10.02.2013 Aufrufe

Klinik-Dialog Ausgabe 1/2011 - Caritasklinik St. Theresia

Klinik-Dialog Ausgabe 1/2011 - Caritasklinik St. Theresia

Klinik-Dialog Ausgabe 1/2011 - Caritasklinik St. Theresia

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

20<br />

wAs Tun gEgEn sTREss?<br />

oberstufenschüLer der gesamtschuLe rastbachtaL Lernten im gesundheitstag in der<br />

caritaskLinik st. theresia, wie sich stress Vermeiden Lässt.<br />

<strong>St</strong>ress in der Schule, <strong>St</strong>ress mit<br />

den Eltern, <strong>St</strong>ress mit der besten<br />

Freundin – was wir umgangssprachlich<br />

als „<strong>St</strong>ress“ bezeichnen, kennen bereits<br />

Jugendliche. Aber welche Ursachen hat<br />

<strong>St</strong>ress überhaupt? Und was kann man tun,<br />

um nicht gestresst zu sein? Das erfuhren<br />

Oberstufenschüler der Gesamtschule<br />

Rastbachtal vergangenen Freitag beim<br />

Gesundheitstag zum Thema „Druck und<br />

<strong>St</strong>ress in der Schule“ in der <strong>Caritasklinik</strong><br />

<strong>St</strong>. <strong>Theresia</strong>.<br />

„Früher sprach man von der ‚Managerkrankheit’<br />

und ging davon aus, dass<br />

<strong>St</strong>ress entsteht, wenn jemand sehr viel<br />

arbeitet und wenig Pausen einlegt. Heute<br />

wissen wir, dass das nur eine Form von<br />

<strong>St</strong>ress ist und es sehr viel subtilere Ursachen<br />

gibt“, erklärte der Psychologe und<br />

Psychotherapeut Charles Kimelman zur<br />

Einführung. Diese Ursachen seien nicht in<br />

der Außenwelt, sondern in uns selbst zu<br />

suchen: Emotionen wie Angst, Niedergeschlagenheit<br />

oder Ärger, aber auch<br />

Einstellungen wie Perfektionismus, Perspektiv-<br />

und Hoffnungslosigkeit machen<br />

uns anfällig für <strong>St</strong>ress und erhöhen die<br />

Wahrscheinlichkeit, dass wir auf Auslöser<br />

wie Mobbing, Über- oder Unterforderung<br />

oder Konflikte gestresst reagieren.<br />

Biologisch betrachtet reagiert das Gehirn<br />

auf die <strong>St</strong>resshormone, die das vegetative<br />

Nervensystem über Hormondrüsen und<br />

Nebenniere produziert.<br />

„Doch das Gehirn ist lernfähig, und wir<br />

können es durch Training verändern“,<br />

so Kimelmans mutmachende Botschaft.<br />

Der erste Schritt zur Besserung sei<br />

die Erkenntnis, selbst etwas ändern zu<br />

können. So solle man darauf achten, nicht<br />

nur die Dinge zu tun, die man tun muss,<br />

sondern auch solche, die man gerne tun<br />

möchte. Auf eine gesunde Mischung aus<br />

Pflicht und Kür komme es an, so Charles<br />

Kimelman. Auch soziale Kontakte und<br />

Anerkennung seien zur Vorbeugung<br />

gegen <strong>St</strong>ress sehr wichtig. Außerdem<br />

sollte man sich regelmäßig bewegen,<br />

sich zwischendurch entspannen und sich<br />

darum bemühen, Konflikte zu lösen.<br />

Da all das gelernt sein will, gab es beim<br />

Gesundheitstag in der <strong>Caritasklinik</strong> <strong>St</strong>.<br />

<strong>Theresia</strong> nicht nur Theorie, sondern auch<br />

viel Praxis. In vier Workshops lernten die<br />

Schüler von Fachleuten der <strong>Caritasklinik</strong>,<br />

wie sie ihre eigenen Bedürfnisse besser<br />

wahrnehmen können, welche Entspannungsmethoden<br />

helfen und wie man im<br />

Alltag für genügend Bewegung sorgen<br />

kann. Auch das Thema „Gewaltfreie<br />

Um „Gewaltfreie Kommunikation“ ging es bei<br />

einem der Workshops am Gesundheitstag zum<br />

Thema „Druck und <strong>St</strong>ress in der Schule“.<br />

Kommunikation“ stand auf dem Programm<br />

eines Workshops. In Rollenspielen und bei<br />

praktischen Übungen lernten die Schüler,<br />

worauf es bei der Lösung von Konflikten<br />

ankommt. „Wer die Schuld immer nur<br />

beim anderen sucht, keine Gefühle zeigt<br />

und sich nicht um die Bedürfnisse des<br />

anderen kümmert, erreicht nichts“,<br />

erklärten die Dozenten Dr. M. Schlicher<br />

und Markus Heisel. Viel besser sei es, seine<br />

eigenen Gefühle und die des anderen<br />

zu berücksichtigen und die Situation zu<br />

beschreiben, ohne gleich Urteile zu fällen.<br />

Markus Heisel arbeitet als <strong>St</strong>ationspfleger<br />

in der Schmerzklinik der <strong>Caritasklinik</strong><br />

<strong>St</strong>. <strong>Theresia</strong>. Er hatte die Idee, den<br />

Gesundheitstag zum Thema <strong>St</strong>ress zu<br />

veranstalten. „Ich habe selbst eine<br />

HINtErGruND<br />

Tochter, die Oberstufenschülerin ist und<br />

oft wochenlang nicht zur Ruhe kommt“,<br />

erzählt Heisel. Gestresste Schüler, dieses<br />

Phänomen kennt auch Gudrun Hary,<br />

Didaktikleiterin an der Gesamtschule<br />

Rastbachtal: „Jugendliche stehen heute<br />

unter einem immensen Leistungsdruck.<br />

Die Konkurrenz bei der Suche nach einer<br />

guten Lehrstelle ist groß, für viele<br />

<strong>St</strong>udienfächer gibt es an den Universitäten<br />

einen Numerus Clausus.“<br />

„Wir werden das Thema auch bei<br />

unserem nächsten pädagogischen<br />

Tag aufgreifen“, kündigt Schulleiterin<br />

Ulrike Kleer an. Denn unter <strong>St</strong>ress leiden<br />

schließlich nicht nur Schüler, sondern<br />

auch viele Lehrer.<br />

„Wir werden das Thema auch bei unserem<br />

nächsten pädagogischen Tag aufgreifen.“<br />

Ulrike Kleer,<br />

Schulleiterin der Gesamtschule Rastbachtal<br />

Die Gesamtschule Rastbachtal hat seit fünf Jahren eine Patenschaft mit der <strong>Caritasklinik</strong> <strong>St</strong>. <strong>Theresia</strong> und besucht mit<br />

Schülergruppen regelmäßig altersgerechte Veranstaltungen zur Gesundheitsprävention. Inzwischen nutzen auch andere<br />

Schulen dieses Angebot der <strong>Caritasklinik</strong>.<br />

KliniK : <strong>Dialog</strong><br />

21

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!