Kita Matthäus - Kirchenkreis Bielefeld

1 Vorwort
Wenn ein Maler ein Bild malt, tritt er mitunter ein paar Schritte von der
Leinwand
zurück. Aus dem Abstand kann er besser auf sein Werk schauen – sehen,
was er schon gemalt hat und wie er sein Bild weiter gestalten will. Wer ein
Konzept
für eine Tageseinrichtung für Kinder in Worte fasst, tritt wie ein Maler einen
Schritt von der Arbeit zurück, um Abstand zu gewinnen.
Ein spannender Weg liegt hinter uns, denn wir haben unser Konzept für die
Kindertagesstätte Matthäus aufgeschrieben. Mitarbeiterinnen, Elternvertreter
und Mitglieder des Presbyteriums. Wir haben auf unsere Arbeit und auf unsere
Zusammenarbeit geschaut. Wir haben gefragt: Was ist uns wichtig, was prägt
unsere Arbeit, unser Zusammenleben von Kindern und Erwachsenen? Was ist
gut und was wollen wir verbessern? Ein spannender Prozess liegt hinter uns. Er
ermöglicht uns, uns neu und konzentriert auf den Weg zu machen. Dabei
verstehen
wir unsere Konzeption nicht als etwas Abgeschlossenes, sondern als einen
Schritt auf einem Weg. Qualitätsentwicklung verstehen wir als fortdauernden
Prozess. Die enge Zusammenarbeit mit dem Fachreferat des Kirchenkreises
Bielefeld
ist dabei eine wichtige Hilfe.
Unsere Tageseinrichtung Matthäus ist uns wichtig. Seit fast 50 Jahren ist sie ein
Haus, in dem Kinder und Erwachsene miteinander leben, lernen, spielen, singen,
Geschichten hören und vieles mehr. Die Tageseinrichtung ist ein Teil unserer
Kirchengemeinde, eine von drei Tageseinrichtungen, die wir als Schatz
unserer Gemeinde begreifen.
Wer unser Konzept liest, erkennt, wie wichtig es uns ist, die Kinder als eigene
Persönlichkeiten zu achten. Kinder werden nicht erst Menschen, sie sind schon
Menschen, hat Janusz Korczak gesagt. Sie bringen so viel mit; sie sind uns ein
großer Reichtum. Wir möchten mit ihnen lernen, in einem denkbar weiten Sinn
dieses Wortes. Wir möchten die Kinder fördern in ihrer
Persönlichkeitsentwicklung
aber auch in ihrer Gemeinschaftsfähigkeit. Lernen ist für uns ein ganzheitlicher
Prozess. Lernen vollzieht sich mit dem Kopf, aber auch mit Gefühlen und
ganz praktisch mit Händen und Füßen. Wir Erwachsenen sind den Kindern
Vorbild, aber zugleich sind die Kinder unsere Lehrer.
Zum ganzheitlichen Lernen gehört selbstverständlich die Religion. In unserer
Tageseinrichtung werden biblische Geschichten erzählt und fröhliche Lieder
gesungen. Wir ermutigen zum Glauben an Gott ebenso wie zur Rücksichtnahme
auf den Nächsten. Wir suchen miteinander immer neu nach Antworten auf die
wesentlichen Fragen des Lebens. Wir feiern miteinander Gottesdienst und
erleben die Ermutigung, die in biblischen Geschichten und Gebeten steckt.
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