(PDF) Die Lupe, Ausgabe 03/2004 - Die Schweizerische Post
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Sondermarke Rohstoff Schweizer Holz<br />
Wer Wald will, muss auch Holz wollen<br />
Mit der Schweizer Premiere einer<br />
Briefmarke aus einheimischem Holz<br />
setzt die <strong>Post</strong> den erfolgreichen<br />
Weg der Innovation fort. Bei der<br />
Entwicklung und Gestaltung des<br />
Wertzeichens stand der nachhaltige,<br />
vielseitig verwendbare Rohstoff<br />
im Vordergrund. So wird nicht nur<br />
die Einzigartigkeit dieser Marke,<br />
sondern auch der Pioniergeist der<br />
<strong>Post</strong> spürbar.<br />
In der Strategie des Bereichs Briefmarken<br />
und Philatelie spielen Neuerungen<br />
und technische Innovationen<br />
seit Jahren eine bedeutende<br />
Rolle. Personalisierbare Markenbogen<br />
zum Millennium, die erste<br />
gestickte Marke der Welt im Jahr<br />
2000 oder ebenfalls als Weltpremiere<br />
eine Sondermarke, die nach<br />
Schokolade duftet. Hinzu kommen<br />
Briefmarken mit Hologramm oder<br />
Brailleschrift, ergänzt durch eine<br />
vielfältige Formensprache: rund,<br />
oval, dreieckig oder in Form eines<br />
Wimpels.<br />
Im <strong>Ausgabe</strong>programm bilden solch<br />
aussergewöhnliche Wertzeichen<br />
jedoch die Ausnahme – Raritäten<br />
mit individuellem Charakter. Gerade<br />
deshalb bereichern sie die Welt<br />
der Briefmarken so sehr. Und sie<br />
wecken bei einem breiten Publikum<br />
Aufmerksamkeit, ja Emotionen<br />
für ein alltägliches und trotzdem<br />
spannendes Produkt: die Briefmarke.<br />
<strong>Die</strong> Produktion der Sondermarke<br />
1. Das vom Fachspezialisten ausgesuchte<br />
gekaufte Holz wird in zugerüsteten Halbstämmen<br />
angeliefert.<br />
14<br />
<strong>Die</strong> Schweiz ist immer stärker urban<br />
geprägt. So gilt der Wald in unserem<br />
Land heutzutage vielen in erster<br />
Linie als Erholungs- und Naturraum,<br />
in den der Mensch möglichst wenig<br />
eingreifen soll. Dabei profitiert das<br />
natürliche Ökosystem des Waldes<br />
gerade durch kluge forstliche Bewirtschaftung.<br />
Nur wenige wissen durch eigene Anschauung<br />
der Wirkung von Naturgewalten,<br />
dass der Wald im Gebirge aktive<br />
Pflege verlangt, um Haus, Tier und<br />
Mensch vor Lawinen und Steinschlag zu<br />
bewahren, oder dass Alpweiden immer<br />
wieder dem Wald abgerungen werden<br />
müssen. Und ebenso ist nur wenigen<br />
bewusst, wie wichtig der Wald als<br />
Holzlieferant ist: Er sichert nämlich als<br />
Produzent des einzigen erneuerbaren<br />
Rohstoffs der Schweiz eine Vielzahl an<br />
Arbeitsplätzen im ländlichen Raum.<br />
<strong>Die</strong> Nutzung und damit auch die Pflege<br />
unserer Wälder geht stetig zurück. Der<br />
stehende Vorrat pro Hektare hat allein<br />
zwischen 1985 und 1995 um etwa zwölf<br />
Prozent zugenommen. Mit den heute<br />
erreichten rund 360 Kubikmetern pro<br />
Hektare steht der Wald in der Schweiz<br />
punkto Holzvorrat europaweit einsam an<br />
der Spitze. <strong>Die</strong> Folge: Unsere Wälder<br />
werden immer dichter und immer älter.<br />
Dichter bedeutet, dass weniger Licht<br />
die Waldbestände durchdringt. <strong>Die</strong>ses<br />
Licht benötigen viele Pflanzen, aber auch<br />
Tiere wie etwa bestimmte Schmetterlinge<br />
im Waldesinnern. Wenn es ausbleibt,<br />
nimmt auch die Artenvielfalt ab. Älter<br />
2. Je nach Holzart werden die Halbstämme mit<br />
Dampf oder heissem Wasser gedämpft oder gekocht.<br />
bedeutet auch weniger stabil – die damit<br />
verbundenen Risiken geben gerade im<br />
Schutzwald zu denken. Kurz: Es wäre<br />
vielerorts dringend nötig, den Wald<br />
intensiver zu bewirtschaften, also mehr<br />
Holz zu ernten. Denn von der heute sinnvoll<br />
und wirtschaftlich nutzbaren Holzmenge<br />
(7,5 Mio. Kubikmeter pro Jahr)<br />
werden nur rund zwei Drittel (4 bis 4,5<br />
Mio. Kubikmeter) genutzt.<br />
Nachhaltigkeit mit Garantie<br />
Der Schweizer Wald hat in Bezug auf<br />
nachhaltige Entwicklung international<br />
sehr gute Noten erhalten. An sich<br />
kein Wunder: Denn die Waldpflege<br />
und der sorgfältige, schonende Umgang<br />
mit den Ressourcen werden von den<br />
Schweizer Förstern hochgehalten. So ist<br />
denn auch ein grosser Teil des Waldes<br />
inzwischen nach Nachhaltigkeitskriterien<br />
zertifiziert, und das Holz daraus trägt<br />
eines der bekannten Labels FSC oder<br />
Q-swiss quality.<br />
Kommt das zertifizierte Holz aus dem<br />
3. Anschliessend wird das Holz für die Messermaschine<br />
vorbereitet.