strong> eher kühlen Kl<strong>im</strong>a in die Statistik ein. Es<br />

weicht mit seinen Niederschlägen, Temperaturen <strong>und</strong> der hohen Sonnenscheindauer <strong>von</strong> der<br />

Norm ab. Insgesamt brachte es das Jahr auf eine Jahresmitteltemperatur <strong>von</strong> 9,6°C in<br />

Deutschland. Es gehört somit noch zu den fünf wärmsten Jahren seit 1881. Mit 7,8°C ist das<br />

Vorjahr 2010 deutlich kühler ausgefallen. Den Temperaturrekord hält aber <strong>im</strong>mer noch das<br />

Jahr 2000 mit 9,9°C. Bei der Sonnenscheindauer schafft es das Jahr 2011 sogar ganz nach<br />

oben. Nur die Jahre 2003 <strong>und</strong> 1959 waren in Deutschland sonnenscheinreicher. Den Sonnen-<br />

scheinrekord schaffte es <strong>im</strong> Frühjahr durch einige Hochdruckgebiete, die über Mitteleuropa<br />

zogen. Der außergewöhnliche warme Frühling war ebenfalls <strong>von</strong> einer hohen Trockenheit<br />

begleitet. Es wurden die geringsten Niederschläge seit 2003 gemessen. Der Sommer fiel da-<br />

gegen durch seine hohen Niederschläge auf (DWD, 2011).<br />

54


4 Ergebnisse<br />

4.3.1 Temperatur<br />

Die Temperatur lag <strong>im</strong> Frühjahr etwa 2,4 °C höher als <strong>im</strong> Mittel. Insgesamt brachte das Früh-<br />

jahr ein Max<strong>im</strong>um an Sonnenschein, denn er übertraf mit 734 Sonnenscheinst<strong>und</strong>en alle Auf-<br />

zeichnungen seit Messbeginn <strong>im</strong> Jahr 1951. In Abbildung 20 sind der Temperaturverlauf <strong>von</strong><br />

2011 <strong>und</strong> das kl<strong>im</strong>atologische Mittel <strong>von</strong> 1998-2011 auf dem Kleinen Feldberg zu sehen. Im<br />

April <strong>und</strong> Mai sind große Abweichungen durch die erreichten hohen Temperaturen zu sehen.<br />

Nachts kam es zeitweise noch zu Frösten bis in den Mai hinein. Der Sommer fiel dagegen mit<br />

wenigen sonnigen Sommertagen eher unbeständig aus. Wie in Abbildung 20 zu sehen, fielen<br />

die Temperaturen oftmals unter den Durchschnitt. Es war insgesamt ein eher kühler Sommer<br />

mit wenigen Sonnenscheintagen. Nach dem sehr trockenen, warmen Frühjahr <strong>und</strong> dem küh-<br />

len, nassen Sommer folgte ein trockener <strong>und</strong> milder Herbst. Bis zum Oktober gab es noch<br />

einige heiße Tage. Besonders <strong>im</strong> November übertraf die Temperatur die Durchschnittswerte<br />

(DWD, 2011).<br />

Die Temperaturdifferenz der gemessenen Temperaturen innerhalb <strong>und</strong> außerhalb der Küvette<br />

ist in Abbildung 20 (unten) zu sehen. Im Mittel beträgt der Temperaturunterschied 2 K durch<br />

den Küvettenschluss. Die Temperaturen stiegen bis zu 5 K an, wenn die Küvette geschlossen<br />

war.<br />

55


4 Ergebnisse<br />

Abbildung 20: Temperaturverlauf <strong>im</strong> Jahr 2011 <strong>und</strong> das kl<strong>im</strong>atologische Mittel der Jahre<br />

1998-2011 (oben). Unterhalb der ersten Grafik ist die Temperaturdifferenz der gemessenen<br />

Temperatur innerhalb <strong>und</strong> außerhalb der Küvette zu sehen.<br />

4.3.2 Luftfeuchte<br />

Die hohe Temperatur <strong>und</strong> die intensive Strahlung <strong>im</strong> Frühjahr brachten eine extreme Tro-<br />

ckenheit mit sich. Hessen war mit einer Niederschlagsmenge <strong>von</strong> 56 l/m 2 das trockenste Bun-<br />

desland. An fast jeder Station in Hessen bestand ein Trockenheitsrekord. Im Sommer folgte<br />

mit hohen Niederschlägen das Gegenteil. Insgesamt war der Sommer 2011 mit 272 l/m² um<br />

22 Prozent zu nass. Der Herbst wurde wieder trockener, mit einem Rekord <strong>im</strong> November.<br />

In Abbildung 21 ist die relative Luftfeuchte des Jahres 2011 <strong>und</strong> <strong>im</strong> Vergleich das kl<strong>im</strong>atolo-<br />

gische Mittel der Jahre 1998-2011 auf dem Kleinen Feldberg zu sehen. In April <strong>und</strong> Mai sind<br />

die trockenen Tage gut sichtbar, die sehr vom kl<strong>im</strong>atologischen Mittel abweichen. Der nasse<br />

Sommer sticht ebenfalls heraus.<br />

Auf der unteren Grafik in Abbildung 21 ist die Differenz der relativen Luftfeuchte innerhalb<br />

<strong>und</strong> außerhalb der Küvette zu sehen. Wenn die Pflanze transpirierte, stieg die Luftfeuchtigkeit<br />

in der Küvette an. Die relative Luftfeuchtigkeit steigt mit der Temperaturabnahme. Bei einem<br />

56


4 Ergebnisse<br />

Temperaturanstieg steigt ebenfalls der Sättigungsdampfdruck. Bei gleicher Wassermenge fällt<br />

somit die relative Luftfeuchtigkeit.<br />

Abbildung 21: Verlauf der relativen Luftfeuchte <strong>im</strong> Jahr 2011 <strong>und</strong> das kl<strong>im</strong>atologische Mittel<br />

der Jahre 1998-2011 (oben). Die Differenz der relativen Feuchte <strong>von</strong> Messungen innerhalb<br />

<strong>und</strong> außerhalb der Küvette, ist <strong>im</strong> unteren Teil der Abbildung zu sehen. Dabei spielt die<br />

Transpiration der Pflanze <strong>und</strong> die Temperatur innerhalb der Küvette eine große Rolle.<br />

4.3.3 Ozonkonzentration<br />

Da die Terpene kurzfristig mit Ozon reagieren können <strong>und</strong> sie auch an dem Entstehungspro-<br />

zess <strong>von</strong> Ozon beteiligt sind, ist die gemessene Ozonkonzentration für die Messungen der<br />

BVOCs <strong>von</strong> hoher Bedeutung. In Abbildung 22 ist das gemessene Volumenmischungsver-<br />

hältnis <strong>von</strong> Ozon <strong>im</strong> Jahr 2011 <strong>und</strong> das kl<strong>im</strong>atologische Mittel der Jahre 1998-2011 des Klei-<br />

nen Feldbergs zu sehen. Auffällig sind die hohen Ozonkonzentrationen <strong>im</strong> April <strong>und</strong> Mai. Ab<br />

Ende Juni beginnen die Werte wieder zu fallen. Dies kann zu dieser Zeit mit der Wetterlage in<br />

Verbindung gebracht werden.<br />

Das Jahr 2011 zeigte einen überdurchschnittlichen warmen Frühling. In den Monaten April<br />

<strong>und</strong> Mai wurde zudem ein Höchstmaß an Sonnenschein erreicht. Die solare Strahlung <strong>und</strong><br />

hohe Temperaturen begünstigen die Ozonbildung. In den Sommermonaten waren die Sonnen-<br />

57


4 Ergebnisse<br />

scheindauer <strong>und</strong> die Temperatur eher mäßig, dies führte zu einer geringeren Ozonproduktion.<br />

Auf der unteren Grafik auf Abbildung 22 ist die Ozondifferenz bei offener <strong>und</strong> geschlossener<br />

Küvette zu sehen. Die Terpene können mit Ozon reagieren, insbesondere die Sesquiterpene,<br />

die durch Ozon eine sehr kurze Lebensdauer besitzen. Dies kann beispielsweise zum Schutz<br />

der Pflanze dienen, wie <strong>im</strong> Abschnitt 1.1.3 beschrieben wurde. In der Grafik ist eine Negativ-<br />

bilanz der Ozonkonzentration zu sehen, was auf die Reaktion mit den Terpenen zurückzufüh-<br />

ren ist. Besonders während der Schließzeiten der Küvette können sich die Terpene ansam-<br />

meln <strong>und</strong> mit Ozon reagieren. Im April war die Ozonkonzentration in der Atmosphäre sehr<br />

hoch, dort gab es eine Ozondifferenz bis zu ca. 70 %.<br />

Abbildung 22: Ozonvolumenmischungsverhältnis <strong>im</strong> Jahre 2011 <strong>und</strong> das kl<strong>im</strong>atologische<br />

Mittel der Jahre 1998-2011 (oben). Unterhalb der ersten Grafik ist die Ozondifferenz bei offener<br />

<strong>und</strong> geschlossener Küvette zu sehen. Dabei ist eine deutliche Negativbilanz sichtbar, da<br />

die VOCs Ozon reduzieren.<br />

58


4 Ergebnisse<br />

4.4 Emissionsverhalten der BVOCs<br />

Um die <strong>Emissionen</strong> der biogen flüchtigen organischen Substanzen erhalten zu können, wurde<br />

zunächst das Mischungsverhältnis in der Küvette gemessen, aus dem die <strong>Emissionen</strong> berech-<br />

net werden konnten (siehe Gleichung 5 Kapitel 3.2.3). In Abbildung 23 ist das Volumenmi-<br />

schungsverhältnis der Monoterpene über den Messungszeitraum zu sehen. Die Abbildung ist<br />

nach den einzelnen Monaten unterteilt. Besonders auffällig ist hier das hohe Volumenmi-<br />

schungsverhältnis <strong>im</strong> April <strong>und</strong> zeitweise <strong>im</strong> Mai <strong>und</strong> Ende Juni. Bis zum November fällt das<br />

Mischungsverhältnis <strong>im</strong>mer weiter. Die max<strong>im</strong>alen Werte kommen durch den Küvetten-<br />

schluss zustande (siehe Abbildung, 13 Kapitel 3.2.3).<br />

Abbildung 23: Volumenmischungsverhältnis der Monoterpene über den gesamten Messzeitraum<br />

01.04.2011-12.11.2011. Die Abbildung ist nach den einzelnen Monaten unterteilt. Das<br />

Volumenmischungsverhältnis wird in ppbv angegeben.<br />

Die errechneten <strong>Emissionen</strong> sind in Abbildung 24 zu sehen. Dabei wurden Ausreißer, Werte<br />

oberhalb 2000 ng g(dw) -1 h -1 , nicht angezeigt. Die Emission wurde durch den Mischungsver-<br />

hältnisanstieg während der Küvettenschließzeiten errechnet. Da bei der Monoterpenemission<br />

eine Abhängigkeit <strong>von</strong> den Einflussfaktoren Temperatur <strong>und</strong> Strahlung festgestellt werden<br />

59


4 Ergebnisse<br />

konnte (Guenther et al., 1993, Tingey et al., 1980), ist in der Abbildung ein jahreszeitlicher<br />

Trend zu sehen. In den Monaten, an dem eine hohe Strahlung <strong>und</strong> hohe Temperaturen vor-<br />

herrschten, stieg die Emission bis zu ihrem Max<strong>im</strong>um. Es ist der milde Sommer <strong>und</strong> der<br />

überdurchschnittlich warme Frühling zu erkennen. Die Daten zeigen besonders in den Mona-<br />

ten April-Juni max<strong>im</strong>ale Werte, diese fallen aber ab dem Herbst wieder ab. Im August gab es<br />

noch einige sonnige Tage, sodass dort ebenfalls hohe Werte erkennbar sind. Da der Herbst<br />

nicht sehr kühl war, konnte dort die Fichte noch vermehrt emittieren. Ab November fielen die<br />

Werte, da dort die Temperaturen bis auf ca. 2°C innerhalb der Küvette sanken.<br />

Abbildung 24: Emission <strong>von</strong> Monoterpenen des Beispielzweigs <strong>im</strong> April bis November<br />

2011. Die Emission wird in Nanogramm Monoterpene pro Gramm Nadeltrockengewicht <strong>und</strong><br />

St<strong>und</strong>e. Höhere Werte als 2000 ng g(dw) -1 h -1 wurden aufgr<strong>und</strong> der Übersichtlichkeit nicht<br />

abgebildet. Außerdem können Werte oberhalb <strong>von</strong> 2000 ng g(dw) -1 h -1 als Ausreißer betrachtet<br />

werden.<br />

Auf Abbildung 25 ist ein üblicher Tagesgang der Monoterpenemission am Tag 235-236<br />

(23.08.-24.08.2011) zu sehen. Um die Temperaturabhängigkeit sichtbar zu machen, wurden<br />

die Temperaturwerte der Tage hinzugefügt. Am Mittag beginnt die Emission aufgr<strong>und</strong> der<br />

erhöhten Temperatur <strong>und</strong> Strahlung zu steigen. Der Kurvenverlauf der Emission <strong>von</strong> Mono-<br />

60


4 Ergebnisse<br />

terpenen ist mit dem Kurvenverlauf der Temperatur vergleichbar. In der Mittagszeit erfährt<br />

die Emission ihren höchsten Wert, ein wenig zeitversetzt ist auch der höchste Temperaturwert<br />

zu sehen (235,65). Die Monoterpene werden aus Speicherpools der Pflanze emittiert, deshalb<br />

benötigt sie wahrscheinlich etwas Zeit, um sich an die sich veränderten Umweltbedingungen<br />

anzupassen. Zum Abend hin fällt die emittierte Menge wieder ab.<br />

Abbildung 25: Tagesgang der Monoterpenemission <strong>und</strong> die Temperatur am Tag 235-236<br />

(23.08.-24.08.2011). Es ist ein Zusammenhang der Monoterpenemission durch die Temperatur<br />

erkennbar. Die Reaktion der Monoterpene auf die Temperatur ist leicht zeitversetzt.<br />

Bei der Fichte ist <strong>im</strong> Vergleich zu den Monoterpenemissionen eine niedrigere Isoprenemissi-<br />

on zu sehen (Abbildung 26). Der höchste Messwert <strong>von</strong> Isopren beträgt 549,14 ng g(dw) -1 h -1<br />

<strong>im</strong> Juni, dagegen liegt das Max<strong>im</strong>um der Monoterpene bei 2497 ng g(dw) -1 h -1 , wenn Werte<br />

oberhalb <strong>von</strong> 2500 ng g(dw) -1 h -1 als Ausreißer betrachtet werden. Die höchsten Isoprenemis-<br />

sionen sind <strong>im</strong> April <strong>und</strong> Juni zu sehen. Im April könnte auch die <strong>Wachstum</strong>sphase für den<br />

Ausstoß verantwortlich gewesen sein. Bei der Monoterpenemission sind zu dieser Zeit eben-<br />

falls erhöhte Emissionswerte zu erkennen.<br />

61


4 Ergebnisse<br />

Abbildung 26: Die Emission <strong>von</strong> Isopren über den gesamten Messzeitraum. Die Werte oberhalb<br />

<strong>von</strong> 600 ng g(dw) -1 h -1 können als Ausreißer betrachtet werden <strong>und</strong> sind ausgeschlossen<br />

worden.<br />

Auf Abbildung 27 ist der Tagesgang der Temperatur <strong>und</strong> Globalstrahlung zu sehen, <strong>im</strong> Ver-<br />

gleich dazu ist in Abbildung 28 der Tagesgang <strong>von</strong> Isopren abgebildet. Wie auch die Mono-<br />

terpene, zeigen auch die Isoprenemissionen eine Abhängigkeit <strong>von</strong> der Temperatur. Bei der<br />

Emission <strong>von</strong> Isopren spielt aber auch die Wirkung der Strahlung eine Rolle. Die Werte <strong>von</strong><br />

Isopren steigen ab den Morgenst<strong>und</strong>en an <strong>und</strong> zeigen am Nachmittag wie die Temperatur <strong>und</strong><br />

Globalstrahlung ihr Max<strong>im</strong>um. Als Beispiel wurde wieder der Tag 235 (23.08.2011) gewählt.<br />

Ab dem späten Nachmittag fallen die Werte zum Abend hin wieder ab. Nachts wird Isopren<br />

kaum ausgestoßen. Für den gesamten Messzeitraum waren nur die Daten der Globalstrahlung<br />

vorhanden. Die für die Emission relevante photosynthetisch aktive Strahlung (PAR) deckt mit<br />

400-700 nm nur etwa 45 % der gemessenen Globalstrahlung (zwischen 200 <strong>und</strong> 3000 nm) ab<br />

(IGB, 2012). Während den Messungen wurden zwei PAR-Sensoren getestet. In Abbildung 29<br />

ist der Zusammenhang der photosynthetisch aktiven Strahlung <strong>und</strong> der Isoprenemission für<br />

Tag 264-266 zu sehen. Es ist sichtbar, dass bei hohen PAR-Werten auch die Isoprenemission<br />

einen Anstieg zeigt. Die Menge an emittiertem Isopren hängt somit auch <strong>von</strong> der Menge der<br />

62


4 Ergebnisse<br />

Schatten- <strong>und</strong> Sonnennadeln ab, die je nach Standort variieren. Jeder Baum besitzt in Abhän-<br />

gigkeit der Belichtungsstärke ein anderes Emissionsspektrum an Isopren.<br />

Abbildung 27: Vergleich der Tagesgänge <strong>von</strong> Temperatur <strong>und</strong> Globalstrahlung am Tag 235<br />

(23.08.2011).<br />

Abbildung 28: Tagesgang der Isoprenemission am Tag 235 (23.08.2011).<br />

63


4 Ergebnisse<br />

Abbildung 29: Verlauf der Isoprenemission <strong>und</strong> der gemessenen photosynthetisch aktiven<br />

Strahlung für die Tage 264-266 (21.09.-23.09.2011).<br />

Der Mittelwert der Monoterpenemissionen liegt bei etwa 189,4 ng g(dw) -1 h -1 <strong>und</strong> bei Isopren<br />

bei 36,3 ng g(dw) -1 h -1 . Die Mittelwerte <strong>von</strong> den Monoterpenen der einzelnen Monate sind in<br />

Abbildung 30 abgebildet. Außerdem sind zusätzlich die Monatsmittelwerte der Temperatur<br />

dargestellt. Im außergewöhnlich warmen Frühjahr wurden während der <strong>Wachstum</strong>sphase die<br />

meisten Monoterpene emittiert. Während des kühlen Sommers, besonders <strong>im</strong> Juli, sank die<br />

ausgestoßene Menge wieder. Durch den warmen Herbst liegen die Mittelwerte noch ver-<br />

gleichsweise hoch. Es ist wieder erkennbar, dass die <strong>Emissionen</strong> dem Verlauf der Temperatur<br />

in etwa folgen. Abweichungen sind auf andere Faktoren, wie beispielsweise die <strong>Wachstum</strong>s-<br />

phase <strong>im</strong> April zurückzuführen.<br />

Die Monatsmittelwerte für Isopren sind in Abbildung 31 zu sehen. Dort sind wie bei den Mo-<br />

noterpenen die höchsten Emissionswerte <strong>im</strong> Frühjahr <strong>und</strong> am Anfang des Sommers zu sehen.<br />

Vom Sommer bis zum Herbst fallen die Werte stetig. Auch hier folgt die Emission in etwa<br />

dem Verlauf der Globalstrahlung. Im milden Herbst gab es noch einige sonnige Tage, die<br />

einen erhöhten Ausstoß bewirkten. Aber auch andere Faktoren neben der Strahlung <strong>und</strong> Tem-<br />

peratur könnten das Emissionsverhalten beeinflusst haben, wie die Luftfeuchtigkeit. Diese<br />

war <strong>im</strong> April, Mai <strong>und</strong> Juni niedriger als in den darauf folgenden Monaten. Die hohe Luft-<br />

64


4 Ergebnisse<br />

feuchtigkeit in den darauf folgenden Monaten, die bis November <strong>im</strong> Mittel über 80 % lag,<br />

könnte einen hemmenden Effekt auf die Isopren- wie auch Monoterpenemissionen gehabt<br />

haben.<br />

Abbildung 30: Darstellung der monatlichen Mittelwerte der Monoterpenemission mit den<br />

monatlichen Mittelwerten der Temperatur.<br />

Abbildung 31: Monatliche Mittelwerte der Isoprenemission mit den Mittelwerten der Globalstrahlung.<br />

65


4 Ergebnisse<br />

4.5 Einflussgrößen der Emission<br />

Da die Monoterpenemission <strong>von</strong> verschiedenen Faktoren abhängig ist, insbesondere <strong>von</strong> der<br />

Temperatur, soll dies in diesem Abschnitt dargestellt werden. Dabei werden die Monoter-<br />

penemissionen, wie auch die Isoprenemissionen auf Abhängigkeiten überprüft. Bei Isopren<br />

wird insbesondere auf den Zusammenhang mit der Strahlung eingegangen.<br />

Wie in den vorherigen Abbildungen schon zu erkennen war, folgt die Emission der Monoter-<br />

pene in etwa dem Temperaturverlauf. In Abbildung 32 wird der exponentielle Zusammenhang<br />

der Monoterpenemission des Messzeitraums <strong>von</strong> der Temperatur gezeigt (oben). Dabei ergibt<br />

sich ein β-Koeffizient <strong>von</strong> 0,1067±0,02 K -1 . Unterhalb dieser Abbildung ist der Zusammen-<br />

hang mit der relativen Luftfeuchte zu sehen. Es ist ein absteigender Trend der Emission mit<br />

steigender Luftfeuchte erkennbar. Eine hohe Luftfeuchtigkeit könnte somit die Monoter-<br />

penemission hemmen.<br />

Abbildung 32: Abhängigkeiten der Emission <strong>von</strong> der Temperatur (oben) <strong>und</strong> relativen Luftfeuchte<br />

(unten) über den gesamten Messzeitraum April bis Mitte November 2011. Dabei<br />

wurde ein exponentieller Fit durch die Datenpunkte gelegt. Dazu wurden die Werte der Regression<br />

mit angegeben.<br />

66


4 Ergebnisse<br />

Wenn die y-Achse logarithmisch aufgetragen wird, kann ein linearer Fit durch die Daten-<br />

punkte gelegt werden. Dies ist in Abbildung 33 dargestellt. Die Temperaturabhängigkeit wur-<br />

de nach Guenther et al. (1993) (Gleichung 4) dargestellt. Da Guenther et al. (1993) in den<br />

Tropen gemessen hatte wurde die Temperatur abzüglich der 30°C dargestellt. Dabei ergaben<br />

sich ein β-Koeffizient <strong>von</strong> 0,108±0,036 K -1 für den gesamten Messzeitraum. Diese sind <strong>im</strong><br />

Rahmen der in der Literatur angegeben β-Koeffizienten, denn nach Guenther et al. (1993)<br />

variieren die Steigungen zwischen 0,057 <strong>und</strong> 0,144 K -1 . Die Berechnung des E0-Wertes ergab<br />

einen Wert <strong>von</strong> 779±690 ng g(dw) -1 h -1 als Funktion der gemessenen Küvettentemperatur (in<br />

°C) (α = 6,658±0,638). Die hohe Standardabweichung entstand durch die sehr abweichenden<br />

Werte <strong>im</strong> April <strong>und</strong> Mai. Der β-Koeffizient drückt die Stärke der Temperaturabhängigkeit aus<br />

<strong>und</strong> der E0-Wert steht für die Emission bei 30°C (Standardbedingungen).<br />

Abbildung 33: Linearer Fit der Monoterpenemission des gesamten Messzeitraums in Abhängigkeit<br />

der Temperatur nach Guenther et al. (1993) (T-30°C). In grün <strong>und</strong> blau ist das Vertrauensintervall<br />

eingezeichnet. Dabei ist die y-Achse logarithmisch angegeben.<br />

Der exponentielle Zusammenhang der Monoterpenemission <strong>von</strong> der Temperatur während der<br />

verschiedenen Jahreszeiten, ist in Abbildung 34 dargestellt. Dort ist zu erkennen, dass wäh-<br />

67


4 Ergebnisse<br />

rend des warmen Frühjahrs die höchste Abhängigkeit <strong>von</strong> der Temperatur vorliegt. Der milde<br />

Sommer zeigt einen leicht geringeren Verlauf, als der milde Herbst. Die Ergebnisse der Re-<br />

gression sind in Tabelle 12 zusammengefasst. Dort sind für die Jahreszeiten die E0-Werte,<br />

Standardabweichungen <strong>und</strong> Mittelwerte, sowie ln(E0), β-Koeffizienten <strong>und</strong> das Be-<br />

st<strong>im</strong>mtheitsmaß (R 2 ) der Monoterpenemissionen zu sehen. Die Emissionslogarithmen wurden<br />

nach Gunther et al. (1993) berechnet. An dem β-Koeffizienten (0,142±0,03 K -1 ) ist zu erken-<br />

nen, dass die Temperaturabhängigkeit <strong>im</strong> Frühling (Tag 91-151) am stärksten war. Der Som-<br />

mer (Tag 152-243) folgte mit einem Wert <strong>von</strong> 0,115±0,02 K -1 , der etwas höher als der des<br />

Herbsts (Tag 244-316) lag (0,079±0,018 K -1 ). Der E0-Wert des Frühjahrs weicht sehr <strong>von</strong><br />

dem des Sommers ab. Der höchste Mittelwert wurde mit 267,23 ng g(dw) -1 h -1 <strong>im</strong> Frühjahr<br />

gemessen. Die <strong>Wachstum</strong>sphase oder die geringe Luftfeuchtigkeit <strong>im</strong> Frühjahr kann neben<br />

der Temperatur zu den hohen Werten geführt haben. Die Werte vom Frühling würden noch<br />

etwas höher liegen, wenn der Messzeitraum <strong>im</strong> März begonnen hätte. Da die Messungen erst<br />

<strong>im</strong> April begonnen werden konnten, fehlt ein Monat des Frühjahrs bei der Auswertung. Es<br />

konnte außerdem aufgr<strong>und</strong> der niedrigen Temperaturen, da die Messgeräte geschützt werden<br />

mussten, nur bis Mitte November gemessen werden.<br />

Abbildung 34: Exponentielle Abhängigkeit der Monoterpenemission <strong>von</strong> der Temperatur für<br />

den Frühling, Sommer <strong>und</strong> Herbst, getrennt betrachtet.<br />

68


4 Ergebnisse<br />

Tabelle 12: Ergebnisse der Regression <strong>von</strong> der Monoterpenemission <strong>und</strong> Temperatur nach<br />

den Emissionsalgorithmen <strong>von</strong> Guenther et al. (1993) (Gleichung 4, Abschnitt 1.1.2). Es sind<br />

der E0-Wert (ng g(dw) -1 h -1 ), die Standardabweichungen (Std) <strong>und</strong> Mittelwerte ( ̅) der Messungen<br />

(in ng g(dw) -1 h -1 ) für die verschiedenen Jahreszeiten aufgeführt. Außerdem sind der<br />

β-Koeffizient (in K -1 ) <strong>und</strong> ln(E0), sowie das Best<strong>im</strong>mtheitsmaß (R 2 ) zu sehen. Der E0-Wert<br />

zeigt das Emissionspotential bei Standardbedingungen (30°C <strong>und</strong> 1000 µmol Photonen m -2 s -<br />

1 ).<br />

E0 Std ̅ ln(E0) β R 2<br />

Frühling 2323±760 225,61 267,23 7,751±0,568 0,142±0,031 0,75<br />

Sommer 784±128 182,66 201,84 6,664±0,723 0,115± 0,02 0,58<br />

Herbst 348±203 134,74 126,1 5,852±0,468 0,079± 0,018 0,78<br />

Die Emission kann durch viele verschiedene Einflussfaktoren ausgelöst worden sein. Die ho-<br />

hen Werte <strong>im</strong> April <strong>und</strong> deren Standardabweichungen deuten neben der Temperatur auf ande-<br />

re Faktoren. Mechanischer Stress, <strong>Wachstum</strong>, Luftfeuchtigkeit oder eine erhöhte Ozonkon-<br />

zentration könnten weitere Gründe gewesen sein. Die Fichte reagiert auf den Stress ab dem<br />

Zeitpunkt des Geschehens etwas zeitversetzt. Um den Effekt <strong>von</strong> den Einflussfaktoren wie<br />

z.B. Temperatur, Ozon <strong>und</strong> Luftfeuchte ermitteln zu können wurden Kreuzkorrelationen<br />

durchgeführt. Bei der Kreuzkorrelation wurden zwei Datensätze miteinander verglichen, wie<br />

z.B. die Emission <strong>und</strong> die Temperatur. Dabei wurden die Änderungen <strong>von</strong> den jeweiligen<br />

Mittelwerten berechnet, um den Zusammenhang der beiden Änderungen zu einem Zeitpunkt<br />

betrachten zu können. Es wird so normiert, dass bei einer gleichförmigen Änderung der Wert<br />

1 auftritt. Dann kann das Verhalten <strong>von</strong> der zweiten Variable durch die erste erklärt werden.<br />

Die Temperatur hat dann z.B. einen verstärkenden Effekt auf die Emission. Bei einem Wert 0<br />

herrscht kein Zusammenhang. Wenn der Wert bei -1 liegt (Autokorrelation) hat die zweite<br />

Variable einen abschwächenden Effekt auf die erste Variable. Bei einer Kreuzkorrelation<br />

werden außerdem die Daten zeitlich verschoben. Bei t=0 sind beide Datensätze identisch, aber<br />

bei t=1 ist die zweite Variable der ersten <strong>im</strong>mer einen Zeitschritt voraus. Dadurch können<br />

verzögerte Effekte erkannt werden. Je mehr St<strong>und</strong>en betrachtet werden, desto ungenauer wird<br />

die Kreuzkorrelation.<br />

Auf Abbildung 35 ist die Korrelation der Monoterpenemission mit der Ozonkonzentration,<br />

Temperatur <strong>und</strong> relativen Luftfeuchte zu sehen. Dabei ist zu erkennen, dass die Temperatur<br />

ca. 2-4 St<strong>und</strong>en vorher einen verstärkenden Effekt auf die Emission hatte. Die Korrelation<br />

beträgt liegt bei 0,64. Mit der Ozonkonzentration konnte kein Effekt festgestellt werden, da<br />

69


4 Ergebnisse<br />

die Korrelation nahe 0 liegt. Im Gegensatz dazu zeigt die Luftfeuchtigkeit einen abschwä-<br />

chenden Effekt auf die Monoterpenemission. Die Korrelation liegt bei etwa -0,54. Die Luft-<br />

feuchtigkeit führte wohl zu einer reduzierten Emission, indem die hohe Feuchtigkeit auf den<br />

Nadeln den Ausstoß minderte. Die Luftfeuchtigkeit ist zur gleichen Zeit mit der Temperatur<br />

antikorreliert.<br />

Abbildung 35: Kreuzkorrelation der Monoterpenemission mit der Temperatur, Ozon <strong>und</strong> der<br />

relativen Luftfeuchtigkeit über 48 St<strong>und</strong>en. Zwischen der Temperatur <strong>und</strong> der Luftfeuchtigkeit<br />

konnte ein Zusammenhang gef<strong>und</strong>en werden. Die Monoterpenemission ist nicht mit der<br />

Ozonkonzentration korreliert.<br />

Die Korrelation der Monoterpenemission mit der Windgeschwindigkeit <strong>und</strong> der Strahlung ist<br />

in Abbildung 36 abgebildet. Es ist sichtbar, dass die Windgeschwindigkeit keinen Einfluss auf<br />

die Emission hatte. Die Korrelation liegt nahe 0. Doch mit der Strahlung konnte eine Korrela-<br />

tion gef<strong>und</strong>en werden. Diese liegt bei etwa 0,72, somit hatte die Strahlung, genauso wie die<br />

Temperatur, einen verstärkenden Effekt auf die Monoterpenemission. Die Strahlungsabhän-<br />

gigkeit der Emission wurde nach Guenter et al. (1993) in Gleichung 2 in Abschnitt 1.1.2 er-<br />

läutert. Nach Tingey et al. (1980) konnte aber bei den Monoterpenen kein kurzfristiger Ein-<br />

fluss des Lichts gef<strong>und</strong>en werden. Bei Isopren ist der kurzfristige Einfluss des Lichts eher<br />

70


4 Ergebnisse<br />

entscheidend, da Isopren wahrscheinlich direkt nach der Synthese ausgestoßen wird, ohne<br />

vorher in der Pflanze gespeichert zu werden (Niinemets, 2010; Tarvainen et al., 2005).<br />

Abbildung 36: Kreuzkorrelation <strong>von</strong> der Monoterpenemission mit der Windgeschwindigkeit<br />

<strong>und</strong> der Globalstrahlung <strong>im</strong> Zeitraum <strong>von</strong> 48 St<strong>und</strong>en. Es konnte eine Korrelation zwischen<br />

der Monoterpenemission <strong>und</strong> der Globalstrahlung gef<strong>und</strong>en werden, jedoch nicht mit der<br />

Windgeschwindigkeit.<br />

Da Isopren hauptsächlich durch den Einfluss der Strahlung freigesetzt wird, ist auf Abbildung<br />

37 die Isoprenemission in Abhängigkeit der Globalstrahlung zu sehen. Anhand der Werte<br />

kann eine Abhängigkeit der Isoprenemission <strong>von</strong> der Globalstrahlung erahnt werden. Da die<br />

Globalstrahlung aber nur einen kleinen Teil der photosynthetisch aktiven Strahlung enthält,<br />

wurden an der Küvette ab September 2011 neben den Temperatursensoren zwei PAR-<br />

Sensoren (PAR = photosynthetisch aktive Strahlung) innerhalb <strong>und</strong> außerhalb angebracht.<br />

Diese konnten die photosynthetisch aktive Strahlung (in µmol m -2 s -1 ) messen. Für die Aus-<br />

wertungen des gesamten Messzeitraums wurde die Globalstrahlung verwendet, da die Mes-<br />

sungen mit den PAR-Sensoren nur für einige Wochen durchgeführt wurden.<br />

Durch die Gleichungen 6-12 nach Guenther et al. (1999) <strong>und</strong> Guenther et al. (2006) konnten<br />

berechnete Werte mit den gemessenen verglichen werden. Dabei wurde der PAR-<br />

71


4 Ergebnisse<br />

Strahlungsemissionsaktivitätsfaktor (γP) <strong>und</strong> der Temperaturemissionsaktivitätsfaktor (γT)<br />

berechnet. Diese ergeben zusammen die Emissionsaktivität γ in Abhängigkeit der Strahlung<br />

<strong>und</strong> der Temperatur. In Abbildung 38 sind die berechneten <strong>und</strong> gemessenen Werte vom 18-<br />

23.09.2011 abgebildet. Die berechneten Algorithmen zeigen die Reaktion <strong>von</strong> der Isop-<br />

renemission aufgr<strong>und</strong> <strong>von</strong> Änderungen der Lichtverhältnisse <strong>und</strong> der Temperatur. Isop-<br />

renemissionen (bei Standardbedingungen) sind höher, wenn die Tage davor sonniges <strong>und</strong><br />

warmes Wetter vorherrschte <strong>und</strong> niedriger bei kühlen, schattigen Bedingungen. Die Expositi-<br />

on <strong>von</strong> hohen <strong>und</strong> niedrigen Temperaturen kann die <strong>Emissionen</strong> für mehrere Wochen beein-<br />

flussen (Guenther et al., 2006). Mit den berechneten Werten kann die mittlere PAR-Strahlung<br />

der letzten 24 <strong>und</strong> 240 h <strong>und</strong> deren Beeinflussung der Emissionsaktivität durch Justierung des<br />

Koeffizienten <strong>von</strong> γP <strong>und</strong> γT abgebildet werden. Die Werte zeigen eine breite Streuung, die<br />

Steigung beträgt 730 ng g(dw) -1 h -1 . Der Achsenabschnitt <strong>von</strong> 8,9 basiert entweder auf Unsi-<br />

cherheiten oder auf eine andere Quelle.<br />

Der Effekt der Globalstrahlung auf die Isoprenemission wurde in Abbildung 39 durch eine<br />

Kreuzkorrelation weiter untersucht. Zusätzlich ist der Einfluss der Temperatur mit dargestellt.<br />

Dabei ist ein deutlicher Tagesverlauf der Emission in Abhängigkeit der Strahlung <strong>und</strong> Tempe-<br />

ratur zu sehen. So haben die Werte nach 12 St<strong>und</strong>en einen abschwächenden Effekt, da die<br />

Strahlung zur Nacht hin abn<strong>im</strong>mt. Der Temperaturverlauf folgt dabei dem Strahlungsverlauf.<br />

Es ist sichtbar, dass der Ausstoß <strong>von</strong> Isopren eine Korrelation <strong>von</strong> 0,6 zeigt, was auf die kurz-<br />

fristige Wirkung der Strahlung auf Isopren zurückzuführen ist. Auch die Temperatur zeigt<br />

neben der Globalstrahlung einen verstärkenden Einfluss.<br />

72


4 Ergebnisse<br />

Abbildung 37: Zusammenhang <strong>von</strong> der Isoprenemission <strong>und</strong> der Globalstrahlung über den<br />

gesamten Messzeitraum April bis Mitte November 2011. Es ist ein Anstieg der <strong>Emissionen</strong><br />

mit steigender Strahlung zu sehen.<br />

Abbildung 38: Vergleich der gemessenen <strong>und</strong> berechneten Daten der Isoprenemission in Abhängigkeit<br />

der PAR-Strahlung <strong>und</strong> der Temperatur. Dabei wurde die Emissionsaktivität (γ)<br />

berechnet. Es wurden die Daten vom 18-23.09.2011 verwendet.<br />

73


4 Ergebnisse<br />

Abbildung 39: Die Kreuzkorrelation <strong>von</strong> der Isoprenemission mit der Temperatur <strong>und</strong> der<br />

Globalstrahlung. Dabei ist der Tagesgang der Strahlung <strong>und</strong> Temperatur sichtbar.<br />

4.6 Extrapolation der Monoterpenemission<br />

Für die Extrapolation der gemessenen <strong>Emissionen</strong> <strong>von</strong> dem Beispielast der Fichte auf dem<br />

Kleinen Feldberg auf die beispielhaften <strong>Fichten</strong> aus der Waldregion wurden die Monoterpene<br />

gewählt, da hier ein geringer bzw. zu vernachlässigender Einfluss der PAR-Strahlung ange-<br />

nommen wird. Die Isoprenemission ist dagegen hauptsächlich <strong>von</strong> der Strahlung abhängig.<br />

Für eine Extrapolation <strong>von</strong> Isopren <strong>von</strong> einem Ast auf den ganzen Baum wird somit die An-<br />

zahl der Sonnen- <strong>und</strong> Schattennadeln benötigt, da diese aufgr<strong>und</strong> der unterschiedlichen Strah-<br />

lungsverhältnisse ein anderes Emissionsverhalten aufweisen. Im Rahmen dieser Masterarbeit<br />

wurden deshalb die Monoterpene gewählt.<br />

Über die aufgenommenen Astlängen der <strong>Fichten</strong> <strong>und</strong> der gemessenen Nadelmassen der Bei-<br />

spieläste konnte die Nadelmasse für jeden Zweig pro Sektion geschätzt werden. Für diese<br />

Nadelmassen konnten somit die Emissionswerte pro Sektion berechnet werden.<br />

Drei Zeitabschnitte sind hier exemplarisch dargestellt:<br />

74


4 Ergebnisse<br />

(1) Frühjahr: Auf Abbildung 40 <strong>und</strong> 41 ist die Monoterpenemission <strong>von</strong> Baum A (Schmitten)<br />

<strong>und</strong> B (Kanonenstraße) in Abhängigkeit der Höhe für die Tage 118-123 (28.04.-03.05.2011)<br />

abgebildet. Aufgr<strong>und</strong> der Übersichtlichkeit wurde ein kleiner Zeitraum ausgewählt. Die<br />

höchste Nadelbiomasse befindet sich in den oberen Regionen der <strong>Fichten</strong>. Wie man aus Ab-<br />

bildung 40 <strong>und</strong> 41 entnehmen kann, steigt die Monoterpenemission mit zunehmender Nadel-<br />

masse. Zur Mittagszeit werden dabei die höchsten Werte der Emission erreicht. Die weißen<br />

oder blauen Stellen kennzeichnen Bereiche, in denen keine Daten vorliegen. Dunkle rote Stel-<br />

len stehen für eine hohe Emission, gelbe bis blaue Stellen kennzeichnen einen abfallenden<br />

Trend. Am Tag 118 stiegen die Temperaturen zur Mittagszeit bis zu 16 °C in der Küvette. Ab<br />

Tag 119,5 waren es schon 20 °C. Der Temperaturanstieg ist auch in der Abbildung zu erken-<br />

nen. Am Tag 122,5 konnten sogar Temperaturen bis zu 31 °C innerhalb der Küvette erreicht<br />

werden.<br />

Abbildung 40: Graphische Darstellung der extrapolierten Monoterpenemissionen <strong>von</strong> Baum<br />

A (Schmitten) in Abhängigkeit der Höhe für den Zeitraum 28.04.-03.05.2011 mit logarithmischer<br />

Farbskala.<br />

75


4 Ergebnisse<br />

Abbildung 41: Graphische Darstellung der extrapolierten Monoterpenemissionen <strong>von</strong> Baum<br />

B (Kanonenstraße) in Abhängigkeit der Höhe für den Zeitraum 28.04.-03.05.2011 mit logarithmischer<br />

Farbskala.<br />

(2) Sommer: Am Tag 190 waren die <strong>Emissionen</strong> besonders hoch, da an diesem Tag Tempera-<br />

turen bis zu 32 °C in der Küvette erreicht wurden. Am Tag 191 <strong>und</strong> 192 stiegen die Tempera-<br />

turen bis zu 28 °C, am Tag 193 bis zu 30 °C an. Ab dem Tag 194 wurden nur Temperaturen<br />

bis zu 17 °C erreicht. Dieser Temperaturverlauf ist auch in den Abbildungen wiederzuerken-<br />

nen. Dabei ist die Farbskala, die die <strong>Emissionen</strong> abbildet aufgr<strong>und</strong> der großen Datenmenge<br />

logarithmisch dargestellt. Auffällig sind die höheren Emissionswerte <strong>von</strong> Baum A (Abbildung<br />

42) gegenüber Baum B (Abbildung 43), aufgr<strong>und</strong> der geringeren Nadelmasse. Die niedrigere<br />

Kronenhöhe <strong>von</strong> Baum B ist dabei ebenfalls zu erkennen.<br />

76


4 Ergebnisse<br />

Abbildung 42: Graphische Darstellung der extrapolierten Monoterpenemissionen <strong>von</strong> Baum<br />

A (Schmitten) in Abhängigkeit der Höhe für den Zeitraum 09-14.07.2011.<br />

Abbildung 43: Graphische Darstellung der extrapolierten Monoterpenemissionen <strong>von</strong> Baum<br />

B (Kanonenstraße) in Abhängigkeit der Höhe für den Zeitraum 09-14.07.2011.<br />

77


4 Ergebnisse<br />

(3) Herbst: Auf Abbildung 44 <strong>und</strong> 45 sind <strong>im</strong> Vergleich die extrapolierten Monoterpenemis-<br />

sionen vom 05.11.-11.11.2011 zu sehen. Bis Mitte November waren die Temperaturen noch<br />

sehr mild, danach fielen die Werte stark ab. Am Tag 309,5 <strong>und</strong> 310,5 wurden Temperaturen<br />

bis zu 22°C in der Küvette gemessen. Da die Küvette sich durch die Strahlung aufheizt, be-<br />

trug die Temperatur außerhalb der Küvette einige Grad weniger. Die Lufttemperatur erreichte<br />

auf dem Kleinen Feldberg Werte bis zu 15 °C an diesen beiden Tagen. Auch die Tage 312<br />

<strong>und</strong> 313 zeigten noch für den November unübliche Temperaturspitzen bis zu 20°C in der<br />

Küvette. Die Außentemperatur war etwas kühler mit etwa 12 °C. Ab dem Tag 314 wurde es<br />

deutlich kühler mit einer Lufttemperatur bis zu 8 °C <strong>und</strong> einer Küvettentemperatur <strong>von</strong> 13 °C.<br />

Dies ist auch wieder anhand der Werte in den Abbildungen zu erkennen. Insgesamt wurde für<br />

Baum A eine Gesamtemission <strong>von</strong> 139±85 g über den gesamten Messzeitraum abgeschätzt.<br />

Für Baum B wurde dagegen ein Gesamtausstoß <strong>von</strong> 74±45 g <strong>von</strong> April bis November errech-<br />

net.<br />

Abbildung 44: Graphische Darstellung der extrapolierten Monoterpenemissionen <strong>von</strong> Baum<br />

A in Abhängigkeit der Höhe für den Zeitraum 05-11.11.2011.<br />

78


4 Ergebnisse<br />

Abbildung 45: Graphische Darstellung der extrapolierten Monoterpenemissionen <strong>von</strong> Baum<br />

B in Abhängigkeit der Höhe für den Zeitraum 05-11.11.2011.<br />

Der abgeschätzte Tagesverlauf der Monoterpenemission <strong>von</strong> Baum A <strong>und</strong> Baum B ist in Ab-<br />

bildung 46 für die Tage 119 bis 122 (29.04.-02.05.2011) abgebildet. Bis zur Mittagszeit stei-<br />

gen die Emissionswerte an, bis sie ein Max<strong>im</strong>um erreichen. Zum Nachmittag fallen die Werte<br />

wieder ab. Bei Baum B ist auch hier die geringere Emissionsleistung aufgr<strong>und</strong> der geringeren<br />

Nadelmasse zu sehen. Am Tag 119 könnten aber auch mehrere Faktoren den Ausstoß <strong>von</strong><br />

Monoterpenen bewirkt haben, da an diesem Tag mehrere Anstiege der Kurve zu sehen sind.<br />

Am Tag 121 <strong>und</strong> 122 ist eher ein üblicher Tagesverlauf sichtbar. Die <strong>Wachstum</strong>sphase oder<br />

mechanischer Stress könnten diese hohen Werte ausgelöst haben.<br />

79


4 Ergebnisse<br />

Abbildung 46: Abgeschätzter Tagesverlauf der Monoterpenemission für den Tag 119-122<br />

(29.04.-02.05.2011) <strong>von</strong> Baum A in Lila <strong>und</strong> Baum B in Pink.<br />

80


5 Diskussion<br />

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Best<strong>im</strong>mung der Biomasse beispielhafter <strong>Fichten</strong><br />

<strong>im</strong> Bereich des <strong>Taunus</strong> <strong>und</strong> des Kleinen Feldbergs, um auf die Monoterpenemission <strong>von</strong> Fich-<br />

ten <strong>im</strong> Waldgebiet über den Messzeitraum schließen zu können. Außerdem sollten die Ter-<br />

penemissionen dargestellt werden <strong>und</strong> deren Abhängigkeiten gegenüber Stressoren. Die Un-<br />

tersuchungen der <strong>Emissionen</strong> erfolgten unter Berücksichtigung der jahreszeitlichen Einflüsse<br />

<strong>von</strong> meteorologischen Parametern. Für die Best<strong>im</strong>mung der Emission <strong>von</strong> einer gesamten<br />

Fichte wurden die Monoterpene gewählt. In diesem Abschnitt werden dazu die Ergebnisse der<br />

Biomassebest<strong>im</strong>mungen <strong>und</strong> der Emissionsmessungen, wie auch deren Extrapolation, disku-<br />

tiert.<br />

5.1 Biomasse der untersuchten <strong>Fichten</strong><br />

Die ausgewählten <strong>Fichten</strong>, anhand deren die Best<strong>im</strong>mung der Biomasse durchgeführt wurde,<br />

befanden sich beide auf unterschiedlichen Standorten <strong>im</strong> <strong>Taunus</strong>. Aufgr<strong>und</strong> dessen <strong>und</strong> ande-<br />

ren Faktoren besaßen beide Bäume eine unterschiedliche Biomasse. Während bei Baum A in<br />

Schmitten eine Nadelbiomasse <strong>von</strong> 178±43 kg ermittelt werden konnte, besaß Baum B an der<br />

Kanonenstraße lediglich eine Nadelbiomasse <strong>von</strong> 95±23 kg. Die Faktoren, die das <strong>Wachstum</strong><br />

eines Baums l<strong>im</strong>itieren, sind sehr komplex. Zu diesen l<strong>im</strong>itierenden Faktoren gehören die<br />

Strahlung, Temperatur, Wasser, Luft, Nährstoffhaushalt, wie auch Konkurrenz <strong>und</strong> die Forst-<br />

wirtschaft (Gadow, 2003).<br />

Die Fichte nahe Schmitten befand sich auf einen nährstoffreicheren Standort, als die Fichte an<br />

der Kanonenstraße. Zudem kam hinzu, dass die Bäume ein unterschiedliches Alter, Höhe <strong>und</strong><br />

Umfang aufwiesen. Die Geländehöhedifferenz zwischen beiden Bäumen betrug 34 m. Ein<br />

weiterer wichtiger Gr<strong>und</strong> für die unterschiedliche Biomasse der Bäume ist nach Aussage des<br />

Försters K.-H. Ginglas (2012) der Dienststelle am Feldberg die soziale Stellung in Bestand<br />

<strong>und</strong> die geschichtliche Entwicklung. Aus forstwirtschaftlichen Gründen werden in manchen<br />

Beständen die Bäume dicht bepflanzt, um den höchstmöglichen Ertrag zu erhalten. Wenn sich<br />

ein Baum in so einer Engstellung befindet, muss er seine unteren Äste absterben lassen, da<br />

nicht genügend Strahlung diese Äste erreicht. Auch wenn dieser Baum später wieder freige-<br />

81


5 Diskussion<br />

stellt wird, können keine neuen Äste an dieser Stelle nachwachsen. Die Beforstung hat das<br />

Ziel möglichst früh die unteren Äste der Krone absterben zu lassen.<br />

Das Waldgebiet nahe Schmitten (Baum A) verfügt über Bäume mit mehr Raum zwischen den<br />

Bäumen <strong>und</strong> eher natürlicher Formation, als die Bäume an der Kanonenstraße. Dort standen<br />

die <strong>Fichten</strong> dichter, doch auch schon in der Vergangenheit wurde dort gefällt, deshalb steht<br />

zurzeit den Bäumen mehr Raum zur Verfügung. Das würde auch die niedrigere Kronenhöhe<br />

<strong>von</strong> Baum A erklären, die bei 10 m begann. Im Gegensatz dazu begann die Kronenhöhe bei<br />

Baum B erst bei 15 m. Baum A hatte mehr Platz <strong>und</strong> Licht zur Verfügung, eine niedrigere<br />

Kronenhöhe auszubilden. Für die Forstwirtschaft ist die holzige Biomasse eher <strong>von</strong> großer<br />

Bedeutung, deren Produktion aber auch <strong>von</strong> der Ass<strong>im</strong>ilationsaktivität der Nadelmassen ab-<br />

hängt. Deshalb ist eine best<strong>im</strong>mte Kronengröße auch für die Bewirtschaftung wichtig. Nach<br />

Schmidt (1953) würden Nadeln <strong>von</strong> Bäumen mit kleinen Kronen viel effektiver arbeiten, als<br />

die Nadeln <strong>von</strong> Bäumen mit sehr großer Krone, da eine große Krone die Strahlung für darun-<br />

terliegende Nadelmassen wegn<strong>im</strong>mt. Je größer aber die Nadelmasse ist, desto größer ist der<br />

Zuwachs, deswegen ist es aus forstwirtschaftlichen Gründen wichtig so viel Nadelmasse wie<br />

möglich zu erreichen. Die Ass<strong>im</strong>italtionsintensität sinkt zwar mit steigender Nadelmasse, je-<br />

doch nicht in einem großen Maße. Aus forstwirtschaftlichen Gründen soll deshalb die grüne<br />

Krone bis zu 40 % betragen. Eingeklemmte Bäume haben aber beispielsweise nur eine Krone<br />

<strong>von</strong> etwa 30 % (Ginglas, 2012).<br />

Die Menge der Biomasse kann somit aus verschiedenen Gründen stark variieren. Bei Baum A<br />

<strong>und</strong> B <strong>im</strong> <strong>Taunus</strong> sind es wahrscheinlich mehrere Gründe, die zu dem unterschiedlichen Mas-<br />

sen führte. Dennoch wiesen beide Bäume auch Gemeinsamkeiten auf, wie z.B. die Lage der<br />

höchsten Astmengen in den Sektionen, bei dem Nadelgewicht, Nadelanzahl <strong>und</strong> Morphologie<br />

der Nadeln. Es lässt sich daher zusammenfassen, dass jeder Baum aufgr<strong>und</strong> seines Standortes,<br />

also seiner Versorgung etc. ein anderes <strong>Wachstum</strong> aufweist, dennoch bestehen innerhalb der<br />

Arten <strong>im</strong> gleichen Gebiet Ähnlichkeiten, da jede Pflanze evolutionstechnisch die bestmögli-<br />

che Versorgung zu erreichen versucht. Dazu bilden sie ähnliche Strukturen aus. Dieser Punkt<br />

soll in den folgenden Abschnitten näher erläutert werden.<br />

82


5 Diskussion<br />

5.1.1 Anzahl der Äste <strong>und</strong> die Astlängen<br />

Bei Baum A konnte eine höhere Summe der Astlängen <strong>und</strong> eine höhere Anzahl der Äste fest-<br />

gestellt werden. Insgesamt konnten 155 Äste bei Baum A <strong>und</strong> 98 Äste bei Baum B gezählt<br />

werden. Aus den oben genannten Gründen könnte die Verteilung so entstanden sein. Beide<br />

Bäume besaßen jedoch in einer Kronenhöhe <strong>von</strong> 28-30 m (Sektion 30) die meisten Pr<strong>im</strong>äräs-<br />

te. Außerdem wiesen beide Bäume in einer Höhe <strong>von</strong> 22-24 m (Sektion 24) ein Max<strong>im</strong>um<br />

<strong>von</strong> den Astlängen auf (Abbildung 47). Dies deutet darauf hin, dass beide Bäume eine ähnli-<br />

che Struktur besitzen. Auch nach Schmidt-Vogt (1986) befindet sich der größte Anteil an<br />

Zweigbiomasse <strong>im</strong> mittleren Kronenteil.<br />

Grote (2002) untersuchte in einem bayrischen Waldgebiet sechs <strong>Fichten</strong> <strong>und</strong> sechs Buchen.<br />

Die <strong>Fichten</strong> besaßen ein Alter <strong>von</strong> 49 Jahren <strong>und</strong> eine Höhe <strong>von</strong> 27,9 m. Der mittlere Durch-<br />

messer betrug 28,4 cm. Die Anzahl der Äste variierte stark zwischen den <strong>Fichten</strong>. Es wurden<br />

zwischen 88-167 Pr<strong>im</strong>äräste pro Fichte gezählt. Somit wird deutlich, dass selbst bei gleichalt-<br />

rigen <strong>Fichten</strong> mit ähnlichen Durchmessern die Biomasse der Äste stark schwankt.<br />

Abbildung 47: Summe der Astlängen <strong>von</strong> Baum A <strong>und</strong> B in den einzelnen Sektionen.<br />

83


5 Diskussion<br />

5.1.2 Nadelmasse <strong>und</strong> -morphologie<br />

Nicht nur die Astverteilung, sondern auch die Nadelmasse zeigte eine ähnliche Struktur bei<br />

den beiden vermessenen Bäumen. So nahmen bei beiden Beispielfichten die gesamten Nadel-<br />

trockengewichte der Beispieläste mit der Höhe ab. Dies war bei Baum B stärker zu beobach-<br />

ten, als bei Baum A. Schmidt (1953) untersuchte 40 <strong>Fichten</strong> <strong>im</strong> bayrischen Alpenvorland un-<br />

terschiedlichen Alters, die er je nach Alter <strong>und</strong> Bestand in Gruppen einteilte. Bei den Unter-<br />

suchungen konnte ermittelt werden, dass individuelle Eigenschaften der Bäume bei den Er-<br />

gebnissen der Biomasseerhebung sehr stark zur Auswirkung kommen. Das Nadeltrockenge-<br />

wicht kann auch innerhalb der Gruppen <strong>von</strong> Baum zu Baum stark schwanken. Doch das Na-<br />

deltrockengewicht war auch hier bei beiden Bäumen wie nach Schmidt-Vogt (1986) <strong>im</strong> mitt-<br />

leren Kronenteil am höchsten.<br />

Bei dem Projekt „Solling“, bei dem ein 89-jähriger <strong>Fichten</strong>bestand <strong>im</strong> Solling nordwestlich<br />

<strong>von</strong> Göttingen auf einer Geländehöhe <strong>von</strong> 500 m ausgewählt wurde, wurde eine repräsentati-<br />

ve Fichte mit einer Höhe <strong>von</strong> 25,7 m ausgesucht. Bei dieser Fichte konnte ein Gesamtna-<br />

deltrockengewicht <strong>von</strong> 39,7 kg gef<strong>und</strong>en werden. Dort lag der Schwerpunkt der Nadelmasse<br />

bei der unteren Lichtkrone.<br />

Das Gewicht einer einzelnen Nadel nahm <strong>im</strong> Gegensatz zu dem gesamten Nadelgewicht des<br />

Astes mit der Höhe zu. Ähnliche Ergebnisse konnte Schöpfer (1961) finden, denn auch dort<br />

nahmen die Nadeltrockengewichte innerhalb der Krone <strong>von</strong> gleichaltrigen Nadeln vom Kro-<br />

nenansatz zum Gipfel zu. Durch das steigende Nadelgewicht würde aber umgekehrt die Zahl<br />

der Nadeln je Gramm Nadeltrockengewicht zur Lichtkrone abnehmen. Dies deckt sich auch<br />

mit den hier gef<strong>und</strong>enen Verhalten des individuellen Nadeltrockengewichts mit der Höhe.<br />

Die Morphologie der Nadeln war bei beiden Bäumen vergleichbar. Es konnte beobachtet<br />

werden, dass die Nadeln aus den unteren Regionen der Krone eine länglichere <strong>und</strong> dünnere<br />

Form aufwiesen, als die Nadeln aus dem oberen Bereich der Krone. Die Nadeln aus der<br />

Lichtkrone zeigten eine r<strong>und</strong>lichere, breitere Form. Aus der Literatur geht hervor, dass Licht-<br />

nadeln eine rhombische Form haben <strong>und</strong> die Schattennadeln eher flachgedrückt sind (Schöp-<br />

fer, 1961). Dies gleicht in etwa den beobachteten Formen der Beispielfichten aus dem<br />

<strong>Taunus</strong>.<br />

84


5 Diskussion<br />

5.2 Emissionsmessungen<br />

Das Jahr 2011 zeigte außergewöhnliche Schwankungen der meteorologischen Parameter <strong>im</strong><br />

Vergleich zu dem kl<strong>im</strong>atischen Durchschnitt. Es zeichnete sich durch einen sehr warmen<br />

Frühling, milden Sommer <strong>und</strong> warmen, trockenen Herbst aus. Temperatur, Luftfeuchte <strong>und</strong><br />

Trockenheit wichen <strong>von</strong> den Mittelwerten zeitweise stark ab. Dies bildete sich auch in den<br />

Emissionsmessungen ab, da der Monoterpen- oder auch Isoprenausstoß <strong>von</strong> diesen meteoro-<br />

logischen Größen abhängig ist.<br />

Es wurden bis zu 2497 ng g(dw) -1 h -1 Monoterpene über den Messzeitraum April bis Mitte<br />

November 2011 <strong>von</strong> dem Beispielast der Fichte auf dem Kleinen Feldberg emittiert. Dabei<br />

wurden alle Werte oberhalb <strong>von</strong> 2500 ng g(dw) -1 h -1 als Ausreißer betrachtet. Die Werte für<br />

Isopren fielen geringer aus, da die Fichte wahrscheinlich kein großer Isoprenemitter ist. Es<br />

konnten Isoprenemissionen bis 593 ng g(dw) -1 h -1 <strong>im</strong> gesamten Messzeitraum berechnet wer-<br />

den. Travainen et al. (2005) beobachteten VOC-<strong>Emissionen</strong> zwischen 21 <strong>und</strong> 874 ng g(dw) -1<br />

h -1 in Hyytiälä <strong>und</strong> 268-1670 ng g(dw) -1 h -1 in Sodankylä in Finnland. Die Messungen wurden<br />

<strong>im</strong> Zeitraum <strong>von</strong> März bis Oktober 2003 an Waldkiefern (Pinus sylvestris L.) durchgeführt.<br />

Die Waldkiefer besitzt aber ein anderes Emissionsspektrum, als die Fichte. Aber die Werte<br />

können sich in ähnlichen Bereichen bewegen.<br />

In den Emissionswerten spiegeln sich die meteorologischen Parameter wieder. Viele hohe<br />

Emissionswerte können bei den Monoterpenen mit der Temperatur <strong>im</strong> Zusammenhang ge-<br />

bracht werden, da gleichzeitig mit den hohen Emissionswerten auch eine hohe Temperatur<br />

gef<strong>und</strong>en werden konnte. Es bestehen aber auch Abweichungen, die durch andere Faktoren<br />

wie die <strong>Wachstum</strong>sphase, Saison, Luftfeuchtigkeit oder mechanischer Stress entstanden sein<br />

könnten. Zur Zeit der <strong>Wachstum</strong>sphase wurden sehr hohe Emissionswerte gemessen. Bei Iso-<br />

pren folgte der Emissionsverlauf in etwa dem der Strahlung <strong>und</strong> der Temperatur. Aber auch<br />

hier konnten andere Zusammenhänge gef<strong>und</strong>en werden, wie z.B. mit der Luftfeuchtigkeit, die<br />

den Ausstoß <strong>von</strong> Monoterpenen <strong>und</strong> Isopren hemmt. Mit Ozon <strong>und</strong> der Windgeschwindigkeit<br />

konnte keine Korrelation festgestellt werden. Im Allgemeinen spiegeln sich aber die Wetter-<br />

verhältnisse in den <strong>Emissionen</strong> wieder. Doch das Jahr 2011 war mit seinem außergewöhnli-<br />

chen Kl<strong>im</strong>a kein durchschnittliches Jahr, deshalb fielen die <strong>Emissionen</strong> <strong>im</strong> Sommer z.B.<br />

durch die hohe Luftfeuchtigkeit <strong>und</strong> die kühlen Temperaturen etwas geringer aus. Dafür war<br />

die Emission <strong>im</strong> Frühjahr umso höher.<br />

85


5 Diskussion<br />

5.2.1 Weitere Einflussfaktoren<br />

Weitere wichtige Einflussfaktoren neben der Temperatur, Strahlung <strong>und</strong> Luftfeuchtigkeit ist<br />

das <strong>Wachstum</strong> der Pflanze. Die <strong>Wachstum</strong>sphase wurde <strong>im</strong> Rahmen einer Bachelorarbeit<br />

untersucht (Dittmann, 2011). Die <strong>Wachstum</strong>sphase begann am Tag 109 <strong>und</strong> endete am Tag<br />

129 (19.04.-09.05.2011). Es konnte beobachtet werden, dass während der <strong>Wachstum</strong>szeit die<br />

Tagesmittel der Monoterpenemissionen höher sind, als vor oder nach dem <strong>Wachstum</strong>. Außer-<br />

dem konnte ermittelt werden, dass die Temperaturabhängigkeit während der <strong>Wachstum</strong>sphase<br />

geringer ist (β-Koeffizient: 0,098 K -1 ) als vor (β-Koeffizient: 0,124 K -1 ) <strong>und</strong> nach (β-<br />

Koeffizient: 0,140 K -1 ) der <strong>Wachstum</strong>sphase (Dittmann, 2011). Dies könnte neben der Tem-<br />

peratur <strong>und</strong> der Luftfeuchtigkeit <strong>im</strong> Frühjahr die hohen Werte erklären.<br />

Nicht nur das <strong>Wachstum</strong>, sondern auch die saisonalen Unterschiede spielen bei der Emission<br />

<strong>von</strong> Terpenen eine Rolle. Die höchsten Monoterpenemissionen konnten <strong>im</strong> Frühling gemes-<br />

sen werden, gefolgt <strong>von</strong> dem Sommer <strong>und</strong> Herbst. Hakola et al. (2003) fanden die höchsten<br />

Monoterpenkonzentrationen <strong>im</strong> Sommer mit den Max<strong>im</strong>a <strong>im</strong> Juli <strong>und</strong> August. Die Messungen<br />

wurden in Hyytiälä an der SMEAR-Station <strong>im</strong> April 2000 bis April 2002 in Finnland durch-<br />

geführt. Das Jahr 2011 hatte einen sehr kühlen <strong>und</strong> nassen Sommer, der vom Mittelwert ab-<br />

wich. Wären die Temperaturen wie üblich <strong>im</strong> Sommer höher als <strong>im</strong> Frühjahr gewesen, wären<br />

die höchsten <strong>Emissionen</strong> wahrscheinlich auch <strong>im</strong> Sommer beobachtet worden. Am Kleinen<br />

Feldberg konnten hohe Werte vor allem <strong>im</strong> April <strong>und</strong> August 2011 während den sehr warmen<br />

Tagen gemessen werden. Das Emissionspotential war aber ebenfalls in den Monaten der<br />

<strong>Wachstum</strong>sphase am höchsten, für die Monoterpene <strong>und</strong> auch Isopren.<br />

Der höchste Mittelwert (267,2 ng g(dw) -1 h -1 ), wie auch der höchste E0-Wert (2323,9 ng<br />

g(dw) -1 h -1 ) konnten <strong>im</strong> Frühjahr gef<strong>und</strong>en werden. Im Sommer lag der Mittelwert bei 201,8<br />

ng g(dw) -1 h -1 <strong>und</strong> <strong>im</strong> Herbst bei 126,1 ng g(dw) -1 h -1 Monoterpene. Die E0-Werte waren<br />

ebenfalls viel niedriger, als die des Frühjahrs mit 784,4 ng g(dw) -1 h -1 <strong>im</strong> Sommer <strong>und</strong> 348,2<br />

ng g(dw) -1 h -1 <strong>im</strong> Herbst. Aufgr<strong>und</strong> der schlechten Wetterverhältnisse fielen die Bildungsraten<br />

<strong>und</strong> die Speicherung wahrscheinlich geringer aus <strong>und</strong> damit auch die Emissionskapazität. Die<br />

β-Koeffizienten lagen bei 0,142 K -1 <strong>im</strong> Frühling, 0,115 K -1 <strong>im</strong> Sommer <strong>und</strong> 0,079 K -1 <strong>im</strong><br />

Herbst. Somit konnte auch die größte Temperaturabhängigkeit <strong>im</strong> Frühling gef<strong>und</strong>en werden.<br />

Travainen et al. (2005) fanden in Hyytiälä <strong>im</strong> Frühjahr die stärkste Temperaturabhängigkeit<br />

bei der Waldkiefer (Pinus sylvestris). Im Jahr 2003 waren die Temperaturen <strong>im</strong> Frühjahr nicht<br />

so hoch wie <strong>im</strong> Jahr 2011, dafür war der Sommer sehr warm. Aber auch hier lag der β-<br />

Koeffizient <strong>im</strong> Frühjahr höher als <strong>im</strong> späten Sommer. In Hyytiälä variierte der β-Wert zwi-<br />

86


5 Diskussion<br />

schen 0,025 K -1 bis 0,19 K -1 . Bei den Messungen <strong>im</strong> Jahr 2011 am Kleinen Feldberg<br />

schwankten die Tagesmittelwerte während des gesamten Messzeitraums dagegen zwischen<br />

0,022 K -1 <strong>und</strong> 0,793 K -1 . Die Steigungen variieren nach Guenther et al. (1993) zwischen 0,057<br />

K -1 <strong>und</strong> 0,144 K -1 . Generell akzeptiert ist der Mittelwert <strong>von</strong> 0,09 K -1 (Guenther et al., 1993).<br />

Wie der Verlauf der Monoterpenemission in Abhängigkeit der Temperatur nach Guenther et<br />

al. (1993) erfolgen würde, ist auf Abbildung 48 in Form des Fits abgebildet. Zum Vergleich<br />

sind die gemessenen Werte in Abhängigkeit der Temperatur zu sehen. Somit lässt sich erken-<br />

nen wie gut die Emissionsalgorithmen auf die gemessenen Werte passen. Dies ist wieder für<br />

die Jahreszeiten <strong>im</strong> Messzeitraum angegeben. Die gemessenen Daten liegen meist etwas hö-<br />

her, als die des Fits. Die Emission konnte auch durch andere Stressoren beeinflusst werden.<br />

Eventuell konnte mechanischer Stress, die Luftfeuchtigkeit oder Trockenstress zu diesen Er-<br />

gebnissen geführt haben. Besonders <strong>im</strong> Frühjahr <strong>und</strong> <strong>im</strong> Herbst gab es einige trockene Perio-<br />

den mit wenig Niederschlag. Im Zusammenhang mit der Windgeschwindigkeit konnte keine<br />

Korrelation gef<strong>und</strong>en werden. Besonders <strong>im</strong> Herbst weichen die Werte sehr ab.<br />

Auf Abbildung 49 sind die Tagesmittelwerte der β-Koeffizienten <strong>und</strong> auf Abbildung 50 die<br />

Emissionswerte der Monoterpene (E0) bei Standardbedingungen (30°C <strong>und</strong> 1000 µmol Pho-<br />

tonen m -2 s -1 ) dargestellt. Die Standardabweichungen der abgebildeten Tagesmittelwerte be-<br />

wegen sich <strong>im</strong> Bereich der angegebenen Standardabweichungen in Tabelle 13. Aufgr<strong>und</strong> der<br />

Übersichtlichkeit wurde diese nicht abgebildet. Im April ist eine höhere Temperaturabhängig-<br />

keit erkennbar, als in den folgenden Monaten (Abbildung 49). Aber die hohen Standardab-<br />

weichungen deuten auf weitere Faktoren hin, die die <strong>Emissionen</strong> beeinflusst haben könnten.<br />

Eines dieser vielen Faktoren könnte die <strong>Wachstum</strong>sphase sein, die die Emission mit beein-<br />

trächtigt. Ab Juli steigen die β-Werte wieder an. Dies könnte mit den wenigen sonnigen war-<br />

men Sommertagen <strong>und</strong> dem milden Herbst zusammenhängen. Zum Vergleich sind in Tabelle<br />

13 die Monatsmittelwerte der β-Koeffizienten <strong>und</strong> der E0-Werte zu sehen. Dabei zeigt der<br />

April mit einem β-Wert <strong>von</strong> 0,235 K -1 einen hohen Zusammenhang mit der Temperatur. In<br />

den folgenden Monaten fallen die Werte wieder, erst ab August ist ein Anstieg zu sehen. Das<br />

spiegelt ebenfalls den milden Sommer wieder. Im August gab es noch einige sehr warme Ta-<br />

ge. Auch der September <strong>und</strong> Oktober zeigten noch einige Temperaturspitzen. Im September<br />

beträgt der β-Koeffizient 0,215 K -1 <strong>und</strong> somit weist dieser Monat noch einen hohen Zusam-<br />

menhang mit der Temperatur auf.<br />

Bei den E0-Werten ist ein ähnliches Bild zu sehen (Abbildung 50). Im April sind auffallend<br />

hohe Werte zu sehen. Diese könnten aber auch mit der <strong>Wachstum</strong>sphase <strong>und</strong> der niedrigen<br />

87


5 Diskussion<br />

Luftfeuchtigkeit in Verbindung gebracht werden. Die Werte sind deutlich höher als <strong>im</strong> Mai,<br />

wobei die Temperatur nicht wesentlich höher war. Im April wurde ein Monatsmittelwert <strong>von</strong><br />

27353,84 ng g(dw) -1 h -1 gef<strong>und</strong>en. Im Vergleich dazu beträgt der Wert <strong>im</strong> Mai 6800,18 ng<br />

g(dw) -1 h -1 . Dies ist ein sehr großer Unterschied, deshalb müssen <strong>im</strong> April noch weitere Para-<br />

meter Einfluss auf die Emission gehabt haben, wie die hohen Bildungsraten aufgr<strong>und</strong> der<br />

warmen <strong>und</strong> sonnigen Wetterverhältnisse. Die Werte fallen wieder <strong>im</strong> milden Sommer, bis<br />

auf dem August, dort wurde ein Monatsmittelwert <strong>von</strong> 22027,83 ng g(dw) -1 h -1 ermittelt. In<br />

den Herbstmonaten fallen die Werte bis auf 3405,95 ng g(dw) -1 h -1 <strong>im</strong> November.<br />

Abbildung 48: Gemessene Monoterpenemissionen in Abhängigkeit der Temperatur (schwarze<br />

Kreuze) <strong>und</strong> ein Fit der Emission in Abhängigkeit der Temperatur nach Guenther (T-30°C,<br />

log(Emission)).<br />

88


5 Diskussion<br />

Abbildung 49: β-Koeffizient der Regression <strong>von</strong> Monoterpenemissionen <strong>und</strong> Temperatur,<br />

aufgeteilt nach den Monaten. Es sind Tagesmittelwerte abgebildet. Aufgr<strong>und</strong> der Übersichtlichkeit<br />

sind keine Fehlerbalken eingezeichnet.<br />

Abbildung 50: E0-Wert der Monoterpenemissionen bei 30°C, aufgeteilt nach den Monaten. Es<br />

sind Tagesmittelwerte abgebildet. Aufgr<strong>und</strong> der Übersichtlichkeit wurden die Fehlerbalken<br />

nicht abgebildet.<br />

89


5 Diskussion<br />

Tabelle 13: Monatsmittelwerte der β-Koeffizienten <strong>und</strong> der Emission bei Standardbedingungen<br />

(30°C, 1000 µmol Photonen m -2 s -1 ) der Monoterpene. Unterhalb der Werte sind jeweils<br />

die zugehörigen Standardabweichungen aufgeführt (sβ, sE0).<br />

April Mai Juni Juli Aug Sep Okt Nov<br />

Beta MT 0,24 0,17 0,15 0,14 0,16 0,22 0,16 0,10<br />

sβ 0,19 0,06 0,08 0,08 0,09 0,12 0,09 0,06<br />

E0 MT 27354 6800 4291 5276 22028 8487 3137 3406<br />

sE0 19552 5161 3281 2669 9760 4149 2473 1568<br />

Somit konnte eine saisonale Abhängigkeit der Monoterpenemissionen beobachtet werden.<br />

Eine besonders hohe Bedeutung hat dabei die Temperaturabhängigkeit der Monoterpene <strong>und</strong><br />

auch die <strong>Wachstum</strong>sphase. Bei Isopren besteht der Zusammenhang der Emission besonders<br />

mit der Strahlung <strong>und</strong> Temperatur, dies konnte bei der Korrelation <strong>von</strong> Isopren mit der Glo-<br />

balstrahlung <strong>und</strong> Temperatur beobachtet werden. Aber auch hier hatte die <strong>Wachstum</strong>sphase<br />

wahrscheinlich einen Effekt auf den Ausstoß.<br />

5.2.2 Extrapolation der Emission<br />

Zur Ermittlung der Monoterpenemission einer beispielhaften Fichte wurden die <strong>Emissionen</strong><br />

der Fichte auf dem Kleinen Feldberg <strong>von</strong> einem Zweig auf den gesamten Baum extrapoliert.<br />

Die Fichte auf dem Kleinen Feldberg steht am Waldrand <strong>und</strong> erhält somit auch in niedrigeren<br />

Baumkronenteilen genügend Strahlung. Somit wurde angenommen, dass die Fichte auf dem<br />

Feldberg auch in niedrigeren Kronenregionen ähnlich emittiert, wie <strong>Fichten</strong> <strong>im</strong> Waldgebiet<br />

mit einer höheren Kronenhöhe. Bei schatten- <strong>und</strong> sonnenexponierten Nadeln gibt es jedoch<br />

erhebliche Unterschiede in der Emissionskapazität (Harley et al., 1997). Dies trifft besonders<br />

auf Isopren zu, dessen Emission hauptsächlich <strong>von</strong> der Strahlung abhängig ist.<br />

Auch die Temperaturprofile zeigen einige Besonderheiten in Waldbeständen. Die Verteilung<br />

der Lufttemperatur an einer Fichte <strong>im</strong> Waldgebiet ist stark abhängig <strong>von</strong> der Durchforstungs-<br />

art. Bei <strong>Fichten</strong>beständen die nicht durchforstet sind, liegt <strong>im</strong> oberen Kronenbereich das Ma-<br />

x<strong>im</strong>um der Tagestemperatur. Dagegen liegt bei starker Durchforstung das Temperaturmaxi-<br />

mum <strong>im</strong> mittleren bis unteren Kronenbereich. Der Stammraum erwärmt sich in Laubwaldbe-<br />

90


5 Diskussion<br />

ständen schneller als in Nadelwaldbeständen. Die Temperaturzunahme geht gewöhnlich auch<br />

mit einer Steigerung der enzymatischen Aktivität einher (Gadow, 2003). Dies könnte auch die<br />

<strong>Emissionen</strong> der Terpene steigern.<br />

Da die Monoterpene durch den aufgenommenen Kohlenstoff <strong>von</strong> der Pflanze gebildet wer-<br />

den, spielt der Ass<strong>im</strong>ilationsprozess auch eine Rolle bei der Bildung <strong>und</strong> Emission <strong>von</strong> den<br />

Monoterpenen. Die Ass<strong>im</strong>ilationsintensivität n<strong>im</strong>mt mit abnehmendem Nadelgewicht zu.<br />

Dementsprechend würden die leichteren Schattennadeln intensiver ass<strong>im</strong>ilieren als die Licht-<br />

nadeln (Schmidt, 1953). Die Unterscheidung <strong>von</strong> Licht- <strong>und</strong> Schattennadeln ist somit auch<br />

aus diesem Gr<strong>und</strong> bei der Ermittlung der <strong>Emissionen</strong> in den verschiedenen Kronenteilen<br />

wichtig.<br />

Im Rahmen dieser Masterarbeit konnte das Temperaturprofil der Bäume, wie auch die Menge<br />

an Licht- <strong>und</strong> Schattennadeln leider nicht gemessen werden, deshalb konnte dieser Faktor bei<br />

der Berechnung der Emission <strong>von</strong> einer gesamten Fichte nicht mit einbezogen werden. Den-<br />

noch wurde versucht mit den Daten des Nadelgewichts <strong>und</strong> den Astlängen eine erste Ab-<br />

schätzung vorzunehmen. Mit diesen Daten konnte ein Überblick geschaffen werden, wie viel<br />

eine Fichte über einen Zeitraum ausstößt.<br />

Insgesamt wurde für Baum A eine Gesamtemission <strong>von</strong> 139±85 g <strong>und</strong> für Baum B 74±45 g<br />

Monoterpene <strong>von</strong> April bis November errechnet. Da die Biomasse der beiden Bäume in un-<br />

terschiedlichen Höhen gemessen wurden, konnte eine mittlere Gesamtemission <strong>von</strong> etwa 100<br />

g angenommen werden. Nach Angaben des Hessen-Forst stehen etwa 340 <strong>Fichten</strong> auf einem<br />

Hektar <strong>im</strong> Waldgebiet, die eine ähnliche Höhe <strong>und</strong> Alter aufweisen <strong>und</strong> bei ähnlichen Stand-<br />

ortverhältnissen wachsen. Grob gerechnet könnte dies bedeuten, dass Bäume mit einer Na-<br />

delmasse wie Baum A eine Menge <strong>von</strong> etwa 50±30 kg Monoterpene <strong>von</strong> April-November auf<br />

einem Hektar emittieren. Bei Baum B wäre es eine Menge <strong>von</strong> 25±15 kg. Da aber wie schon<br />

erwähnt die Nadelmasse <strong>von</strong> Baum zu Baum auch bei gleichen Alter <strong>und</strong> gleichen Standor-<br />

teigenschaften stark schwankt <strong>und</strong> auch somit die Emissionskapazitäten sehr unterschiedlich<br />

sind, kann dieser Wert nur als grobe Schätzung gesehen werden.<br />

Bei den Messungen <strong>von</strong> Bäck et al. (2011) wurden <strong>im</strong> Jahr 2009 in Hyytiälä an der SMEAR-<br />

Station <strong>im</strong> Nadelwaldgebiet die Variation der <strong>Emissionen</strong> <strong>von</strong> Mono- <strong>und</strong> Sesquiterpenen<br />

analysiert. Dabei wurde auch ermittelt, inwiefern die Standortgeschichte <strong>und</strong> die Aussaat Ein-<br />

fluss auf die Diversität der Chemotypen (Terpentypen) hat. Die unterschiedlichen Chemoty-<br />

pen haben verschiedene Auswirkungen auf die Atmosphärenchemie.<br />

91


5 Diskussion<br />

Bei der Waldkiefer konnte beobachtet werden, dass der mittlere relative Emissionsgehalt <strong>von</strong><br />

den Probeästen ∆ 3 -Caren <strong>und</strong> α-Pinen in annähernd gleichen Anteilen enthält (40 % für bei-<br />

de). Der Anteil <strong>von</strong> β-Pinen war mit 10 % etwas niedriger. Der Rest beinhaltet alle anderen<br />

Verbindungen mit etwa 10 %. Die Monoterpenemissionen variieren mit der Zeit <strong>und</strong> der Sai-<br />

son, doch Bäck et al. (2011) ermittelten, dass der Chemotyp bei einem individuellen Baum<br />

über die Zeit stabil bleibt. Die Chemodiversität würde aber die Gesamtmenge <strong>von</strong> Monoter-<br />

penen in den Nadeln nicht beeinflussen. Das Emissionsmuster <strong>von</strong> den Bäumen auf dem<br />

SMEAR-Gelände mit Aussaat als künstliche Verjüngungsverfahren unterschied sich <strong>von</strong> den<br />

natürlich regenerierten oder gepflanzten Bäumen. Aufgr<strong>und</strong> dieser Ergebnisse lässt sich sa-<br />

gen, dass der Chemotyp zwar innerhalb des Baums stabil bleibt, jedoch <strong>von</strong> Baum zu Baum<br />

Unterschiede zu finden sind. Die Chemotypen sind auch <strong>von</strong> der Aussaat <strong>und</strong> der Standortge-<br />

schichtlichen Entwicklung der Bäume abhängig.<br />

Bei der Skalierung <strong>von</strong> Astmessungen der <strong>Emissionen</strong> auf einen Baum <strong>und</strong> einem Waldstück<br />

ist es somit <strong>von</strong> Nöten die Standortfaktoren <strong>und</strong> die individuellen Bäume zu betrachten, um<br />

eine genaue Abschätzung der Monoterpenkonzentration <strong>und</strong> ihre Wirkung in der Atmosphäre<br />

abschätzen zu können.<br />

92


6 Fazit<br />

Die Messungen der biogenen flüchtigen Kohlenwasserstoffen <strong>von</strong> April bis November 2011<br />

auf dem Kleinen Feldberg ermöglichten die Charakterisierung der Kohlenwasserstoffe <strong>und</strong><br />

die Beobachtung des Emissionsverhaltens einer Fichte über den genannten Zeitraum.<br />

Im Rahmen dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass die Monoterpenemissionen <strong>von</strong> der<br />

Temperatur abhängig ist. Dies konnte aufgr<strong>und</strong> <strong>von</strong> Korrelationen <strong>und</strong> den Algorithmen nach<br />

Gunther et al. (1993) nachgewiesen werden. Aber auch die Jahreszeit, <strong>Wachstum</strong>sphasen <strong>und</strong><br />

die Luftfeuchte zeigten einen Effekt auf die <strong>Emissionen</strong>. Mit den Ergebnissen der <strong>Emissionen</strong><br />

konnte nachgewiesen werden, dass die Pflanze auf Umwelteinflüsse <strong>und</strong> Stressoren reagiert.<br />

Es konnte keine Korrelation mit der Ozonkonzentration festgestellt werden. Bei Isopren konn-<br />

te eine Strahlungs- <strong>und</strong> Temperaturabhängigkeit nachgewiesen werden.<br />

Das Jahr 2011 wich sehr <strong>von</strong> den üblichen Kl<strong>im</strong>astatistiken ab, das zeigte sich auch bei den<br />

<strong>Emissionen</strong>. Im Frühjahr, während der <strong>Wachstum</strong>szeit, ist die höchste Temperaturabhängig-<br />

keit gef<strong>und</strong>en worden. Dagegen war der Sommer sehr kühl <strong>und</strong> nass, dies minderte die Emis-<br />

sionen der Terpene. Auch der Herbst war zu warm <strong>und</strong> hatte einige trockene Phasen. Somit<br />

spielten bei der Emission der Pflanze sehr viele Faktoren mit ein.<br />

Mit der Extrapolation der Monoterpenemission konnte eine Abschätzung der <strong>Emissionen</strong> über<br />

den Messzeitraum vorgenommen werden. Dabei wurde versucht so viele Daten wie möglich<br />

über die Biomasse <strong>von</strong> beispielhaften <strong>Fichten</strong> aus einem Waldgebiet zu erhalten. Biomasseer-<br />

hebungen sind sehr arbeitsaufwendig <strong>und</strong> daher konnte nicht die gesamte Nadelmasse des<br />

Baums untersucht werden. Durch die Beispieläste aus den verschiedenen Kronenregionen <strong>und</strong><br />

den Längen der Pr<strong>im</strong>äräste konnten aber Abschätzungen vorgenommen werden. Für sicherere<br />

Ergebnisse sind in Zukunft detailliertere Arbeiten nötig, um eine genauere Abschätzung der<br />

<strong>Emissionen</strong> einer gesamten Fichte vornehmen zu können.<br />

Bei der Biomasseerhebung konnten einige Gemeinsamkeiten bei den <strong>Fichten</strong> beobachtet wer-<br />

den. Das Nadelgewicht der Äste <strong>und</strong> die Nadelanzahl nahmen durch die geringeren Astlängen<br />

mit der Höhe ab. Doch das Gewicht der individuellen Nadeln nahm mit der Höhe zu. Sonnen-<br />

exponierte Nadeln in den höheren Regionen der Baumkrone zeigten eine dickere, r<strong>und</strong>lichere<br />

Formation. Beide <strong>Fichten</strong> hatten ein Max<strong>im</strong>um der Astlängen in 24 bis 26 m Höhe (Sektion<br />

26).<br />

93


6 Fazit<br />

Mit den Messungen der Zweigemissionen der Fichte auf dem Kleinen Feldberg <strong>und</strong> der Ab-<br />

schätzung der Biomasse konnte ein erster Anhaltspunkt gegeben werden, welche Mengen an<br />

Monoterpenen in einem Zeitraum <strong>von</strong> 7,5 Monaten in die Atmosphäre entlassen werden. Dies<br />

hat beträchtliche Auswirkungen auf die Atmosphärenchemie <strong>und</strong> auf das lokale Kl<strong>im</strong>a. Des-<br />

halb sind zukünftig weitere, genauere Messungen wichtig, um den Effekt der Terpene auf das<br />

Kl<strong>im</strong>a abschätzen zu können.<br />

94


7 Danksagung<br />

An dieser Stelle möchte ich all jenen danken, die mir bei dieser Masterarbeit mit tatkräftiger<br />

Unterstützung <strong>und</strong> mit Anregungen zur Seite gestanden haben.<br />

Insbesondere bedanke ich mich sehr herzlich bei Jun. Prof. Dr. Boris Bonn für die hervorra-<br />

gende Betreuung <strong>und</strong> für alle Hilfestellungen in jeglicher Hinsicht, wertvollen Anregungen<br />

<strong>und</strong> Begutachtung dieser Arbeit. Mit großem Engagement ermöglichten Sie es mir in das Pro-<br />

gramm Matlab tiefer einzusteigen. Ein großer Dank geht auch an Stratos Bourtsoukidis für die<br />

Hilfen in Matlab <strong>und</strong> nützlichen Tipps. Bei Prof. Dr. Thomas Hickler bedanke ich für die<br />

Übernahme des Zweitgutachtens.<br />

Ein besonderer Dank geht an Werner Haunold <strong>und</strong> Robert Sitals für die Fahrten auf den Klei-<br />

nen Feldberg, für das Auslesen des Datenloggers <strong>und</strong> den Zweigmessungen. Außerdem hattet<br />

ihr <strong>im</strong>mer gute Tipps <strong>und</strong> hilfreiche Geräte parat, die ich mir ausleihen konnte. Dafür vielen<br />

Dank!<br />

Bei Betram Bühner bedanke ich mich recht herzlich für den vollen Körpereinsatz bei der nicht<br />

gut zugänglichen <strong>und</strong> zeitaufwendigen Baumbeprobung in Schmitten. Für die Hilfe bei der<br />

aufwendigen Baumbeprobung an der Kanonenstraße möchte ich mich zusätzlich bei Jun.<br />

Prof. Dr. Boris Bonn <strong>und</strong> Rebecca Kohl bedanken. Für die bereitgestellten Daten, den<br />

Zweigmessungen <strong>und</strong> weitere Informationen über das <strong>Wachstum</strong> der Fichte auf dem Kleinen<br />

Feldberg <strong>im</strong> Rahmen der vorhergehenden Bachelorarbeit möchte ich mich bei Anna Dittmann<br />

bedanken.<br />

Herrn Karl-Heinz Ginglas vom Forstamt Königstein danke ich für die nützlichen Informatio-<br />

nen über die <strong>Fichten</strong> <strong>und</strong> das Bereitstellen sowie vorzeitige Fällen der Bäume. Auch be<strong>im</strong><br />

Hessischen Landesamt für Umwelt <strong>und</strong> Geologie bedanke ich mich für die Daten <strong>und</strong> Anga-<br />

ben zu den Messgeräten der Messstation am Kleinen Feldberg.<br />

Nicht zuletzt möchte ich meiner Familie danken, die mir durch jegliche Unterstützung das<br />

Studium ermöglichten. Zusätzlich bedanke ich mich für das Korrekturlesen <strong>und</strong> das mit Rat<br />

<strong>und</strong> Tat beiseite stehen während des gesamten Studiums.<br />

95


8 Abbildungsverzeichnis<br />

Abbildung 1: Beispiele <strong>von</strong> Molekülstrukturen der flüchtigen Kohlenwasserstoffe ................. 5<br />

Abbildung 2: Darstellung der Bildung eines Monoterpens aus einem Isopren. ......................... 6<br />

Abbildung 3: Organisation der Terpenbiosynthese <strong>im</strong> Cytoplasma <strong>und</strong> in den Plastiden <strong>von</strong><br />

Pflanzen. ..................................................................................................................................... 7<br />

Abbildung 4: Schematische Darstellung der Biosynthese der Isoprenoiden ............................. 8<br />

Abbildung 5: Abhängigkeit der Emission <strong>von</strong> Isopren <strong>und</strong> Monoterpene <strong>von</strong> der Strahlung<br />

<strong>und</strong> Temperatur ........................................................................................................................ 12<br />

Abbildung 6: Ozonschäden an einer Tabakpflanze <strong>und</strong> Birke. ................................................ 13<br />

Abbildung 7: Schematische Darstellung der Auswirkung einer Aufforstung auf das Kl<strong>im</strong>a. . 20<br />

Abbildung 8: Mittleres Tausendnadeltrockengewicht für sämtliche Nadeljahrgänge der Krone<br />

eines Probebaums (Fichte) aus Freiburg .................................................................................. 22<br />

Abbildung 9: Umgebung des <strong>Taunus</strong> Observatoriums am Kleinen Feldberg. ........................ 26<br />

Abbildung 10: Der Messwagen am <strong>Taunus</strong>observatorium auf dem Kleinen Feldberg ........... 28<br />

Abbildung 11: Pflanzenküvette mit eingefasstem Ast ............................................................. 31<br />

Abbildung 12: Schematische Darstellung eines PTR-MS ...................................................... 34<br />

Abbildung 13: Monoterpenmischungsverhältnis am Tag 303. ................................................ 35<br />

Abbildung 14: Dauerhafte Küvettenschlussperiode am 7.05.2011 .......................................... 36<br />

Abbildung 15: Gemessene Astlängen des Messastes in der Küvette <strong>und</strong> zum Vergleich <strong>von</strong><br />

Ästen außerhalb der Küvette. ................................................................................................... 47<br />

Abbildung 16: Verteilung der Nadeltrockengewichte der Beispieläste pro Sektion für Baum A<br />

<strong>und</strong> Baum B. ............................................................................................................................. 50<br />

Abbildung 17: Verteilung der Nadelanzahl der Beispieläste pro Sektion. .............................. 52<br />

Abbildung 18: Das Nadeltrockengewicht in Abhängigkeit <strong>von</strong> den Astlängen. ..................... 53<br />

Abbildung 19: Nadelbiomasse in Abhängigkeit der Höhe. ...................................................... 54<br />

Abbildung 20: Temperaturverlauf <strong>im</strong> Jahr 2011 <strong>und</strong> das kl<strong>im</strong>atologische Mittel der Jahre<br />

1998-2011. ................................................................................................................................ 56<br />

Abbildung 21: Verlauf der relativen Luftfeuchte <strong>im</strong> Jahr 2011 <strong>und</strong> das kl<strong>im</strong>atologische Mittel<br />

der Jahre 1998-2011. ................................................................................................................ 57<br />

Abbildung 22: Ozonvolumenmischungsverhältnis <strong>im</strong> Jahre 2011 <strong>und</strong> das kl<strong>im</strong>atologische<br />

Mittel der Jahre 1998-2011 ...................................................................................................... 58<br />

Abbildung 23: Volumenmischungsverhältnis der Monoterpene. ............................................ 59<br />

96


8 Abbildungsverzeichnis<br />

Abbildung 24: Emission <strong>von</strong> Monoterpenen des Beispielzweigs ........................................... 60<br />

Abbildung 25: Tagesgang der Monoterpenemission <strong>und</strong> die Temperatur ............................... 61<br />

Abbildung 26: Die Emission <strong>von</strong> Isopren über den gesamten Messzeitraum.......................... 62<br />

Abbildung 27: Vergleich der Tagesgänge <strong>von</strong> Temperatur <strong>und</strong> Globalstrahlung. .................. 63<br />

Abbildung 28: Tagesgang der Isoprenemission. ...................................................................... 63<br />

Abbildung 29: Verlauf der Isoprenemission <strong>und</strong> der gemessenen photosynthetisch aktiven<br />

Strahlung. ................................................................................................................................. 64<br />

Abbildung 30: Darstellung der monatlichen Mittelwerte der Monoterpenemission ................ 65<br />

Abbildung 31: Monatliche Mittelwerte der Isoprenemission. ................................................. 65<br />

Abbildung 32: Abhängigkeiten der Emission <strong>von</strong> der Temperatur <strong>und</strong> Luftfeuchte ............... 66<br />

Abbildung 33: Linearer Fit der Monoterpenemission in Abhängigkeit der Temperatur nach<br />

Guenther et al. (1993). .............................................................................................................. 67<br />

Abbildung 34: Exponentielle Abhängigkeit der Monoterpenemission <strong>von</strong> der Temperatur für<br />

den Frühling, Sommer <strong>und</strong> Herbst ........................................................................................... 68<br />

Abbildung 35: Kreuzkorrelation der Monoterpenemission mit der Temperatur, Ozon <strong>und</strong> der<br />

relativen Luftfeuchtigkeit über 48 St<strong>und</strong>en .............................................................................. 70<br />

Abbildung 36: Kreuzkorrelation <strong>von</strong> der Monoterpenemission mit der Windgeschwindigkeit<br />

<strong>und</strong> der Globalstrahlung ........................................................................................................... 71<br />

Abbildung 37: Zusammenhang <strong>von</strong> der Isoprenemission <strong>und</strong> der Globalstrahlung über den<br />

gesamten Messzeitraum. .......................................................................................................... 73<br />

Abbildung 38: Vergleich der gemessenen <strong>und</strong> berechneten Daten der Isoprenemission in<br />

Abhängigkeit der PAR-Strahlung <strong>und</strong> der Temperatur ............................................................ 73<br />

Abbildung 39: Die Kreuzkorrelation <strong>von</strong> der Isoprenemission mit der Temperatur <strong>und</strong> der<br />

Globalstrahlung. ....................................................................................................................... 74<br />

Abbildung 40: Graphische Darstellung der extrapolierten Monoterpenemissionen <strong>von</strong> Baum<br />

A (Schmitten) in Abhängigkeit der Höhe für den Zeitraum 28.04.-03.05.2011 ...................... 75<br />

Abbildung 41: Graphische Darstellung der extrapolierten Monoterpenemissionen <strong>von</strong> Baum<br />

B (Kanonenstraße) in Abhängigkeit der Höhe für den Zeitraum 28.04.-03.05.2011. ............. 76<br />

Abbildung 42: Graphische Darstellung der extrapolierten Monoterpenemissionen <strong>von</strong> Baum<br />

A (Schmitten) in Abhängigkeit der Höhe für den Zeitraum 09-14.07.2011. ........................... 77<br />

Abbildung 43: Graphische Darstellung der extrapolierten Monoterpenemissionen <strong>von</strong> Baum<br />

B (Kanonenstraße) in Abhängigkeit der Höhe für den Zeitraum 09-14.07.2011. ................... 77<br />

Abbildung 44: Graphische Darstellung der extrapolierten Monoterpenemissionen <strong>von</strong> Baum<br />

A in Abhängigkeit der Höhe für den Zeitraum 05-11.11.2011. ............................................... 78<br />

97


8 Abbildungsverzeichnis<br />

Abbildung 45: Graphische Darstellung der extrapolierten Monoterpenemissionen <strong>von</strong> Baum<br />

B in Abhängigkeit der Höhe für den Zeitraum 05-11.11.2011. ............................................... 79<br />

Abbildung 46: Abgeschätzter Tagesverlauf der Monoterpenemission für den Tag 119-122<br />

(29.04.-02.05.2011). ................................................................................................................. 80<br />

Abbildung 47: Summe der Astlängen <strong>von</strong> Baum A <strong>und</strong> B in den einzelnen Sektionen. ......... 83<br />

Abbildung 48: Gemessene Monoterpenemissionen in Abhängigkeit der Temperatur <strong>und</strong> ein<br />

Fit der Emission in Abhängigkeit der Temperatur nach Guenther et al. (1993). ..................... 88<br />

Abbildung 49: β-Koeffizient der Regression <strong>von</strong> Monoterpenemissionen <strong>und</strong> Temperatur,<br />

aufgeteilt nach den Monaten .................................................................................................... 89<br />

Abbildung 50: E0-Wert der Monoterpenemissionen bei 30°C, aufgeteilt nach den Monaten . 89<br />

Abbildung 51: Schematische Darstellung der Verteilung der Astlängen pro Sektion der Fichte<br />

<strong>im</strong> Waldgebiet <strong>von</strong> Schmitten (<strong>Taunus</strong>). ................................................................................ 108<br />

Abbildung 52: Schematische Darstellung der Verteilung der Astlängen pro Sektion der Fichte<br />

nahe der Kanonenstraße (<strong>Taunus</strong>) neben einem Waldweg. ................................................... 109<br />

98


9 Tabellenverzeichnis<br />

Tabelle 1: Vergleich der Lebensdauer <strong>und</strong> atmosphärischen Mischungsverhältnissen<br />

verschiedener biogenen flüchtigen Kohlenwasserstoffen. ....................................................... 16<br />

Tabelle 2: Geschwindigkeitskonstanten für die Reaktion <strong>von</strong> OH-, NO3- <strong>und</strong> O3-Radikalen<br />

mit verschiedenen Terpenoiden. .............................................................................................. 17<br />

Tabelle 3: Day-Of-Year Kalender (DOY) 2011. ..................................................................... 29<br />

Tabelle 4: Details zu den Probebäumen nahe Schmitten <strong>und</strong> an der Kanonenstraße .............. 39<br />

Tabelle 5: Wichtige Daten zu dem Laser-Entfernungsmesser. ................................................ 39<br />

Tabelle 6: Herstellerangaben der verwendeten Temperatur- <strong>und</strong> Feuchtesensoren. ............... 41<br />

Tabelle 7: Herstellerangaben der Messstation des HLUG auf dem Kleinen Feldberg. ........... 41<br />

Tabelle 8: Herstellerangaben zu den Strahlungssensoren ........................................................ 41<br />

Tabelle 9: Aufsummierte Astlängen der einzelnen Sektionen für Baum A <strong>und</strong> Baum B. ....... 49<br />

Tabelle 10: Ergebnisse der Nadeltrockengewichte pro Sektion für Baum A <strong>und</strong> B ................ 51<br />

Tabelle 11: Fehler des Nadelgewichts der Beispieläste aus den verschiedenen Sektionen. .... 51<br />

Tabelle 12: Ergebnisse der Regression der Monoterpenemission <strong>und</strong> Temperatur ................. 69<br />

Tabelle 13: Monatsmittelwerte der β-Koeffizienten <strong>und</strong> E0-Werten. ...................................... 90<br />

99


10 Abkürzungsverzeichnis<br />

ATP Adenosintriphosphat<br />

Azetyl-CoA Azetyl-Coamin<br />

Baum A Fichte nahe Schmitten (<strong>Taunus</strong>)<br />

Baum B Fichte nahe der Kanonenstr. (<strong>Taunus</strong>)<br />

BVOCs Biogene flüchtige organische Verbindungen<br />

C10H16<br />

C15H24<br />

C20H32<br />

Monoterpene<br />

Sesquiterpene<br />

Diterpene<br />

C5H8 Isopren<br />

CCN Wolkenkondensationske<strong>im</strong>e<br />

CL<br />

CLl<br />

CP<br />

CT<br />

CT1<br />

CT2<br />

CT2<br />

Lichtabhängigkeit der Emission<br />

empirischer Koeffizient (= 1.066)<br />

empirischer Koeffizient nach Guenther et al. (2006)<br />

Temperaturabhängigkeit der Emission<br />

empirischer Koeffizient (=95)<br />

empirischer Koeffizient (= 230 000 J mol-1)<br />

empirischer Koeffizient (=230)<br />

CTl<br />

empirischer Koeffizient (= 95 000 J mol-1)<br />

DMADP D<strong>im</strong>ethylallyldiphosphat<br />

DOY Day-Of-Year<br />

Eopt<br />

empirischer Koeffizient nach Guenther et al. (2006)<br />

FDP Farnesyldiphosphat<br />

GDP Geranyldiphosphat<br />

GGDP Geranylgeranyldiphosphat<br />

HLUG Hessisches Landesamt für Umwelt <strong>und</strong> Geologie<br />

HMG-CoA 3-Hydroxy-Methylglutaryl-CoA<br />

HMHP Hydroxymethyl-Hydroperoxid<br />

IDP Isopentenyldiphosphat<br />

IPP Isopentylpyrophosphat<br />

MACR Methacrolein<br />

MVK Methylvinylketon<br />

Mw<br />

Molmasse<br />

NADH Nicotinamid-Adenin-Dinukleotid<br />

NADPH Nicotinamid-adenin-dinukleotid-phosphat<br />

NMVOCs Nicht-Methan-Kohlenwasserstoffe<br />

PAR Photosynthetisch aktive Strahlung<br />

ppb parts per billion<br />

ppm parts per million<br />

100


10 Abkürzungsverzeichnis<br />

ppt parts per trillion<br />

pptv parts per trillion by volume<br />

PTR-MS Protonen-Transfer-Reaktions-Massenspektrometer<br />

Q Photosynthetisch aktive Strahlung<br />

R Konstante (= 8.314 J K -1 mol -1 )<br />

SOA Sek<strong>und</strong>äre organische Aerosole<br />

Sx<br />

Sxx<br />

Sy<br />

∑xi<br />

∑xi 2<br />

∑yi<br />

Syy ∑yi 2<br />

T Blatttemperatur in Kelvin<br />

TM<br />

Topt<br />

empirischer Koeffizient (= 314 K)<br />

empirischer Koeffizient nach Guenther et al. (2006)<br />

Ts<br />

Blatttemperatur bei Standardkonditionen (303.15 K)<br />

vmr Mischungsverhältnis<br />

VOCs Leichtflüchtige organische Verbindungen<br />

α empirischer Koeffizient (= 0.0027)<br />

β empirischer Koeffizient<br />

γ Emissionsaktivitätsfaktor<br />

γP<br />

γT<br />

PAR-Emissionaktivitätsfaktor<br />

Temperaturemissionsaktivitätsfaktor<br />

101


11 Literaturverzeichnis<br />

Andreae, M. O.; Crutzen, P. J. (1997): Atmospheric aerosols: Biogeochemical sources and<br />

role in atmospheric chemistry. In: Science 276 (5315), S. 1052–1058.<br />

Atkinson, R. (1997): Gas-Phase Tropospheric Chemistry of Volatile Organic Compo<strong>und</strong>s: 1.<br />

Alkanes and Alkenes. In: J. Phys. Chem. Ref. Data 26 (2), S. 215–290.<br />

Atkinson, R.; Baulch, D. L.; Cox, R. A.; Crowley, J. N.; Hampson, R. F.; Hynes, R. G.; Jenkin,<br />

M. E.; Rossi, M. J.; Troe, J.; IUPAC Subcommittee (2006): Evaluated kinetic and photochemical<br />

data for atmospheric chemistry: Volume II - gas phase reactions of organic species.<br />

In: Atmos. Chem. Phys. 6 (11), S. 3625–4055.<br />

Bäck, J.; Aalto, J.; Henriksson, M.; Hakola, H.; He, Q.; Boy, M. (2011): Chemodiversity in<br />

terpene emissions at a boreal Scots pine stand. In: Biogeosciences Discuss (8), S. 10577–<br />

10615.<br />

Blake, R. S.; Monks, P. S.; Ellis, A. M. (2009): Proton-Transfer Reaction Mass Spectrometry.<br />

In: Chem. Rev. 109 (3), S. 861–896.<br />

Bohlmann, J. (1998): Plant terpenoid synthases: Molecular biology and phylogenetic analysis.<br />

In: Proceedings of the National Academy of Sciences 95 (8), S. 4126–4133.<br />

Bonn, B.; Hirsikko, A.; Hakola, H.; Kurten, T.; Laakso, L.; Boy, M. et al. (2007): Ambient<br />

sesquiterpene concentration and its link to air ion measurements. In: Atmos. Chem. Phys. 7<br />

(11), S. 2893–2916.<br />

Bonn, B.; Lawrence, M. G. (2005): Influence of Biogenic Secondary Organic Aerosol Formation<br />

Approaches on Atmospheric Chemistry. In: J. Atmos. Chem. 51 (3), S. 235–270.<br />

Bonn, B.; Moorgat, G. K. (2002): New particle formation during a- and b-pinene oxidation by<br />

O3, OH and NO3, and the influence of water vapour: particle size distribution studies. In: Atmos.<br />

Chem. Phys. 2 (3), S. 183–196.<br />

Breitmaier, E. (1999): Terpene. Aromen, Düfte, Pharmaka, Pheromone. Stuttgart: Teubner<br />

(Teubner Studienbücher Chemie).<br />

Calogirou, A.; Larsen, B.R; Kotzias, D. (1999): Gas-phase terpene oxidation products: a review.<br />

In: Atmos. Environ. 33 (9), S. 1423–1439.<br />

Chowhan, N.; Singh, H. P.; Batish, D. R.; Kohli, R. K. (2011): Phytotoxic effects of β-pinene<br />

on early growth and associated biochemical changes in rice. In: Acta Physiol Plant 33 (6), S.<br />

2369–2376.<br />

Cleff, T. (2011): Deskriptive Statistik <strong>und</strong> moderne Datenanalyse. Eine computergestützte<br />

Einführung mit Excel, PASW (SPSS) <strong>und</strong> STATA. 2. Aufl. Wiesbaden: Gabler.<br />

Deutscher Wetterdienst (DWD) (2011): Deutschlandwetter <strong>im</strong> Jahr 2011. Online verfügbar<br />

unter<br />

http://www.dwd.de/bvbw/appmanager/bvbw/dwdwwwDesktop?_nfpb=true&_pageLabel=dw<br />

dwww_menu2_presse&_nfls=false.<br />

Dindorf, T.; Kuhn, U.; Ganzeveld, L.; Schebeske, G.; Ciccioli, P.; Holzke, C. et al. (2006):<br />

Significant light and temperature dependent monoterpene emissions from European beech<br />

(Fagus sylvatica L.) and their potential <strong>im</strong>pact on the European volatile organic compo<strong>und</strong><br />

budget. In: J. Geophys. Res. Atmos. 111 (D16), S. 1–15.<br />

102


11 Literaturverzeichnis<br />

Dittmann, A. (2011): Waldemission <strong>von</strong> Monoterpenen während der Frühjahrserholung<br />

("spring recovery") <strong>und</strong> Frühjahrswachstums am Kleinen Feldberg. Bachelorarbeit. Goethe-<br />

Universität, Franfurt am Main.<br />

Faes, G. (2011): Statistik - Anwendungsorientierte statistische Gr<strong>und</strong>lagen. Online verfügbar<br />

unter http://www.faes.de/Basis/Basis-Statistik/basis-statistik.html.<br />

Fall, R.; Benson, A. (1996): Leaf methanol - the s<strong>im</strong>plest natural product from plants. In:<br />

Trends in Plant Science 1 (9), S. 296–301.<br />

Fall, R.; Monson, R. K. (1992): Isoprene emission rate and intercellular isoprene concentration<br />

as influenced by stomatal distribution and conductance. In: Plant Physiol. 100 (2), S.<br />

987–992.<br />

Flesch, G.; Rohmer, M. (1988): Prokaryotic hopanoids: the biosynthesis of the bacteriohopane<br />

skeleton. Formation of isoprenic units from two distinct acetate pools and a novel type<br />

of carbon/carbon linkage between a triterpene and d-ribose. In: Eur J Biochem 175 (2), S.<br />

405–411.<br />

Gadow, K. (2003): Waldstruktur <strong>und</strong> <strong>Wachstum</strong>. Beilage zur Vorlesung <strong>im</strong> Wintersemester<br />

2003/2004. Göttingen: Univ.-Verl. Göttingen.<br />

Gleizes, M.; Pauly, G.; Carde, J.-P; Marpeau, A.; Bernard-Dagan, C. (1983): Monoterpene<br />

hydrocarbon biosynthesis by isolated leucoplasts of Citrofortunella mitis. In: Planta 159 (4),<br />

S. 373–381.<br />

Goldstein, A. H.; Galbally, I. E. (2007): Known and unexplored organic constituents in the<br />

earth's atmosphere. In: Environ. Sci. Technol. 41 (5), S. 1514–1521.<br />

Gouw, J.; Warneke, C.; Karl, T.; Eerdekens, G.; Van der Veen, C.; Fall, R. (2007): Measurements<br />

of volatile organic compo<strong>und</strong>s in the earth's atmosphere using proton-transfer-reaction<br />

mass spectrometry. In: Mass Spectrom. Rev. 26 (2), S. 223–257.<br />

Grace, J.; Rayment, M. (2000): Respiration in the balance. In: Nature 404 (6780), S. 819–820.<br />

Grote, R. (2002): Foliage and branch biomass est<strong>im</strong>ation of coniferous and deciduous tree<br />

species. In: Silva Fennica 36 (4), S. 779–788.<br />

Grote, R.; Keenan, T.; Lavoir, A.-V; Staudt, M. (2010): Process-based s<strong>im</strong>ulation of seasonality<br />

and drought stress in monoterpene emission models. In: Biogeosciences 7 (1), S. 257–274.<br />

Grote, R.; Schuck, J.; Block, J.; Pretzsch, H. (2003): Oberirdische holzige Biomasse in Kiefern-/Buchen-<br />

<strong>und</strong> Eichen-/Buchen-Mischbeständen. In: Forstwissenschaftliches Centralblatt<br />

122 (5), S. 287–301.<br />

Guderian, R. (Hg.) (2000): Anthropogene <strong>und</strong> biogene <strong>Emissionen</strong>, Photochemie der Troposphäre,<br />

Chemie der Stratosphäre <strong>und</strong> Ozonabbau. Berlin: Springer.<br />

Guenther, A. (1997): Seasonal and spatial variations in natural volatile organic compo<strong>und</strong><br />

emissions. In: Ecol. 7 (1), S. 34–45.<br />

Guenther, A.; Baugh, B.; Brasseur, G.; Greenberg, J.; Harley, P.; Klinger, L. et al. (1999):<br />

Isoprene emission est<strong>im</strong>ates and uncertainties for the Central African EXPRESSO study domain.<br />

In: J. Geophys. Res 104 (D23), S. 30625–30639.<br />

Guenther, A.; Hewitt, C. N.; Erickson, D.; Fall, R.; Geron, C.; Graedel, T. et al. (1995): A<br />

global model of natural volatile organic compo<strong>und</strong> emissions. In: J. Geophys. Res. 100 (D5),<br />

S. 8873–8892.<br />

103


11 Literaturverzeichnis<br />

Guenther, A.; Karl, T.; Harley, P.; Wiedinmyer, C.; Palmer, P. I.; Geron, C. (2006): Est<strong>im</strong>ates<br />

of global terrestrial isoprene emissions using MEGAN (Model of Emissions of Gases and<br />

Aerosols from Nature). In: Atmos. Chem. Phys. 6, S. 3181–3210.<br />

Guenther, A. B.; Monson, R. K.; Fall, R. (1991): Isoprene and Monoterpene Emission Rate<br />

Variability: observations with eucalyptus and emission rate algorithm development. In: J.<br />

Geophys. Res. 96 (D6), S. 10799–10808.<br />

Guenther, A. B.; Z<strong>im</strong>mermann, P. R.; Harley, P. C.; Monson, R. K.; Fall, R. (1993): Isoprene<br />

and monoterpene emission rate variability: Model evaluations and sensitivity analyses. In: J.<br />

Geophys. Res. 98 (D7), S. 12609–12617.<br />

Hakola, H.; Hellen, H.; Tarvainen, V.; Back, J.; Patokoski, J.; Rinne, J. (2009): Annual variations<br />

of atmospheric VOC concentrations in a boreal forest. In: Boreal Environ. Res. 14 (4),<br />

S. 722–730.<br />

Hakola, H.; Tarvainena, V.; Laurilaa, T.; Hiltunenb, V.; Helléna, H.; Keronenb, P. (2003):<br />

Seasonal variation of VOC concentrations above a boreal coniferous forest. In: Atmos. Environ.<br />

37 (12), S. 1623–1634.<br />

Hallquist, M.; Wenger, J. C.; Baltensperger, U.; Rudich, Y.; S<strong>im</strong>pson, D.; Claeys, M. et al.<br />

(2009): The formation, properties and <strong>im</strong>pact of secondary organic aerosol: current and<br />

emerging issues. In: Atmos. Chem. Phys. 9 (14), S. 5155–5236.<br />

Harley, P.; Guenther, A.; Z<strong>im</strong>merman, P. (1997): Environmental controls over isoprene emission<br />

in deciduous oak canopies. In: Tree Physiol. 17 (11), S. 705–714.<br />

Hering, E. (2009): Taschenbuch der Mathematik <strong>und</strong> Physik. 5. Aufl. Berlin, Heidelberg:<br />

Springer Berlin Heidelberg.<br />

Herrmann, F. (2010): Untersuchung <strong>von</strong> organischen Spurengasen <strong>und</strong> sek<strong>und</strong>ärem organischem<br />

Aerosol in der Atmosphäre mittels PTR-MS. Johannes Gutenberg-Universität, Mainz.<br />

Hessisches Landesamt für Umwelt <strong>und</strong> Geologie (HLUG) (2011): Messtechnik. Online verfügbar<br />

unter http://www.hlug.de/start/luft/luftmessnetz/messtechnik.html.<br />

Holzinger, R.; Lee, A.; Paw, K.T; Goldstein, A. (2004): Observations of oxidation products<br />

above a forest <strong>im</strong>ply biogenic emissions of very reactive compo<strong>und</strong>s. In: Atmos. Chem. Phys.<br />

(5), S. 67–75.<br />

Jenkin, M. E. (2004): Modelling the formation and composition of secondary organic aerosol<br />

from α- and β-pinene ozonolysis using MCM v3. In: Atmos. Chem. Phys 4 (7), S. 1741–1757.<br />

J<strong>im</strong>enez, J. L.; Canagaratna, M. R.; Donahue, N. M.; Prevot, A. S. H.; Zhang, Q.; Kroll, J. H.<br />

et al. (2009): Evolution of organic aerosols in the atmosphere. In: Science 326 (5959), S.<br />

1525–1529.<br />

Kantola, A.; Mäkelä, A. (2005): Development of biomass proportions in Norway spruce<br />

(Picea abies [L.] Karst.). In: Trees 20 (1), S. 111–121.<br />

Kerminen, V.-M; Lihavainen, H.; Komppula, M.; Viisanen, Y.; Kulmala, M. (2005): Direct<br />

observational evidence linking atmospheric aerosol formation and cloud droplet activation.<br />

In: Geophys. Res. Lett 32 (14), S. 1–4.<br />

Kesselmeier, J.; Staudt, M. (1999): Biogenic volatile organic compo<strong>und</strong>s (VOC): An overview<br />

on emission, physiology and ecology. In: J. Atmos. Chem. 33 (1), S. 23–88.<br />

Kreuzwieser, J.; Kuhnemann, F.; Martis, A.; Rennenberg, H.; Urban, W. (2000): Diurnal pattern<br />

of acetaldehyde emission by flooded poplar trees. In: Physiol. Plant. 108 (1), S. 79–86.<br />

104


11 Literaturverzeichnis<br />

Kuhn, U.; Rottenberger, S.; Biesenthal, T.; Wolf, A.; Schebeske, G.; Ciccioli, P.; Kesselmeier,<br />

J. (2004): Strong correlation between isoprene emission and gross photosynthetic capacity<br />

during leaf phenology of the tropical tree species Hymenaea courbaril with f<strong>und</strong>amental<br />

changes in volatile organic compo<strong>und</strong>s emission composition during early leaf development.<br />

In: Plant Cell Environ. 27 (12), S. 1469–1485.<br />

Kulmala, M.; Lehtinen, K. E. J.; Laaksonen, A. (2006): Cluster activation theory as an explanation<br />

of the linear dependence between formation rate of 3nm particles and sulphuric acid<br />

concentration. In: Atmos. Chem. Phys. 6 (3), S. 787–793.<br />

Kulmala, M.; Suni, T.; Lehtinen, K. E. J.; Dal Maso, M.; Boy, M.; Reissell, A. et al. (2004):<br />

A new feedback mechanism linking forests, aerosols, and cl<strong>im</strong>ate. In: Atmos. Chem. Phys. 4<br />

(2), S. 557–562.<br />

Lathiere, J.; Hewitt, C. N.; Beerling, D. J. (2010): Sensitivity of isoprene emissions from the<br />

terrestrial biosphere to 20th century changes in atmospheric CO2 concentration, cl<strong>im</strong>ate, and<br />

land use. In: Global Biogeochem. Cy. 24, S. 1–11.<br />

Latscha, H. P.; Kazmaier, U.; Klein, A. (2008): Organische Chemie. 6. Aufl. Berlin: Springer.<br />

Lavoir, A.V; Duffet, C.; Mouillot, F.; Rambal, S.; Ratte, J.P; Schnitzler, J.P; Staudt, M.<br />

(2011): Scaling-up leaf monoterpene emissions from a water l<strong>im</strong>ited Quercus ilex woodland.<br />

In: Atmos. Environ. 45 (17), S. 2888–2897.<br />

Leibniz-Institut für Gewässerökologie <strong>und</strong> Binnenfischerei (IGB) (2012): Globalstrahlung.<br />

Online verfügbar unter http://www.igb-berlin.de/Globalstrahlung.html.<br />

Lelieveld, J.; Butler, T. M.; Crowley, J. N.; Dillon, T. J.; Fischer, H.; Ganzeveld, L. et al.<br />

(2008): Atmospheric oxidation capacity sustained by a tropical forest. In: Nature 452 (7188),<br />

S. 737–740.<br />

Lichtenthaler, H. K.; Schwender, J.; Disch, A.; Rohmer, M. (1997): Biosynthesis of isoprenoids<br />

in higher plant chloroplasts proceeds via a mevalonate-independent pathway. In: FEBS<br />

Letters 400 (3), S. 271–274.<br />

Loreto, F. (2001): Ozone quenching properties of isoprene and its antioxidant role in leaves.<br />

In: Plant Physiol. 126 (3), S. 993–1000.<br />

Loreto, F.; Ciccioli, P.; Cecinato, A.; Brancaleoni, E.; Frattoni, M.; Fabozzi, C.; Tricoli, D.<br />

(1996): Evidence of the photosynthetic origin of monoterpenes emitted by Quercus ilex L.<br />

leaves by C-13 labeling. In: Plant Physiol. 110 (4), S. 1317–1322.<br />

Loreto, F.; Forster, A.; Durr, M.; Csiky, O.; Seufert, G. (1998): On the monoterpene emission<br />

<strong>und</strong>er heat stress and on the increased thermotolerance of leaves of Quercus ilex L. fumigated<br />

with selected monoterpenes. In: Plant Cell Environ. 21 (1), S. 101–107.<br />

Loreto, F.; Schnitzler, J.-P (2010): Abiotic stresses and induced BVOCs. In: Trends in Plant<br />

Science 15 (3), S. 154–166.<br />

Loreto, F.; Velikova, V. (2001): Isoprene produced by leaves protects the photosynthetic apparatus<br />

against ozone damage, quenches ozone products, and reduces lipid peroxidation of<br />

cellular membranes. In: Plant Physiol. 127 (4), S. 1781–1787.<br />

Mahowald, N. (2011): Aerosol indirect effect on biogeochemical cycles and cl<strong>im</strong>ate. In: Science<br />

334 (6057), S. 794–796.<br />

McKaskill, D.; Croteau, R. (1995): Monoterpene and sesquiterpene biosynthesis in glandular<br />

trichomes of peppermint (Mentha x piperita) rely exclusively on plastid-derived isopentenyl<br />

diphosphat. In: Planta 197 (1), S. 49–56.<br />

105


11 Literaturverzeichnis<br />

Möller, D. (2003): Luft. Chemie, Physik, Biologie, Reinhaltung, Recht. Berlin: de Gruyter.<br />

Niinemets, U.; Reichstein, M.; Staudt, M.; Seufert, G.; Tenhunen, J. D. (2002): Stomatal constraints<br />

may affect emission of oxygenated monoterpenoids from the foliage of Pinus pinea.<br />

In: Plant Physiol. 130 (3), S. 1371–1385.<br />

Niinemets, Ü.; Reichstein, M. (2003): Controls on the emission of plant volatiles through<br />

stomata: A sensitivity analysis. In: J. Geophys. Res 108 (D7), S. 1–9.<br />

Niinemets, Ue; Arneth, A.; Kuhn, U.; Monson, R. K.; Penuelas, J.; Staudt, M. (2010): The<br />

emission factor of volatile isoprenoids: stress, accl<strong>im</strong>ation, and developmental responses. In:<br />

Biogeosciences 7 (7), S. 2203–2223.<br />

Owen, S.M; Harley, P.; Guenther, A.; Hewitt, C.N (2002): Light dependency of VOC emissions<br />

from selected Mediterranean plant species. In: Atmos. Environ. 36 (19), S. 3147–3159.<br />

Piccot, S. D.; Watson, J. J.; Jones, J. W. (1992): A global inventory of volatile organiccompo<strong>und</strong><br />

emissions from anthropogenic sources. In: J. Geophys. Atmos. 97 (D9), S. 9897–<br />

9912.<br />

Rohmer, M.; Seemann, M.; Horbach, S.; Bringer-Meyer, S.; Sahm, H. (1996): Glyceraldehyde<br />

3-Phosphate and pyruvate as precursors of isoprenic units in an alternative nonmevalonate<br />

pathway for terpenoid biosynthesis. In: J. Am. Chem. Soc. 118 (11), S. 2564–<br />

2566.<br />

Ruzicka, L. (1953): The isoprene rule and the biogenesis of terpenic compo<strong>und</strong>s. In: Experientia<br />

9 (10), S. 357–367.<br />

Salter, L.; Hewitt, C. N. (1992): Ozone-hydrocarbon interactions in plants. In: Phytochemistry<br />

31 (12), S. 4045–4050.<br />

Schäfer, C. (30.01.2012): Standortgüte <strong>und</strong> Bewirtschaftung der ausgesuchten Standorte <strong>im</strong><br />

<strong>Taunus</strong>. Interview mit K.-H Ginglas. Frankfurt am Main.<br />

Schmidt, H. (1953): Kronen- <strong>und</strong> Zuwachsuntersuchungen an <strong>Fichten</strong> des bayerischen Alpenvorlandes.<br />

In: Forstw. Cbl. 72 (9-10), S. 276–286.<br />

Schmidt-Vogt, H. (1986): Die Fichte. Ein Handbuch in 2 Bänden. Hamburg: Parey (II/1).<br />

Schönwiese, C.-D (1992): Praktische Statistik für Meteorologen <strong>und</strong> Geowissenschaftler. 2.<br />

Aufl. Berlin, Stuttgart: Borntraeger.<br />

Schöpfer, W. (1961): Beiträge zur Erfassung des Ass<strong>im</strong>ilationsapparates der Fichte. Stuttgart:<br />

Landesforstverwaltung Baden-Württemberg (Schriftenreihe der Landesforstverwaltung<br />

Baden-Württemberg).<br />

Seinfeld, J. H.; Pandis, S.N (2006): Atmospheric chemistry and physics. From air pollution to<br />

cl<strong>im</strong>ate change. 2. Aufl. Hoboken, NJ: Wiley.<br />

Sharkey, T. D.; Loreto, F. (1993): Water stress, temperature, and light effects on the capacity<br />

for isoprene emission and photosynthesis of kudzu leaves. In: Oecologia 95 (3), S. 328–333.<br />

Sharkey, T. D.; Singsaas, E. L. (1995): Why plants emit isoprene. In: Nature 374 (6525), S.<br />

769-769.<br />

Spracklen, D. V.; Bonn, B.; Carslaw, K. S. (2008): Boreal forests, aerosols and the <strong>im</strong>pacts on<br />

clouds and cl<strong>im</strong>ate. In: Philos. T. R. Soc. 366 (1885), S. 4613–4626.<br />

Staudt, M.; Lhoutellier, L. (2011): Monoterpene and sesquiterpene emissions from Quercus<br />

coccifera exhibit interacting responses to light and temperature. In: Biogeosciences 8 (9), S.<br />

2757–2771.<br />

106


11 Literaturverzeichnis<br />

Tarvainen, V.; Hakola, H.; Hellén, H.; Bäck, J.; Hari, P.; Kulmala, M. (2005): Temperature<br />

and light dependence of the VOC emissions of Scots pine. In: Atmos. Chem. Phys. 5 (4), S.<br />

989–998.<br />

Tingey, D. T.; Manning, M.; Grothaus, L. C.; Burns, W. F. (1980): Influence of Light and<br />

Temperature on Monoterpene Emission Rates from Slash Pine. In: Plant Physiol. 65 (5), S.<br />

797–801.<br />

Tsigaridis, K.; Kanakidou, M. (2003): Global modelling of secondary organic aerosol in the<br />

troposphere: a sensitivity analysis. In: Atmos. Chem. Phys. 3 (5), S. 1849–1869.<br />

Varnhorn, B. (Hg.) (2005): Das neue Universal-Lexikon. Lexikoninstitut Bertelsmann. 1.<br />

Aufl. Gütersloh: Wissen Media Verl.<br />

Went, F. W. (1960): Blue hazes in the atmosphere. In: Nature 187 (4738), S. 641–643.<br />

107


12 Anhang<br />

2m 4m 6m 8m 10m 12m 14m 16m 18m 20m 22m 24m 26m 28m 30m<br />

0 1,5m<br />

1cm = 1,5m<br />

Abbildung 51: Schematische Darstellung der Verteilung der Astlängen pro Sektion der Fichte<br />

<strong>im</strong> Waldgebiet <strong>von</strong> Schmitten (<strong>Taunus</strong>).<br />

108


12 Anhang<br />

2m 4m 6m 8m 10m 12m 14m 16m 18m 20m 22m 24m 26m 28m 30m 32m<br />

Abbildung 52: Schematische Darstellung der Verteilung der Astlängen pro Sektion der Fichte<br />

nahe der Kanonenstraße (<strong>Taunus</strong>) neben einem Waldweg.<br />

0 1,5m<br />

1cm = 1,5m<br />

109

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!