10.02.2013 Aufrufe

(PDF) Die Lupe, Ausgabe 03/2004 - Die Schweizerische Post

(PDF) Die Lupe, Ausgabe 03/2004 - Die Schweizerische Post

(PDF) Die Lupe, Ausgabe 03/2004 - Die Schweizerische Post

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Der Igel<br />

Der Igel ist ein Säugetier und lebt an<br />

Waldrändern, in Hecken, Parkanlagen<br />

und Gärten. Er braucht viele Versteckmöglichkeiten<br />

und ein reiches Nahrungsangebot.<br />

Eine ausgeräumte Agrarlandschaft<br />

ist für ihn kein Lebensraum. In<br />

Gärten fühlt er sich nur dann wohl, wenn<br />

er Ast- oder Laubhaufen, einheimische<br />

Pflanzen mit den dazugehörigen Insekten<br />

und Kleintieren findet und wenn kein<br />

Gift eingesetzt wird.<br />

Der nachtaktive Igel gehört zu den<br />

Insektenfressern. Mit der Dämmerung<br />

beginnt seine Nahrungssuche. Er frisst,<br />

was er mit seiner feinen Nase erschnüffelt:<br />

die verschiedensten Insekten wie<br />

Käfer, Asseln, Tausendfüssler aber auch<br />

Schnecken und Würmer, manchmal<br />

in kleinen Mengen Pflanzen wie Huflattich,<br />

Löwenzahn oder Klee – Obst<br />

lässt er hingegen liegen.<br />

Im Frühsommer beginnt die Paarungszeit.<br />

Das Männchen wirbt um das Weibchen<br />

mit lautem Schnauben und Fauchen.<br />

Nach der vorsichtigen Paarung trennen<br />

sich die Partner wieder und nach einer<br />

Tragzeit von gut einem Monat kommen<br />

durchschnittlich fünf Junge zur Welt.<br />

Sie tragen bereits bei der Geburt die<br />

ersten Stacheln, diese sind zum Schutz<br />

der Mutter aber weich und in der Haut<br />

eingebettet. Fünf Wochen später ist<br />

die Säugezeit bereits zu Ende und die<br />

jungen Igel werden selbstständig.<br />

22<br />

Dank seinen spitzen Stacheln muss sich<br />

der Igel kaum vor einem anderen Tier<br />

fürchten. <strong>Die</strong> meisten Igel sterben im<br />

Winter, wenn sie nicht mehr aus ihrem<br />

Winterschlaf erwachen. Aber auch<br />

Parasiten oder schlechte Witterung<br />

können natürliche Todesursachen sein.<br />

Eine riesige Anzahl der Stacheltiere stirbt<br />

jedes Jahr im Strassenverkehr und viele<br />

gehen nach der Aufnahme verschiedenster<br />

Umweltgifte ein. Unter anderem sind<br />

dies Schneckenkörner, die den Giftstoff<br />

Metaldehyd enthalten.<br />

Zu Beginn des Winters zieht sich der<br />

Igel in sein Winternest zurück. Dort<br />

schläft er bis in den April und verliert in<br />

dieser Zeit 20 bis 35 Prozent seines<br />

Körpergewichtes. Jedes Jahr wird eine<br />

grosse Anzahl von Igeln in Menschenobhut<br />

überwintert. <strong>Die</strong>se Hilfe ist nur<br />

dann sinnvoll, wenn ein Igel verletzt,<br />

geschwächt oder krank aufgefunden<br />

wird. Gesunde Igel gehören in die Natur<br />

und haben dort die besseren Überlebenschancen.<br />

<strong>Die</strong> beste Hilfe für die Igel ist<br />

das Erhalten oder Verbessern ihres<br />

Lebensraumes. Wenn wir unsere Gärten<br />

naturnah gestalten und pflegen und<br />

Schweizer Tierschutz STS<br />

Dornacherstrasse 101, <strong>Post</strong>fach 461, 4008 Basel<br />

Tel. 061 365 99 99, Fax 061 365 99 90<br />

sts@tierschutz.com<br />

www.tierschutz.com<br />

Sonne und frische Luft<br />

auch für die intelligenten<br />

Borstenviecher.<br />

Foto: Archiv STS<br />

uns für eine ökologische Landwirtschaft<br />

mit Naturwiesen und Hecken einsetzen,<br />

hat das Stacheltier eine Chance, auch<br />

weiterhin zu überleben.<br />

Nicht nur Igel, auch viele andere Wildtiere<br />

in der freien Natur brauchen unsere<br />

Rücksicht und unseren Schutz. Mit<br />

Aufklärung, Beratung und aktivem<br />

Engagement setzt sich der Schweizer<br />

Tierschutz STS für die Wildtiere ein.<br />

Er kämpft gegen die Haltung von<br />

Wildtieren in Pelzfarmen, verlangt<br />

eine artgemässe Haltung und einen<br />

fairen Umgang mit Tieren in Zoos und<br />

Tierparks, in Zirkussen und fahrenden<br />

Tierschauen.<br />

Das Schwein<br />

Kein Bauernhoftier wird derart unterschätzt<br />

wie das Schwein. Dass die rosafarbenen<br />

Borstenviecher in der Schweiz<br />

die Hälfte des Fleischbedarfs liefern, satte<br />

25 kg je Kopf und Jahr, dankt man ihnen<br />

oftmals schlecht. Weil der gesetzliche<br />

Schutz mangelhaft ist, müssen viele ihr<br />

Dasein in engen Buchten auf kahlen<br />

Betonböden fristen. Männliche Ferkel<br />

werden ausnahmslos ohne Narkose<br />

kastriert. Allerdings bahnt sich hier eine<br />

Trendwende an. Weil natürlich gehaltene<br />

Schweine gesünder sind und ihr Fleisch<br />

beim Metzger bevorzugt wird, bauen<br />

immer mehr Landwirte Stallungen, die<br />

dem Wesen des Schweins besser entsprechen.<br />

Denn in jedem noch so hoch-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!