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DAS RECHT DER TIERE DAS RECHT DER TIERE - Bund gegen ...

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Das Recht der Tiere 4/2012<br />

38<br />

Es<br />

wird eng<br />

im Tierheim<br />

lisabethenhof<br />

E<br />

Katzenelend in der Wetterau<br />

Am Feldrand kauern sich junge Kätzchen aneinander. Wenige<br />

Meter entfernt liegt ihre Mutter im Gras, regungslos. Sie<br />

wurde vom Auto erfasst, als sie auf der Suche nach Nahrung<br />

die Straße überqueren wollte. Die Kleinen konnten rechtzeitig<br />

gerettet und ins Tierheim Elisabethenhof gebracht werden.<br />

Eine von vielen kleinen Tragödien, die immer wieder auf eines<br />

verweisen: Die Notwendigkeit einer verpflichtenden Kastration<br />

und Registrierung von Freigängerkatzen. Ohne diesen<br />

gesetzlichen "Zwang" wird das Leid der herrenlosen Katzen<br />

weiter zunehmen - und die Tierheime vor gewaltige Probleme<br />

stellen. Der Elisabethenhof geriet bereits in diesem Jahr mehrfach<br />

an seine Kapazitätsgrenzen …<br />

In den vergangenen Jahren wurden<br />

durchschnittlich 50-60 Katzen im Tierheim<br />

betreut. "Im Moment versorgen<br />

wir 85 Katzen", sagt Christian Werner,<br />

"hatten in Spitzenzeiten aber auch<br />

schon um die 100 Tiere." Was geschieht<br />

mit den Katzen, wenn der Elisabethenhof<br />

aus Platzgründen die Hilfe<br />

verweigern muss? "Dann nehmen unsere<br />

Mitarbeiter die Katzen mit nach<br />

Hause und betreuen sie privat, was ich<br />

immer wieder großartig finde", erklärt<br />

der Tierheimleiter.<br />

Doch das persönliche Engagement<br />

täuscht nicht darüber hinweg, dass es<br />

dringend einer bundesweiten Regelung<br />

bedarf, die der ständigen Populationsvergrößerung<br />

einen Riegel vorschiebt.<br />

Neben dieser seit Jahren geforderten,<br />

bundesweiten Kastrationspflicht sieht<br />

Christian Werner noch einen Grund für<br />

die derzeit dramatisch ansteigenden<br />

Zahlen von Fund- und Abgabekatzen.<br />

"Wer seine Arbeit verloren hat, sich<br />

oder seine Familie von Hartz 4 ernähren<br />

muss, wird ganz zuletzt an die Kastration<br />

seines Tieres denken", vermutet<br />

der Tierheimleiter.<br />

Finanzielle Schwierigkeiten, aber auch<br />

grundlegende Nachlässig- und Gleichgültigkeit<br />

seien weitere Gründe für die<br />

explodierende Zahl herrenloser Samtpfötchen.<br />

"Interessiert mich nicht, ob mein Kater<br />

die Nachbarskatze deckt. Sollen die<br />

sich doch um ihre Katze kümmern, sie<br />

kastrieren oder im Haus behalten", solche<br />

Argumentation hört das Team vom<br />

Elisabethenhof häufig - und trägt die<br />

Folgen gleich mit. Zilly und Zoby sind<br />

so ein Beispiel. Fast fünf Monate schlugen<br />

sich die Jungkatzen in freier Wildbahn<br />

durch, bis Tierfreunde sie völlig<br />

entkräftet fanden. Seitdem sitzt das be-<br />

ZILLY & ZOBY<br />

Schon drei Jahre im Tierheim<br />

EIN IN BIL<strong>DER</strong>BUCH-B IL<strong>DER</strong>BUCH-BEA<br />

EAGLE GLE: :<br />

zaubernde Geschwisterpärchen im<br />

Tierheim und wartet nun schon fast drei<br />

Jahre auf ein endgültiges Zuhause.<br />

Weil Zilly und ihr Bruder ein wenig<br />

scheu sind, werden sie von Besuchern<br />

schnell übersehen - das typische Los<br />

zurückhaltender Katzen. "Dabei sind<br />

die beiden Menschen <strong>gegen</strong>über<br />

durchaus zugetan und genießen Liebkosungen<br />

sehr, wenn sie ihre Bezugspersonen<br />

etwas besser kennen", erklärt<br />

Christian Werner. Die einander innig<br />

zugetanenen Katzen werden nur gemeinsam<br />

(in eine Wohnungshaltung)<br />

vermittelt.<br />

Unabhängig von der derzeitigen Katzensituation<br />

treibt den Tierheimleiter eine<br />

sehr viel größere Sorge um. Tierheime<br />

in der Wetterau, die Fundverträge<br />

mit den Gemeinden abgeschlossen haben,<br />

erhalten pro Einwohner ca. 40<br />

Cent pro Katze. Seit einigen Monaten<br />

macht jedoch das Tierzentrum Gelnhausen<br />

mit "Dumpingpreisen" von sich<br />

reden. Das von einem Tierarzt betriebene<br />

Tierzentrum bietet den Gemeinden<br />

Fundtierverträge zu weitaus "günstigeren"<br />

Konditionen (20 Cent pro

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