DAS RECHT DER TIERE DAS RECHT DER TIERE - Bund gegen ...
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Das Recht der Tiere 4/2012<br />
24<br />
Klitschko lebte schon als Küken im bmt-<br />
Tierheim Köln-Dellbrück und wurde<br />
dort liebevoll großgezogen. Als er fast<br />
ausgewachsen war, stellte man erstaunt<br />
fest, dass es sich bei Klitschko<br />
um einen Kampfhahn handelte. Glücklicherweise<br />
machte er seinem Namen<br />
nicht alle Ehre und entpuppte sich, ent<strong>gegen</strong><br />
der weit verbreiteten Meinung,<br />
Kampfhähne seien angriffslustig und<br />
aggressiv, als unglaublich liebenswürdig.<br />
Bei Schulführungen durchs Tierheim<br />
war er die Attraktion. Die Kinder<br />
liebten ihren Klitschko, schmusten mit<br />
ihm und rissen sich buchstäblich darum,<br />
ihn auf dem Arm zu halten.<br />
Doch obwohl er im Tierheim wunderbar<br />
versorgt und betreut wurde, hatte<br />
Klitschko ein riesiges Problem: Er war<br />
bereits zwei Jahre alt und immer noch<br />
"Single". Das musste sich ändern. Und<br />
das Schicksal meinte es gut mit ihm. Im<br />
Mai wurden in einem Schrebergarten<br />
in Köln-Höhenhaus Kampfhähne vom<br />
Veterinäramt beschlagnahmt, die für illegale<br />
Wettkämpfe missbraucht werden<br />
sollten.<br />
Über 30 der 87 Tiere wurden im Tierheim<br />
Köln-Dellbrück untergebracht. Es<br />
handelte sich dabei um die Rassen<br />
Shamo und Hint-Horoz. Besonders die<br />
Sensationelles Staraufgebot<br />
Klitschko<br />
erobert München !<br />
Die Mitarbeiter der bmt-Geschäftsstelle Bayern staunten nicht schlecht, als<br />
im vergangenen Juni ungewöhnliche Übernachtungsgäste im Büro eintrafen. Der hohe Besuch reiste in großen<br />
Transportboxen an und sollte noch für einigen Wirbel sorgen. Es war ja nicht so, dass wir zum ersten<br />
Mal tierische Freunde beherbergt hätten. Hunde, Katzen und Vögel fanden schon des Öfteren vorübergehend<br />
Unterschlupf bei uns.<br />
Doch diese Durchreisenden waren der Knüller. Wir öffneten vorsichtig die Türen der Transportboxen<br />
und da stand: Klitschko. Beeindruckend, kraftvoll und mit seinem farbenprächtigen Gefieder wunderschön<br />
anzusehen, stolzierte tatsächlich ein Kampfhahn durch unser Büro. Nachdem Klitschko<br />
sorgfältig das Terrain sondiert und für gut befunden hatte, stellte er uns seine Begleitung, zwei reizende<br />
junge Hennen, vor. "Kampfhühner am Arbeitsplatz, sind die noch bei Trost?" werden Sie jetzt<br />
vielleicht denken. Aber dazu später. Denn München war für Klitschko lediglich ein kurzer Zwischenstopp.<br />
Hint-Horoz-Hähne, die hauptsächlich<br />
im orientalischen Raum, der Türkei sowie<br />
Mittel- und Südamerika vorkommen,<br />
wo sie traditionell wegen ihres<br />
rassetypisch hohen Aggressionspotentials<br />
in blutigen Hahnenkämpfen grausam<br />
misshandelt werden, waren in einem<br />
erbärmlichen Zustand. Da die<br />
Hähne voneinander getrennt gehalten<br />
werden mussten, belegten sie teilweise<br />
sogar die Hundeanlagen des Tierheims<br />
- und so wurde dringend ein artgerechtes<br />
Zuhause für die Tiere, die bisher<br />
ein unwürdiges Leben unter katastrophalen<br />
Bedingungen erleiden<br />
mussten, gesucht.<br />
Die engagierte Tierärztin Dr. Anne Roth<br />
aus Salzburg hatte den Hilferuf des Kölner<br />
Tierheims im Internet gelesen und<br />
sich sofort gemeldet. Sie hat sich spontan<br />
bereit erklärt, einen Hahn und zwei<br />
Hennen zu adoptieren und ihnen auf<br />
ihrem Hof in Salzburg ein tolles Leben<br />
zu schenken. Das war Klitschkos große<br />
Chance.<br />
Kurz entschlossen packte sein Pflegeteam<br />
die Gelegenheit beim Schopf, ihn<br />
mit zwei der halbwüchsigen, bildhübschen<br />
Hennen, die aus oben genannter<br />
Sicherstellung stammten, zusammenzubringen.<br />
Endlich war<br />
Klitschko nicht mehr alleine,<br />
neues Zuhause inklusive. Das<br />
Einladen der Tiere verlief<br />
wider Erwarten völlig<br />
unkompliziert. Jetzt<br />
gab es nur noch<br />
ein mögliches<br />
Hindernis: den<br />
Transport.<br />
Frau Dr. Roth<br />
konnte ihre drei<br />
neuen Mitbewohner<br />
zwar in München<br />
abholen, aber<br />
nicht in Köln. So entschloss<br />
sich Herr<br />
Bergmann, Leiter<br />
der Geschäftsstelle<br />
Bayern, nach Köln<br />
zu fahren, um die<br />
drei Kampfhühner im<br />
Auto nach München zu<br />
bringen. Klitschko und<br />
seine bezaubernden Mädels,<br />
da standen sie<br />
nun, drei Kampfhühner<br />
mitten in unserem<br />
Büro in München.<br />
Doch das war<br />
längst nicht alles,