Neue Ortsmitte - Gemeinde Kirchheim-Heimstetten
Neue Ortsmitte - Gemeinde Kirchheim-Heimstetten
Neue Ortsmitte - Gemeinde Kirchheim-Heimstetten
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<strong>Gemeinde</strong> <strong>Kirchheim</strong> bei München<br />
„<strong>Neue</strong> <strong>Ortsmitte</strong> <strong>Kirchheim</strong>-<strong>Heimstetten</strong>“<br />
Bebauungsplan Nr. 93<br />
Planungsstand <strong>Neue</strong> <strong>Ortsmitte</strong> September 2006/<br />
Mai 2007<br />
Teil Verkehr<br />
Bericht, Stand Juni 2007<br />
Arbeitsgemeinschaft<br />
Dipl. Ing. Michael Angelsberger<br />
Planungsbüro für Verkehrsplanung und Städtebau<br />
Prof. Dr.-Ing. Harald Kurzak<br />
Lang + Burkhardt<br />
Verkehrsplanung und Städtebau, München
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Kirchheim</strong> bei München<br />
„<strong>Neue</strong> <strong>Ortsmitte</strong> <strong>Kirchheim</strong>-<strong>Heimstetten</strong>“<br />
Bebauungsplan Nr. 93<br />
Planungsstand <strong>Neue</strong> <strong>Ortsmitte</strong> September 2006/Mai 2007<br />
Teil Verkehr<br />
Bericht, Stand Juni 2007<br />
Bearbeiter:<br />
Dipl.-Ing. Michael Angelsberger<br />
Prof. Dr.-Ing. Harald. Kurzak<br />
Dipl.-Geograph Robert Ulzhöfer<br />
Arbeitsgemeinschaft zwischen<br />
Dipl.-Ing. Michael Angelsberger<br />
Planungsbüro für Verkehrsplanung und Städtebau<br />
Färberstraße 39<br />
83022 Rosenheim<br />
Tel: 0162 / 97 64 903 und<br />
089 / 54 21 55 21 (bei Lang + Burkhardt)<br />
Prof. Dr.-Ing. Harald Kurzak<br />
Gabelsberger Straße 53<br />
80333 München<br />
Tel: 089 / 284 000<br />
Lang + Burkhardt<br />
Verkehrsplanung und Städtebau<br />
Sandstraße 31<br />
80335 München<br />
Tel: 089 / 54 21 55 – 0
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Kirchheim</strong> bei München<br />
„<strong>Neue</strong> <strong>Ortsmitte</strong> <strong>Kirchheim</strong>-<strong>Heimstetten</strong>“<br />
Bebauungsplan Nr. 93<br />
Planungsstand <strong>Neue</strong> <strong>Ortsmitte</strong> September 2006/Mai 2007<br />
Teil Verkehr<br />
Bericht, Stand Juni 2007<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1. Aufgabenstellung und Ausgangslage<br />
2. Planungsvorhaben<br />
3. Fließender und ruhender Verkehr<br />
3.1 Überörtliche Erschließung<br />
3.2 Erschließung <strong>Neue</strong> <strong>Ortsmitte</strong><br />
3.3 Ruhender Verkehr <strong>Neue</strong> <strong>Ortsmitte</strong><br />
4. Ermittlung des Verkehrsaufkommens<br />
4.1 Prognoseansätze<br />
4.2 Verkehrsaufkommen <strong>Neue</strong> <strong>Ortsmitte</strong><br />
4.3 Verkehrsaufkommen geplanter Vorhaben im <strong>Gemeinde</strong>gebiet<br />
5. Verkehrserhebungen<br />
6. Verkehrsanalyse<br />
7. Verkehrliche Auswirkungen<br />
7.1 Vorgehensweise<br />
7.2 Verkehrsprognose 2020<br />
8. Leistungsnachweis Straßennetz <strong>Neue</strong> <strong>Ortsmitte</strong> und erforderliche Ausbaumaßnahmen<br />
9. Leistungsnachweis Staatsstraße St 2082<br />
10. Zusammenfassung<br />
Abbildungsverzeichnis<br />
1 „<strong>Neue</strong> <strong>Ortsmitte</strong> <strong>Kirchheim</strong>-<strong>Heimstetten</strong>“, Bauabschnitte und Geschossflächen<br />
Stand September 2006/Mai 2007, Architekturbüro Goergens + Miklautz<br />
2 Straßennetz und Erschließungssystem „<strong>Neue</strong> <strong>Ortsmitte</strong> <strong>Kirchheim</strong>-<strong>Heimstetten</strong>“<br />
3 Erschließungsvarianten „<strong>Neue</strong> <strong>Ortsmitte</strong> <strong>Kirchheim</strong>-<strong>Heimstetten</strong>“ an die St 2082
Anlagenverzeichnis<br />
Strukturdaten und Ermittlung Verkehrsaufkommen<br />
1 Geschossflächen und tabellarischer Stellplatznachweis „<strong>Neue</strong> <strong>Ortsmitte</strong><br />
<strong>Kirchheim</strong>-<strong>Heimstetten</strong>“, Architekturbüro Goergens + Miklautz<br />
2 Strukturdaten „<strong>Neue</strong> <strong>Ortsmitte</strong> <strong>Kirchheim</strong>-<strong>Heimstetten</strong>“ und weitere Vorhaben<br />
im <strong>Gemeinde</strong>gebiet<br />
3 Prognoseansätze „<strong>Neue</strong> <strong>Ortsmitte</strong> <strong>Kirchheim</strong>-<strong>Heimstetten</strong>“<br />
4 Ermittlung Verkehrsaufkommen „<strong>Neue</strong> <strong>Ortsmitte</strong> <strong>Kirchheim</strong>-<strong>Heimstetten</strong>“<br />
Verkehrsbelastungen, Ist-Situation und Prognose<br />
5 Verkehrsbelastung <strong>Kirchheim</strong>-<strong>Heimstetten</strong>, Analyse 2004 (Werktag) in Kfz/Tag<br />
6 Verkehrsbelastung <strong>Kirchheim</strong>-<strong>Heimstetten</strong>, Prognose-Nullfall 2020 (Werktag)<br />
in Kfz/Tag<br />
7 Verkehrsbelastung <strong>Kirchheim</strong>-<strong>Heimstetten</strong>, Prognose 2020 (Werktag) in<br />
Kfz/Tag, Erschließungsvariante 1<br />
8 Verkehrsbelastung „<strong>Neue</strong> <strong>Ortsmitte</strong> <strong>Kirchheim</strong>-<strong>Heimstetten</strong>“, Prognose 2020<br />
(Werktag) in Kfz/Tag, Erschließungsvariante 1<br />
9 Knotenpunktsbelastung „<strong>Neue</strong> <strong>Ortsmitte</strong> <strong>Kirchheim</strong>-<strong>Heimstetten</strong>“, Prognose<br />
2020 (Werktag) in Kfz/Tag und Kfz/Spitzenstunde, Erschließungsvariante 1<br />
10 Verkehrsbelastung <strong>Kirchheim</strong>-<strong>Heimstetten</strong>, Prognose 2020 (Werktag) in<br />
Kfz/Tag, Erschließungsvariante 2a<br />
11 Verkehrsbelastung „<strong>Neue</strong> <strong>Ortsmitte</strong> <strong>Kirchheim</strong>-<strong>Heimstetten</strong>“, Prognose 2020<br />
(Werktag) in Kfz/Tag, Erschließungsvariante 2a<br />
12 Knotenpunktsbelastung „<strong>Neue</strong> <strong>Ortsmitte</strong> <strong>Kirchheim</strong>-<strong>Heimstetten</strong>“, Prognose<br />
2020 (Werktag) in Kfz/Tag und Kfz/Spitzenstunde, Erschließungsvariante 2a<br />
13 Verkehrsbelastung <strong>Kirchheim</strong>-<strong>Heimstetten</strong>, Prognose 2020 (Werktag) in<br />
Kfz/Tag, Erschließungsvariante 2b<br />
14 Verkehrsbelastung „<strong>Neue</strong> <strong>Ortsmitte</strong> <strong>Kirchheim</strong>-<strong>Heimstetten</strong>“, Prognose 2020<br />
(Werktag) in Kfz/Tag, Erschließungsvariante 2b<br />
15 Knotenpunktsbelastung „<strong>Neue</strong> <strong>Ortsmitte</strong> <strong>Kirchheim</strong>-<strong>Heimstetten</strong>“, Prognose<br />
2020 (Werktag) in Kfz/Tag und Kfz/Spitzenstunde, Erschließungsvariante 2b<br />
16 Verkehrsbelastung <strong>Kirchheim</strong>-<strong>Heimstetten</strong>, Prognose 2020 (Werktag) in<br />
Kfz/Tag, Erschließungsvariante 3a<br />
17 Verkehrsbelastung „<strong>Neue</strong> <strong>Ortsmitte</strong> <strong>Kirchheim</strong>-<strong>Heimstetten</strong>“, Prognose 2020<br />
(Werktag) in Kfz/Tag, Erschließungsvariante 3a<br />
18 Knotenpunktsbelastung „<strong>Neue</strong> <strong>Ortsmitte</strong> <strong>Kirchheim</strong>-<strong>Heimstetten</strong>“, Prognose<br />
2020 (Werktag) in Kfz/Tag und Kfz/Spitzenstunde, Erschließungsvariante 3a
19 Verkehrsbelastung <strong>Kirchheim</strong>-<strong>Heimstetten</strong>, Prognose 2020 (Werktag) in<br />
Kfz/Tag, Erschließungsvariante 3b<br />
20 Verkehrsbelastung „<strong>Neue</strong> <strong>Ortsmitte</strong> <strong>Kirchheim</strong>-<strong>Heimstetten</strong>“, Prognose 2020<br />
(Werktag) in Kfz/Tag, Erschließungsvariante 3b<br />
21 Knotenpunktsbelastung „<strong>Neue</strong> <strong>Ortsmitte</strong> <strong>Kirchheim</strong>-<strong>Heimstetten</strong>“, Prognose<br />
2020 (Werktag) in Kfz/Tag und Kfz/Spitzenstunde, Erschließungsvariante 3b
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Kirchheim</strong> bei München<br />
„<strong>Neue</strong> <strong>Ortsmitte</strong> <strong>Kirchheim</strong>-<strong>Heimstetten</strong>“<br />
Bebauungsplan Nr. 93<br />
Planungsstand <strong>Neue</strong> <strong>Ortsmitte</strong> September 2006/Mai 2007<br />
Teil Verkehr<br />
Bericht, Stand Juni 2007<br />
1. Aufgabenstellung und Ausgangslage<br />
Im Zusammenhang mit der Planungsfortschreibung „<strong>Neue</strong> <strong>Ortsmitte</strong> <strong>Kirchheim</strong>-<br />
<strong>Heimstetten</strong>“ im Jahr 2004 wurden wir beauftragt ein Verkehrgutachten zu erstellen,<br />
das im Juli 2004 abgeschlossen wurde. Mit Fortführung der Rahmenplanung<br />
im Jahr 2005 zum städtebaulichen Entwurf durch das Architekturbüro Goergens +<br />
Miklautz wurde gemeinsam mit Goergens + Miklautz der öffentliche Straßenraum<br />
in der neuen Orstmitte geplant und in die <strong>Ortsmitte</strong>nplanung eingearbeitet. Die<br />
Dimensionierung des Straßenraums baute auf die damalige Erschließung an die<br />
Staatsstraße St 2082 und die sich daraus ergebende Prognoseberechnung auf.<br />
Die Überdeckelung der Staatsstraße – die zentrale Idee der <strong>Ortsmitte</strong>nplanung –<br />
wurde weiter konkretisiert. Aus der ursprünglich ausgelegten Fassung eines Tunnels<br />
von der Ludwigstraße bis zur <strong>Heimstetten</strong>er Straße wurde ein verkürzter Tunnel<br />
mit 390 m Länge, der deutlich vor der Brücke an der <strong>Heimstetten</strong>er Straße endet.<br />
Der Erhalt des bestehenden Brückenbauwerks über die Staatsstraße St 2082<br />
wurde in die Straßenplanung übernommen.<br />
Um die überörtlichen Einflüsse auf der St 2082 konkreter abschätzen zu können,<br />
wurde 2006 durch Prof. Dr.-Ing. H. Kurzak der Betrachtungsumgriff des Verkehrsgutachtens<br />
vergrößert und die Prognose überarbeitet. Die Ergebnisse aus unserer<br />
Verkehrsuntersuchung vom Juli 2004 wurden dabei berücksichtigt.<br />
Durch die Genehmigung des Städtebaulichen Vertrages zur „<strong>Neue</strong>n <strong>Ortsmitte</strong><br />
<strong>Kirchheim</strong>-<strong>Heimstetten</strong>“ im <strong>Gemeinde</strong>rat am 01.08.2006 wurde die Basis zur Einleitung<br />
des offiziellen Bauleitplanverfahrens gelegt. Gemeinsam mit Prof. Dr. Ing.<br />
H. Kurzak sind wir beauftragt, ein aktuelles Verkehrsgutachten zum Bauleitplanverfahren<br />
zu erstellen. Von Prof. Dr. Ing. H. Kurzak erfolgt die Prognoseberechnung<br />
in seinem Großraummodell München, das die überörtlichen Einflüsse berücksichtigt,<br />
von unserer Seite werden die Auswirkungen detailliert im künftigen<br />
Straßennetz der <strong>Neue</strong>n <strong>Ortsmitte</strong> beschrieben. Die beiden Verkehrsmodelle werden<br />
an den Schnittstellen angeglichen, die Ergebnisse zur <strong>Neue</strong>n <strong>Ortsmitte</strong> werden<br />
in einem gemeinsamen Gutachten zusammengefasst. Die Auswirkungen auf<br />
die St 2082 sind ausführlich in der „Verkehrsuntersuchung <strong>Neue</strong> <strong>Ortsmitte</strong> <strong>Kirchheim</strong>,<br />
verkehrliche Auswirkungen auf der St 2082, Juni 2007“ von Prof. Dr. Ing. H.<br />
Kurzak beschrieben.
2. Planungsvorhaben<br />
Das Planungskonzept „<strong>Neue</strong> <strong>Ortsmitte</strong> <strong>Kirchheim</strong>-<strong>Heimstetten</strong>“ von AB Goergens<br />
+ Miklautz sieht Wohnnutzung ergänzt durch Einzelhandelsnutzung und Flächen<br />
für öffentliche, soziale und kulturelle Einrichtungen im künftigen Zentrumsbereich<br />
vor. Die Entwicklung ist in einzelnen Bauabschnitten und über einen Zeitraum von<br />
15 bis 20 Jahren angedacht. Gemäß Planungsstand vom September 2006 mit<br />
Ergänzungen vom Mai 2007 sind den einzelnen Nutzungen folgende Geschoßflächen<br />
(GF) zugeschrieben:<br />
Wohnnutzung 195.400 m² GF<br />
Einzelhandelsnutzung 8.000 m² GF<br />
Gemeinbedarf 9.800 m² GF<br />
Geschoßfläche gesamt<br />
2<br />
213.200 m² GF<br />
Die Abbildung 1 und Anlage 1 zeigt die einzelnen Bauabschnitte mit Angaben der<br />
Geschoßflächen.<br />
Im unmittelbaren Umgriff der neuen <strong>Ortsmitte</strong> liegt der sich in Aufstellung befindliche<br />
Bebauungsplan Nr. 60/K für das Gebiet „nördlich der Martin-Luther-Straße<br />
und östlich der Ludwigsstraße“. Nach derzeitigem Stand ergeben sich ca. 50<br />
Wohneinheiten.<br />
3. Fließender und ruhender Verkehr<br />
3.1 Überörtliche Erschließung<br />
Die Lage der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Kirchheim</strong> ist gekennzeichnet durch die Nähe zum Autobahnring<br />
A99 mit gleichnamiger Anschlussstelle an die Staatsstraße St 2082, die<br />
das <strong>Gemeinde</strong>gebiet durchquert. Entlang der St 2082 gibt es von Ost nach West<br />
vier Anschlüsse an die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Kirchheim</strong>: Höhe Erdinger Straße, Höhe Dieselstraße/Florianstraße,<br />
Höhe <strong>Heimstetten</strong>er Straße (höhenfreier Anschluss) und<br />
Höhe <strong>Heimstetten</strong>er Moosweg (sog. <strong>Kirchheim</strong>er Ei). Die Kreisstraße M1 tangiert<br />
im Süden die <strong>Gemeinde</strong>. Die Erdinger Straße - Münchner Straße im Norden in<br />
Richtung Aschheim war früher als Staatsstraße klassifiziert und ist heute als <strong>Gemeinde</strong>verbindungsstraße<br />
ausgewiesen.<br />
Der Ausbau der Anschlussstelle <strong>Kirchheim</strong> vom derzeit halben unsymmetrischen<br />
Kleeblatt zu einem vollen Kleeblatt ist planfestgestellt.<br />
Die S-Bahnlinie S2 (Petershausen – Laim – Hauptbahnhof – Ostbahnhof - Erding)<br />
erschließt die <strong>Gemeinde</strong> am Südrand und verkehrt im 20 Minutentakt. Die Buslinie<br />
263 (Messestadt West – Riem Dornach – Aschheim – <strong>Kirchheim</strong> - <strong>Heimstetten</strong> –<br />
Feldkirchen) verbindet das <strong>Gemeinde</strong>gebiet mit der S-Bahnlinie (Takt abgestimmt).
Gemäß Nahverkehrsplan der Landeshauptstadt München, Stand Juli 2005, ist der<br />
Bau eigener S-Bahn-Gleise auf der S2-Ost vom Ostbahnhof Richtung Markt<br />
Schwaben (einschließlich Verschwenkung zum Messe-Nordeingang) vorgesehen.<br />
Im Verkehrsentwicklungsplan der Landeshauptstadt München, Stand März 2006,<br />
ist die Einführung eines 10-Minutentakts zu Normalverkehrszeiten auf der S2-Ost<br />
nicht aufgeführt.<br />
3.2 Erschließung <strong>Neue</strong> <strong>Ortsmitte</strong><br />
Wie unter Punkt 1 beschrieben, sieht das Planungskonzept von Goergens +<br />
Miklautz eine Überdeckelung der Staatsstraße zur Verbindung der beiden <strong>Gemeinde</strong>gebiete<br />
vor. Die beidseitig der Tunnelstrecke verlaufenden Parallelrampen<br />
stellen die ursprünglich geplante Haupterschließung der <strong>Gemeinde</strong> dar und ersetzen<br />
die derzeitige höhenfreie Anbindung <strong>Kirchheim</strong> Mitte an die Staatsstraße. Ergänzend<br />
zum ursprünglichen Erschließungskonzept mit Parallelrampen sind auf<br />
der Ostseite des Tunnels weitere Anbindungsüberlegungen an die St 2082 in Diskussion.<br />
In vorliegender Untersuchung werden hinsichtlich der Erschließung <strong>Kirchheim</strong>s<br />
und der <strong>Neue</strong>n <strong>Ortsmitte</strong> folgende Varianten betrachtet:<br />
- Erschließungsvariante 1:<br />
Anbindung nur über Parallelrampen,<br />
- Erschließungsvariante 2a:<br />
Anbindung im Westen über Parallelrampen, Anbindung im Osten über Parallelrampe<br />
Südost und Ein- und Ausfahrt Nordost über Florianstraße (nur im<br />
Rechtsfahrsinn), keine Anbindung der Kreuzstraße,<br />
- Erschließungsvariante 2b:<br />
Anbindung im Westen über Parallelrampen, Anbindung im Osten über Parallelrampe<br />
Süd und Ein- und Ausfahrt Nord über Florianstraße (nur im Rechtsfahrsinn),<br />
keine Anbindung der Florianstraße Ost und Kreuzstraße,<br />
- Erschließungsvariante 3a:<br />
Anbindung im Westen über Parallelrampen, Anbindung im Osten über Parallelrampe<br />
Süd und Ein- und Ausfahrt Nord über Florianstraße (nur im Rechtsfahrsinn),<br />
keine Anbindung der Kreuzstraße, zusätzliche Anbindung Lindenviertel<br />
(nur im Rechtsfahrsinn),<br />
- Erschließungsvariante 3b:<br />
Anbindung im Westen über Parallelrampen, Anbindung im Osten über Parallelrampe<br />
Süd und Ein- und Ausfahrt Nord über Florianstraße (nur im Rechtsfahrsinn),<br />
keine Anbindung der Florianstraße Ost und Kreuzstraße, zusätzliche<br />
Anbindung Lindenviertel (nur im Rechtsfahrsinn).<br />
Die Abbildungen 3.1 bis 3.5 geben die Erschließungsvarianten an die St 2082 wieder.<br />
In Abbildung 2 ist das künftige Straßennetz von <strong>Kirchheim</strong>-<strong>Heimstetten</strong> dargestellt.<br />
3.3 Ruhender Verkehr <strong>Neue</strong> <strong>Ortsmitte</strong><br />
Bei der Ermittlung der quartiersbezogenen Anzahl der Wohneinheiten ist ein<br />
Durchschnittswert von 87 m² GF je Wohneinheit zugrunde gelegt worden. Laut<br />
3
Stellplatzsatzung erfordert dies ein Nachweis von 1,5 Stellplätzen je Einheit. Für<br />
Hauseinheiten mit einer angenommenen Größe zwischen 130 m² GF sind 2 Stellplätze<br />
erforderlich.<br />
Das Planungskonzept von Goergens + Miklautz sieht mindestens die Anordnung<br />
eines Stellplatzes je Einheit in der Tiefgarage vor. Die übrigen Stellplätze werden<br />
entlang des öffentlichen Straßenraums angeordnet. Durch dieses Konzept werden<br />
die Quartiere im Inneren verkehrsfrei gehalten und weitere Versiegelung durch<br />
Parkierungsflächen vermieden. Neben den erforderlichen Stellplätzen durch die<br />
geplante Wohnbebauung sind zusätzliche ca. 500 öffentliche Stellplätze im Planungsgebiet<br />
verfügbar. Darin sind im Bereich der Grund- und Hauptschule neben<br />
dem Ersatz für den bestehenden Lehrerparkplatz zusätzliche 90 bis 100 Stellplätze<br />
enthalten, die entlang der öffentlichen Verkehrsflächen untergebracht wurden,<br />
um das existierende Parkplatzproblem, bedingt durch Bring- und Holfahrten, Veranstaltungen<br />
etc. zu entschärfen.<br />
Die Anlage 1 zeigt den tabellarischen Stellplatznachweis von Goergens +<br />
Miklautz.<br />
4. Ermittlung des Verkehrsaufkommen<br />
4.1 Prognoseansätze<br />
Die Berechnungsfaktoren zur Ermittlung des Verkehrsaufkommens orientieren<br />
sich an den empirisch ermittelten Werten aus den Schriften des Referats für Stadtplanung<br />
und Bauordnung der Landeshauptstadt München „Perspektive München,<br />
Verkehr in München – eine Bestandsaufnahme 1995“, „Perspektive München,<br />
Verkehrsentwicklungsplan, März 2006“, „Mobilität in Deutschland, Kurzbericht<br />
Landeshauptstadt München, April 2004“, aus Heft 42 der Schriftenreihe des Hessischen<br />
Straßen- und Verkehrsverwaltung mit dem Titel: „Integration von Verkehrsplanung<br />
und räumlicher Planung, Teil 2: Abschätzung der Verkehrserzeugung<br />
durch Vorhaben der Bauleitplanung“ von Dr.-Ing. D. Bosserhoff, Wiesbaden<br />
2000 sowie aus eigenen Erfahrungswerten.<br />
Der Abschätzung des künftigen Ziel- und Quellverkehrs werden danach folgende<br />
Orientierungswerte zugrunde gelegt:<br />
Wohnnutzung<br />
Bei den Angaben der Geschossflächen im Geschosswohnungsbau werden pro<br />
Wohneinheit 87 m² GF mit je 2,1 Einwohnern angenommen. Die Hauseinheiten<br />
mit eine zugrunde gelegten Geschossfläche von 130 m² GF werden mit durchschnittlich<br />
3,5 Bewohnern angesetzt. Empirische Erhebungen in und außerhalb<br />
von München gehen von 3,8 Wegen pro mobiler Person und Tag aus; im Schnitt<br />
sind 85 % der Bevölkerung mobil, d.h. sie verlassen die Wohnung. Der Anteil der<br />
motorisierten Wege beträgt im Durchschnitt 70 %. Daraus ergeben sich pro mobiler<br />
Person und Tag 2,6 bis 2,7 motorisierte Wege (Selbst-/Mitfahrer und öffentliche<br />
Fahrten). Nicht alle Wege finden im betrachteten Planungsgebiet statt, da die Wegehäufigkeit<br />
pro Einwohner auch die Wege außerhalb des Planungsgebiets beinhaltet<br />
(d.h. weder Quelle noch Ziel liegt im Planungsgebiet). Der sog. Standortfaktor<br />
wird mit 85 % festgelegt. Die Wahl der Verkehrsmittel hängt stark ab von der<br />
4
Lage zum übergeordneten Straßennetz und insbesondere von der Nähe zum<br />
schienengebundenen Nahverkehr. Wegen der peripheren Lage wird der Anteil an<br />
Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel mit durchschnittlich 15 % angesetzt.<br />
Der Besucheranteil wird mit 0,2 Besuchern pro Einwohner festgelegt. Der Modal-<br />
Split des Besucherverkehrs berücksichtigt einen höheren Anteil an Benutzung des<br />
eigenen Pkw im Vergleich zum Modal-Split des Einwohnerverkehrs (Pkw-<br />
Nutzungsgrad von 90 %).<br />
In der Summe ist mit 2,0 Kfz-Fahrten pro Einwohner und Tag (Ziel- und Quellfahrten)<br />
zu rechnen.<br />
Einzelhandelsnutzung<br />
Die Anzahl der Beschäftige kann je nach Branche stark variieren. Bei Lebensmittelsortimentern<br />
bewegen sich die Angaben zwischen 60 bis 100 m² GF pro Arbeitsplatz,<br />
bei Discountern zwischen 90 bis 140 m² GF pro Arbeitsplatz und bei<br />
kleinteiligem Einzelhandel zwischen 30 bis 60 m² GF. Die Bandbreiten der Kundenbewegungen<br />
gehen ebenfalls von einem großen Spielraum aus. Für Lebensmittelsortimenter<br />
werden 70 bis 150 Kunden je 100 m² GF, für Discounter 80 bis<br />
130 Kunden je 100 m² GF und für kleinteilige Einzelhandelseinrichtungen 40 bis<br />
110 Kunden je 100 m² GF angegeben.<br />
Der derzeitige Planungsstand sieht zwar Angaben zur Anordnung der Einzelhandelseinrichtungen<br />
vor, aber keine genauen Zuteilungen der Flächen. Somit wird<br />
zur Abschätzung der künftigen Kundenbewegungen und der Arbeitsplätze von<br />
Mittelwerten ausgegangen. Pro Arbeitsplatz werden pauschal 60 m² GF angesetzt.<br />
Die Fahrbewegungen werden mit 2,5 Wegen, das Verhältnis motorisierter Individualverkehr<br />
zu öffentlichen Verkehrsmittel und nicht motorisierten Verkehrsmittels<br />
zu 70/30 angenommen. Die Kundenbewegungen werden mit 65 Kunden pro 100<br />
m² GF gerechnet. Aufgrund des Einzugsbereichs über die <strong>Gemeinde</strong>grenze hinaus<br />
und des Fahrverhaltens in diesem Raum werden die Einkäufe zum überwiegenden<br />
Teil mit dem Pkw getätigt. Es wird davon ausgegangen, dass lediglich<br />
20 % der Kunden zu Fuß, mit dem Fahrrad oder öffentlich kommen. Der Pkw-<br />
Besetzungsgrad wird mit 1,3 Personen je Fahrzeug festgelegt.<br />
Durch den räumlichen Verbund kann unterstellt werden, dass ein Teil der Kunden<br />
mehrere Läden besucht. Der sog. Verbund- bzw. Kopplungseffekt wird mit 25 %<br />
berücksichtigt. Darüber hinaus ist davon auszugehen, dass es sich bei den Einkaufsfahrten<br />
nicht ausschließlich um Einkaufsfahrten zum Ortszentrum handelt.<br />
Bei der Verteilung auf das umliegende Straßennetz wurde angenommen, dass ein<br />
gewisser Prozentsatz der Kunden ihren Fahrtzweck mit einem Zwischenstopp<br />
verbindet, d.h. der Kunde befindet sich bereits auf dem Weg nach bzw. von zu<br />
Hause, auf dem Weg zur bzw. von der Arbeit, auf dem Weg zu bzw. von weiteren<br />
Versorgungsfahrten etc. Dieser Mitnahmeeffekt geht mit 20 % in die Berechnung<br />
ein.<br />
Das Verkehrsaufkommen aus gastronomischen Betrieben ist in den Ansätzen zum<br />
Einzelhandel enthalten.<br />
5
Gemeinbedarf<br />
Der Begriff Gemeinbedarf deckt ein breites Spektrum ab: Bürgerhaus, Veranstaltungssaal,<br />
Rathaus, Kindertagesstätten, Schulen, Jugendtreffs etc. Die Ansätze<br />
beruhen daher ebenfalls auf pauschalen Annahmen. Die zugrunde gelegte Fläche<br />
pro Arbeitsplatz beträgt 80 m² GF je Arbeitsplatz. Pro Arbeitsplatz werden 2,5 Wege<br />
am Tag zurückgelegt. Das Besucher-/Kundenaufkommen wird mit 2,0 Besuchern/Kunden<br />
je Arbeitsplatz angesetzt; die Wegehäufigkeit mit 2,2 Wege pro Besucher<br />
und Tag. Das Verhältnis Pkw-Nutzung zu sonstigen Verkehrsmitteln der<br />
Besucher mit 80/20 gleicht den Ansätzen der Einzelhandelseinrichtungen.<br />
Lieferverkehr/Güterverkehr<br />
Die Belieferung des geplanten Einzelhandels wird mit 0,3 Kfz pro 100 m² GF berücksichtigt.<br />
Der Güterverkehr für die Wohnnutzung wird mit 0,05 Kfz-Fahrten pro<br />
Einwohner, für den Gemeinbedarf mit 0,02 Kfz pro 100 m² GF festgelegt.<br />
In der Anlage 2 sind die Geschossflächen wiedergegeben sowie die aus den beschriebenen<br />
Ansätzen errechneten Einwohnern, Beschäftigten sowie Besucher/Kunden.<br />
Die Anlage 3 zeigt detailliert die oben beschriebenen Ansätze zur<br />
Ermittlung des Verkehraufkommens pro Einwohner, pro Beschäftigten und pro<br />
Besucher/Kunden.<br />
4.2 Verkehrsaufkommen <strong>Neue</strong> <strong>Ortsmitte</strong><br />
Aus den beschriebenen Ansätzen und den Strukturdaten ergibt sich folgender<br />
Ziel- und Qellverkehr (beide Richtungen):<br />
Verkehrsaufkommen<br />
gesamt<br />
6<br />
davon Besucher/Kunden<br />
Wohnnutzung 9.500 Kfz/Tag 1.300 Kfz/Tag<br />
Einzelhandelsnutzung 4.100 Kfz/Tag 3.850 Kfz/Tag<br />
Gemeinbedarf 800 Kfz/Tag 550 Kfz/Tag<br />
Verkehrsaufkommen gesamt 14.400 Kfz/Tag 5.700 Kfz/Tag<br />
In der Summe beläuft sich das zusätzliche Verkehrsaufkommen <strong>Neue</strong> <strong>Ortsmitte</strong><br />
auf ca. 14.500 Kfz-Fahrten pro Tag (beide Richtungen), davon entfallen auf die<br />
Wohnnutzung über 9.500 Kfz-Fahrten einschließlich Besucher, auf den Kundenverkehr<br />
der Einzelhandelsnutzung 3.900 Kfz-Fahrten pro Tag. Der zu erwartende<br />
Güterverkehr beträgt ca. 500 bis 550 Kfz-Fahrten, das entspricht einem Anteil von<br />
3 bis 4 %. Die Ermittlung des Verkehrsaufkommens kann in der Anlage 4 nachvollzogen<br />
werden.
4.3 Verkehrsaufkommen geplanter Vorhaben im <strong>Gemeinde</strong>gebiet<br />
Bebauungsplan Nr. 60/K, Gebiet „nördlich der Martin-Luther-Straße und östlich der<br />
Ludwigstraße“<br />
Die zu überplanenden Flächen werden, abgesehen von dem Kirchengrundstück,<br />
zu allgemeinen Wohngebiet umgewidmet. Das Kirchengelände verbleibt als Sondernutzungsfläche<br />
Gemeinbedarf. Laut Aussagen der <strong>Gemeinde</strong> werden sich ca.<br />
50 Wohneinheiten mit 100 bis 150 Bewohnern ergeben. Die Erschließung erfolgt<br />
ausschließlich über die Martin-Luther-Straße, bis auf die Bebauung auf dem<br />
Grundstück mit der Flurnummer 1047, das über die Ludwigsstraße erschlossen<br />
wird. Bei der Ermittlung des Verkehrsaufkommens wurden die Ansätze der <strong>Neue</strong>n<br />
<strong>Ortsmitte</strong> angewendet. Demnach ergeben sich zusätzliche 200 bis 300 Kfz-<br />
Fahrten pro Tag (Ziel- und Quellverkehr).<br />
Bebauungsplan Nr. 10 - 1/K, Gebiet „südlich der Münchner Straße und östlich des<br />
<strong>Heimstetten</strong>er Moosweges“<br />
Der genehmigte Bebauungsplan sieht 62 Familienwohnungen mit je 4 Personen<br />
vor, dies entspricht in der Summe ca. 250 Einwohner. Aus den unter Punkt 4.1<br />
aufgeführten Ansätzen errechnet sich ein Fahrtenaufkommen von ca. 500 Kfz-<br />
Fahrten pro Tag (Ziel- und Quellverkehr)<br />
Bebauung entlang des <strong>Heimstetten</strong>er Moosweges südlich der St 2082<br />
In vorliegender Untersuchung ist eine mögliche Bebauung entlang des <strong>Heimstetten</strong>er<br />
Moosweges südlich der Staatsstraße St 2082 nicht berücksichtigt. Die Anforderungen<br />
auf die Erschließung und die Auswirkungen auf die Staatsstraße bedürfen<br />
einer gesonderten Untersuchung.<br />
5. Verkehrserhebungen<br />
Im Zuge des Verkehrsgutachtens vom Juli 2004 wurden im <strong>Gemeinde</strong>gebiet am<br />
18. März und am 1. April 2004 umfangreiche Verkehrserhebungen durchgeführt.<br />
Am 22. April fanden schließlich noch Verkehrsbefragungen statt, die ebenfalls von<br />
Knotenstromzählungen ergänzt wurden. An allen Zufahrtsstraßen – mit Ausnahme<br />
der <strong>Gemeinde</strong>verbindungsstraße nach Weißenfeld – wurde der Fahrverkehr ortseinwärts<br />
befragt. Zur Erfassung des Binnenverkehrs zwischen <strong>Kirchheim</strong> und<br />
<strong>Heimstetten</strong> wurden in der nördlichen Hauptstraße zwei weitere Befragungsstellen<br />
eingerichtet.<br />
Anlässlich der Untersuchung von Prof. Dr.-Ing. H. Kurzak zum geplanten Möbelmarkt<br />
in Aschheim wurden Verkehrszählungen am Autobahnanschluss <strong>Kirchheim</strong><br />
und im westlichen Verlauf der Staatsstraße veranlasst. Aus der Verkehrsuntersuchung<br />
von Prof. Dr.-Ing. H. Kurzak im Gewerbegebiet <strong>Kirchheim</strong> 1 resultieren weitere<br />
Zählungen an der Staatsstraße.<br />
7
Die Werte aus den Zählungen und die Ergebnisse der Befragungen wurden von<br />
Prof. Dr.-Ing. H. Kurzak in sein Verkehrsmodell eingearbeitet und der Analysefall<br />
gerechnet, der wiederum die Basis für die Prognoseberechnungen bildet.<br />
6. Verkehrsanalyse<br />
Die Umlegungsergebnisse des Analysemodells von Prof. Dr.-Ing. H. Kurzak sind<br />
in der Anlage 5 wiedergegeben. Neben der Darstellung des Straßennetzes vom<br />
<strong>Gemeinde</strong>gebiet <strong>Kirchheim</strong> zeigt der Analysefall im Westen die A 99 einschließlich<br />
Autobahnanschluss <strong>Kirchheim</strong>.<br />
Die Belastung der Staatstraße St 2082 liegt gemäß Analysemodell von Prof. Dr.-<br />
Ing. H. Kurzak derzeit am östlichen Ortsrand bei ca. 16.100 Kfz/Tag, nach der<br />
Einmündung der Münchner Straße sinkt die Belastung auf ca. 13.000 Kfz/Tag. Im<br />
weiteren Verlauf Richtung Westen ist eine stetige Zunahme zu verzeichnen, westlich<br />
des sog. <strong>Kirchheim</strong>er Eies ist die Staatsstraße mit über 25.000 Kfz/Tag belastet.<br />
Die Belastung der Kreisstraße M1 – südlicher Ortsrand – bewegt sich zwischen<br />
7.000 bis 8.500 Kfz/Tag. Eine detaillierte Beschreibung des Istzustandes<br />
entlang der Staatsstraße ist in der „Verkehrsuntersuchung <strong>Neue</strong> <strong>Ortsmitte</strong> <strong>Kirchheim</strong>,<br />
verkehrliche Auswirkungen auf der St 2082, Juni 2007“ von Prof. Dr.-Ing. H.<br />
Kurzak wiedergegeben.<br />
Die innerörtlichen Hauptstraßen und maßgebenden Erschließungsstraßen zeigen<br />
Belastungen zwischen 3.000 und 8.500 Kfz/Tag. Die <strong>Heimstetten</strong>er Straße mit ca.<br />
8.400 Kfz/Tag Höhe St 2082 stellt mit Ausnahme der Staatsstraße in diesem Abschnitt<br />
die höchstbelastete Straße im <strong>Gemeinde</strong>gebiet dar. Weiter Richtung Norden<br />
verringert sich die Querschnittsbelastung auf ca. 5.000 Kfz/Tag, Richtung Süden<br />
mit Fortsetzung der Hauptstraße liegen die Belastungswerte zwischen 4.000<br />
und 7.700 Kfz/Tag je nach Straßenabschnitt. Auf dem ebenfalls in Nord-Süd Richtung<br />
verlaufenden <strong>Heimstetten</strong>er Moosweg beträgt die Belastungen 3.200 bis<br />
6.000 Kfz/Tag. Die nach Ost-West gerichtete Erdinger Straße - Münchner Straße<br />
hat zwischen 5.000 und 8.000 Kfz-Bewegungen am Tag zu bewältigen.<br />
In den beschriebenen Belastungswerten spiegeln sich die Ergebnisse der Verkehrsbefragung<br />
wieder. Im Ziel- und Quellverkehr ergeben sich die stärksten Verflechtungen<br />
mit der Landeshauptstadt München, Aschheim, Feldkirchen im Westen<br />
und Poing im Osten. Besonders deutlich zeigt sich der gerichtete Verkehr im<br />
westlichen Abschnitt der St 2082. Innerhalb des <strong>Gemeinde</strong>gebiets wächst die Belastung<br />
um über 12.000 Kfz/Tag an.<br />
Im Tagesverlauf ist auf der Staatsstraße eine ausgesprochen stark ausgeprägte<br />
Richtungsorientierung zu beobachten. Während der Morgenstunden überwiegt<br />
deutlich der Verkehr Richtung München, während der Abendstunden ins östliche<br />
Münchner Umland. Die morgendlichen Spitzenstunde fällt im Vergleich zur abendlichen<br />
Spitzenstunde stärker aus. Die zeitlich gerichtete Orientierung ist ebenfalls<br />
auf den Straßen von und zur St 2082, der M1 und der Münchner Straße zu sehen.<br />
8
7. Verkehrliche Auswirkungen<br />
7.1 Vorgehensweise<br />
Auf Grundlage der Analyse-Fahrten-Matrix wurde die Fahrten-Matrix um die zusätzlichen<br />
Ziel- und Quellfahrten der <strong>Neue</strong>n <strong>Ortsmitte</strong> und der bekannten Vorhaben<br />
im <strong>Gemeinde</strong>gebiet (siehe Punkt 4.2) von Prof. Dr.-Ing. H. Kurzak erweitert<br />
und ergänzt. Das Straßennetz von <strong>Kirchheim</strong> wurde im Modell verfeinert. Die geplante<br />
Ansiedlung eines Möbeleinzelhandels am östlichen Ortsrand von Aschheim<br />
ist mit 5.200 Kfz-Fahrten pro Tag in der Matrix berücksichtigt. Die bekannten Entwicklungen<br />
in und um München sind in der Prognose-Matrix enthalten.<br />
Das sich stetig in Aktualisierung befindliche Verkehrsmodell 2020 Großraum München<br />
von Prof. Dr.-Ing. H. Kurzak setzt dabei folgende Maßnahmen im großräumigen<br />
Straßennetz in und München voraus:<br />
- die A99 mit allen Ausbaumaßnahmen einschließlich Ausbau Anschlussstelle<br />
<strong>Kirchheim</strong>,<br />
- den Bau der Flughafentangente Ost,<br />
- den Bau der Autobahnparallele im Bereich von Aschheim und Haar<br />
- den Bau des Flughafenanschlusses B 388a,<br />
- den Bau der Südost-Anbindung Messe Riem,<br />
- den Bau der Nord-Ost-Verbindung von der A94 Feldkirchen bis zur Kreisstraße<br />
M3 bei Unterföhring, der Ausbau der M3,<br />
- die höhenfreien Bahnübergänge in Daglfing, Englschalking und die neue höhenfreie<br />
Bahnquerung in Johanneskirchen im Zuge der geplanten Nord-Ost-<br />
Verbindung von Johanneskirchen bis Dornach und Umfahrung Johanneskirchen<br />
und Englschalking.<br />
Neben den Maßnahmen im Straßennetz sind im öffentlichen Personennahverkehr<br />
- die Leistungssteigerung der S-Bahn-Stammstrecke,<br />
- die U4-Ost-Verlängerung nach Englschalking,<br />
- der Ausbau der S-Bahn-Flughafenanbindung mit Ringschluss Erding<br />
weitere wichtige Voraussetzungen.<br />
Ab den Übergängen zur <strong>Neue</strong>n <strong>Ortsmitte</strong> wurde ein sehr detailliertes Straßennetz<br />
aufgebaut, das die Erschließungen durch Tiefgaragen, oberirdische Parkierungsanlagen<br />
und Parken entlang der Straßen wiedergibt. Das künftige Verkehrsaufkommen<br />
aus der <strong>Neue</strong>n <strong>Ortsmitte</strong> wird differenziert nach den Größenordnungen<br />
der Baudichte und der daraus resultierenden Stellplätzen eingespeist. Das fein<br />
aufgebaute Verkehrsmodell der <strong>Neue</strong>n <strong>Ortsmitte</strong> beinhaltet an den Schnittstellen<br />
die Fahrten-Matrix von Prof. Dr.-Ing. H. Kurzak. Bedingt durch die beiden Verkehrsmodelle<br />
werden sich in den Prognosewerten Belastungsunterschiede ergeben,<br />
die im Bereich der täglichen Belastungsschwankungen liegen werden.<br />
7.2 Verkehrsprognose 2020<br />
Die durchgeführten Prognoseberechnungen unterscheiden die unter Punkt 3 beschriebenen<br />
Erschließungsvarianten an die Staatsstraße St 2082 sowie den Prognose-Nullfall.<br />
9
Prognose-Nullfall<br />
(Umlegungsergebnisse siehe Anlage 6)<br />
Der Prognose-Nullfall zeigt die Prognosebelastung von <strong>Kirchheim</strong> mit allen bekannten<br />
Entwicklungen und Ausbaunahmen des umgebenden Straßennetzes ohne<br />
Umsetzung der <strong>Neue</strong>n <strong>Ortsmitte</strong> und der damit verbundenen innerörtlichen<br />
Neuordnung des Straßennetzes und der Anbindung an die St 2082.<br />
Im östlichen Abschnitt stagniert die Belastung auf der St 2082, was auf die Fertigstellung<br />
der Flughafentangente Ost zurückzuführen ist. Ab Einmündung Dieselstraße<br />
steigt das Verkehrsaufkommen auf der Staatsstraße von Ost nach West<br />
um 600 bis über 4.000 Kfz/Tag an, das bedeutet eine Zunahme von 4 bis 19 %.<br />
Ein Teil des Verkehrszuwachses resultiert aus dem geplanten Einrichtungshaus<br />
westlich des Autobahnbahnanschlusses <strong>Kirchheim</strong> auf Aschheimer Flur. Der Ausbau<br />
des Anschlusses zu einem vollen Kleeblatt führt zu Verkehrsverlagerungen im<br />
großräumigen Straßennetz, die sich auf der Staatsstraße auswirken werden.<br />
Im örtlichen Straßennetz liegen die Zunahmen auf den Straßen von bzw. zur St<br />
2082 stellenweise bei über 20 bis 30 %. Insbesondere auf der Dieselstraße und<br />
der Hauptstraße sind spürbare Verkehrszunahmen zu verzeichnen. Die Belastung<br />
des <strong>Heimstetten</strong>er Moosweges nimmt südlich der Staatsstraße um ca. 12 % zu, im<br />
nördlichen Abschnitt bleibt die Belastung nahezu konstant.<br />
Erschließungsvariante 1: Anbindung an die St 2082 nur über Parallelrampen<br />
(Umlegungsergebnisse siehe Anlagen 7 und 8, Knotenpunktsbelastungen in<br />
Kfz/Tag und Kfz/Spitzenstunde siehe Anlage 9)<br />
Auf der Staatsstraße St 2082 wird die Verkehrslast im wesentlichen Abschnitt von<br />
<strong>Kirchheim</strong>-<strong>Heimstetten</strong> auf deutlich über 30.000 Kfz/Tag ansteigen. Zwischen Autobahnanschluss<br />
und <strong>Heimstetten</strong>er Moosweges wird mit einer Belastung von ca.<br />
32.700 Kfz/Tag zu rechnen sein. Der Verflechtungsbereich St 2082/westliche Parallelrampen/<strong>Kirchheim</strong>er<br />
Ei wird mit ca. 27.000 Kfz/Tag belastet sein. Im Abschnitt<br />
des Tunnels werden knapp 15.500 Kfz/Tag prognostiziert, östlich der Parallelrampen<br />
Ost ca. 21.000 Kfz/Tag. Am östlichen Ortsrand wird sich die Belastung<br />
auf der St 2082 bei 12.600 bis 16.000 Kfz/Tag je nach Abschnitt einpendeln.<br />
Bedingt durch das Erschließungssystem werden die <strong>Heimstetten</strong>er Straße, die<br />
Rathausstraße und die verlängerte Ludwigstraße (Planstraße A) eine maßgebende<br />
Verbindungsfunktion übernehmen. Die Rathausstraße hat neben der verbindenden<br />
Funktion auch Qualitätsansprüche an den Aufenthalt und an die Erschließung<br />
zu erfüllen. Auf der Rathausstraße wird sich die Verkehrsstärke je nach Abschnitt<br />
zwischen 5.800 bis 8.500 Kfz/Tag bewegen. Die <strong>Heimstetten</strong>er Straße hat<br />
zwischen Rathausstraße und Abfahrt Parallelrampe Ost ca. 12.000 Kfz/Tag zu<br />
bewältigen; bis zur Florianstraße sinkt die Verkehrslast auf 8.000 Kfz/Tag. Weiter<br />
Richtung Norden sind ca. 4000 bis 4.600 Kfz-Bewegungen zu erwarten. Die Öffnung<br />
der Ludwigstraße mit Weiterführung südlich der Staatsstraße (Planstraße A)<br />
und Anbindung an die Staatsstraße bedingen deutliche Verlagerungen im Anwohnerverkehr.<br />
Die Planstraße A wird eine Belastung von ca. 11.300 Kfz/Tag erfahren,<br />
die Ludwigstraße zwischen Martin-Luther-Straße und Abfahrt Parallelrampe<br />
West knapp 4.700 Kfz/Tag.<br />
10
Die Verbindung durch den Grünzug zur <strong>Heimstetten</strong>er Straße sowie die innerörtliche<br />
Verbindungsstraße zwischen M1 und <strong>Heimstetten</strong>er Straße führt zu weiteren<br />
Verlagerungen im Ortsgebiet. Die Räterstraße wird künftig mit weniger als 4.000<br />
Kfz/Tag belastet sein; die Belastung der Hauptstraße gleicht in etwa den Belastungswerten<br />
von heute und liegt je nach Bereich zwischen 4.400 und 7.900<br />
Kfz/Tag. Die Erschließungsspange durch den Grünzug wird über 5.000 Kfz/Tag<br />
aufnehmen.<br />
Die Belastung von 150 Kfz/Tag des verkehrsberuhigten Bereichs vor dem Gymnasium<br />
<strong>Kirchheim</strong> entspricht dem Fahrtenaufkommen der Buslinien 263 und 463.<br />
Erschließungsvariante 2a: Anbindung an die St 2082 im Westen über Parallelrampen,<br />
Anbindung im Osten über Parallelrampe Südost und Ein-/Ausfahrt Nordost<br />
über Florianstraße (nur im Rechtsfahrsinn), keine Anbindung der Kreuzstraße<br />
(Umlegungsergebnisse siehe Anlagen 10 und 11.1, Belastungsdifferenz zu Erschließungsvariante<br />
1 siehe Anlage 11.2, Knotenpunktsbelastungen in Kfz/Tag<br />
und Kfz/Spitzenstunde siehe Anlage 12)<br />
In Erschließungsvariante 2a wird die Anbindung an die St 2082 in Fahrtrichtung<br />
München um eine zusätzliche Auffahrtsmöglichkeit im Osten ergänzt. Dieses führt<br />
zu Verlagerungen auf der Verbindung <strong>Heimstetten</strong>er Straße – Rathausstraße -<br />
Planstraße A – Abfahrtsrampe West und auf der Verbindung Am Brunnen - Martin-<br />
Luther-Straße – Ludwigstraße – Abfahrtsrampe Nordwest. Das Verkehrsaufkommen<br />
auf der <strong>Heimstetten</strong>er Straße Richtung Rathausstraße nimmt um ca. 500 bis<br />
900 Kfz-Fahrten ab, in der Gegenrichtung um ca. 300 zu. Auf der Rathausstraße<br />
ist eine Abnahme in Fahrtrichtung Westen um ca. 500 bis 600 Kfz/Tag zu verzeichnen,<br />
die Belastung in Fahrtrichtung Ost ändert sich nur unwesentlich. Die<br />
parallel zur Rathausstraße verlaufende Planstraße D wird eine Entlastungen um<br />
400 bis 500 Kfz/Tag in Fahrtrichtung Westen erfahren. Auf der Planstraße A im<br />
Abschnitt südlich der Staatsstraße treffen die gleichen Aussagen zu, Abnahme in<br />
Fahrtrichtung Nord um ca. 900 Kfz/Tag, in Fahrtrichtung Süd ergeben sich geringe<br />
Verschiebungen. Auf der Verbindung Martin-Luther-Straße – Ludwigstraße – Abfahrtsrampe<br />
Nordwest wird der Verkehr auf der Martin-Luther-Straße Richtung<br />
Westen um ca. 500 Kfz/Tag abnehmen, in der Gegenrichtung bleibt die Belastung<br />
im Vergleich zu Variante 1 relativ konstant (geringe Zunahmen). Auf der Straße<br />
Am Brunnen orientiert sich der Verkehr verstärkt Richtung Anschluss<br />
St2082/Florianstraße (Zunahme um ca. 600 Kfz/Tag).<br />
Die Florianstraße selbst wird an der Einmündung <strong>Heimstetten</strong>er Straße mit 5.700<br />
Kfz/Tag, die künftige Ein- und Ausfahrt Nordost mit 4.400 Kfz/Tag belastet sein,<br />
wobei die Fahrtrichtung Ost-West (von der Staatsstraße kommend) überwiegt.<br />
Durch die zusätzliche Auffahrtsmöglichkeit wird es auf der Staatsstraße im Tunnelabschnitt<br />
zu einer Belastungszunahme von ca. 1.400 Kfz/Tag auf ca. 16.900<br />
Kfz/Tag kommen.<br />
11
Erschließungsvariante 2b: Anbindung an die St 2082 im Westen über Parallelrampen,<br />
Anbindung im Osten über Parallelrampe Südost und Ein-/Ausfahrt Nordost<br />
über Florianstraße (nur im Rechtsfahrsinn), keine Anbindung der Florianstraße<br />
Ost und Kreuzstraße<br />
(Umlegungsergebnisse siehe Anlagen 13 und 14.1, Belastungsdifferenz zu Erschließungsvariante<br />
1 siehe Anlage 14.2, Knotenpunktsbelastungen in Kfz/Tag<br />
und Kfz/Spitzenstunde siehe Anlage 15)<br />
Die Erschließungsvariante 2b unterscheidet sich zur Variante 2a darin, dass die<br />
Verbindung zur Florianstraße Ost und Kreuzstraße gekappt ist, d.h. die nordöstliche<br />
Anschlussrampe ist nur mit der Florianstraße West verbunden. Der östliche<br />
Abschnitt der Florianstraße ist von Westen kommend nur über die Kreuzstraße<br />
erreichbar. Dadurch ergeben sich Verlagerungen gegenüber Variante 2a, die sich<br />
im Wesentlichen auf der nördlichen <strong>Heimstetten</strong>er Straße, Florianstraße und<br />
Kreuzstraße bemerkbar machen werden. Der Verkehr auf der nördlichen<br />
<strong>Heimstetten</strong>er Straße und Kreuzstraße wird zunehmen, auf der westlichen Florianstraße<br />
abnehmen. Die Zunahme auf der Kreuzsstraße resultiert aus der eingeschränkten<br />
Fahrbeziehung Richtung östliche Florianstraße und Tassilostraße.<br />
Im übrigen Straßennetz werden sich nur geringfügige Belastungsänderungen zu<br />
Erschließungsvariante 2a ergeben.<br />
Erschließungsvariante 3a: Anbindung an die St 2082 im Westen über Parallelrampen,<br />
Anbindung im Osten über Parallelrampe Südost und Ein-/Ausfahrt Nordost<br />
über Florianstraße (nur im Rechtsfahrsinn), keine Anbindung der Kreuzstraße,<br />
zusätzliche Anbindung Lindenviertel (nur im Rechtsfahrsinn)<br />
(Umlegungsergebnisse siehe Anlage 16 und 17.1, Belastungsdifferenz zu Erschließungsvariante<br />
1 siehe Anlage 17.2, Knotenpunktsbelastungen in Kfz/Tag<br />
und Kfz/Spitzenstunde siehe Anlage 18)<br />
Durch die erweiterte Erschließung von <strong>Kirchheim</strong>-<strong>Heimstetten</strong>, Anbindung Lindenviertel,<br />
treten Verlagerungen im Zielverkehr in Richtung Lindenviertel und der<br />
Wohnbebauung entlang der Planstraße G aus Richtung München/A 99 kommend<br />
auf. Ein Teil der Autofahrer wird den Weg nicht mehr über die Planstraße A und<br />
Rathausstraße nach Osten wählen, sondern weiterfahren und am Anschluss Lindenviertel<br />
abfahren. Die Belastung im Tunnel wird auf ca. 17.700 Kfz/Tag ansteigen.<br />
Die Verlagerungen durch die Auffahrtsmöglichkeit Höhe Lindenviertel auf die<br />
St 2082 fallen weniger stark aus. Die Planstraße G wird durch die zusätzliche Anbindung<br />
an die St 2082 auch eine Verbindungsfunktion übernehmen. Der Schlehenring<br />
im Lindenviertel wird keine zusätzliche Belastung erfahren.<br />
Aus der zusätzlichen Abfahrtsmöglichkeit von München kommend resultieren weitere<br />
Entlastungen des innerörtlichen Straßennetzes, insbesondere auf der Martin-<br />
Luther-Straße, der Planstraße A, der Rathausstraße und der Planstraße D. Die<br />
Belastung auf der Martin-Luther-Straße wird unter 1.000 Kfz/Tag liegen. Die Rathausstraße<br />
wird 4.800 bis 7.500 Kfz/Tag je nach Abschnitt aufnehmen. Auf der<br />
Planstraße A sinkt die Belastung im Abschnitt Staatsstraße – Rathausstraße unter<br />
10.000 Kfz/Tag.<br />
12
Erschließungsvariante 3b: Anbindung an die St 2082 im Westen über Parallelrampen,<br />
Anbindung im Osten über Parallelrampe Südost und Ein-/Ausfahrt Nordost<br />
über Florianstraße (nur im Rechtsfahrsinn), keine Anbindung der Florianstraße Ost<br />
und Kreuzstraße, zusätzliche Anbindung Lindenviertel (nur im Rechtsfahrsinn)<br />
(Umlegungsergebnisse siehe Anlage 19 und 20.1, Belastungsdifferenz zu Erschließungsvariante<br />
1 siehe Anlage 20.2, Knotenpunktsbelastungen in Kfz/Tag<br />
und Kfz/Spitzenstunde siehe Anlage 21)<br />
Die Erschließungsvariante 3b unterscheidet sich zur Variante 3a durch die Abhängung<br />
der Florianstraße Ost und Kreuzstraße.<br />
Wie bei Variante 3a sind insbesondere auf den innerörtlichen Straßenzügen Am<br />
Brunnen - Martin-Luther-Straße – Ludwigstraße, Rathausstraße – Planstraße A<br />
und Planstraße D – Planstraße A Entlastungen zu verzeichnen. Die Belastungszahlen<br />
gleichen weitestgehend den beschriebenen Werten der Variante 3a. Die<br />
Kreuzstraße und <strong>Heimstetten</strong>er Straße Nord werden durch die Abhängung der<br />
Florianstraße Ost und Kreuzstraße Mehrbelastungen erfahren (vergleiche Erschließungsvariante<br />
2b).<br />
8. Leistungsnachweis Straßennetz <strong>Neue</strong> <strong>Ortsmitte</strong> und erforderliche Ausbaumaßnahmen<br />
Die Betrachtung der Leistungsfähigkeit beschränkt sich auf die wesentlichen Knotenpunkte<br />
im künftigen innerörtlichen Straßennetz. Die Anschlüsse an die Staatsstraße<br />
werden vom Ingenieurbüro Reinhard Hyna, Friedberg untersucht.<br />
Die zugrunde zulegenden Bemessungsfahrzeuge für die innerörtlichen Knotenpunkte<br />
sind im weiteren Verfahrensverlauf zu bestimmen. Eine Mitbenutzung der<br />
Gegenspur durch große Fahrzeuge im Kreuzungsbereich ist vertretbar.<br />
Knotenpunkt <strong>Heimstetten</strong>er Straße/Florianstraße/Am Brunnen<br />
Der Knotenpunkt <strong>Heimstetten</strong>er Straße/Florianstraße/Am Brunnen wird derzeit<br />
tagsüber mit einer Lichtsignalanlage gesteuert. Durch das Erschließungskonzept<br />
der <strong>Neue</strong>n <strong>Ortsmitte</strong> werden künftig weniger Fahrzeuge den Knotenpunkt passieren.<br />
Bei Erschließungsvariante 1 ist ein Rückbau des Knotenpunkts zu empfehlen.<br />
Die ab- und einbiegenden Verkehrsströme können ohne zusätzliche Abbiegspuren<br />
und Lichtsignalanlage geregelt werden. Für die Fußgängerüberwege sollten die<br />
bestehenden Mittelinseln in der <strong>Heimstetten</strong>er Straße aufgegriffen werden.<br />
Bei den Varianten 2a, 2b und 3a, 3b wird im Vergleich zu Erschließungsvariante 1<br />
deutlich mehr Verkehr abgewickelt, vor allem an den Knotenpunktszu- und ausfahrten<br />
der <strong>Heimstetten</strong>er Straße Süd und der Florianstraße. Eine Beibehaltung<br />
der Signalanlage bietet sich an, zumal eine sichere Querung für Fußgänger und<br />
Radfahrer gewährleistet bleibt. Die Knotenpunktszufahrt Am Brunnen sollte entsprechend<br />
der künftigen Verkehrslast zurückgebaut werden.<br />
13
Knotenpunkt <strong>Heimstetten</strong>er Straße/Parallelrampe Südost/Parallelrampe Nordost<br />
Die maximal stündlichen Belastungen lassen eine Regelung ohne Lichtsignalanlage<br />
zu, der Linksabbieger von der <strong>Heimstetten</strong>er Straße Nord kommend in Richtung<br />
Abfahrtsrampe bedarf einer eigenen Spur, um den Geradestrom Richtung<br />
Rathausstraße nicht zu behindern. Der Einfahrtsbereich der Parallelrampe Nordost<br />
sollte aufgeweitet werden, damit die Rechtseinbieger an den wartenden Linkseinbiegern<br />
vorbeifahren können.<br />
Eine Regelung ohne Signalregelung ist mit dem Staatlichen Bauamt Freising abzustimmen,<br />
ein Rückstau auf der Ausfahrtsrampe bis zur Staatsstraße ist eher<br />
unwahrscheinlich, kann aber nicht ausgeschlossen werden.<br />
Wie die Fußgänger und Radfahrer in diesem Bereich geführt werden, ist im weiteren<br />
Verlauf der Planung zu klären. Je nach Querungsbedarf ist ein Queren mit<br />
Bedarfsampel zu empfehlen/erforderlich.<br />
Knotenpunkt <strong>Heimstetten</strong>er Straße/Rathausstraße/Planstraße C<br />
Eine leistungsfähige Abwicklung ohne signaltechnische Regelung ist gegeben.<br />
Separate und abmarkierte Linksabbiegespuren sind nur bedingt nötig. Eine entsprechende<br />
Aufweitung, dass ein Pkw an einem wartenden Pkw passieren kann,<br />
ist ausreichend.<br />
Um eine sichere Querung der Fußgänger und Radfahrer zu ermöglichen, sind<br />
Fußgängerbedarfsampeln/Fußgängerüberwege (Zeichen 293 und 350 gemäß<br />
StVO) erforderlich. Die Lage der Überwege hängt ab von der Führung des Schulweges,<br />
der Knotenpunktsgestaltung und der Lage der Bushaltehaltestelle. Eine<br />
Klärung hat im weiteren Verfahren zu erfolgen.<br />
Knotenpunkt Ludwigstraße/Planstraße A/Parallelrampe Südwest/Parallelrampe<br />
Nordwest<br />
An diesem Knotenpunkt überwiegen die Abbiegströme von der Staatsstraße<br />
kommend (aus Westen kommend) Richtung <strong>Neue</strong> <strong>Ortsmitte</strong> und umgekehrt. In der<br />
geplanten Verlängerung der Ludwigstraße ist ein Linksabbiegestreifen zur Abfahrtsrampe<br />
vorzusehen.<br />
Um einen leistungsfähigen Verkehrsfluss ohne Signalregelung zu gewährleisten,<br />
sind die Fußgänger und Radfahrer auf der Ostseite der Planstraße A zu führen.<br />
Die Querung für die Fußgänger und Radfahrer sollte an der Ludwigstraße erfolgen,<br />
die maßgebenden stündlichen Verkehrsstärken liegen deutlich unter denen<br />
der Planstraße A und erlauben ein Queren ohne signaltechnischen Schutz.<br />
Straßenprofil Rathausstraße – Planstraße A und Knotenpunkt Rathausstraße/Planstraße<br />
A<br />
Wie unter Punkt 7.2 beschrieben, haben die Rathausstraße und die Planstraße A<br />
im künftigen Straßennetz eine maßgebende Verbindungsfunktion. Die Rathausstraße<br />
übernimmt neben der verbindenden Funktion auch Erschließungs- und<br />
Aufenthaltsfunktionen. Um den Anforderungen möglichst gerecht zu werden, ist<br />
geplant, die Stellplätze entlang der Rathausstraße und der Planstraße A im nördli-<br />
14
chen Abschnitt schräg anzuordnen. Zwischen Stellplatz und Fahrbahn ist ein Zusatzstreifen<br />
von 1,0 m angedacht. Dadurch wird ein zügiges Einparken gewährleistet,<br />
beim Ausparken ist ein langsames Vortasten möglich, ohne dabei die übrigen<br />
Verkehrsteilnehmer zu behindern.<br />
Erforderliche Querungshilfen im Zuge der Rathausstraße sind im weiteren Verfahren<br />
detailliert auszuarbeiten.<br />
Am Knotenpunkt Rathausstraße/Planstraße A ist am nördlichen Einmündungsbereich<br />
der Planstraße A eine Spuraufweitung vorzusehen, um den Geradeausverkehr<br />
Richtung Süden durch wartende Linksabbieger nicht zu behindern (insbesondere<br />
bei Erschließungsvariante 1).<br />
Zufahrten Tiefgaragen/Parkierungsanlagen<br />
Die Lagen der Zufahrten zu den Tiefgaragen/Parkierungsanlagen mit den erforderlichen<br />
Abständen zu benachbarten Knotenpunkten/Einmündungen, den erforderlichen<br />
Sichtfeldern und Stauräumen sind in den fortlaufenden Verfahrensschritten<br />
zu klären.<br />
9. Leistungsnachweis Staatsstraße St 2082<br />
Die St 2082 weist östlich der Anbindung <strong>Kirchheim</strong> Mitte eine werktägliche Belastung<br />
von 17.600 Kfz/Tag und westlich <strong>Kirchheim</strong> Mitte von 21.100 Kfz/Tag auf. Die<br />
DTV-Belastung 2005 beträgt an dieser Stelle 16.145 Kfz/Tag, d.h. die werktägliche<br />
Belastung liegt um 30 % über der DTV-Belastung, die den Jahresmittelwert repräsentiert.<br />
Ursache ist der extrem hohe Anteil Berufsverkehr auf dieser Strecke und<br />
ein relativ schwacher Anteil Wirtschaftsverkehr.<br />
In der Prognose mit neuer <strong>Ortsmitte</strong> steigt die Belastung der St 2082 westlich des<br />
geplanten Tunnels auf rund 27.000 Kfz/Tag, östlich des Tunnels werden es rund<br />
21.000 Kfz/Tag sein und im Tunnelabschnitt etwa 15.500 bis 17.600 Kfz/Tag<br />
(Werktag), je nach Lösung der Anbindung Ost.<br />
Die prognostizierten Verkehrsbelastungen sind im Streckenzug der St 2082 ohne<br />
Störungen abwickelbar, auch noch am sog. <strong>Kirchheim</strong>er Ei, der Anbindung des<br />
<strong>Heimstetten</strong>er Moosweges. Nicht mehr funktionieren wird der Verkehr im Zuge<br />
des <strong>Heimstetten</strong>er Moosweges einschließlich der Linksabbieger in Richtung Autobahnring<br />
A 99. Deshalb muss im Zuge der kompletten Umsetzung der neuen <strong>Ortsmitte</strong><br />
auch das <strong>Kirchheim</strong>er Ei zu einem teilplanfreien Knotenpunkt umgebaut werden.<br />
15
10. Zusammenfassung<br />
Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Kirchheim</strong> bei München ist geprägt durch den Verlauf der Staatsstraße<br />
St 2082, die das <strong>Gemeinde</strong>gebiet von Ost nach West durchquert und den<br />
nördlichen Teil der <strong>Gemeinde</strong> (<strong>Kirchheim</strong>) vom südlichen Teil (<strong>Heimstetten</strong>) trennt.<br />
Um das Zusammenwachsen der vor der <strong>Gemeinde</strong>gebietsreform eigenständigen<br />
Ortschaften <strong>Kirchheim</strong> und <strong>Heimstetten</strong> zu fördern, fand 1992 ein städtebauliches<br />
Plangutachten statt. Die Planung des Architekturbüros Goergens + Miklautz ging<br />
als Sieger hervor. Auf dieser Grundlage wurde 2005 ein städtebaulicher Rahmenplan<br />
erstellt, der wiederum als Basis für das Bauleitplanverfahren dient.<br />
Zentraler Leitgedanke der <strong>Ortsmitte</strong>nplanung stellt die Überdeckelung der Staatsstraße<br />
dar, die Fläche der Staatsstraße wird dadurch ein Teil des künftigen Ortszentrums<br />
bilden. Die Überdeckelung bedingt eine neue Haupterschließung der<br />
<strong>Gemeinde</strong> mit Anbindungen an die Staatsstraße St 2082. Auf der Westseite des<br />
Tunnels sind zwei Parallelrampen als Anbindung an die St 2082 geplant (Parallelrampe<br />
Nordwest als Auffahrt nach München, Parallelrampe Südwest als Abfahrt<br />
von München). Als Anschlüsse im Osten stehen drei Erschließungsvarianten zur<br />
Diskussion. Bei Erschließungsvariante 1 erfolgt im Osten die Anbindung ebenfalls<br />
durch zwei Parallelrampen. In Erschließungsvariante 2a und 2b wird die Anbindung<br />
an die Staatsstraße um eine zusätzliche Auffahrtsmöglichkeit in Richtung<br />
München über die Florianstraße ergänzt. Die Erschließungsvariante 3a und 3b<br />
berücksichtigen im Südosten eine weitere Ab- und Auffahrtsmöglichkeit (Anbindung<br />
Lindenviertel) an die Staatsstraße. Die Varianten mit dem Index a und b unterscheiden<br />
sich darin, dass bei Variante 2b bzw. 3b die Florianstraße Ost und<br />
Kreuzstraße abgehängt werden.<br />
Gemäß Planungskonzept sollen neben der geplanten Wohnnutzung Einzelhandelsflächen<br />
und Flächen für öffentliche, soziale und kulturelle Einrichtungen entstehen.<br />
Aus der Planung, Stand Mai 2007, resultieren 14.000 bis 14.500 Kfz-<br />
Fahrten pro Tag (Ziel- und Quellverkehr). Das zusätzliche Verkehrsaufkommen<br />
aus einer möglichen Bebauung entlang des <strong>Heimstetten</strong>er Moosweges südlich der<br />
St 2082 ist in der Prognoseberechnung nicht enthalten.<br />
Hinsichtlich der künftigen Erschließung von <strong>Kirchheim</strong>-<strong>Heimstetten</strong> über die<br />
Staatsstraße hat die Untersuchung der Erschließungsvarianten ergeben, dass bei<br />
einer zusätzlichen Auffahrtsmöglichkeit über die Florianstraße auf die St 2082 in<br />
Richtung München und bei einer zusätzlichen Anbindung des Lindenviertels (im<br />
Rechtsfahrsinn) das innerörtliche Straßennetz von <strong>Kirchheim</strong>-<strong>Heimstetten</strong> ausgewogen<br />
belastet sein wird. Es werden sich im Schnitt relativ kurze Wege in bzw.<br />
von Richtung Staatstraße ergeben. Die Martin-Luther-Straße mit seinen empfindlichen<br />
Bereichen an der Schule und an der Kirche wird nicht mit Fremdverkehren<br />
belastet. In der Rathausstraße wird die Aufenthaltsfunktion durch Verlagerung eines<br />
Teils des Durchgangsverkehres gestärkt werden.<br />
Um die Belange der Feuerwehr zu berücksichtigen – kurze und schnelle Wege in<br />
die nordöstlich gelegenen Gebiete – ist eine durchgehende Befahrbarkeit der Florianstraße<br />
sowie eine Überfahrtsmöglichkeit in die Kreuzstraße erforderlich.<br />
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Von Seiten des Gutachters wird empfohlen, die untersuchte Erschließungsvariante<br />
3a (Anbindung an die St 2082 im Westen über Parallelrampen, Anbindung im Osten<br />
über Parallelrampe Südost und Ein-/Ausfahrt Nordost über Florianstraße, keine<br />
Anbindung der Kreuzstraße, zusätzliche Anbindung Lindenviertel) weiter zu<br />
verfolgen und umzusetzen.<br />
München, 13.06.2007<br />
Michael Angelsberger<br />
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