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DAS RECHT DER TIERE DAS RECHT DER TIERE - Bund gegen ...

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Das Recht der Tiere 4/2012<br />

30<br />

Taube<br />

Nüsschen<br />

Piratenbräute und<br />

Glückliche Vermittlung<br />

von Katzen mit Handicap<br />

Sie flirten mit der Kamera, blinzeln, versuchen mit dem Pfötchen<br />

den Lichtblitz zu erhaschen, den sie zwar sehen, aber nicht hören<br />

können. Das weiße Geschwisterpärchen ist taub - und aufgrund ihres<br />

Handicaps als Notfallvorstellung für dieses aktuelle RdT-Magazin<br />

vorgesehen. Doch dann kommt ein junges Paar aus Göttingen<br />

ins Katzenhaus, um unter den fast 100 Schützlingen die Tiere<br />

auszusuchen, die aus den unterschiedlichsten Gründen eine erschwerte<br />

Vermittlungschance haben. Wie Simba und Kimba, unsere<br />

"tauben Nüsschen", so ihr liebevoller Kosename.<br />

"Es ist großartig", sagt die Leiterin des<br />

Katzenhauses, Monika Bossmann,<br />

"dass es immer wieder Menschen gibt,<br />

die gerade gehandicapten Tieren helfen<br />

wollen und dafür alle erdenkliche<br />

Mühe in Kauf nehmen."<br />

Zu den besonderen Sorgenkindern des<br />

Katzenhauses gehörte in diesem Jahr<br />

u.a. Shira. Die Katze war als Jungtier<br />

aus dem Fenster gestürzt und nach der<br />

nicht behandelten Verletzung gelähmt<br />

geblieben. Der Tierarzt machte zwar<br />

Hoffnung, dass die Katze eines Tages<br />

wieder würde laufen können, doch<br />

neue Besitzer zu finden, die mit Shira<br />

regelmäßig zur Physiotherapie gehen<br />

und mit ihr Bewegungsübungen machen<br />

würden, hielt Monika Bossmann<br />

für nicht ganz einfach. Bis eben diese<br />

ganz besonderen Menschen ins Katzenhaus<br />

kamen und bereit waren, die<br />

Verantwortung für die kleine Patientin<br />

zu übernehmen …<br />

Auch Merles Vermittlungschancen<br />

schienen durch den Verlust ihres Auges<br />

erheblich eingeschränkt - und umso erleichterter<br />

waren die bmt-Mitarbeiter,<br />

als ihre einäugige "Piratenbraut" über-<br />

raschend schnell ein schönes und für<br />

Katzen unendlich aufregendes Zuhause<br />

fand, wie man auf dem Bild sieht.<br />

Ein Glücksfall für das Katzenhaus war<br />

ebenfalls die Vermittlung ihrer scheuesten<br />

Katzen. Zwölf Jahre lang hatte<br />

zum Beispiel die Menschen <strong>gegen</strong>über<br />

äußerst zurückhaltende Emily im Katzenhaus<br />

verbracht, bis eine - gerade<br />

mit schüchternen Samtpfötchen vertraute<br />

- Katzenliebhaberin die 13jährige<br />

Katze gemeinsam mit Lisa und Tigerlilly<br />

bei sich aufnahm. Zwei weitere<br />

Scheue, Lenny und Frieda, durften etwas<br />

später ebenfalls ihre "Köfferchen<br />

packen".<br />

SIMBA & KIMBA<br />

PIRATENBRAUT<br />

Und während im Katzenhaus jedes Tier,<br />

ob blind, taub, dreibeinig, gelähmt<br />

oder anderweitig erkrankt, liebevolle<br />

Fürsorge zuteil wird, setzte wenige hundert<br />

Meter weiter ein Mensch bewusst<br />

das Leben seiner Tiere aufs Spiel. Als<br />

bmt-Mitarbeiterin Silvia Koch mit ihrem<br />

Mann Anfang Mai auf dem Fahrrad an<br />

dem Restaurantparkplatz vorbeiradelt,<br />

sieht sie zwei Kaninchen dicht am Rand<br />

der befahrenen Straße hoppeln. "Haben<br />

Sie denn gar keine Angst, dass die<br />

beiden überfahren werden könnten?",<br />

fragt sie besorgt. Nein, antwortet der<br />

Tierhalter, er bräuchte sie nicht mehr<br />

und die Enkel hätten ohnehin das Interesse<br />

verloren.<br />

Das Ehepaar fängt die Zwergwidder<br />

ein und sieht sofort, dass die Kaninchendame<br />

krank ist. Sie hat am Hals<br />

einen Abszess in der Größe eines Tennisballs,<br />

der gleich am nächsten Morgen<br />

von einem Tierarzt entfernt wird.<br />

Über 14 Tage muss die Wunde gespült<br />

und Kaninchen Brownie medikamentös<br />

behandelt werden. Weil der Eiter<br />

bereits den Unterkiefer angegriffen

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