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Entwicklung und Sozialisation bei progredienter Erkrankung<br />

gebracht und damit das lebensbedrohlich erkrankte Kind zum Sym-<br />

ptomträger einer Interaktionsstörung <strong>de</strong>gradiert wird“ (SEIFERT<br />

1991, 507). Vielmehr gilt es, diese auffälligen Signale als Ausdruck<br />

existentieller Not zu interpretieren und in <strong>de</strong>r schulischen Be-<br />

gleitung Räume zu schaffen, in <strong>de</strong>nen die Betroffenen „diese<br />

Verzweiflung ungestraft herausschreien und heraustoben“ (DAUT<br />

2001b, 438) können.<br />

Über die Beziehungsgestaltung zwischen Pädagogen und Pädago-<br />

ginnen sowie <strong>de</strong>m erkrankten Kind o<strong>de</strong>r Jugendlichen hinaus gilt<br />

<strong>de</strong>r Verbleib im sozialen Interaktionskontext und die Erfüllung un-<br />

terschiedlicher sozialer Rollen als be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> pädagogische Auf-<br />

gabe (vgl. NEDER-VON DER GOLTZ 2001, 188). Für eine im i<strong>de</strong>nti-<br />

tätsför<strong>de</strong>rlichen Sinne gestaltete schulische För<strong>de</strong>rung ist zu beach-<br />

ten, dass auch während Krankenhausaufenthalten o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Abwesenheit <strong>de</strong>s betroffenen Schülers o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Schülerin wegen<br />

medizinischer, therapeutischer o<strong>de</strong>r rehabilitativer Maßnahmen <strong>de</strong>r<br />

Kontakt zur schulischen Bezugsgruppe aufrechterhalten wer<strong>de</strong>n<br />

sollte. Neuere Kooperationsprojekte zwischen Kliniken und Schulen<br />

bieten hier sinnvolle Ansätze (vgl. UNIVERSITÄT BONN/FTLK o.J.).<br />

Pädagogisch koexistentiell gestaltete Beziehungen erhalten oftmals<br />

ihre Begrenzung zu einem Zeitpunkt, wenn Schülerinnen und Schü-<br />

ler in unmittelbar präthanatalen Lebensabschnitten nicht mehr zum<br />

Schulbesuch in <strong>de</strong>r Lage sind. Gera<strong>de</strong> hier bedürfen sie jedoch <strong>de</strong>r<br />

Kontinuität gewachsener Beziehungen, was für die begleiten<strong>de</strong>n<br />

Lehrkräfte eine Erweiterung ihres pädagogischen Auftrages über<br />

<strong>de</strong>n schulischen Rahmen hinaus impliziert. Für die mit dieser Auf-<br />

gabe einhergehen<strong>de</strong>n Belastungen sollten die Schulen <strong>de</strong>n Lehre-<br />

rinnen und Lehrern strukturelle und psychosoziale Unterstützung<br />

anbieten.<br />

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Heilpädagogik online 02/ 06

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