Stiftung ECAP
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<strong>Stiftung</strong><br />
<strong>ECAP</strong><br />
ORTO DI ATTIVITÀ 2001 – JAHRESBERICHT 2001 - RAPPORTO DI ATTIVITÀ 2001 – JAHRESBE<br />
Jahresbericht 2001<br />
1
<strong>Stiftung</strong><br />
<strong>ECAP</strong><br />
ORTO DI ATTIVITÀ 2001 – JAHRESBERICHT 2001 - RAPPORTO DI ATTIVITÀ 2001 – JAHRESBE<br />
Das Umfeld<br />
1.1. Die sozio-ökonomischen Rahmenbedingungen<br />
Wirtschaftlicher Aufschwung und prekäre wirtschaftliche Lage – zwei Seiten einer Münze, die wir seit<br />
Jahren kennen. Mehr Gewinn, mehr Beschäftigte, aber auch schlechtere Arbeitsbedingungen und<br />
Instabilität. Es verändert sich etwas, aber nicht unbedingt zum Guten. In der zweiten Hälfte 2001 hat eine<br />
Krise ungewissen Ausgangs ihren Anfang genommen und viele latente Probleme sind ans Tageslicht<br />
getreten. Nach den zaghaften Anzeichen konjunktureller Probleme, die von den neoliberalen Ökonomen<br />
heruntergespielt wurden, hat uns das neue Jahrtausend eine dramatische Umkehr beschert. Man denke<br />
nur an die sich überstürzenden Ereignisse, die uns allen in Erinnerung geblieben sind. Die Unsicherheit<br />
und die Einsamkeit des globalen Menschen, wie sie von Baumann und Sennet geschildert werden, sind<br />
heute eine konkrete Bedrohung für eine Gesellschaft, die an einen künftigen Wohlstand glaubte.<br />
Arbeitslosigkeit gehört zum Alltag, und immer häufiger ist Unterbeschäftigung anzutreffen (im Gegensatz<br />
zur Vollzeitbeschäftigung wachsen die Teilzeitstellen noch immer um 1,4 %, werden aber zunehmend von<br />
den Arbeitgebern aufgezwungen). Es öffnen sich tiefe Gräben auf zwischen den verschiedenen<br />
Einkommenskategorien, und die Verarmung dehnt sich in neue Gesellschaftsschichten aus.<br />
4.0<br />
3.5<br />
3.0<br />
2.5<br />
2.0<br />
1.5<br />
1.0<br />
Entwicklung des Bruttoinlandprodukts<br />
II/1999 III/1999 IV/1999 I/2000 II/2000 III/2000 IV/2000 I/2001 II/2001<br />
Auswirkungen der Flexibilität, Rückgang<br />
der Arbeitslosigkeit und Bremse für die<br />
Wirtschaft<br />
Im Jahr 2001 stieg die Stellenzahl dank der<br />
Beschäftigung von AusländerInnen (+ 4,6 %)<br />
und auch die Nachfrage nach schlecht<br />
qualifizierten Arbeitskräften im<br />
Dienstleistungssektor sowie in einigen wieder<br />
erstarkenden Industriebranchen. So ging die<br />
Arbeitslosigkeit der ImmigrantInnen zurück,<br />
obwohl sie noch immer über jener der<br />
einheimischen Bevölkerung liegt. Ende 2001<br />
zeigten sich jedoch erste Anzeichen einer<br />
erneuten Verschärfung der Arbeitslosigkeit. Im<br />
Februar stieg die Quote der Stellenlosen auf<br />
2,6 % und der Stellenindex befindet sich im<br />
freien Fall.<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Zahlentrends<br />
BIP: Bei einem Wachstum von 1,6 % 2001 und<br />
1,3 % 2002 steigt die Zahl der Beschäftigten um<br />
1,7 %. Die Zukunft ist jedoch voller Fragezeichen.<br />
Seit Ende 1999 hat sich das BIP-Wachstum<br />
ständig abgeschwächt und ist nur dank der<br />
Erholung der Binnennachfrage positiv geblieben.<br />
Die dramatischen Ereignisse der zweiten Hälfte<br />
2001 hatten jedoch sofort spürbare Folgen: Es<br />
kriselt wieder, aber es ist eine andere, diffuse<br />
Krise, die niemanden verschont...<br />
Arbeitslosenquote<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001<br />
CH<br />
Ausländer<br />
2<br />
ERSTER TEIL – DAS UMFELD
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ORTO DI ATTIVITÀ 2001 – JAHRESBERICHT 2001 - RAPPORTO DI ATTIVITÀ 2001 – JAHRESBE<br />
Unser Umfeld wird von Krisenanzeichen<br />
beherrscht, die der terroristische Angriff vom 11.<br />
September und die nachfolgenden Weltkonflikte<br />
wohl verstärkt, aber nicht allein verursacht<br />
haben. Die Schweiz scheint klein und schutzlos<br />
geworden zu sein. Vom Swissair-Grounding bis<br />
zur Gotthard-Tragödie führt ein roter Faden von<br />
einem Unglück zum anderen: Die Fähigkeit, die<br />
Gegenschläge der Globalisierung abzufedern,<br />
ist erschöpft, nachdem man lange Zeit geglaubt<br />
hatte, die Globalisierung diene einem System,<br />
das die magische Formel für eine<br />
Gratwanderung zwischen stolzer Abschottung in<br />
politisch-institutioneller Autarkie und aggressiver<br />
Öffnung hin zur Weltwirtschaft gefunden hat.<br />
Der Neoliberalismus hat eben seinen Preis.<br />
Die Arbeitslosigkeit – pro Monat schreiben sich<br />
17'000 neue Stellensuchende ein – ist nicht nur<br />
die Folge des allgemein bekannten<br />
Zusammenbruchs der Luftfahrtbranche: Weit<br />
mehr richtet – in diesen letzten Monaten 2001 –<br />
die in den Unternehmen um sich greifende Krise<br />
an, die sich (dank dem Höhenflug des Frankens<br />
als traditioneller Fluchtwährung) verheerend auf<br />
die zu 80 % exportorientierte<br />
Maschinenindustrie auswirkt.<br />
Gibt es kein Zurück? Ist die Politik gezwungen,<br />
das Scheitern der neoliberalen Utopie einfach<br />
zur Kenntnis zu nehmen? Es scheint uns<br />
vielmehr, dass sich eine Zeit der<br />
Nichtplanbarkeit anbahnt, eine Zeit allgemeiner<br />
Verunsicherung und Instabilität. Angst und<br />
Orientierungslosigkeit werden zur heutigen Zeit<br />
noch unabsehbare Folgen haben für jene, die<br />
sich – wie wir – mit Themen und Problemen der<br />
Weiterbildung und der Bereitschaft des Systems<br />
zu Öffnung und Integration beschäftigen. Auf<br />
diesem Gebiet sind nämlich langfristige<br />
Investitionen und Planungsarbeiten gefragt.<br />
Die nächste Zukunft ist voller unbeantworteter<br />
Fragen:<br />
• Welcher wirtschaftlich-finanzielle Horizont ist<br />
zu erwarten? Welche Auswirkungen wird die<br />
zunehmende Abhängigkeit der Systeme sozialer<br />
Sicherheit von der Börse und den<br />
Finanzinvestitionen haben? Welchen<br />
Währungsspielraum wird die Einführung des<br />
Euros mit sich bringen?<br />
• Wohin werden die immer deutlicher<br />
erkennbaren Auslagerungsstrategien der<br />
Unternehmer führen, die uns den Risiken und<br />
Folgen von Entscheidungen aussetzen, die von<br />
der Notwendigkeit unverzüglicher Renditen aus<br />
den Investitionen geprägt sind?<br />
• Wird die Massenarbeitslosigkeit zurückkehren<br />
oder – wahrscheinlicher – wird sich die<br />
Prekarisierung der Arbeit noch weiter<br />
ausbreiten? Bis zu welchem Punkt (die<br />
Verbreitung der Teilzeitarbeit ist mittlerweile auf<br />
30 % der Stellen angewachsen, mit Spitzen von<br />
über 40 % im Handel, und parallel dazu ist die<br />
Zahl der „working poor" in kurzer Zeit auf 10 %<br />
sämtlicher Arbeitskräfte gestiegen)?<br />
• Und welche Rolle wird schliesslich die Politik<br />
spielen, die besessen ist vom Streben nach<br />
tieferer Steuerbelastung?<br />
Wollen Sie mehr wissen?<br />
Besuchen Sie www.ecap.ch/usr, um<br />
einen Einblick in unsere<br />
Forschungstätigkeit zu erhalten.<br />
Links zu Konjunkturanalysen und<br />
interessante Daten findet man unter<br />
www.admin.ch/bfs und<br />
www.admin.ch/seco<br />
3<br />
ERSTER TEIL – DAS UMFELD
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ORTO DI ATTIVITÀ 2001 – JAHRESBERICHT 2001 - RAPPORTO DI ATTIVITÀ 2001 – JAHRESBE<br />
1.2 Immigration: Trends und Migrationspolitik<br />
Die Zahl der in der Schweiz wohnhaften Ausländer ist weiter angestiegen, allerdings in etwas<br />
langsamerem Rhythmus: Sie liegt noch immer bei rund 20 % der Gesamtbevölkerung. Im August<br />
2001 sind es 1‘407‘203, von denen mehr als 600'000 nicht aus einem EU-Land stammen. 734‘446<br />
davon arbeiten (wobei einschliesslich Saisoniers und Grenzgänger über 900'000 erwerbstätige<br />
Ausländer gezählt werden). Dies bedeutet, dass jeder zweite ausländische Einwohner nicht<br />
erwerbstätig ist. Die eingewanderte Bevölkerung ist heute eine heterogene, stark gegliederte<br />
Realität, in der die Jugendlichen zweiter Generation und die Betagten immer mehr Gewicht<br />
erlangen. Aber auffallend im Jahr 2001 sind vor allem die neuen Eingliederungs- (und<br />
Wiedereingliederungs-) flüsse der Immigranten auf dem Arbeitsmarkt. Die Zahl der ausländischen<br />
ArbeitnehmerInnen ist um 6,5 % gestiegen und erreicht 1'052'000. Sämtliche Ausländerkategorien<br />
mit Ausnahme der Asylbewerber sind von der Erhöhung betroffen.<br />
Die Immigration ist eine vielschichtige Realität. Dies gilt sowohl für die Präsenz der Ausländer in den<br />
verschiedenen Branchen – inzwischen ist der Dienstleistungssektor etwa gleich wichtig wie der<br />
zweite Sektor – als auch für die die internationale Zusammensetzung der Gemeinschaft.<br />
Ex-Jugoslawien<br />
26%<br />
Andere Dienstleistungen<br />
32%<br />
Gastgewerbe<br />
11%<br />
Andere aussereuropäische Länder<br />
10%<br />
Restliches Europa<br />
7%<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
1955<br />
Handel<br />
13%<br />
1957<br />
1959<br />
1961<br />
Türkei<br />
6%<br />
1963<br />
1965<br />
1967<br />
1969<br />
Deutschland<br />
7%<br />
Portugal<br />
10%<br />
Industrie<br />
32%<br />
1971<br />
1973<br />
1975<br />
Frankreich<br />
4%<br />
1977<br />
Spanien<br />
6%<br />
1979<br />
1981<br />
Italien<br />
24%<br />
1983<br />
1985<br />
Die Immigration in der<br />
Schweiz heute<br />
Landwirtschaft In der Schweiz Ende August erwerbstätige AuslanderInnen nach Jahr und Art der Bewilligung<br />
2%<br />
Baugewerbe<br />
10%<br />
1987<br />
1989<br />
1991<br />
1993<br />
1995<br />
1997<br />
1999<br />
Grenzgänger<br />
Saisoniers<br />
Jahresaufenthalter<br />
Niedergelassene<br />
4<br />
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Die Schweiz ist ein Einwanderungsland und eine Gesellschaft, die vor allem in den grossen<br />
Ballungsräumen mit den Problemen der Völkerdurchmischung und der Integration konfrontiert ist.<br />
Das eben begonnene Jahrzehnt wird in einem Umfeld der "Überalterung", welche aus der<br />
Immigration eine sozio-ökonomische und zugleich "fiskalische" Notwendigkeit macht, damit das<br />
System der sozialen Sicherheit überleben kann, andere Herausforderungen als in der<br />
Vergangenheit bewältigen müssen. Heute besteht in der Schweiz noch ein unklares Bewusstsein,<br />
dass die Ausländerpräsenz in der Schweiz nützlich ist. Aber wie wird sich das Klima in den<br />
kommenden Jahren verändern, wenn jemand den "Krieg der Zivilisationen" erklärt hat, wenn das<br />
Misstrauen und die Angst vor dem Andersartigen immer mehr um sich greift? Das Barometer der<br />
öffentlichen Meinung über die Ausländer (Umfrage Gfs-Forschungsinstitut) schien in Richtung<br />
Schönwetter auszuschlagen: Zwischen 2000 und 2001 hat die Überfremdungsangst abgenommen<br />
(abgesehen von den anhaltenden Vorurteilen gegenüber den Asylbewerbern). Aber wie wird sich<br />
diese Akzeptanz jetzt weiterentwickeln? Inzwischen ist in Emmen nochmals über die Einbürgerung<br />
abgestimmt worden. Alles ist wie vor einigen Jahren, aber heute erregt es kein Aufsehen mehr.<br />
Es gibt verschiedene offene Fragen:<br />
� Werden nach dem Inkrafttreten der bilateralen Verträge und unter dem sozio-ökonomischen<br />
Druck die Grenzen noch immer von der Dosierungspolitik der selektiven Öffnung der Flüsse und<br />
der langsamen Integration der ausländischen Wohnbevölkerung bestimmt sein?<br />
� Beim Gedanken an die Immigranten sagen manche Leute, man würde zwar "andere"<br />
benötigen, aber wir sollten uns mit denen begnügen, die bereits hier sind: Wird die Zukunft zu<br />
einer noch komplexeren Stratifizierung der Migrationsrealität führen?<br />
� In der Zwischenzeit haben die Einwanderer (wenigstens sie) Kinder und bleiben als<br />
Grosseltern hier: Welche Politik werden wir für die unaktiven Ausländer betreiben? In den<br />
Schulen ist die Frage schon heute brennend und bald wird sie es auch in den Quartieren sein, in<br />
denen die Rentner leben.<br />
� Wird die Zukunft in der Integration oder der Segregation liegen?<br />
1400<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
Überblick: in der Schweiz wohnhafte<br />
Ausländer / Neuzuzüger ( nach Typ) von den<br />
50er- Jahren bis heute<br />
1960<br />
1962<br />
1964<br />
1966<br />
1968<br />
1970<br />
1972<br />
Jahresaufenthalter und Niedergelassene (einschliesslich Umgewandelte)<br />
1974<br />
1976<br />
1978<br />
1980<br />
1982<br />
1984<br />
1986<br />
1988<br />
1990<br />
Grenzgänger<br />
1992<br />
Saisoniers<br />
1994<br />
1996<br />
1998<br />
2000<br />
Nicht erwerbstätig<br />
erwerbstätig<br />
5<br />
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Die Herausforderung der Integration annehmen, heisst: Sich mit der nicht einfachen Frage der<br />
Gegenseitigkeit der unerlässlichen Annäherungs- und Auseinandersetzungsprozesse im Rahmen<br />
der Integration befassen und die unvermeidbare Frage des Bürgerrechts ohne Tabus thematisieren,<br />
wobei offenere und klügere Zugangswege als heute in Betracht zu ziehen sind.<br />
2001 – Integrationspolitik, Jahr null<br />
Nach zehnjähriger<br />
Debatte und der<br />
Verabschiedung des<br />
sogenannten Integrationsartikels<br />
1999 hat<br />
mit dem Anlaufen des<br />
ersten Finanzhilfeprogramms<br />
des Bundes<br />
endlich das Jahr null<br />
der Integrationspolitik<br />
begonnen. Es bestehen<br />
drei Prioritäten:<br />
Ausweitung des<br />
Sprachbildungsangebots,<br />
Ausbildung von<br />
Schlüsselfiguren im<br />
Bereich der Vermittlung,<br />
Entwicklung von<br />
Projekten zur Einbindung<br />
der AusländerInnen<br />
ins Gesellschaftsleben.<br />
Von Artikel 25 des Ausländergesetzes zur Integrationspolitik<br />
Oktober 1999 Oktober 2000<br />
Integrationsbericht<br />
GRUNDSATZ DES KONSENSES<br />
ÜBER GRUNDWERTE D. GESELLS.<br />
- Gewaltentrennung<br />
- Gleichheit vor dem Gesetz<br />
- Gleichberechtig. der Geschlechter<br />
- Selbstbestimmungsrecht<br />
- Glaubensfreiheit<br />
- Rücksichtn. auf nationale Bräuche<br />
BILATERALE PROZESSE<br />
-Mitwirkung<br />
- Mitverantwortung<br />
GLEICHE CHANCEN ALS<br />
BEDINGUNG FÜR MITWIRKUNG<br />
- Arbeitsmarkt<br />
- Wohnungsmarkt<br />
- Bildungsangebot<br />
- Sozialleistungen<br />
- Gesundheitswesen<br />
Integrationsverordnung<br />
ZIELE (Art. 3)<br />
- Gegenseitiges Verständnis<br />
fördern<br />
- Zusammenleben bei gemeinsamen<br />
Grundwerten und Verhaltensweisen<br />
- AusländerInnen mit Aufbau des<br />
Staates und Gesellschaft in CH<br />
vertraut machen<br />
- Rahmenbedingung für Chancengleichh.<br />
und Teiln. der Ausländer<br />
an gesellschaftlichem Leben schaffen<br />
AUFGABEN DER KOMMISSION<br />
- Information<br />
- Ausbildung<br />
- Vermittlung<br />
FINANZHILFEN<br />
- Bereiche<br />
- Prioritäten<br />
2001 - 2003<br />
Programm<br />
HAUPTPUNKTE<br />
ODER PRIORITÄRE<br />
BEREICHE<br />
� Hohe Erwartungen, starke Beteiligung, über 400 Projekte eingereicht, gut 200 "Mikroprojekte"<br />
genehmigt.<br />
� Die Wirkung der ersten Massnahmen kann natürlich erst ab 2002 beurteilt werden. Die <strong>ECAP</strong><br />
spielt dabei eine wichtige Rolle: Etwa zehn Integrationsprojekte für direkte und andere Massnahmen<br />
in Zusammenarbeit mit anderen Stellen und Institutionen wurden eingereicht und genehmigt.<br />
� Die <strong>ECAP</strong> hat sich hauptsächlich in den Bereichen Sprachausbildung und Vermittlung<br />
(Schlüsselfiguren) engagiert. In einem gegliederten und komplexen institutionellen Rahmen, in dem<br />
es für MigrantInnen oft schwierig ist, auf die Karte Integration zu setzen, und in dem für den<br />
Integrationsprozess selten ein "bilateraler" Ansatz gewählt wird, weist die von der <strong>Stiftung</strong><br />
angenommene Herausforderung in zwei Richtungen: Erfahrung der mehrdimensionalen Verflechtung<br />
der für die Integration nötigen Massnahmen (z.B. linguistische Kompetenzen schaffen und<br />
gleichzeitig die Fähigkeit verbessern, sich bewusst im lokalen Umfeld zu bewegen und die eigene<br />
Berufskarriere zu planen, sowie für die Bedeutung der Bildung sensibilisieren); Einbindung der<br />
lokalen Gesellschaft in den Bau der Integrationswege (Schlüsselfiguren, die im Kontakt zu<br />
AusländerInnen mit quer verlaufenden Kompetenzen stehen, für die interkulturelle Vermittlung und<br />
Kommunikation einsetzen, sich dabei aber nicht nur an die AusländerInnen als Subjekte und<br />
"Objekte" der Vermittlung wenden).<br />
Wollen Sie mehr wissen?<br />
Besuchen Sie uns... (www.ecap.ch/usr), aber auch: Website des Bundesamtes für Ausländerfragen<br />
(www.auslaender.ch) und die interessante Site des Schweizerischen Forums für Migrations- und<br />
Bevölkerungsstudien in Neuenburg (www.unine.ch/fsm/).<br />
Die Ergebnisse der periodischen Untersuchung des Gfs-Forschungsinstituts über die Wahrnehmung der<br />
Ausländer durch die Schweizer Bevölkerung sind zu konsultieren unter: www.gfs.ch<br />
Viel Erfolg beim Surfen!<br />
6<br />
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1.3. Weiterbildung: Trends, offene Probleme, Hoffnungen<br />
Im Vorfeld der jüngsten Krise haben sich die<br />
Weiterbildungssysteme in gleicher Richtung wie<br />
in den vergangenen Jahre entwickelt. Es wurden<br />
auch keine grossen Veränderungen bei den<br />
Teilnehmerzahlen festgestellt. Jedoch besteht<br />
eine Diversifikation der Mittel: Die<br />
"Erwachsenenkurse" und die mehr oder weniger<br />
traditionellen Bildungsangebote treten auf der<br />
Stelle, während die Bedeutung der<br />
Selbstausbildung in ihren verschiedenen<br />
Aspekten steigt. Entsprechend der immer<br />
weiteren Verbreitung der neuen<br />
Kommunikationstechnologien ist ein steigendes<br />
Interesse für E-learning auszumachen. Ungelöst<br />
bleibt hingegen das Problem des Zugangs zur<br />
Weiterbildung für schlecht qualifizierte<br />
Erwachsene. Es fehlt eine zielgerichtete Politik<br />
und vor allem wird der Zugang zu Angeboten für<br />
die Nachholung der Grundkompetenzen<br />
verweigert. Für die AusländerInnen ist das<br />
Problem schwerwiegend, da ihre Kompetenzen<br />
oft verkannt werden. Die Prekarisierung der<br />
Arbeitsverhältnisse verschärft das Problem heute<br />
zusätzlich. Und morgen wird als Folge des<br />
unterschiedlichen Zugangs zu den neuen<br />
Informations- und Kommunikationstechnologien<br />
eine neue Diskriminierungsgefahr zu Tage treten:<br />
Bereits heute nutzen fast 70 % der Bevölkerung<br />
mit Universitätsausbildung, jedoch weniger als 20<br />
% der unteren Bildungsschichten regelmässig<br />
das Internet.<br />
Inzwischen wird in der Bundespolitik die Debatte<br />
über das neue Berufsbildungs-Rahmengesetz<br />
weitergeführt, die Hoffnung auf einen neuen<br />
grossen Schub von Investitionen in die<br />
Ausbildung sinkt jedoch (nachdem die Computer-<br />
Umschulungskampagne gestrichen wurde,<br />
schwindet auch die Hoffnung auf eine<br />
eidgenössische Offensive zugunsten einer<br />
besseren Qualifizierung der unteren<br />
Bildungsschichten...). Das Thema der<br />
Erwachsenenbildung bleibt auf den Bereich der<br />
beruflichen Weiterbildung beschränkt und wird<br />
somit immer marginaler.<br />
Der Bund tendiert zu einem Rückzug und zu einer<br />
Kantonalisierung der Zuständigkeiten (siehe z.B. die<br />
in der Revision vorgesehene Streichung von Art. 41<br />
BBG), der jedoch kein angemessener allgemeiner<br />
Schutz der Rechte in der Bundesgesetzgebung<br />
entspricht. Immerhin wird von immer mehr Seiten<br />
auch der Ruf laut, nach dem Beispiel einiger<br />
weitsichtiger Kantone (Bern, Tessin usw.) in der<br />
Schweiz endlich ein Rahmengesetz über die<br />
Weiterbildung und Erwachsenenbildung zu schaffen.<br />
Die innovativen Versuche werden vorläufig<br />
weitergeführt, jedoch mit grosser Schwerfälligkeit<br />
und Vorsicht. Die Modularisierung scheint auf einen<br />
Stillstand hinzudeuten (mit dem Abschluss der<br />
Erfahrung mit Modula), während man sich auf das<br />
Thema der Qualität konzentriert: Das Modell<br />
EduQua (www.eduqua.ch) unternimmt nach der<br />
Übernahme durch die EDK und das SECO seine<br />
ersten Schritte, aber auch in diesem Bereich<br />
erscheint eine politische Kohärenz in weiter Ferne<br />
zu liegen: Jeder Kanton kann vorderhand frei<br />
entscheiden. Auf institutioneller Ebene wächst die<br />
Versuchung, die Finanzierungsmechanismen der<br />
Weiterbildung zu revolutionieren, indem ein System<br />
der Unterstützung (Bonus) der Bildungsnachfrage<br />
anstelle der Beiträge an die Angebote eingeführt<br />
wird (was die Isolierung des schwachen Publikums<br />
ohne begleitende Belebungsmassnahmen erhöhen<br />
würde). Die Nachfrage nach Zertifizierung wächst:<br />
Hier werden erste wichtige, auch an schlecht<br />
qualifizierte Erwachsene gerichtete Versuche mit<br />
der Analyse und Validierung der Kompetenzen<br />
gemacht. Nach dem Genfer Projekt Qualification '41<br />
nimmt der Versuch des Vereins Valida Form an –<br />
einer Zentrale zur Förderung der Zertifizierung, an<br />
der die <strong>ECAP</strong> aktiv mitwirken will.<br />
Wollen Sie mehr wissen?<br />
Siehe unter www.alice.ch.<br />
Der Bericht über die Weiterbildung<br />
in der Schweiz kann beim SVEB<br />
bestellt werden, lässt sich aber<br />
auch auf der Site der OECD<br />
nachlesen: www.oecd.org<br />
7<br />
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ORTO DI ATTIVITÀ 2001 – JAHRESBERICHT 2001 - RAPPORTO DI ATTIVITÀ 2001 – JAHRESBE<br />
Die Schweiz und die Weiterbildung – das Porträt der OECD<br />
Eine interessante und aktuelle Momentaufnahme des schweizerischen Weiterbildungspanoramas ist<br />
in dem vom SVEB herausgegebenen thematischen Bericht über das Lernen der Erwachsenen zu<br />
finden. Der Bericht beruht auf den Ergebnissen des OECD-Expertenbesuchs vom Dezember 1999.<br />
Vieles aus dem einige Jahre zuvor veröffentlichten Bericht von Gonon-Schläffli wird darin bestätigt:<br />
�Eine mittelhohe Beteiligung an der Weiterbildung hinter den skandinavischen Ländern, aber<br />
zweigeteilt in männlich geprägte berufliche Weiterbildung im engeren Sinn (firmeninterne<br />
Ausbildung herrscht vor) und in der Freizeit angebotene Kurse, die überwiegend von Frauen<br />
besucht werden, und zwar ohne besondere Formen öffentlicher Unterstützung;<br />
�eine selektive Beteiligung, mit Bevorzugung der oberen beruflichen Positionen<br />
(Führungskräfte, Kader und Techniker, von denen sich mindestens jeder zweite alljährlich<br />
weiterbildet), der Schweizer gegenüber den Immigranten, der gut Ausgebildeten gegenüber den<br />
schlecht Qualifizierten (deren Teilnahmequote – nachgewiesenermassen bei rund 20 % – unter<br />
der Hälfte des Durchschnitts liegt);<br />
�eine Beteiligung, die wider Erwarten (angesichts der Entwicklung der Aktivmassnahmen für die<br />
Arbeitslosen der 90er Jahre) noch weitgehend an das aktive Berufsleben geknüpft ist und von<br />
45,7 % bei den Erwerbstätigen auf 32,3 % bei den Stellenlosen und auf 27,7 % bei den<br />
Nichterwerbstätigen sinkt.<br />
�schliesslich eine Beteiligung, die vom höheren Arbeitsrhythmus und den längeren<br />
Arbeitszeiten explizit behindert wird, da über 50 % derjenigen, die sich nicht weiterbilden,<br />
wegen fehlender Zeit darauf verzichten müssen.<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Gesamtanteil Gesamtanteil Erwerbstätige Berufsbild. Beschäftigte Berufsbildung allgemein<br />
Der Bericht setzt den Akzent auf gewisse strategische Ansätze<br />
Schweizer<br />
Ausländer<br />
�Die Beteiligung an der Weiterbildung ausweiten, indem auf die Verbesserung der Grundausbildung hingearbeitet<br />
wird, aber auch indem den Erwachsenen beim Zugang gleiche Chancen geboten werden. Auf dieser Ebene werden<br />
auch viele zielgerichtete Beobachtungen gemacht, die mit den von der <strong>ECAP</strong> seit Jahren gestellten Forderungen<br />
übereinstimmen, wie etwa die Empfehlung, Formen der Zeitbefreiung zugunsten der Weiterbildung und spezifische<br />
Massnahmen für den erleichterten Zugang der MigrantInnen und schlecht Qualifizierten zu entwickeln.<br />
�Ausbildungsnachfrage und -angebot integrieren und dabei unter anderem die Anerkennung und Validierung der<br />
Erfahrungskompetenzen verbessern.<br />
�Beim Angebot vermehrt auf dem Gebiet der Systemqualität tätig werden (Zertifizierungspraktiken, Ausbildung von<br />
Ausbildern usw.), aber auch auf dem Gebiet der Kohärenz und Effizienz der staatlichen Massnahmen.<br />
8<br />
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<strong>ECAP</strong><br />
ORTO DI ATTIVITÀ 2001 – JAHRESBERICHT 2001 - RAPPORTO DI ATTIVITÀ 2001 – JAHRESBE<br />
Die <strong>Stiftung</strong> <strong>ECAP</strong> im Jahr 2001<br />
Die <strong>ECAP</strong> ist weiterhin eines der grössten in der Schweiz tätigen<br />
Weiterbildungsinstitute und bei weitem die wichtigste Institution im Dienste<br />
der Ausländerintegration.<br />
Im Jahr 2001 war mit knapp 60'000 erteilten Kursstunden ein leichter Rückgang der Bildungsaktivität<br />
zu verzeichnen (wobei unter Einschluss des Zentrums FormAZIONE in Bern die Zahl der<br />
angebotenen Kursstunden etwa auf Vorjahresniveau liegt). Die Qualität der geleisteten Arbeit, die<br />
zahlreichen innovativen Initiativen (die im Teil über die einzelnen Zentren näher beschrieben werden)<br />
und die Anerkennungen sind eine Bestätigung unserer insgesamt soliden Organisation, die an ihren<br />
Kursorten jährlich rund 4'000 bis 5'000 Personen zur Ausbildung empfängt.<br />
Die <strong>ECAP</strong> war im Berichtsjahr auf dem Gebiet der Integrationspolitik in der Schweiz sehr stark<br />
präsent: Diese Rolle, in der die <strong>Stiftung</strong> stets versucht, ihre Allianzen und Netze der Zusammenarbeit<br />
auszuweiten, dürfte in nächster Zukunft noch mehr Gewicht erlangen und ist grundlegend für die<br />
Konsolidierung unseres Images.<br />
Im Jahr 2001 hat die <strong>Stiftung</strong> ihre Präsenz ausgebaut und die Entwicklung des Berner Vereins<br />
FormAZIONE unterstützt, der ab 2002 organisch zum achten regionalen Bildungszentrum der <strong>ECAP</strong><br />
wird.<br />
Die laufenden Trends hinsichtlich Aktivität zeigen:<br />
� Die Diversifizierung wird weiter vorangetrieben und die Qualität des<br />
Angebots sowie die Innovationsfähigkeit der <strong>Stiftung</strong> in der linguistischen<br />
Ausbildung fremdsprachiger Personen, die in die Schweiz kommen, wird<br />
verstärkt: Die Weiterbildung Stellensuchender ist noch immer zentral, aber sie<br />
wird immer differenzierter und das Zielpublikum vergrössert sich.<br />
�Das Angebot in den Bereichen soziale und berufliche Integration der<br />
MigrantInnen und Bekämpfung der Arbeitslosigkeit ist noch vielfältiger<br />
geworden.<br />
� Es entstehen wichtige Räume für Massnahmen, mit denen die von der<br />
<strong>Stiftung</strong> über Jahrzehnte hinweg angesammelten Kompetenzen und<br />
Erfahrungen an Ausbildende und SozialarbeiterInnen weitergegeben werden,<br />
die immer mehr mit zwischenkulturellen Problemen konfrontiert sind<br />
(Ausbildung von Ausbildern, Personalberatern usw.).<br />
Hingegen machen sich Schwierigkeiten bemerkbar im Ausbau der Berufsbildung und der<br />
Informatikausbildung, die nicht zuletzt auf die Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und<br />
die wachsende Unsicherheit auf dem Arbeitsmarkt zurückzuführen sind. Ihnen soll durch die<br />
Erneuerung des Bildungsangebots und durch Allianzen für einen erleichterten Zugang unseres<br />
Zielpublikums zu den Bildungsangeboten begegnet werden. Die <strong>ECAP</strong> will für Leute auf der<br />
Suche von Qualifikationen und Integration Hauptpartner für den Zugang zur Weiterbildung<br />
bleiben.<br />
9<br />
ZWEITER TEIL – DIE STIFTUNG <strong>ECAP</strong> IM JAHR 2001
<strong>Stiftung</strong><br />
<strong>ECAP</strong><br />
ORTO DI ATTIVITÀ 2001 – JAHRESBERICHT 2001 - RAPPORTO DI ATTIVITÀ 2001 – JAHRESBE<br />
<strong>ECAP</strong>-Zentrum Aargau<br />
Unsere Tätigkeit (erteilte Kursstunden nach Bereichen)<br />
Kursart Kurse Kursstunden Teilnehmende<br />
Grundqualifikationen 12 4'698 142<br />
Standortbestimmung 19 1'368 173<br />
Infotag 30 90 296<br />
Deutsch (freier Markt) 15 843 90<br />
Deutsch (Bauarbeiter) 6 312 47<br />
Deutsch ( im Auftrag) 1 24 8<br />
Deutsch (Projekt Familienfrauen) 7 192 78<br />
BIP Baden 2 288 26<br />
Bip Pepina 2 288 25<br />
KulturPflegeKultur 1 48 18<br />
Informatik 8 219 41<br />
Total 103 8'370 944<br />
Im Jahr 2001 setzte das Zentrum Aargau seinen Diversifikationsprozess fort. Insgesamt wurden<br />
8'370 Kursstunden erteilt (1'000 weniger als 2000). Die im Vergleich zu früheren Jahren rückläufige<br />
Aktivität ist auf die spürbar geringere Nachfrage nach Kursen für Stellensuchende zurückzuführen,<br />
die nur teilweise durch neue Projekte der Ausländerintegration und durch Tätigkeiten im Rahmen des<br />
Lehrstellenbeschluss II kompensiert werden konnte. Gleichzeitig hatten die Deutschkurse grossen<br />
Erfolg: Die Zahl der Kursstunden stieg und die Tätigkeitsbereiche vervielfachten sich. Organisatorisch<br />
und administrativ zeigte die <strong>ECAP</strong> Aargau eine Stabilität, die ihr erlaubte, die planerische<br />
Zusammenarbeit mit dem Zentrum Solothurn und zu intensivieren.<br />
� Der Anteil der Kurse für Stellensuchende sank von 90 % der gesamten Kurstätigkeit des Zentrums<br />
im Jahr 2000 auf 73 % (von 9'066 Stunden im Jahr 2000 auf 6'156 Stunden im Jahr 2001). Hinter<br />
diesen Zahlen verbirgt sich Stabilität bei den kurzen Standortbestimmungskursen und eine 20prozentige<br />
Reduktion der Kurse für den Erwerb der Grundqualifikationen.<br />
� Sehr zufriedenstellend war indessen die Entwicklung des Angebots bei den Deutschkursen für<br />
Fremdsprachige für die anderen Märkte. Mit 1'467 erteilten Lektionen wies der Bereich "Deutsch als<br />
Fremdsprache" ein Wachstum von 150 % auf. Die in Zusammenarbeit mit der Eidg.<br />
Ausländerkommission (EKA) angebotenen und in Baden erteilten Kurse "Deutsch für Familienfrauen"<br />
haben im Bildungsangebot für MigrantInnen einen wichtigen Platz eingenommen. Der Ausbau von<br />
einem Kurs zu vier Parallelkursen zeigt deren Notwendigkeit und Qualität auf. Daneben wurden 15<br />
Deutschkurse, 6 Kurse für Bauarbeiter und 4 Kurse für Firmen und Institutionen durchgeführt.<br />
10<br />
ZENTRUM AARGAU
<strong>Stiftung</strong><br />
<strong>ECAP</strong><br />
ORTO DI ATTIVITÀ 2001 – JAHRESBERICHT 2001 - RAPPORTO DI ATTIVITÀ 2001 – JAHRESBE<br />
� Im Rahmen der Finanzierung gemäss Lehrstellenbeschluss II führte die <strong>ECAP</strong> Aargau mit viel<br />
Erfolg zwei Berufsintegrationsprogramme für junge Männer und Frauen auf der Suche einer ersten<br />
Stelle durch. Beide Projekt füllen eine Lücke im Bildungssystem des Kantons Aargau. Das BIP<br />
Pepina, das sich ausschliesslich an junge Frauen richtet, bietet ein neunmonatiges<br />
Unterstützungsprogramm für die Suche einer Lehrstelle oder anderen Berufslösung an. Das BIP<br />
Baden hat die gleiche Zielsetzung, steht jedoch einem gemischten Publikum offen. Die Ergebnisse<br />
sprechen für sich: Dank der Zusammenarbeit mit Unternehmen, Vereinen, Schulen und Gemeinden<br />
der Region konnten bis heute 37 Praktikumsstellen für die jungen TeilnehmerInnen des Programms<br />
vermittelt werden und für die meisten eine Anschlusslösung gefunden werden.<br />
� Ein weiteres Produkt der Diversifikation ist der Kurs KulturPflegeKultur, der in Zusammenarbeit<br />
mit dem SBK organisiert wird. Er richtet sich an immigriertes Pflegepersonal, das seine<br />
Pflegeausbildung ganz oder teilweise im Ausland absolviert hat und einerseits seine<br />
Deutschkenntnisse verbessern, andererseits das schweizerische Pflegewesen und deren Inhalte<br />
und Kultur kennen und anwenden lernen muss.<br />
� Im Informatikbereich wurden Grundlagenkurse auf Italienisch und Albanisch durchgeführt: ein<br />
innovatives Angebot, das bei den Teilnehmern bisher positive Reaktionen ausgelöst hat.<br />
Die <strong>ECAP</strong> Aargau setzt ihre Diversifizierung fort, indem sie weiter neue Kurse und Projekte für<br />
immigrierte Frauen und Männer entwickelt. Im Jahr 2002 wird man in dieser Richtung fortfahren und<br />
der EKA neue Integrationskurse für neu Eingewanderte beantragen.<br />
Im Jahr 2001 besuchten insgesamt 944 TeilnehmerInnen die von der <strong>ECAP</strong> Aargau erteilten 8'370<br />
Lektionen in 103 Kursen.<br />
11<br />
ZENTRUM AARGAU
<strong>Stiftung</strong><br />
<strong>ECAP</strong><br />
ORTO DI ATTIVITÀ 2001 – JAHRESBERICHT 2001 - RAPPORTO DI ATTIVITÀ 2001 – JAHRESBE<br />
<strong>ECAP</strong>-Zentrum Basel<br />
Unsere Tätigkeit (erteilte Kursstunden und TeilnehmerInnen pro Bereich)<br />
Kursart Kurse Kursstunden Teilnehmende<br />
Alphabetisierungskurse für Erwerbslose 3 1'152 35<br />
Deutschkurse für Erwerbslose 19 6'118 249<br />
Deutschkurse (freier Markt) 39 2'340 450<br />
Alphabetisierungskurse (freier Markt) 4 240 37<br />
Deutschkurs für Firmen 19 504 236<br />
Integrationskurse (Projekt) 1 180 14<br />
Informatikkurse 9 213 65<br />
Kurse in Sprache und Kultur (Licit) 28 1'960 280<br />
TOTALE 122 12'707 1'366<br />
Nach der Umstrukturierung der vergangenen Jahre war 2001 für das Zentrum Basel ein Jahr<br />
der organisatorischen Stabilisierung, das einen Ausbau der Aktivität und eine erhebliche<br />
Konsolidierung einiger für das Zentrum charakteristischer Bereiche ermöglichte. Über das<br />
ganze Jahr über wurden rund 13'000 Kursstunden erteilt, davon mehr als die Hälfte im Bereich<br />
Deutsch für Stellensuchende.Dieser konnte trotz der pessimistischen Prognosen von Anfang<br />
Jahr konsolidiert und ausgebaut werden und damit die qualitative Effizienz des neuen, im Jahr<br />
2000 lancierten Bildungsangebots bestätigen.<br />
Von den Alphabetisierungskursen für Stellensuchende kann leider nicht dasselbe gesagt<br />
werden: Aufgrund eines strukturellen Wandels bei den Anforderungen und Merkmalen der<br />
Stellensuchenden, die eher Kursen kürzerer Dauer zugeteilt werden, wurde ein Rückgang<br />
dieser Aktivitäten verzeichnet.<br />
Sehr positiv entwickelten sich die auf dem freien Markt angebotenen Deutschkurse. Sie sind<br />
typisch für die Basler Regionalstelle und vereinigen den Löwenanteil der KursteilnehmerInnen<br />
auf sich: Eine von drei Personen, die das Zentrum <strong>ECAP</strong> Basel im Jahr 2001 frequentierten,<br />
tat dies für den Besuch eines solchen Deutschkurses. Dies ist bemerkenswert und zweifellos<br />
darauf zurückzuführen, dass die Nähe zum Publikum gesucht wird. Ohne eine gute<br />
Verankerung im Quartier und die Ausweitung der Zusammenarbeit auf Vereine und städtische<br />
Behörden wäre es schwierig, einen solchen Erfolg zu erzielen. Dabei darf man auch die Rolle<br />
nicht vergessen, welche die Integrationspolitik des Bundes und die neuen Leitlinien über die<br />
Integration im Kanton Basel-Stadt spielten: Die eine und die andere Politik leisteten zweifellos<br />
ihren Beitrag zur höheren Sensibilität für die Integrationsproblematik und für die Instrumente,<br />
um sich damit auseinandersetzen zu können.<br />
12<br />
ZENTRUM BASEL
<strong>Stiftung</strong><br />
<strong>ECAP</strong><br />
ORTO DI ATTIVITÀ 2001 – JAHRESBERICHT 2001 - RAPPORTO DI ATTIVITÀ 2001 – JAHRESBE<br />
Was die Integrationstätigkeit und die lokale Verwurzelung im Quartier der <strong>ECAP</strong>-Regionalstelle<br />
Basel betrifft, wurde mit grossem Erfolg das Pilotprojekt “Integrationskurs im Quartier Kleinbasel”<br />
durchgeführt (Deutsch intensiv, berufliche Orientierung, Leben im Quartier).<br />
Nebeneffekt dieser Aktivität war, dass der Hort für die Kinder der KursteilnehmerInnen an vier<br />
Nachmittagen pro Woche geöffnet werden konnte.<br />
Im Informatikbereich ist zu vermerken, dass Basel im Jahr 2001 vom italienischen<br />
Arbeitsministerium nicht mehr unterstützt wurde. Sämtliche Kurse wurden allein von den<br />
Kursbeiträgen der TeilnehmerInnen ohne jede externe finanzielle Unterstützung getragen.<br />
Entsprechend ging die Kurszahl gegenüber den Jahren mit finanzieller Unterstützung des<br />
italienischen Staates zurück: Nun werden vor allem Kurse auf Deutsch (von Ausländern besucht)<br />
und Kurzmodule erteilt. Neu angeboten wurde im Jahr 2001 der Kurs "Web Design" auf Italienisch.<br />
Der einzige Bereich, der im Berichtsjahr von Italien weiterhin finanziell unterstützt wurde, waren die<br />
von der <strong>ECAP</strong> angebotenen Kurse in italienischer Sprache und Kultur. Sie richten sich an<br />
italienische Kinder, die Schweizer Schulen besuchen, und werden im direkten Auftrag des<br />
italienischen Staates durchgeführt. Sie weisen im mehrjährigen Vergleich eine gewisse Stabilität<br />
auf: Trotz einiger Unsicherheiten, welche die Planung dieser Aktivität immer wieder kennzeichnen,<br />
nahmen im Jahr 2001 rund 280 Kinder an diesen Kursen teil. Dies macht ein Fünftel aller<br />
KursteilnehmerInnen der <strong>ECAP</strong> Basel aus.<br />
Unsere<br />
KursteilnehmerInnen<br />
1%<br />
2%<br />
8%<br />
4%<br />
19%<br />
14%<br />
4%<br />
18%<br />
10%<br />
Afrika Südamerika Osteuropa Ex-Jugoslawien<br />
Andere Länder Europa Italien Portugal<br />
Spanien Schweiz USA Türkei<br />
9%<br />
3%<br />
8%<br />
13<br />
ZENTRUM BASEL
<strong>Stiftung</strong><br />
<strong>ECAP</strong><br />
ORTO DI ATTIVITÀ 2001 – JAHRESBERICHT 2001 - RAPPORTO DI ATTIVITÀ 2001 – JAHRESBE<br />
<strong>ECAP</strong>-Zentrum Solothurn<br />
Unsere Tätigkeit (erteilte Kursstunden und TeilnehmerInnen pro Bereich)<br />
Kursart Kurse Kursstunden Teilnehmende<br />
Grundlagen Deutsch 5 672 71<br />
Erstabklärung 16 224 182<br />
Stellenbewerbung 4 192 42<br />
Deutsch freier Markt 6 297 36<br />
Informatik 1 24 8<br />
CNC 2 200 18<br />
Lernen in der Gemeinde 2 48 32<br />
Total 36 1'657 389<br />
2001 war für die <strong>ECAP</strong> Solothurn ein Jahr grosser Veränderungen. Die Konzentration der<br />
Aktivitäten auf einen einzigen Ort sowie die organisatorische und personelle Rationalisierung, die<br />
parallel zur Intensivierung der Zusammenarbeit mit Aargau erfolgte, ermöglichten der<br />
Regionalstelle eine erhebliche Senkung ihrer Verluste. Das Bildungsangebot konnte betrieblich<br />
zwar ausgebaut und weiter diversifiziert werden, die Zahl der erteilten Stunden ging gegenüber<br />
dem Vorjahr jedoch zurück.<br />
� Das Deutschangebot für Stellensuchende wurde umgestaltet und erneuert. Die 1'088 erteilten<br />
Stunden in den Bereichen “Grundlagen Deutsch”, “Erstabklärung” und “StebeStabo” machten rund<br />
60 % der gesamten Kurstätigkeit aus.<br />
� In allen Kursbereichen wurde die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen gesucht.<br />
Zusammen mit dem Schweizerischen Arbeiterhilfswerk (SAH) wurde ein Integrationskurs für<br />
ImmigrantInnen in ihrer Wohngemeinde durchgeführt: Acht Wochen lang erhielten die Frauen an<br />
zwei Nachmittagen pro Woche Gelegenheit, Deutschkurse zu besuchen, während die Kinder<br />
betreut wurden. Für viele Frauen war dies der Einstieg in die deutsche Sprache und ein wichtiger<br />
Fortschritt auf dem Gebiet der sozialen Integration in der eigenen Wohngemeinde. Im Jahr 2001<br />
wurden vier Kurse in Zuchwil und in der Region Olten gestartet. Für 2002 ist eine<br />
Weiterentwicklung des Projekts im ganzen Kanton geplant.<br />
� Mit den CNC-Projekten wurde im Berichtsjahr eine Zusammenarbeit der <strong>ECAP</strong> Solothurn mit<br />
FormAZIONE in Bern eingeleitet. Sie soll noch weiter verstärkt und ausgebaut werden. Die CNC-<br />
Kurse als traditioneller Bereich der Regionalstelle werden an die Ausbildungsbedürfnisse der<br />
ganzen Region angepasst: Im Jahr 2001 wurden Module "Drehen" und "Fräsen" sowie<br />
"Programmieren" angeboten.<br />
Mit den Informatikkursen erteilte das Zentrum im Jahr 2001 insgesamt 1'657 Lektionen in 36<br />
Kursen.<br />
14<br />
ZENTRUM SOLOTHURN
<strong>Stiftung</strong><br />
<strong>ECAP</strong><br />
ORTO DI ATTIVITÀ 2001 – JAHRESBERICHT 2001 - RAPPORTO DI ATTIVITÀ 2001 – JAHRESBE<br />
Zentrum <strong>ECAP</strong>-SEI Ticino<br />
Unsere Tätigkeit (pro Bereich erteilte Kursstunden)<br />
Bereich Kursstunden<br />
Ausbildung mit Erwerbslosen<br />
%<br />
1817 32<br />
Informatik und Sprache mit SPAI Biasca 384 7<br />
Informatik Lamone und Sementina 425 7<br />
SpracheLamone 30 1<br />
Berufsmatur mit SPAI Biasca 1450 25<br />
Lesen und Schreiben 128 2<br />
Maurer 1410 25<br />
Verkauf 60 1<br />
TOTAL 5704 100<br />
1'331 KursteilnehmerInnen erteilte <strong>ECAP</strong>-SEI Ticino im Jahr 2001 ingesamt 5'704 Stunden.<br />
Aus Tradition zeichnet sich die Regionalstelle durch den hohen Anteil von Kursen für<br />
Erwerbstätige (fast 70 % des Angebots) und die besondere Zusammensetzung des Publikums<br />
aus (grösstenteils SchweizerInnen).<br />
Nur jede dritte von der Tessiner Regionalstelle im Berichtsjahr erteilten Kursstunde richtete<br />
sich an Stellensuchende. Dies Entwicklung ist bezeichnend für eine Tendenz, die im Tessin<br />
bereits seit mehreren Jahren zu beobachten ist: die progressive Abnahme der Tätigkeit im<br />
Arbeitslosenbereich, wo auch dieses Jahr die Kurse im tertiären Bereich den Löwenanteil<br />
ausmachten: von Standortbestimmungskursen bis zu Buchhaltungskursen mit der Anwendung<br />
Banana. Parallel dazu wurde die Tätigkeit in den anderen Bereichen ausgebaut. Speziell zu<br />
erwähnen ist hier die Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft GBI in der Maurerausbildung (25<br />
% der insgesamt rund 5'700 Ausbildungsstunden) und mit der Berufsschule (SPAI) Biasca.<br />
Gemeinsam mit ihr wird Jahr für Jahr ein Abendkurs zur Erlangung der technischen<br />
Berufsmatur angeboten: ein Projekt, das in der Schweiz einzigartig ist und im Jahr 2001 vom<br />
Bund anerkannt wurde.<br />
Besonders erfolgreich war der seit einem Jahr im Labor Sementina durchgeführte Kurs für<br />
Hardware-Techniker: Im Jahr 2001 wurden vier neue Kurse mit insgesamt 250 Stunden und<br />
42 TeilnehmerInnen erteilt.<br />
25%<br />
8%<br />
2%<br />
62%<br />
Unsere<br />
KursteilnehmerInnen<br />
Schweiz Italien Balkan<br />
Nordafrika Mittlerer Orient Südostasien<br />
Portugal Spanien Brasilien<br />
Ruland Australien<br />
15<br />
ZENTRUM <strong>ECAP</strong>-SEI TICINO
<strong>Stiftung</strong><br />
<strong>ECAP</strong><br />
ORTO DI ATTIVITÀ 2001 – JAHRESBERICHT 2001 - RAPPORTO DI ATTIVITÀ 2001 – JAHRESBE<br />
<strong>ECAP</strong>-Zentrum Winterthur<br />
Unsere Tätigkeit (erteilte Kursstunden und TeilnehmerInnen pro Bereich)<br />
Kursart Kurse Kursstunden Teilnehmende<br />
Deutsch intensiv 7 1346 90<br />
Deutsch andere 7 200 78<br />
Intern. Alphabetisierung 10 1080 80<br />
Stabe/Bewerb.Werkstatt 3 208 23<br />
Informatik 6 380 60<br />
Deutscheinschätzung 154 352<br />
TOTAL 3368 683<br />
Das Zentrum Winterthur konsolidierte im Jahr 2001 sein traditionelles Bildungsangebot und konnte<br />
gleichzeitig experimentelle Bildungsgefässe entwickeln.<br />
Innerhalb des traditionellen Angebots zeigten sich die Alphabetisierungskurse als eine der<br />
wichtigsten Kompetenzen der <strong>ECAP</strong> Winterthur, die im Kampf gegen den Analphabetismus als<br />
Partner der Stadt auftrat. Parallel dazu bewiesen die Deutschkurse, dass sie sich mit einer<br />
interessanten Diversifikation an die veränderten Zeiten und Anforderungen angepasst haben:<br />
� Das Projekt “Mein Kind lernt Deutsch, ich auch” erreichte das dritte Semester und die lokalen<br />
Schulbehörden, mit denen das Projekt gemeinsam organisiert wurde, sind sehr zufrieden.<br />
� In Istighofen wurden in Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft GBI in der Firma ZZWancor<br />
Dachziegelwerk zwei Deutschkurse unter dem Schlagwort “Deutsch am Arbeitsplatz” organisiert.<br />
� Versuchsweise startete das Zentrum ein neues Ausbildungsprojekt zum Erlernen von<br />
Bewerbungstechniken für Stellensuchende mit guten Deutschkenntnissen.<br />
Schliesslich die Informatik: Hier besteht unter anderem dank der Finanzierung durch das<br />
italienische Arbeitsministerium eine steigende Nachfrage. Die grosse Neuigkeit bei diesen Kursen<br />
besteht in der höheren weiblichen Beteiligung, die bei rund 40 % aller Teilnehmenden lag.<br />
Dem Zentrum eröffnen sich auch neue Aktivitätsnischen und Herausforderungen für Ausbilder.<br />
Sie sind von zentraler Bedeutung, denn auf sie stützt sich die Ausbildungsqualität des Zentrums. In<br />
Zukunft werden sich die Anstrengungen des Zentrums auf eine weitere Konsolidierung der<br />
traditionellen Tätigkeit richten, wobei der beruflichen und vor allem der sozialen Integration<br />
besondere Aufmerksamkeit zu schenken ist.<br />
Unsere KursteilnehmerInnen<br />
25%<br />
30%<br />
5%<br />
20%<br />
20%<br />
Italien<br />
Türkei<br />
Serbien und<br />
Kroatien<br />
Andere Länder<br />
Ex-Jugoslawiens<br />
Andere Länder<br />
16<br />
ZENTRUM WINTERTHUR
<strong>Stiftung</strong><br />
<strong>ECAP</strong><br />
ORTO DI ATTIVITÀ 2001 – JAHRESBERICHT 2001 - RAPPORTO DI ATTIVITÀ 2001 – JAHRESBE<br />
<strong>ECAP</strong>-Zentrum Zentralschweiz<br />
2001 war für die <strong>ECAP</strong> Zentralschweiz (mit Sitz in Luzern) ein Jahr der Expansion und<br />
Stabilisierung. Die Aktivität stieg von rund 8'400 Stunden im Jahr 2000 auf fast 10'000 Stunden im<br />
Berichtsjahr (nähere Angaben siehe Tabelle). Dabei machten die Kurse für Stellensuchende noch<br />
rund 60 % des gesamten Bildungsangebots der Regionalstelle aus.<br />
Unsere Tätigkeit (erteilte Kursstunden und TeilnehmerInnen pro Bereich)<br />
Kurse Lektionen TN<br />
Deutsch als Zweitsprache 64 3685 621<br />
Deutschkurse in Firmen 4 380 40<br />
Privatunterricht Deutsch/andere Sprachen 371 20<br />
Erwerbslosenkurse:<br />
Deutsch und Beruf 19 4383 180<br />
Einführungskurse in der Muttersprache 17 510 170<br />
Informatik Span./Alb. 5 270 60<br />
Modul „Erwachsenenbildung in interkulturellen Feldern 161 10<br />
TOTAL 109 9760 1101<br />
Deutsch als Zweitsprache: Dieser Bereich macht das Hauptangebot auf dem freien Markt aus und<br />
reicht von Alphabetisierungskursen bis zur Vorbereitung des Zertifikats. Die Kurse – hauptsächlich<br />
Intensivkurse – stiessen auch dieses Jahr wieder auf reges Interesse und wurden immer mehr auch<br />
für verschiedene Sozialeinrichtungen wie beispielsweise Sozialämter, Caritas und Arbeiterhilfswerk<br />
(SAH) zu einer Referenz. Parallel dazu wird dieses Angebot auch zu einem interessanten<br />
Bildungsangebot für Teilarbeitslose, die oft von Aktivmassnahmen auf dem Arbeitsmarkt<br />
ausgeschlossen sind. Das Privatunterrichtsangebot vervollständigt das Paket dieses Bereichs: Die<br />
Nachfrage steigt, sei es zur Prüfungsvorbereitung oder als Ergänzung der Ausbildung.<br />
Die Anstrengungen im Kontakt zu Firmen und Organisationen zahlten sich aus. Im September<br />
wurden für die Post drei Kurse "Deutsch als Zweitsprache" durchgeführt. Ausserdem wurden in<br />
Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft GBI und mit Unterstützung der Eidg. Ausländerkommission<br />
(EKA) vier Kurse verschiedener Stufen für ArbeiterInnen im Gastgewerbe organisiert. Schliesslich<br />
erfolgte eine Intensivierung der Zusammenarbeit mit der Stadt Luzern in Form von Kursen "Deutsch<br />
als Zweitsprache" für städtische Angestellte. Die Nachfrage war enorm: Während der ersten Phase,<br />
die auf Altersheime beschränkt war, meldeten sich 90 Personen an. Neun Kurse konnten so<br />
durchgeführt werden.<br />
17<br />
ZENTRUM LUZERN (ZENTRALSCHWEIZ)
<strong>Stiftung</strong><br />
<strong>ECAP</strong><br />
ORTO DI ATTIVITÀ 2001 – JAHRESBERICHT 2001 - RAPPORTO DI ATTIVITÀ 2001 – JAHRESBE<br />
Die Kurse “Deutsch und Beruf” für Erwerbslose und die Einführungskurse in Muttersprache<br />
wurden regelmässig durchgeführt und bestätigten damit die Stabilisierung dieses Bereichs. Gegen<br />
Jahresende stieg die Nachfrage als direkte Folge der Arbeitslosigkeit, vor allem was die<br />
Einführungsphase betrifft. Dieses Angebot ist in dieser Form eine Exklusivität des Arbeitsamtes des<br />
Kantons Luzern und entspricht einem Bedürfnis, das von den Stellensuchenden oft geäussert wird.<br />
Im Informatikbereich wurden in Zusammenarbeit mit der spanischen Consejería Laboral<br />
Einführungs- und Vertiefungskurse in Informatik auf Spanisch durchgeführt. Das Angebot<br />
besteht im Zentrum Luzern seit einigen Jahren und hat grossen Erfolg, so dass die verfügbaren<br />
Plätze jeweils in wenigen Tagen besetzt sind.<br />
Schliesslich wurde in Zusammenarbeit mit dem Verband schweizerischer Arbeitsämter in<br />
verschiedenen Regionen der Schweiz ein interessantes Weiterbildungsseminar für das Personal der<br />
Arbeitsämter zum Thema des Umgangs mit der kulturellen Vielfalt durchgeführt.<br />
Die <strong>ECAP</strong> Zentralschweiz wird in Zukunft ihre Zusammenarbeit mit verschiedenen Organisationen<br />
und den politischen Organen in Stadt und Kanton weiter ausbauen und intensivieren, um neue<br />
Angebote in den Bereichen Migration und Integration erarbeiten zu können. Auf diesem Gebiet hat<br />
die <strong>ECAP</strong> Zentralschweiz viel Erfahrung, die sie sich in der jahrelangen Arbeit mit immigrierten<br />
Frauen und Männern angeeignet hat.<br />
Unsere Kursanteile<br />
17%<br />
15%<br />
4%<br />
5% 1%<br />
Deutsch als Zweitsprache<br />
Deutsch in Firmen<br />
Deutsch und Beruf (Erwerbslosenkurse)<br />
Einführungskurse in der Muttersprache (Erwerbslosenkurse)<br />
Informatik Span / Alb<br />
Modul "Erwachsenenbildung in interkulturellen Feldern"<br />
58%<br />
18<br />
ZENTRUM LUZERN (ZENTRALSCHWEIZ)
<strong>Stiftung</strong><br />
<strong>ECAP</strong><br />
ORTO DI ATTIVITÀ 2001 – JAHRESBERICHT 2001 - RAPPORTO DI ATTIVITÀ 2001 – JAHRESBE<br />
<strong>ECAP</strong>-Zentrum Zürich<br />
Unsere Tätigkeit (erteilte Kursstunden und TeilnehmerInnen pro Bereich)<br />
Kursart Kurse Kursstunden Teilnehmende<br />
Deutsch freier Markt<br />
Nachmittag, Abend, Samstag 26 1394 316<br />
Nachmittag für Frauen 18 1560 290<br />
In Firmen 2 100 24<br />
ADEFA 1 200 18<br />
Informatik<br />
Für ItalienerInnen 30 1568 388<br />
International / SpanierInnen 15 697 174<br />
Berufsbildung<br />
Elektromonteur 1 107 11<br />
EFZ Art. 41 1 274 10<br />
Telefonie 1 108 10<br />
Kurse für Stellensuchende<br />
Deutsch 32 5424 386<br />
Alfabetisierung 12 1880 94<br />
Standortbestimmung 5 344 40<br />
Deutscheinschätzung / Info 2560 7511<br />
TOTAL 144 16216 9272<br />
Die Aktivitäten des Zentrums Zürich erfüllten die Erwartungen von Anfang Jahr. Zwar<br />
bestätigte sich der in der ersten Jahreshälfte vorhergesagte Rückgang der Kurse für<br />
Stellensuchende (obwohl diese noch immer mehr als 60 % des Gesamtvolumens<br />
ausmachen), dafür wurde eine Zunahme bei den Deutschkursen auf dem freien Markt<br />
verzeichnet. Insgesamt erteilte das Zentrum rund 16'000 Stunden (Einzelheiten siehe<br />
Tabelle).<br />
Im Berichtsjahr entwickelte das kantonale Arbeitsamt, dem die Kurse für Erwerbslose<br />
unterstellt sind, neue Projekte, die inzwischen Anfang 2002 definitiv eingeführt worden sind.<br />
Sowohl die Versuchsphase als auch die Einführung erforderten eine intensive Begleitarbeit<br />
durch die Koordinatorin des Bereichs. Um dieses neue Bildungsangebot in Zukunft<br />
bewältigen zu können, muss die Regionalstelle mehr Raum und MitarbeiterInnen<br />
bereitstellen.<br />
Im Bereich Berufsbildung konnten die Aktivitäten auf einem guten Stand gehalten werden,<br />
obwohl die Informatikkurse vor allem wegen der verspäteten offiziellen Genehmigung der<br />
Projekte des Arbeitsministeriums zurückgingen: 2'265 Stunden gegenüber 2'848 im Vorjahr.<br />
Dieses Ergebnis wurde auch dank der Erhöhung des Angebots an Informatikkursen auf<br />
Spanisch erreicht, die in Zusammenarbeit mit der Consejería Laboral durchgeführt wurden.<br />
Im Berichtsjahr machte man sich an die Erneuerung der Informatik-Infrastruktur – eine<br />
Investition, die im Jahr 2002 abgeschlossen wird. Leicht rückläufig ist hingegen die<br />
traditionelle Berufsbildungstätigkeit des Zentrums: ein Bereich, der in den kommenden<br />
Jahren erneuert und wieder angekurbelt werden muss.<br />
19<br />
ZENTRUM ZÜRICH
<strong>Stiftung</strong><br />
<strong>ECAP</strong><br />
ORTO DI ATTIVITÀ 2001 – JAHRESBERICHT 2001 - RAPPORTO DI ATTIVITÀ 2001 – JAHRESBE<br />
Das Zentrum Zürich qualifizierte sich im Jahr 2001 als Test Center für die ECDL-Prüfungen<br />
(European Computer Driving Licence): Mit dieser Auszeichnung gewann das Zentrum Prestige im<br />
Informatikbereich. In Zukunft sollte hier das Angebot weiter ausgebaut und diversifiziert werden, um<br />
die Attraktivität auf dem Markt zu erhöhen.<br />
Gemeinsam mit der Enaip wurden im Jahr 2001 intensive Verhandlungen mit den Verantwortlichen<br />
des Bereichs Ausbildung von Ausbildern des Kantons geführt, um den ADEFA-Kurs mit der vom<br />
Kanton angebotenen Ausbildung für LehrerInnen zusammenzulegen, die Deutsch als Fremdsprache<br />
unterrichten, und dafür das SVEB-1-Zertifikat zu bekommen. Die Verhandlungen führten zum Erfolg,<br />
beim SVEB wird das Zertifikat beantragt und der erste Kurs nach dem neuen Modell wird im Herbst<br />
2002 starten. Inzwischen wurde der Kurs ADEFA 2001/2 durchgeführt, der von zwei neuen <strong>ECAP</strong>und<br />
Enaip-Verantwortlichen koordiniert wird. Der Kurs, an dem sich 18 LehrerInnen für Deutsch als<br />
Zweitsprache aus verschiedenen Institutionen beteiligten, konnte im Februar 2002 mit Erfolg<br />
abgeschlossen werden.<br />
Für 2002 ist eine Intensivierung der Tätigkeit auf dem Gebiet der Arbeitslosigkeit vorgesehen,<br />
zumindest in der ersten Hälfte des Jahres. Auf dem freien Markt werden kurze Deutsch-Intensivkurse<br />
– 60 Stunden in einem Monat – und Computer-Einführungskurse auf Deutsch angeboten: Damit soll<br />
ein neues Publikum männlicher und weiblicher Immigranten erreicht werden. Geplant ist zudem der<br />
Start des vom Gleichstellungsbüro mitfinanzierten Projekts "In(frau)net": Informatik für Frauen.<br />
Im Allgemeinen bestätigt uns das gute Verhältnis zu den lokalen Behörden die Qualität und<br />
Kompetenz in der Organisation von Bildungsangeboten. Dem Zentrum wird unter den<br />
Bildungsinstituten auf dem Gebiet der Migration eine Hauptrolle zugestanden.<br />
TeilnehmerInnen<br />
unserer Informatikkurse<br />
Italien<br />
Spanien<br />
Mittel- und Südamerika<br />
TeilnehmerInnen<br />
unserer Deutschkurse<br />
für Erwerbslose<br />
Italien<br />
Türkei<br />
Balkan<br />
Restl. Europa ( Spanien, Portugal, …)<br />
Restliche Welt<br />
20<br />
ZENTRUM ZÜRICH
<strong>Stiftung</strong><br />
<strong>ECAP</strong><br />
ORTO DI ATTIVITÀ 2001 – JAHRESBERICHT 2001 - RAPPORTO DI ATTIVITÀ 2001 – JAHRESBE<br />
Über die Bildungstätigkeit hinaus<br />
Ausbau der Zusammenarbeit<br />
• Auch im Jahr 2001 beteiligte sich die <strong>ECAP</strong> aktiv am europäischen Netz SMILE und in der<br />
Schweiz an den Initiativen des SVEB, dem sie als wichtiges Mitglied angehört.<br />
• Unter anderem über die gemeinsame Unterstützung des Vereins FormAZIONE und die<br />
Entwicklung von Kooperationsprojekten wurde das Verhältnis zu den Gewerkschaften sowohl<br />
innerhalb der Schweiz (Erneuerung der Vereinbarung mit dem Gewerkschaftsbund sowie mit<br />
Movendo und den wichtigsten Gewerkschaften GBI und SMUV) als auch europaweit<br />
(italienische, spanische, portugiesische Gewerkschaften, im Rahmen der Partnerschaft<br />
Leonardo und der anderen Netzwerke aber auch in mittel- und nordeuropäischen Umfeldern)<br />
weiter konsolidiert.<br />
• Dank der Mitwirkung am EU-Programm Leonardo hat die <strong>ECAP</strong> neue Kontakte geknüpft und<br />
konsolidiert. Sie ist nun Mitglied des europäischen Netzwerkes Reforme (in der Ausbildung von<br />
Bauarbeitern tätig) und von Euroreso.<br />
• Auf dem Gebiet der vom italienischen Arbeitsministerium finanzierten Initiativen konnte die<br />
<strong>ECAP</strong> im Berichtsjahr neue interessante Partnerschaften aufbauen, insbesondere jene mit dem<br />
Verein Ass.For.Seo. in Rom. Zusammen mit ihm und mit FormAZIONE wird die <strong>ECAP</strong> auch im<br />
Jahr 2002 neue Bildungsangebote ausarbeiten.<br />
• Auf lokaler Ebene festigte die <strong>Stiftung</strong> ihre Beziehungen zu den Berufsschulen, zu anderen<br />
Bildungsinstituten und zur Universität. Im Tessin und in Luzern arbeitet sie mit den lokalen<br />
Universitäten zusammen. Im Aargau und in Basel sowie auch andernorts in der Deutschschweiz<br />
besteht eine enge Kooperation mit privaten sozialen Einrichtungen und Stellen, die auf dem<br />
Gebiet der Integration tätig sind.<br />
Forschung<br />
• Die Forschungstätigkeit ist für die <strong>Stiftung</strong> heute ein konsolidierter Bereich. Unter den im Jahr<br />
2001 durchgeführten Forschungsarbeiten wird auf die Studie über die jungen Italiener zweiter<br />
Generation hingewiesen, die in Zusammenarbeit mit der Federazione delle Colonie Libere<br />
Italiane in Svizzera noch immer läuft. Abgeschlossen sind hingegen die Forschungsarbeiten<br />
Working Hours and Training sowie Cultura Alimentare Mediterranea in Svizzera, zwei<br />
Untersuchungen im Rahmen des Pilotprojekts Leonardo.<br />
• Mit dem Projekt Cap Competence erhielt das USR <strong>ECAP</strong> den Preis Fdep 2001 für eine<br />
hervorragende Bildungsinitiative im Bereich der Arbeit mit schlecht Qualifizierten.<br />
• Schliesslich wurde die Mitwirkung der <strong>ECAP</strong> an Projekten im Rahmen des Programms Leonardo<br />
fortgesetzt. Im Berichtsjahr konnten die Pilotprojekte WHAT, Convotrain (Ausbildung von<br />
Ausbildern), Entrain (Ausbildung zur beruflichen Selbständigkeit), Interim (Ausbildung und<br />
Temporärarbeit) und CAM (Cultura Alimentare Mediterranea) abgeschlossen werden.<br />
Inzwischen ist das Projekt Oilà (Ausbildung für MitarbeiterInnen der Arbeitsämter, die mit<br />
unterschiedlichen Kulturen zu tun haben) angelaufen. Anfang 2002 wird die Teilnahme an<br />
weiteren zwei Leonardo-Projekten gestartet.<br />
HINAUS<br />
BILDUNG DIE ÜBER<br />
Willen Sie mehr wissen?<br />
BILDUNG<br />
Vollständige Informationen und Forschungsbericht unter<br />
www.ecap.ch/usr!<br />
Besuchen Sie unseren Site! DIE<br />
21
<strong>Stiftung</strong><br />
<strong>ECAP</strong><br />
ORTO DI ATTIVITÀ 2001 – JAHRESBERICHT 2001 - RAPPORTO DI ATTIVITÀ 2001 – JAHRESBE<br />
Seminare, Tagungen, Treffen<br />
Im Jahr 2001 nahm die <strong>ECAP</strong> an überdurchschnittlich vielen Treffen teil. Besondere Erwähnung<br />
verdienen unter anderem:<br />
• Die Internationale Tagung “Competenze per la creazione di lavoro e di impresa”, die an der<br />
lokalen Universität Lugano am 9. März 2001 durchgeführt wurde und über 100 MitarbeiterInnen<br />
und ExpertInnen für Arbeitspolitik und lokale Entwicklung versammelte. Diskutiert wurde über<br />
innovative Ansätze bei der Planung und Ausbildung von Ausbildern und Personalberatern kleiner<br />
Unternehmen.<br />
• Die Tagung “CH-CAM” - seminario di presentazione dei risultati del progetto Cultura Alimentare<br />
Mediterranea, die in Bern von FormAZIONE und <strong>ECAP</strong> organisiert wurde (Hotel Bern, 15. Juni<br />
2001). Über 100 Exponenten des Gastgewerbes und in dieser Branche tätige Ausbilder<br />
diskutierten über die Umschulungsbedürfnisse des Mittelmeer-Gastgewerbes in der Schweiz und<br />
neuartige Angebote auf diesem Gebiet. Den krönenden Abschluss bildete ein sukkulentes<br />
mediterranes Mahl.<br />
Unter den zielgerichteteren Initiativen der <strong>Stiftung</strong> sind zu nennen:<br />
• Das traditionelle internationale Ausbildungsseminar für Ausbilder und Führungskräfte der <strong>ECAP</strong><br />
(Pianoro, Juli 2001)<br />
• Der Workshop “Orari di lavoro e accesso alla formazione continua”, ein grenzübergreifendes<br />
Seminar, in dem die Ergebnisse des Projekts WHAT besprochen wurden (Zürich, 7. September<br />
2001)<br />
• Der Workshop “Lavorare per l’integrazione degli stranieri”, der im Rahmen des Projekts Oilà<br />
durchgeführt wurde - Zürich, 30. November 2001<br />
HINAUS<br />
BILDUNG DIE ÜBER<br />
Die <strong>ECAP</strong> beteiligte sich mit ihren Forschungen und Mitteilungen ausserdem aktiv am BILDUNG<br />
internationalen SGBF-Kongress Übergänge (Aarau, 4. bis 6. Oktober 2001) und an der<br />
nationalen Informationstagung über Leonardo, die vom BBW in Bern organisiert wurde (23.<br />
November 2001. DIE<br />
22
<strong>Stiftung</strong><br />
<strong>ECAP</strong><br />
ORTO DI ATTIVITÀ 2001 – JAHRESBERICHT 2001 - RAPPORTO DI ATTIVITÀ 2001 – JAHRESBE<br />
Ein neuer Wissenschaftlicher<br />
Ausschuss<br />
Ab 2002 wird der <strong>Stiftung</strong> <strong>ECAP</strong> ein neuer Wissenschaftlicher Ausschuss zur Verfügung<br />
stehen, dem eine ganze Reihe namhafter Wissenschafter und Dozenten angehört:<br />
Giovanna CAMPANI, Dozentin, Universität Florenz<br />
Francesco CARCHEDI, Forscher, Präsident Associazione PARSEC, Rom<br />
Sandro CATTACIN, Direktor FSM, Universität Neuenburg<br />
Ferruccio D’AMBROGIO, Erwachsenenbildner, Dozent SUPSI, Lugano<br />
Mario DONATI, Ufficio Studi e Ricerche des Kantons Tessin<br />
Rebekka EHRET, Dozentin, Universität Basel<br />
Franco FRIGO, Isfol, Rom<br />
Ruedi JORG, Dozent und Forscher, VPOD, Zürich<br />
Ruedi KELLER, Regionalsekretär SMUV/FLMO, Bern<br />
Dario MORDASINI, nationaler Sekretär Ausbildung GBI, Zurigo<br />
Pier Angelo NERI, Pädagoge, Office d'orientation des Kantons Genf<br />
Roberto PETTENELLO, Sekretär Verband Formazione e Ricerca - CGIL, Rom<br />
Angelo ROSSI, Ökonom, Dozent an der ETH Zürich, Direktor SUPSI<br />
Ilario ROSSI, Anthropologe, Universität Lausanne<br />
Claudia SASSI, Forscherin Ufficio Studi e Ricerche <strong>ECAP</strong>, Lugano<br />
Regula SCHRÄDER-NÄF, Forscherin, Zürich<br />
Hartmut SEIFERT, Direktion Hans-Böckler-<strong>Stiftung</strong>, Frankfurt a/M<br />
Johnny STROUMZA, Dozent, Universität Genf, FDEP<br />
Markus TRUNIGER, Erziehungsdirektion des Kantons Zürich<br />
Giacomo VIVIANI, Division FP, Kanton Tessin, Lugano<br />
Es erfüllt uns mit grosser Befriedigung, dass Gelehrte und international anerkannte Forscher<br />
unsere Einladung angenommen haben, wofür wir Ihnen an dieser Stelle herzlich danken. Der<br />
Ausschuss versammelt sich zweimal jährlich zur Besprechung thematischer Traktandenlisten<br />
in Form von Seminaren. Unterstützt wird er dabei von der vorbereitenden Arbeit und vom<br />
Sekretariat des Ufficio Studi der <strong>Stiftung</strong>.<br />
Ein Freund hat uns verlassen<br />
Ende März 2002, während der Verfassung dieses Berichts und nur wenige Tage vor der ersten<br />
Sitzung des neuen Wissenschaftlichen Ausschusses, den er mit der gewohnter Klugheit und<br />
menschlichen Wärme geleitet hätte, hat uns Ettore Gelpi für immer verlassen. Er war ein<br />
grosser Freund der <strong>ECAP</strong> und hat ihre ganze Geschichte mitverfolgt. Es bleiben uns seine<br />
Bücher und Beiträge. Wir wollen ihm ohne lange Reden das Andenken bewahren und uns an<br />
seine wiederholten Aufrufe erinnern, unsere Ideale und die Arbeit des sozialen Kampfes nicht<br />
aufzugeben; sie müsse unserer Tätigkeit als Ausbilder, Forscher und Leiter einer <strong>Stiftung</strong>, die<br />
sich seit über 30 Jahren für die Integration der AusländerInnen einsetzt, stets vorgehen.<br />
Danke, Ettore.<br />
23<br />
DIE BILDUNG ÜBER DIE BILDUNG HINAUS
<strong>Stiftung</strong><br />
<strong>ECAP</strong><br />
ORTO DI ATTIVITÀ 2001 – JAHRESBERICHT 2001 - RAPPORTO DI ATTIVITÀ 2001 – JAHRESBE<br />
Die Herausforderungen 2002<br />
Wie jedes Jahr wird auch 2002 für die <strong>ECAP</strong> ein Jahr vieler Herausforderungen werden, um das<br />
Bildungsangebot zu verbessern und die statutarischen Ziele zu erreichen. Einige Trends im sozioökonomischen<br />
und institutionellen Umfeld lassen wichtige Aufgaben erkennen, mit denen unsere<br />
Anstrengungen im Hinblick auf die Stabilisierung unserer Präsenz konfrontiert werden:<br />
• Mit der schwindenden Hoffnung, dass in Kürze eine Bundesoffensive zugunsten eines besseren<br />
Zugangs der schlecht Qualifizierten zur Bildung gestartet wird, scheint es naheliegend, dass wir<br />
über immer weniger Mittel verfügen werden.<br />
• Die erneute Zunahme der Arbeitslosigkeit wird auf diesem Gebiet neue Bedürfnisse schaffen, aber<br />
in einem Umfeld unsicherer Anwendung der Normen (Restriktionen? Wiederankurbelung des<br />
Bildungsangebots oder anderer Massnahmen?).<br />
• Ein weiterer kritischer Punkt wird sein, dass die Ausbildungsbedürfnisse des Referenzpublikums<br />
der <strong>ECAP</strong> keine starke Lobby haben. Die <strong>Stiftung</strong> muss daher ihr Angebot in einem Arbeitsmarkt,<br />
der von grosser Unsicherheit geprägt ist und durch das Inkrafttreten der bilateralen Verträge<br />
zwischen der Schweiz und der Europäischen Union noch unsicherer wird, ständig erneuern.<br />
Es gibt aber auch Chancen, die ergriffen werden sollten:<br />
• Verschiedene Arten der Selbstausbildung sind im Zunehmen begriffen und müssen näher<br />
untersucht und berücksichtigt werden: Die lebenslange Ausbildung erfolgt in einer grossen<br />
Formenvielfalt.<br />
• Dementsprechend steigt die potenzielle Nachfrage nach Anerkennung und Zertifizierung der<br />
Kompetenzen.<br />
• Die Ausländer-Integrationspolitik wird immer wichtiger. Auf diesem Gebiet besitzt die <strong>Stiftung</strong><br />
anerkanntermassen viel Kompetenz.<br />
• Das Interesse an einer Politik der Bildungsqualität wächst.<br />
Bei der Planung der Zukunft der <strong>ECAP</strong> sind verschiedene Strategien zu berücksichtigen, die auf dem<br />
Gebiet der Ausbildung an Bedeutung gewinnen:<br />
• Sektorielle Spezialisierung der in Form von "Schulen" strukturierten Institutionen und Entwicklung<br />
von netzartigen Modellen von Bildungsagenturen (mit der Tendenz der Institutionen, ebenfalls<br />
netzartig vorzugehen und sich gegenseitig ergänzende Kompetenzen zu fördern)<br />
• Entwicklung eines Bildungsmarktes, der sich durch die Allianz zwischen Einrichtungen und<br />
"Stakeholders" auszeichnet (was für die <strong>ECAP</strong> bedeutet, dass sie ihre Beziehungen zur<br />
Gewerkschaft und zur Ausländergemeinschaft stärkt)<br />
• Wachsende Bedeutung der ITC in der Bildung<br />
• Europaweit vermehrt Finanzierung der Bildungsnachfrage (anstatt des Angebots), aber auch<br />
Stärkung von Modellen konzertierter Planung der öffentlichen Ressourcen (territoriale,<br />
firmeninterne Pläne usw.), die in der Schweiz nur schwerfällig Fuss fassen<br />
Für die <strong>ECAP</strong> bedeutet dies, dass einige strategische Ausrichtungen und Stärken weiter zu<br />
verfolgen sind:<br />
• das erworbene Ansehen als Deutsch-Sprachschule für Fremdsprachige;<br />
• die allgemeine Fähigkeit, einem heterogenen Publikum ausländischer Erwachsener auf der Suche<br />
nach Weiterbildungsmöglichkeiten zur besseren Eingliederung in die Arbeitswelt oder zur<br />
Integration in die lokale Gesellschaft als Referenz zu dienen;<br />
• die Verbindung mit den Gewerkschaften, Unternehmen und schweizerischen Institutionen;<br />
• die Tradition, womöglich netzartig mit anderen Schulen und Bildungseinrichtungen<br />
zusammenzuarbeiten.<br />
Innovative Anstrengungen werden unternommen, um sich noch besser am Weiterbildungsbedarf<br />
zu orientieren, der in immer flexibleren und heterogeneren Formen zu Tage tritt. Die<br />
"Stakeholders"-Netze der <strong>Stiftung</strong> müssen ausgeweitet werden, indem gleichzeitig die<br />
vorhersehbaren Tätigkeitsbereiche ermittelt werden, in die die Karten der soliden Marktposition auf<br />
dem Gebiet der Sprachausbildung zu investieren sind: Unterstützung der multikulturellen<br />
Integrationsprozesse, Sichtbarmachung und Validierung der Kompetenzen, verbreiteter und<br />
"demokratischer" Zugang zu den ITC.<br />
24<br />
DRITTER TEIL – AUSSICHTEN FÜR DIE <strong>ECAP</strong> 2002
<strong>Stiftung</strong><br />
<strong>ECAP</strong><br />
ORTO DI ATTIVITÀ 2001 – JAHRESBERICHT 2001 - RAPPORTO DI ATTIVITÀ 2001 – JAHRESBE<br />
2000/2001 – Aufwand<br />
Ergebnis 2000 Budget 2001 Ergebnis 2001<br />
Kursstunden 63000 57171 57913<br />
Aufwand<br />
Fixes Personal 1'936'920.84 1'381'468.00 2'040'587.75<br />
Sozialleistungen 348'645.75 266'694.00 397'914.61<br />
Miete 1'053'022.86 861'034.00 915'909.00<br />
Unterhalt 140'232.50 60'500.00 126'359.98<br />
Energie 33'165.25 39'500.00 27'715.85<br />
Abschreibungen 207'581.00 137'000.00 111'603.57<br />
Spesen 109'598.02 52'500.00 119'207.31<br />
Total fixe Strukturkosten 3'829'166.22 2'798'696.00 3'739'298.07<br />
KursleiterInnenlöhne 4'339'405.32 4'104'886.00 3'750'502.98<br />
MitarbeiterInnen 264'475.78 260'970.00 242'625.69<br />
Sozialleistungen 577'894.50 654'428.00 445'654.06<br />
Spesen KursleiterInnen 23'680.63 24'000.00 12'837.65<br />
Externe Schulen 198'024.50 165'000.00 142'644.71<br />
Kursspesen 104'226.28 37'500.00 74'117.60<br />
Bücher und did. Material 167'106.44 133'000.00 197'301.28<br />
Fotokopien 125'830.80 127'000.00 115'929.00<br />
Unterhalt Kursräume und Werkstätte 50'072.84 41'000.00 53'324.06<br />
Weiterbildung 78'706.25 45'000.00 79'620.65<br />
Total Kosten Kursaktivitäten 5'929'423.34 5'592'784.00 5'114'557.68<br />
Telefon 93'205.60 78'000.00 97'686.71<br />
Büromaterial 62'650.65 65'500.00 106'000.83<br />
Spedition 53'037.95 59'000.00 56'981.60<br />
Maschinen und Unterhalt 5'888.59<br />
Werbung und Drucksachen 179'325.35 139'000.00 198'960.52<br />
Spesen Administration 5'974.67<br />
Maschinen: Kaffee und Kaltgetränke 60'128.05 29'000.00 38'011.20<br />
Passivzinsen 12'849.21 10'000.00 48.95<br />
Wissenschaftl. Beirat 7'117.50 6'891.45<br />
Seminare und Kongresse 54'808.75 36'000.00 66'150.59<br />
Diverse Kosten 98'714.68 91'500.00 74'071.42<br />
Total andere Kosten 633'701.00 508'000.00 644'803.27<br />
Sopravvenienze passive 82'084.93 140'466.40<br />
Risiko und Beteiligungen 370'000.00 150'000.00<br />
<strong>ECAP</strong> National 544'118.00<br />
Total Kosten 10'844'375.49 9'443'598.00 9'789'125.42<br />
25<br />
ERGEBNISSE DES GESCHÄFTSJAHRES<br />
ANHANG –
<strong>Stiftung</strong><br />
<strong>ECAP</strong><br />
ORTO DI ATTIVITÀ 2001 – JAHRESBERICHT 2001 - RAPPORTO DI ATTIVITÀ 2001 – JAHRESBE<br />
2000/2001 – Ertrag<br />
Ergebnis 2000 Budget 2001 Ergebnis 2001<br />
Kursstunden 63000 57171 57913<br />
Erträge<br />
Ministero del Lavoro 623'591.85 382'000.00 209'126.35<br />
Ministero Affari Esteri 227'022.65 330'000.00 297'479.15<br />
SECO RAV, CMA, Kiga, div. Kantonei 3'294'645.45 3'588'515.00 2'573'272.50<br />
DFP, BBT, Berufsbildung, Kantone 804'161.40 1'009'380.00 839'878.70<br />
Consejeria Laboral 45'000.00<br />
Andere Institutionen 433'802.10 271'400.00 991'735.40<br />
Kursgelder (<strong>ECAP</strong> Base) 4'782'089.25 3'180'650.00 4'096'677.45<br />
Spezielle Projekte 161'527.85 399'692.00 184'150.00<br />
Verschiedene Einnahmen 162'404.08 91'500.00 130'545.25<br />
Total Beiträge an die <strong>Stiftung</strong> 10'489'244.63 9'298'137.00 9'322'864.80<br />
Sopravvenienze attive 364'132.08 468'403.89<br />
Total Erträge 10'853'376.71 9'298'137.00 9'791'268.69<br />
Gewinn/Verlust 9'001.22 -145'461.00 2'143.27<br />
Zusammenstellung der Beiträge<br />
Ministero del Lavoro Ministero Affari Esteri<br />
SECO RAV, CMA, Kiga, Kantone DFP, BBT, Berufsbildung, Kantone<br />
Andere Institutionen Kursgelder (<strong>ECAP</strong> Base)<br />
Spezielle Projekte Verschiedene Einnahmen<br />
26<br />
ANHANG – ERGEBNISSE DES GESCHÄFTSJAHRES
<strong>Stiftung</strong><br />
<strong>ECAP</strong><br />
ORTO DI ATTIVITÀ 2001 – JAHRESBERICHT 2001 - RAPPORTO DI ATTIVITÀ 2001 – JAHRESBE<br />
Zusammenfassung<br />
der Aktivitäten<br />
Zentren Kurse Kursstunden Teilnehmende<br />
Aargau 103 8'370 944<br />
Basel 122 12'707 1'366<br />
Solothurn 36 1'657 389<br />
Tessin 99 5'835 1'331<br />
Winterthur 33 3'368 683<br />
Zentralschweiz 109 9'760 1'101<br />
Zürich 144 16'216 9'272<br />
Totale 646 57'913 15'086<br />
Zürich<br />
28%<br />
Zentralschweiz<br />
17%<br />
Winterthur<br />
6%<br />
Tessin<br />
10%<br />
Aargau<br />
14%<br />
Solothurn<br />
3%<br />
Basel<br />
22%<br />
27
<strong>Stiftung</strong><br />
<strong>ECAP</strong><br />
ORTO DI ATTIVITÀ 2001 – JAHRESBERICHT 2001 - RAPPORTO DI ATTIVITÀ 2001 – JAHRESBE<br />
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<strong>ECAP</strong> Zentralschweiz - Seidenhofstr. 10 - 6003 Luzern<br />
<strong>ECAP</strong> Zürich - Neugasse 116 - 8031 Zürich<br />
FormAZIONE Bern - Freiburgstr. 139 - 3008 Bern<br />
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Dieser Bericht wurde von Claudia Sassi und Furio Bednarz – Ufficio Studi e Ricerche <strong>ECAP</strong> – unter<br />
Mitwirkung der Leitenden der Zentren, der <strong>ECAP</strong>-Direktion und der nationalen Administration verfasst.<br />
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