10.02.2013 Aufrufe

Prof. Dr. Melzer-Ridinger SBWL II Internationale Logistik

Prof. Dr. Melzer-Ridinger SBWL II Internationale Logistik

Prof. Dr. Melzer-Ridinger SBWL II Internationale Logistik

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Im Falle des Spontankaufs hat die Regalverfügbarkeit eine besondere Bedeutung: Sie erinnert den<br />

Kunden an seinen Bedarf (z.B. Glühbirnen) oder weckt Bedarf (z.B. Süßwaren).<br />

Der private Kunde wird bei Aktionsware besonders sensibel auf Bestandslücken reagieren.<br />

Fehlmengensituationen verärgern den Kunden besonders, wenn er das Geschäft wegen einer Aktion<br />

aufgesucht hat. Um den Vorwurf des „Lockvogelangebots“ zu vermeiden, sollte die Aktionsware<br />

während der Gültigkeit des Angebots angemessen verfügbar sein.<br />

2.4 Differenzierte Differenzierte Lieferserviceziele<br />

Lieferserviceziele<br />

Lieferserviceziele<br />

Um das Verhältnis zwischen Kosten für Lieferservice und dessen absatzpolitische Wirkung zu<br />

optimieren, sollte eine selektive Lieferservicepolitik praktiziert werden. Diese zeichnet sich dadurch<br />

aus, dass sie gezielt und systematisch innerhalb des Sortiments (d.h. zwischen den Artikeln),<br />

zwischen Kunden und Absatzmärkten differenziert. Differenzierte Zielvorgaben machen differenzierte<br />

logistische Prozesse und eine differenzierte Bestandshaltung erforderlich.<br />

In einem Handelsunternehmen würde eine entsprechende Differenzierung der Regalverfügbarkeit für<br />

Artikel sowohl Interessen des Händlers als auch Kundeninteressen berücksichtigen:<br />

Für Artikel,<br />

• die nur einen geringen Anteil am Umsatz haben,<br />

• die für das Image eher unbedeutend sind,<br />

• die einen geringen Deckungsbeitrag haben,<br />

• die beim Kunden nur geringe Fehlmengenkosten verursachen,<br />

• die innerhalb des angebotenen Sortiments leicht substituiert werden können,<br />

• die hohe Bestandskosten und ein hohes Bestandsrisiko aufweisen,<br />

• deren Absatz schlecht planbar ist (sporadischer Bedarf)<br />

wird im Konzept der selektiven Lieferservicepolitik ein geringerer Soll-Lieferbereitschaftsgrad als<br />

internes Ziel vorgegeben.<br />

Die <strong>Prof</strong>ilanalyse (vgl. Abb. 12) bildet eine solide Basis, erste grobe Empfehlungen für die<br />

Festlegung des Soll-Lieferbereitschaftsgrades zu geben. Sie dient dazu, Artikel und ihre Hauptkunden<br />

grob zu klassifizieren. Sie kann als qualitatives Verfahren auch dann verwendet werden, wenn<br />

Fehlmengen- und Restbestands- bzw. Bestandskosten nicht quantifiziert werden (können). Für den<br />

betrachteten Artikel werden die oben beschriebenen Einflussfaktoren auf die Bedeutung der<br />

Regalverfügbarkeit eingeschätzt. Liegt das Merkmal vor, ist eine hohe Lieferbereitschaft anzustreben,<br />

liegt das entsprechende Merkmal nicht vor, entstehen durch kurzfristige Regallücken keine<br />

erheblichen Verluste für den Händler. Für den betrachteten Artikel ist erkennbar, dass ein hoher<br />

Lieferbereitschaftsgrad erforderlich ist.<br />

<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Melzer</strong>-<strong>Ridinger</strong> <strong>SBWL</strong> <strong>II</strong> <strong>Internationale</strong> <strong>Logistik</strong> | 16.01.2009<br />

22

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!