Mandanten-Information 2011/2012 - Richard Bosser
Mandanten-Information 2011/2012 - Richard Bosser Mandanten-Information 2011/2012 - Richard Bosser
Rechtslage ab 2012 Durch das Steuervereinfachungsgesetz 2011, gültig ab 01.01.2012, werden diese beiden Grenzen in Zukunft auf einen einheitlichen Wert von 66% festgelegt. Die Erstellung einer Überschussprognose ist nicht mehr erforderlich. Bei einer Miete von mindestens 66 % der ortsüblichen Miete wird der volle Werbungskostenabzug gewährt. Unter 66 % der ortsüblichen Miete werden die Werbungskosten anteilig gekürzt. Demnach stellt sich die Rechtslage ab 2012 wie folgt dar: Prozentsatz der tatsächlichen < 66 % ab 66 % zur ortsüblichen Miete einschließlich der umlage- fähigen Kosten Rechtsfolge für den Werbungskostenabzug anteilige voller Kürzung der Werbungs- Werbungs- kostenabzug kosten Die Finanzverwaltung nimmt eine anteilige Kürzung der Werbungskosten auch dann vor, wenn es aus tatsächlichen oder rechtlichen Gründen nicht möglich sein sollte, die bisherige Miete zu erhöhen, um die Grenze von 66 % der ortsüblichen Miete einzuhalten. Fazit: Bei Vermietungsobjekten, welche durch hohe Werbungskosten steuerliche Verluste generieren, sollte überprüft werden, ob die Gefahr der Werbungskosten-Kürzungs-Falle droht. Entsprechende Mietverträge sind zu überprüfen und ggf. anzupassen. Es empfiehlt sich hierbei, nicht bis an die äußersten Grenzen zu gehen. 15
1.12 Aufteilung gemischter Aufwendungen Der BFH hat im Urteil vom 21. 09. 2009 seine bisherige Rechtsprechung zum Aufteilungs- und Abzugsverbot bei gemischt veranlassten Aufwendungen aufgegeben. Das sog. Aufteilungsverbot ist nicht vollständig abgeschafft worden, aber in seinem bisherigen Anwendungsbereich erheblich eingeschränkt worden. Die Finanzverwaltung hat hierzu mit einem BMF-Schreiben vom 06. Juli 2010 Stellung genommen. Nach wie vor sind folgende Aufwendungen vom Abzug ausgeschlossen: für den eigenen Haushalt und den Unterhalt der Familienmitglieder · Wohnung, Ernährung, Kleidung, · Allgemeine Schulbildung, Kindererziehung · Zeitung, Rundfunk, kulturelle und sportliche Veranstaltungen Repräsentationsaufwand · Geburtstags- und Trauerfeier (nicht aber Firmenjubiläum) Positiv und neu ist, dass die übrigen Aufwendungen, die nicht unerheblich auch privat mit veranlasst sind, nicht mehr vom generellen Abzugsverbot erfasst werden. Es kann nunmehr nach dem Grad der Mitveranlassung wie folgt aufgeteilt werden: Prozentsatz der privaten > 90 % 89 % - 10 % < 10% Mitveranlassung Rechtsfolge für den Betriebsausgaben- kein anteiliger voller Werbungskostenabzug Abzug Abzug Abzug Für die Aufteilung sollten objektive Aufteilungsmaßstäbe wie „Köpfe, Zeit, Mengen-/ Flächenanteile“ herangezogen werden. Hierbei ist hilfsweise eine Schätzung zulässig. Fazit: Bei gemischten Aufwendungen empfiehlt sich eine genaue Dokumentation. Die Dokumentation kann in Belegsammlung, bei Bewirtung in Aufzeichnung der Teilnehmer, bei Reisen in Reiseverlauf mit Aufteilung der touristischen und beruflichen Tätigkeiten erfolgen. 16
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Rechtslage ab <strong>2012</strong><br />
Durch das Steuervereinfachungsgesetz <strong>2011</strong>, gültig ab 01.01.<strong>2012</strong>, werden diese beiden<br />
Grenzen in Zukunft auf einen einheitlichen Wert von 66% festgelegt.<br />
Die Erstellung einer Überschussprognose ist nicht mehr erforderlich. Bei einer Miete von<br />
mindestens 66 % der ortsüblichen Miete wird der volle Werbungskostenabzug gewährt. Unter<br />
66 % der ortsüblichen Miete werden die Werbungskosten anteilig gekürzt.<br />
Demnach stellt sich die Rechtslage ab <strong>2012</strong> wie folgt dar:<br />
Prozentsatz<br />
der tatsächlichen < 66 % ab 66 %<br />
zur ortsüblichen Miete<br />
einschließlich der umlage-<br />
fähigen Kosten<br />
Rechtsfolge für den<br />
Werbungskostenabzug anteilige voller<br />
Kürzung der Werbungs-<br />
Werbungs- kostenabzug<br />
kosten<br />
Die Finanzverwaltung nimmt eine anteilige Kürzung der Werbungskosten auch dann vor, wenn es<br />
aus tatsächlichen oder rechtlichen Gründen nicht möglich sein sollte, die bisherige Miete zu<br />
erhöhen, um die Grenze von 66 % der ortsüblichen Miete einzuhalten.<br />
Fazit:<br />
Bei Vermietungsobjekten, welche durch hohe Werbungskosten steuerliche Verluste<br />
generieren, sollte überprüft werden, ob die Gefahr der Werbungskosten-Kürzungs-Falle droht.<br />
Entsprechende Mietverträge sind zu überprüfen und ggf. anzupassen. Es empfiehlt sich<br />
hierbei, nicht bis an die äußersten Grenzen zu gehen.<br />
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