Prof. Dr. Melzer-Ridinger SBWL II Internationale Logistik
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<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Melzer</strong>-<strong>Ridinger</strong> <strong>SBWL</strong> <strong>II</strong> <strong>Internationale</strong> <strong>Logistik</strong> | 16.01.2009<br />
11<br />
• dass kurzfristige Änderungen des Produktionsplans an der Tagesordnung sind und der Einkauf<br />
mit Eil-Bestellaufträgen stark belastet ist, obwohl eine systemgestützte Bestandsführung und<br />
programmorientierte Materialdisposition praktiziert wird.<br />
1.3 1.3 Das Das Paradigma Paradigma betriebliches betriebliches scm scm - <strong>Logistik</strong> <strong>Logistik</strong> als als betriebliche<br />
betriebliche<br />
Koordinationsfunktion<br />
Koordinationsfunktion<br />
Koordinationsfunktion<br />
Koordinationsbedarf und –defizite im betrieblichen order-to-payment-process<br />
Innerhalb des Unternehmens werden logistisch relevante Entscheidungen in den Funktionsbereichen<br />
Entwicklung/Konstruktion, Marketing/Vertrieb, Produktionsmanagement und Einkauf getroffen. Durch<br />
die Aufteilung von Aufgaben, Kompetenz und Verantwortung werden voneinander abgeschottete<br />
Funktionsbereiche geschaffen. Eine weitere Arbeitsteilung ergibt sich durch die Trennung von<br />
strategischen und operativen Aufgaben. Jeder Teilnehmer der logistischen Kette trifft logistische<br />
Entscheidungen für den von ihm zu verantwortenden Teil der logistischen Kette. Diese Arbeitsteilung<br />
zerlegt die Fragen wann welches Erzeugnis und welche Komponente in welchen Menge, wann, von<br />
welchen Mitarbeitern , auf welchen Anlagen gefertigt werden soll und geliefert werden soll in einzelne<br />
Planungsprobleme, die sowohl inhaltlich als auch organisatorisch isoliert oder sukzessive bearbeitet<br />
werden. In der Realität werden die angesprochenen Planungsaufgaben sowohl inhaltlich als auch<br />
organisatorisch getrennt bearbeitet (Seidl, C. S. 167). Die aus dien einzelnen Planungsaufgaben<br />
resultierenden Entscheidungen bilden Rahmenbedingungen (Daten) für nachgelagerte<br />
Planungsaufgaben. Der Geschäftsprozess Auftragsabwicklung durchläuft die Abteilungen Vertrieb,<br />
Arbeitsvorbereitung/Produktionsplanung, Einkauf, Wareneingang, Lager und Versanddisposition, die<br />
die in Abb. 7 genannten Aufgaben sukzessive bearbeiten.<br />
• Absatzplanung<br />
• Produktionsgrobplanung<br />
• Kundenauftragsverwaltung<br />
• Materialbedarfsplanung<br />
• Beschaffungsmarktforschung und Lieferantenauswahl<br />
• Bestelloptimierung<br />
• Bestellabwicklung<br />
• Erfassung des Wareneingangs<br />
• Qualitätsprüfung<br />
• Maschinenbelegung und Auftragsreihenfolgeplanung<br />
• Betriebsdatenerfassung<br />
• Bestandsverwaltung<br />
• Versanddisposition<br />
Abb.7 : logistische Teilaufgaben im Geschäftsprozess order-to-payment<br />
Arbeitsteilung reduziert die Komplexität und steigert die Effizienz der Erfüllung der Teilaufgaben.<br />
Ergebnis eines solchen Planungsvorgehens ist jedoch nur selten ein über die gesamte Kette optimaler<br />
Materialfluss. Innerhalb der Funktionsbereiche werden ausgefeilte Methoden zur Ermittlung von<br />
Suboptima eingesetzt, so werden optimale Beschaffungslosgrößen und –zyklen optimale<br />
Produktionsprogramme und –losgrößen ermittelt, es werden Methoden zur Transport- und<br />
Tourenplanung eingesetzt. Die Anwendung dieser Methoden führt aber nicht zu einem<br />
Gesamtoptimum. Arbeitsteilung in der Prozesskette hat Nachteile zur Folge, die die Vorteile der