PDF 2 MB - PATRIZIA Immobilien AG
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steigenden Wohnkomfortbewusstseins und der Alterung der Bevölkerung weiter kontinuierlich ansteigen wird<br />
(Quelle: empirica/LBS Research, 21. Oktober 2005). So ist die Pro-Kopf-Wohnfläche in Westdeutschland nach<br />
Berechnungen des Statistischen Bundesamts bereits von 26,4 m 2 im Jahr 1972 auf 41,6 m 2 im Jahr 2002<br />
angestiegen (Quelle: LBS, Broschüre ,,Markt für Wohnimmobilien‘‘, 2005).<br />
Die Gesellschaft geht angesichts dieser Entwicklungen und Prognosen davon aus, dass insbesondere die<br />
Nachfrage nach Wohnungen in Mehrfamilienhäusern in der Größenklasse zwischen 50 und 70 m 2 in westdeutschen<br />
Ballungszentren weiter steigen wird. Hieraus könnte sich nach Einschätzung der Gesellschaft ein<br />
nachhaltiges Wohnungsprivatisierungspotenzial für <strong>PATRIZIA</strong> ergeben.<br />
Politische Faktoren<br />
Für die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft sind unter anderem politische und regulatorische Entscheidungen<br />
und Entwicklungen von Bedeutung, da sie Einfluss auf Angebot und Nachfrage nach Wohnimmobilien haben und<br />
die Preisentwicklung beeinflussen. Neben der Reform der Arbeitslosenhilfe sind insbesondere die folgenden<br />
politischen Entwicklungen derzeit Gegenstand von Diskussionen und könnten neben demographischen Faktoren<br />
Auswirkungen auf Angebot und Nachfrage sowie die Preisentwicklung am Markt für Miet- und Eigentumswohnungen<br />
haben.<br />
Private Altersvorsorge<br />
Infolge der Reform der gesetzlichen Altersvorsorge in Deutschland nimmt für breite Bevölkerungsschichten<br />
die Bedeutung privater Vorsorge für die Aufrechterhaltung des Lebensstandards im Alter zu. Die Reform betrifft<br />
sowohl Erwerbstätige als auch Rentner, da das Rentenniveau, also das Verhältnis der Rente zum letzten<br />
Nettoeinkommen, auf längere Sicht deutlich abgesenkt werden wird und zunehmende Teile der Rente besteuert<br />
werden. Sowohl die eigengenutzte Wohnimmobilie als auch die Wohnimmobilie als Kapitalanlage werden von<br />
vielen Menschen als wichtiger Bestandteil der privaten Altersvorsorge angesehen und gelten zudem als<br />
verhältnismäßig wertbeständige Geldanlagen. Aus der beschriebenen Veränderung der Rahmenbedingungen<br />
könnten sich daher positive Nachfrageeffekte für Wohnimmobilien von <strong>PATRIZIA</strong>, insbesondere durch Mieter,<br />
ergeben.<br />
Bislang profitierten Privatpersonen beim Erwerb oder Bau eines eigengenutzten Hauses oder einer<br />
eigengenutzten Wohnung innerhalb bestimmter Einkommenshöchstgrenzen von einer staatlichen Förderung, der<br />
sog. Eigenheimzulage. Der Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD sieht neben der bereits erfolgten<br />
Abschaffung der Eigenheimzulage zum 1. Januar 2006 vor, dass selbstgenutztes Wohneigentum ab 2007 besser in<br />
die geförderte Altersvorsorge zu integrieren sei.<br />
Rahmenbedingungen der Finanzierung von <strong>Immobilien</strong><br />
Die noch nicht in Kraft getretenen sog. Basel II-Richtlinien werden Kreditinstitute zu einer von der Bonität<br />
des einzelnen Kreditnehmers abhängigen Eigenkapitalunterlegung verpflichten. Eine höhere<br />
Eigenkapitalunterlegung für höhere Kreditrisiken wird sich in entsprechend höheren Kreditzinsen der Banken<br />
widerspiegeln, während gleichzeitig zu erwarten ist, dass sich die Finanzierungsbedingungen für Kunden höherer<br />
Bonität verbessern werden. Weder bei Finanzierungen von Kunden noch bei eigenen Ankaufsfinanzierungen hat<br />
<strong>PATRIZIA</strong> bisher Tendenzen für eine Verschlechterung der Finanzierungskonditionen festgestellt. Vielmehr<br />
haben nach den Beobachtungen von <strong>PATRIZIA</strong> Kreditinstitute im Zusammenhang mit <strong>Immobilien</strong>käufen im<br />
Vorfeld von Basel II ihre Anforderungen an die Bonität der Erwerber neu definiert und sind wieder zunehmend an<br />
<strong>Immobilien</strong>finanzierungen für Kunden interessiert.<br />
Die im historischen Vergleich derzeit niedrigen Zinsen für mittel- und langfristige Hypothekendarlehen<br />
haben die Wohnungsprivatisierung in Deutschland in der Vergangenheit nicht in gleichem Maße wie andere<br />
europäische <strong>Immobilien</strong>märkte beeinflusst. <strong>PATRIZIA</strong> erwartet jedoch, dass sich bei einem Zinsanstieg die<br />
Nachfrage nach <strong>Immobilien</strong> zunächst beleben könnte, da Mieter, Selbstnutzer und Kapitalanleger eine weitere<br />
Erhöhung der Zinsen auf mittlere Sicht befürchten und sich daher kurzfristig für den Erwerb einer Immobilie<br />
entscheiden könnten.<br />
Entwicklung des Wohnimmobilienmarktes in Deutschland<br />
Im europäischen Vergleich haben sich die Wohnimmobilienpreise in Deutschland seit Mitte der 90er Jahre<br />
relativ konstant und ohne große zyklische Schwankungen entwickelt. Nach einem leichten Anstieg in der zweiten<br />
Hälfte der 90er Jahre sind die Preise für Eigenheime und Eigentumswohnungen im Wiederverkauf in Deutschland<br />
in den letzten drei Jahre rückläufig gewesen und allein im Jahr 2004 im Durchschnitt um gut 2% gegenüber<br />
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