Prof. Dr. Melzer-Ridinger SBWL II Internationale Logistik
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• Bestandskosten und Einstandskosten,<br />
• Bestandskosten und Dispositionskosten,<br />
• Transportkosten und Verpackungskosten,<br />
• Transportkosten und Handlingskosten.<br />
Zwischen Bestandskosten und Transportkosten besteht eine konfliktäre Beziehung - d.h. um<br />
Bestandskosten zu reduzieren, werden oft Maßnahmen in Erwägung gezogen, die die<br />
Transportkosten erhöhen. So kann der Sicherheitsbestand gesenkt werden (vgl. Abschnitt 7.5), um<br />
Bestandskosten zu reduzieren, diese Maßnahme wird jedoch die Häufigkeit von Eil- und<br />
Sondertransporten erhöhen, weil der Lieferbereitschaftsgrad des Lagers sinkt. Eine weitere<br />
Maßnahme zur Senkung der Bestandskosten ist die Zentralisierung der Lagerstruktur. Diese erhöht<br />
jedoch die Transportentfernung zu den Lieferpunkten und erfordert schnelle, teure Transportmittel, um<br />
die geforderte Lieferzeit gewährleisten zu können.<br />
Ein weiterer für das Bestandsmanagement (vgl. Abschnitt 7) bedeutsamer Konflikt besteht zwischen<br />
Bestands-, Bestellabwicklungs- und Einstandskosten. Dieser muss bei der Festlegung der<br />
Bereitstellungsart und der Bestellmenge beachtet werden. Kleine Bestellmengen mit einer kurzen<br />
Reichweite sind günstig für die Bestandskosten. Jedoch verursachen sie eine große Bestellhäufigkeit<br />
und damit hohe Bestellabwicklungskosten. Große Bestellmengen sind geeignet die Einstandskosten<br />
zu reduzieren durch die Erzielung von Mengenrabatten, steigern jedoch den im Lager befindlichen<br />
durchschnittlichen Lagerbestand und damit die Kapitalbindung und das Bestandsrisiko<br />
(Bestandskosten).<br />
Offensichtlich ist es nur dann sinnvoll eine Maßnahme durchzuführen, wenn die Kostennachteile nicht<br />
die ursprüngliche Kostensenkung übersteigen. Bei der Beurteilung von Maßnahmen zur Verbesserung<br />
des Kostenziels dürfen daher die Kostenerfolge nicht isoliert betrachtet werden. Die Beurteilung der<br />
Eignung einer Handlungsmöglichkeit sollte vielmehr auf Basis der gesamten von der<br />
Handlungsmöglichkeit beeinflussten Kosten erfolgen (total cost approach). Die Bestimmung der sog.<br />
entscheidungsrelevanten Kosten ist daher von zentraler Bedeutung, um ganzheitlich vorteilhafte<br />
Entscheidungen zu treffen. Dabei wird es in vielen Fällen nicht ausreichen, die Kostenanalysen und –<br />
vergleiche auf einzelne Abteilungen zu beschränken.<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Melzer</strong>-<strong>Ridinger</strong> <strong>SBWL</strong> <strong>II</strong> <strong>Internationale</strong> <strong>Logistik</strong> | 16.01.2009<br />
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