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Museum Ilz zeigt Alltag unter Tag Es gibt sie, jene Museen, die in ...

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<strong>Museum</strong> <strong>Ilz</strong> <strong>zeigt</strong> <strong>Alltag</strong> <strong>unter</strong> <strong>Tag</strong><br />

<strong>Es</strong> <strong>gibt</strong> <strong>sie</strong>, <strong>jene</strong> <strong>Museen</strong>, <strong>die</strong> <strong>in</strong> Bescheidenheit materielle und<br />

immaterielle Schätze beherbergen.<br />

Hannes Fürntratt ist mit Recht stolz: „Die <strong>Ilz</strong>er identifizieren sich mit<br />

ihrem <strong>Museum</strong>.“ Zweifelsohne ist das Heimatmuseum <strong>Ilz</strong> e<strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>od im<br />

Reigen der vulkanländischen <strong>Museen</strong>. Die wesentlichen Motoren waren<br />

Hauptschuloberlehrer Franz Neuherz und Altbürgermeister Willibald<br />

Schmidt. Sie haben mit H<strong>in</strong>gabe, Fe<strong>in</strong>gefühl und Fachwissen e<strong>in</strong><br />

mustergültiges <strong>Museum</strong> auf <strong>die</strong> Be<strong>in</strong>e gestellt. Neuherz schuf mit den<br />

Ausstellungen „Landwirtschaft gestern“ und „<strong>Ilz</strong> im Wandel der Zeit“ <strong>die</strong><br />

Basis. Willibald Schmidt rettete e<strong>in</strong> landwirtschaftliches Nebengebäude im<br />

Ortszentrum als Standort. Trotz der zentralen Lage muss man<br />

aufmerksam schauen, um es zu f<strong>in</strong>den. <strong>Es</strong> bef<strong>in</strong>det sich h<strong>in</strong>ter dem<br />

Geme<strong>in</strong>deamt und präsentiert sich <strong>in</strong> gepflegt ansprechender, schlichter<br />

Schönheit.<br />

Alles begann 1991<br />

Am 15. September 1991 wurde das <strong>Ilz</strong>er Heimatmuseum eröffnet. 1996<br />

erfolgte <strong>die</strong> Erweiterung um den begehbaren Schaustollen. 2001 kam e<strong>in</strong><br />

weiterer Schauraum für <strong>die</strong> voll funktionstüchtige Grubenlokomotive dazu.<br />

Acht Räume mit <strong>in</strong>sgesamt 230 m² und 350 Exponaten umfasst das<br />

<strong>Museum</strong> heute.<br />

Das <strong>Museum</strong> <strong>in</strong> <strong>Ilz</strong> kann getrost als außergewöhnliches <strong>Museum</strong> betrachtet<br />

werden. In der Marktgeme<strong>in</strong>de wurde lange Jahre Braunkohle abgebaut.<br />

Ab Mitte des 19. Jahrhunderts bis 1964 arbeitete <strong>die</strong> Knappschaft <strong>Ilz</strong>-<br />

Kleegraben <strong>unter</strong> <strong>Tag</strong>e. Das <strong>Museum</strong> vermittelt e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>druck davon. Im<br />

begehbaren Schaustollen - sicher e<strong>in</strong>er der spannendsten Abschnitte -<br />

kann man <strong>die</strong> beklemmende Enge, <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>die</strong> Knappen täglich <strong>unter</strong><br />

E<strong>in</strong>satz ihres Lebens zurückkehrten, nachfühlen.<br />

Viel zu schauen<br />

Jeder Ausstellungsraum steht für e<strong>in</strong> Thema. Von der Bauernküche über<br />

<strong>die</strong> Orts- und Kirchengeschichte bzw. das Vere<strong>in</strong>sleben bis h<strong>in</strong> zur<br />

Landwirtschaft vergangener <strong>Tag</strong>e und schließlich <strong>die</strong> bewegte<br />

Vergangenheit rund um den Kohleabbau reicht das Repertoire. Während<br />

e<strong>in</strong>e wunderschön gearbeite Innungstruhe der Zimmerer wohl e<strong>in</strong>es der<br />

schönste Exponate ist, zählt <strong>die</strong> Marktverleihungsurkunde, ausgestellt von<br />

Kaiser Ferd<strong>in</strong>and im Jahre 1837, zu den wertvollsten. Sie räumte <strong>Ilz</strong> das<br />

Recht e<strong>in</strong>, im Jahr <strong>sie</strong>ben Märkte abzuhalten. Das skurril-makaberste<br />

Objekt der Ausstellung <strong>zeigt</strong> das „Scheusal von <strong>Ilz</strong>“ und jede e<strong>in</strong>zelne<br />

se<strong>in</strong>er Schandtaten. Mord, Raub, Brandschatzung und Diebstahl g<strong>in</strong>gen


auf das Konto des Scheusals. Im Mai 1890 gelang es, den Verbrecher<br />

d<strong>in</strong>gfest zu machen. <strong>Es</strong> war der Mesner, Nachtwächter und Totengräber<br />

Franz Rabl.<br />

Die Seele des Hauses<br />

Das Heimatmuseum der <strong>Ilz</strong>er ist <strong>in</strong> guten Händen. Nach se<strong>in</strong>er<br />

Pensionierung hat Willibald Schmidt <strong>die</strong> Leitung übernommen. Im <strong>Museum</strong><br />

f<strong>in</strong>det der Altbürgermeister nun <strong>in</strong> der Vermittlung der <strong>Ilz</strong>er Geschichte<br />

se<strong>in</strong>e Erfüllung. Willibald Schmidt kennt <strong>Ilz</strong> wie kaum e<strong>in</strong> Zweiter. So hat<br />

er ganz nebenbei - getrieben von se<strong>in</strong>er Leidenschaft für <strong>die</strong> Fotografie -<br />

seit 1959 gut und gerne 20.000 Dias geschossen, <strong>die</strong> <strong>Ilz</strong> im Zeitenlauf<br />

dokumentieren. Schmidt ist zweifelsfrei e<strong>in</strong> profunder Kenner des<br />

<strong>Museum</strong>s und der Geschichte „se<strong>in</strong>er“ Marktgeme<strong>in</strong>de.<br />

Übrigens: Liebevoll handgeschriebene kle<strong>in</strong>e H<strong>in</strong>weistafeln und<br />

Objektbeschreibungen zeugen von der Qualität der Schau bis <strong>in</strong>s Detail.<br />

Zeitgenössische Kunst<br />

In der im Geme<strong>in</strong>deamt <strong>unter</strong>gebrachten „<strong>Museum</strong>sgalerie“ f<strong>in</strong>den zwei-<br />

bis dreimal jährlich Ausstellungen, gestaltet von zeitgenössischen<br />

Künstlern aber auch jungen Kreativen der Volks- und Hauptschule, statt.<br />

So treffen sich <strong>in</strong> <strong>Museum</strong> und Geme<strong>in</strong>de Vergangenheit und Zukunft. Das<br />

zeichnet <strong>die</strong> schmucke Vulkanland-Geme<strong>in</strong>de aus!

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