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Entwicklung und Sozialisation bei progredienter Erkrankung<br />

diese Verän<strong>de</strong>rungen zu ermöglichen und typische krankheitsspezi-<br />

fische Entwicklungen verstehen zu helfen. Auch <strong>de</strong>r Aspekt <strong>de</strong>r ge-<br />

meinsamen Beschulung von an gleichen Erkrankungen lei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Schülerinnen und Schülern scheint in diesem Kontext be<strong>de</strong>nkens-<br />

wert, da die gegenseitige Wahrnehmung und <strong>de</strong>r Austausch über<br />

Entwicklungserfahrungen ebenfalls ein tieferes und antizipieren<strong>de</strong>s<br />

Verständnis <strong>de</strong>r eigenen Entwicklung leisten kann. Die gemeinsame<br />

För<strong>de</strong>rung zweier von ähnlichen Erkrankungen betroffener Kin<strong>de</strong>r<br />

o<strong>de</strong>r Jugendlicher kann im Hinblick auf die Komponente Versteh-<br />

barkeit im Sinne <strong>de</strong>s Selbsthilfegedankens „kognitive Orientierung<br />

durch Informationen, emotionale Unterstützung und praktische Hil-<br />

fe“ (BECK 2001, 345) bieten und erklärt möglicherweise die Beob-<br />

achtung, dass, „wenn an<strong>de</strong>re, ebenfalls von einer progredienten Er-<br />

krankung betroffene Jugendliche als Gesprächspartner zur Verfü-<br />

gung stehen, diese in <strong>de</strong>n meisten Fällen auch für die Thema-<br />

tisierung krankheitsbezogener und thanataler Themen favorisiert<br />

und genutzt wer<strong>de</strong>n“ (ORTMANN/JENNESSEN 2003, 161).<br />

Diese Komponente ist gera<strong>de</strong> angesichts einer sich ständig<br />

verän<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n Physis von erheblicher Be<strong>de</strong>utung und impliziert<br />

auch die Möglichkeit <strong>de</strong>r rechtzeitigen, vorbereiten<strong>de</strong>n Ausein-<br />

an<strong>de</strong>rsetzung mit <strong>de</strong>r Erfor<strong>de</strong>rnis <strong>de</strong>s Einsatzes krankheitsbedingter<br />

Hilfsmittel. Hier bietet die probeweise Nutzung beispielsweise eines<br />

Elektrorollstuhls die Möglichkeit eines sanften und bewusst<br />

gestalteten Überganges in eine neue Krankheitsphase.<br />

Die zweite Teilkomponente <strong>de</strong>s Kohärenzsinnes <strong>de</strong>r Salutogenese –<br />

die Handhabbarkeit – entsteht beim <strong>de</strong>m heranwachsen<strong>de</strong>n Indivi-<br />

duum vor allem durch das Erleben ausgewogener Belastungen,<br />

„d.h. die Person ist we<strong>de</strong>r Über- noch Unterfor<strong>de</strong>rungen ausge-<br />

setzt“ (BENGEL u.a. 2001, 31). Für die schulische För<strong>de</strong>rung be-<br />

<strong>de</strong>utet dies, die Leistungsför<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s progredient erkrankten<br />

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Heilpädagogik online 02/ 06

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