Rechtliche Grundlagen (Schulgesetz und GSchO)
Rechtliche Grundlagen (Schulgesetz und GSchO)
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§ 34 Leistungsbeurteilung<br />
Leistungen werden nach dem Grad des Erreichens von Lernanforderungen beurteilt. Die Beurteilung berücksichtigt<br />
den individuellen Lernfortschritt der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, ihre Leistungsbereitschaft <strong>und</strong> auch die<br />
Lerngruppe, in der die Leistung erbracht wird.<br />
§ 36 Schriftliche Überprüfungen, schriftliche Leistungsnachweise<br />
(5) Von allen schriftlichen Leistungsnachweisen eines Faches soll mindestens die Hälfte gruppenbezogen erbracht<br />
werden. Die übrigen Leistungsnachweise können individuell erfolgen.<br />
§ 48 Leistungsbeurteilung<br />
(1) Leistungen werden nach Grad des Erreichens von Lernanforderungen beurteilt. Die Beurteilung berücksichtigt<br />
den individuellen Lernfortschritt der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, ihre Leistungsbereitschaft <strong>und</strong> auch die<br />
Lerngruppe, in der die Leistung erbracht wird. 1<br />
.<br />
Begriff Leistung<br />
= gesellschaftliches Phänomenen der Leistungsgesellschaft.<br />
In Naturwissenschaft/Technik/Betriebswirtschaft gibt es klare Leistungsdefinitionen:<br />
*Leistung = Arbeitsertrag / Arbeitsaufwand<br />
*Leistung = Kraft x Weg (Arbeit) / Zeit‚<br />
Leistung im ursprünglichen pädagogischen Zusammenhang: = die Leistung in der Schule /Zensur im Zeugnis<br />
Klassische Bezugsnormen zur Leistungsbeurteilung sind:<br />
*Soziale Norm: Leistung wird im Verhältnis zur Gruppe (Klasse) beurteilt.<br />
*Kriteriale Norm: Leistung wird am vorher festgelegten Kriterium gemessen.<br />
*Individuelle Norm: Der Individuelle Lernfortschritt des Schülers wird beurteilt. 2<br />
Pädagogische Leistungskultur heute:<br />
� Schulische Lernleistungen sind immer mehrdimensional, denn Lernen findet in sozialen, situativen <strong>und</strong> thematischen<br />
Zusammenhängen statt.<br />
� Selbsterfahrung, Rückmeldungen <strong>und</strong> eigene Reaktion darauf beeinflussen das weitere Schüler-Lernverhalten. 3<br />
� Begriff ‚Leisten‘ ist immer mit ‚Lernen‘ verb<strong>und</strong>en, es setzt also Lernprozesse voraus, die überaus vielseitig sind.<br />
Die Aneignung von Fertigkeiten gehört demnach ebenso dazu wie der Erwerb von Wissen, die Ausbildung von<br />
Fähigkeiten oder der Aufbau von Einstellungen <strong>und</strong> Haltungen. 4<br />
Der pädagogische Leistungsbegriff ist von 5 Leitgedanken geprägt:<br />
Leistung ist…<br />
1. produkt- <strong>und</strong> prozessorientiert, d.h. Leistungen dürfen nicht nur am Endprodukt gemessen werden, sondern auch<br />
die Lernbedingungen <strong>und</strong> das Zustandekommen der Leistung sind zu berücksichtigen.<br />
2. problemmotiviert <strong>und</strong> vielfältig, d.h. Aufgaben, mit denen Kindern konfrontiert werden, stammen aus der Lebenswelt<br />
der Schüler. Sie helfen ihnen bei der Bewältigung ihres Lebens, bieten mehr Planungs- <strong>und</strong> Handlungsräume<br />
<strong>und</strong> lassen vielfältige Lösungswege zu.<br />
3. individuelles <strong>und</strong> soziales Lernen, d.h. die Schüler sollen nicht nur in ihrer individuellen Leistung gefördert <strong>und</strong><br />
gefordert, sondern auch zur Kooperation <strong>und</strong> Teamfähigkeit innerhalb der sozialen Gruppe erzogen werden.<br />
4. anstrengungs- <strong>und</strong> erfolgsbezogen, d.h. Lernfreude, Durchhalte- <strong>und</strong> Anstrengungsbereitschaft sind Voraussetzungen<br />
für erfolgreiches Lernen <strong>und</strong> gute Leistungen. Schulisches Lernen muss demnach so organisiert werden,<br />
dass sich Schüler diese Eigenschaften beibehalten. 5<br />
5. norm- <strong>und</strong> zweckbezogen: Um Leistungen zu beurteilen ist eine Norm erforderlich, die ein erwartetes<br />
Lernverhalten <strong>und</strong> –ergebnis vorschreibt.<br />
Leistungserziehung in kompetenzorientierter Lernkultur<br />
Pädagogische Leistungskultur heißt:<br />
� die Leistungen der Kinder wahrzunehmen,<br />
� ihre Leistungen zu würdigen,<br />
� Kinder individuell zu fördern <strong>und</strong> ihnen Lernwege zu öffnen.“ 6<br />
1 vgl. Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend <strong>und</strong> Kultur: Die Neue Gr<strong>und</strong>schulordnung, Mainz 2008<br />
2 vgl. Meyer, H.: Was ist guter Unterricht?, Berlin 2004, S.115<br />
3 vgl. Bartnitzky, H., Brügelmann, et al.(Hg.): Kursbuch Gr<strong>und</strong>schule, Frankfurt am Main 2009, S.220<br />
4 vgl. Bartnitzky, Brügelmann, Hecker, Heinzel, Schönknecht, Speck- Hamdan 2009, S.213<br />
5 vgl. Jürgens, E., Sacher, W.: Leistungserziehung <strong>und</strong> Pädagogische Diagnostik in der Schule: <strong>Gr<strong>und</strong>lagen</strong> <strong>und</strong> Anregungen für die<br />
Praxis, Stuttgart 2008, S.47ff.<br />
6 Bartnitzky, Brügelmann, Hecker, Heinzel, Schönknecht, Speck- Hamdan 2009, S.215<br />
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