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Rechtliche Grundlagen (Schulgesetz und GSchO)

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Im Mittelpunkt der neuen Lernkultur steht das Kind mit seinen individuellen Ausgangslagen <strong>und</strong> Entwicklungsmöglichkeiten,<br />

nicht das Erreichen gleicher Maßstäbe <strong>und</strong> das Reproduzieren von Wissen, das durch Überprüfen<br />

abgefragt wird. Ziel ist vielmehr der Aufbau <strong>und</strong> die Förderung einer ‚aktiv/konstruktiven‘ Lernhaltung. 7 Schüler sollen<br />

verstärkt durch Hinwendung zu komplexen, alltagsnahen Aufgaben zur Selbständigkeit <strong>und</strong> Eigenverantwortung ihres<br />

Handelns im Lernprozess erzogen werden. 8<br />

Eine pädagogische Leistungsbeurteilung stellt somit die individuelle Lern- <strong>und</strong> Leistungsentwicklung im Sinne einer<br />

Diagnose fest, gibt Hilfen, ermutigt das Kind in seinem individuellen Können <strong>und</strong> vermittelt dadurch Könnenserfahrungen.<br />

Für den Unterricht bedeutet dies, dass eine innere Differenzierung unerlässlich ist. Sie unterstützt den Lehrer in<br />

seinem Bemühen die Lern- <strong>und</strong> Anstrengungsbereitschaft des einzelnen Kindes zu aktivieren <strong>und</strong> zu erhöhen. Denn<br />

jeder Schüler hat eine individuelle Lebensgeschichte <strong>und</strong> spezifische Fähigkeiten <strong>und</strong> Begabungen. 9<br />

Leistungsbeurteilung/-bewertung in der neuen Lernkultur<br />

In der folgenden Gegenüberstellung von Felix Winter werden verschiedene neue Verfahren zur Leistungsbeurteilung<br />

bzw. –bewertung beschrieben, die sich in deutschen Schulen zum Teil schon in Ansätzen etabliert haben. „Die<br />

Diskussion um ein modernes System der Feststellung, Bewertung <strong>und</strong> Rückmeldung von Schülerleistungen steckt in<br />

Deutschland noch in den Kinderschuhen.“ 10 Wenn jedoch eine neue Lernkultur an den Schulen etabliert werden soll,<br />

müssen sich auch die Formen der Leistungsbewertung dieser anpassen.<br />

Das traditionelle System der schulischen<br />

Verfahren zur Leistungsbewertung, die einer neuen<br />

Leistungsbeurteilung…<br />

Lernkultur dienlich sind…<br />

ist auf den Erwerb <strong>und</strong> die Anwendung von Wissen zielen auf komplexe Fähigkeiten <strong>und</strong> den Grad ihrer<br />

konzentriert<br />

Aneignung<br />

macht die Leistung hauptsächlich an Produkten fest nehmen auch <strong>und</strong> gerade Prozesse in den Blick <strong>und</strong><br />

verlagern die Leistungsbewertung zum Teil in den Prozess<br />

richtet sich vor allem auf die individuell erbrachten nehmen auch gemeinschaftlich erbrachte Leistungen zum<br />

Leistungen<br />

Gegenstand<br />

versucht die Leistungsanforderungen <strong>und</strong> die<br />

lassen individualisiertes Lernen <strong>und</strong> Leisten zu <strong>und</strong><br />

Bewertungsmaßstäbe zu normieren<br />

benutzen differenzierte Maßstäbe<br />

richtet sich vor allem auf die Feststellung der relativen machen die Eigenqualitäten der Leistungen sichtbar <strong>und</strong><br />

Güte einer Leistung - einordnend<br />

versuchen sie zu verstehen<br />

beschreibt die Leistung in der Regel abstrakt <strong>und</strong> beschreiben die Leistungen inhaltlich <strong>und</strong> differenziert –<br />

allgemein in Form einer Ziffernnote<br />

versuchen aussagekräftige Rückmeldungen bereitzustellen<br />

macht die Leistungsbewertung ausschließlich zur regen Urteilsprozesse der Schüler an, beziehen sie in die<br />

Sache des Lehrers<br />

Leistungsbewertung ein <strong>und</strong> qualifizieren sie in dialogischen<br />

Prozessen<br />

lässt die Leistung <strong>und</strong> ihre Beurteilung weitgehend im machen die Leistungen <strong>und</strong> ihre Bewertung zum Teil<br />

Verborgenen<br />

öffentlich<br />

11<br />

(Bewertende) Leistungsfeststellungen<br />

� müssen kompetenzorientiert erstellt werden<br />

� verlangen neue Aufgabenformate:<br />

� Kompetenzen können auf unterschiedlichem Fähigkeits-/ Kompetenzniveau/ Anforderungsbereichen erreicht werden.<br />

� Diese werden durch Aufgabenformate repräsentiert.<br />

� Sie umfassen Aufgabenstellungen, die Handlungsmöglichkeiten auf unterschiedlichem Niveau aufzeigen: Manche<br />

Aufgaben oder Teilaufgaben lassen sich durch Anwenden von Routinen lösen, andere hingegen verlangen den<br />

selbstständigen oder kreativen Umgang mit erworbenen mathematischen Kompetenzen.<br />

� Die Aufgaben von Leistungsfeststellung müssen eine Zuordnung auf alle Kompetenzstufen ermöglichen.<br />

Ich frage nicht träges Wissen ab, sondern versuche durch Aufgabenformate herauszufinden,<br />

wie weit der Kompetenzerwerb bei den Kindern gediehen ist.<br />

7 vgl. Ministerium für Bildung, Frauen <strong>und</strong> Jugend: Rahmenplan Gr<strong>und</strong>schule: Allgemeine Gr<strong>und</strong>legung, Grünstadt 2002, S.14<br />

8 vgl. Winter, F.: Leistungsbewertung: Eine neue Lernkultur braucht einen anderen Umgang mit den Schülerleistungen, Baltmanns-<br />

weiler 2004, S.6<br />

9 vgl. Preuß, E.: Leistungserziehung, Leistungsbeurteilung <strong>und</strong> innere Differenzierung in der Gr<strong>und</strong>schule, Bad Heilbrunn 94, S.65ff.<br />

10 vgl. Winter 2004, S.30<br />

11 vgl. Winter 2004, S.30<br />

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