DAS RECHT DER TIERE DAS RECHT DER TIERE - Bund gegen ...
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Tiervermittlung<br />
Warum Menschen<br />
ein Tier aus dem<br />
Tierheim adoptieren<br />
Wenn ein Mensch sich dafür entscheidet, mit einem Tier zusammenzuleben, will dieser Schritt wohl überlegt<br />
sein. Ist man sich seiner Sache sicher, stellt sich die Frage, woher der neue Mitbewohner kommen soll.<br />
Es gibt natürlich Züchter, Zoogeschäfte, die Zeitung, und - leider - wird immer mehr das Internet zur Tiervermittlungs-Plattform.<br />
Oder man entscheidet sich bewusst dafür, einem Tier aus dem Tierheim eine zweite<br />
Chance zu geben.<br />
Obwohl es eigentlich eher so ist, dass die Tierheimbewohner<br />
uns Menschen eine neue Chance geben, denn die meisten<br />
Tierheimbewohner sitzen im Tierheim, ohne dass sie etwas<br />
falsch gemacht haben, sondern eher die Menschen, die sich<br />
das Tier irgendwann einmal angeschafft haben und wieder<br />
abstoßen, sobald Probleme auftauchen.<br />
Die häufigsten Gründe sind finanzielle Gründe, Umzug, Allergie<br />
und Trennung. Gibt es Probleme mit dem Tier, wird<br />
Überforderung angegeben, wobei wir leider häufig die Erfahrung<br />
machen, dass der Mensch immer weniger dazu bereit<br />
ist, sich dem Problem zu stellen und daran zu arbeiten.<br />
Ziemlich schnell wird die Flinte ins Korn geworfen - auf Kosten<br />
der Tiere, denn jedes Tier leidet, wenn es sein Zuhause<br />
verliert.<br />
Spike (*1998) ist ein ausgesprochen freundlicher<br />
und bescheidener Staffordshire-Terrier-Opi, der die<br />
letzten neun Jahre ein trauriges Dasein<br />
in einer Hundepension<br />
fristete, in der<br />
die Stadt Kassel<br />
ihre sichergestellten<br />
Hunde unterbringt.<br />
Dort wurde er mehr<br />
verwahrt als versorgt,<br />
Spaziergänge wurden<br />
nicht gemacht, einmal<br />
am Tag wurde er in einen<br />
Auslauf gebracht, Sozialkontakte<br />
mit Artgenossen<br />
hatte er keine. Nun suchen wir für<br />
ihn Liebhaber dieser Rasse, die<br />
ihm ein wenig zurückgeben, was<br />
er neun lange Jahre versäumt<br />
hat. Einzig Autofahren mag er<br />
nicht besonders.<br />
im<br />
Wandel der Zeit<br />
Der Grund, warum<br />
jemand einem Tier<br />
aus dem Tierheim<br />
ein Zuhause schenken<br />
möchte, scheint<br />
genauso naheliegend<br />
zu sein wie<br />
der Grund, warum<br />
jemand in einem<br />
Tierheim arbeitet:<br />
Aus Liebe zum Tier.<br />
So sollte man jedenfallsannehmen.<br />
Vor einigen Jahren<br />
sind Menschen<br />
häufig zu uns ins<br />
Tierheim gekommen<br />
mit der Absicht,<br />
einem Tier ein<br />
Zuhause zu geben,<br />
dass keine besonders<br />
guten Vermittlungschancen<br />
Mendel ist ein pfiffiger Terrier-Mix<br />
(*2004) mit viel Charme, der nach<br />
einem Jahr Vermittlung aus Überforderung<br />
zurückkam. Vor seiner<br />
Vermittlung hatten sich Tumore bei<br />
ihm gebildet, die wir operiert haben,<br />
die aber jederzeit wiederkommen<br />
können. Hier sind Tierfreunde<br />
mit Herz & Verstand gefragt.<br />
hat, also entweder alt und gebrechlich oder unscheinbar<br />
oder auch verhaltensauffällig ist. Die Bereitschaft, einem Tier<br />
in Not zu helfen, einen Altersruhesitz zu bieten oder auch mit<br />
einem problematischen Tier zu arbeiten, um aus ihm einen<br />
akzeptablen Sozialpartner zu machen, sinkt leider immer<br />
mehr.<br />
Warum also ein Tier aus dem Tierheim? Auch hier spielen finanzielle<br />
Aspekte eine Rolle, denn schließlich ist die Vermittlungsgebühr<br />
wesentlich ‚günstiger' als beim Züchter oder<br />
vom Zoohändler um die Ecke. Darüber hinaus sind die Tiere<br />
medizinisch untersucht und bestens versorgt (entwurmt,<br />
entfloht, geimpft, gechipt und häufig kastriert, bei Katzen