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Entwicklung und Sozialisation bei progredienter Erkrankung
verdeutlicht die sinnbezogenen Aufgabenstellung in der pädago­
gischen Begleitung progredient erkrankter Kinder und Jugendlicher:
Der im Sinne pädagogischer Koexistenz notwendige Einbezug der
thanatalen Thematik in die Interaktionsprozesse ist häufig
erschwert, da in der Begleitung lebensbedrohlich erkrankter Men­
schen die begleitenden Bezugspersonen regelmäßig vieles von dem
mit vollziehen, was die Erkrankten bewegt: „Ebenso wie dieser bi­
lanziert er [der Begleitende; Anm. S.J.] sein Leben, fragt nach dem
Sinn des Lebens, wird sich seiner eigenen Sterblichkeit bewußt und
überprüft seine persönliche Einstellung zu Tod und Sterben“
(AUE/BADER/LÜHMANN 1995, 205). Da diese Reflexionsprozesse
jedoch häufig schmerzhaft sind, da vergangene, möglicherweise
unbewältigte Verlust- und Trauererfahrungen tangiert werden, be­
steht die Gefahr der Verdrängung dieser gedanklichen Prozesse,
was wiederum eine weitgehende Tabuisierung der Thematik und
die Erschwerung interpersonaler Auseinandersetzung bedingt (vgl.
SCHWEIZER/NIEDERMANN 2000, 111). Spüren progressiv er­
krankte Kinder und Jugendliche, dass ihre Bezugspersonen nicht
bereit sind, über Sterben und Tod zu sprechen, „schweigen sie aus
Angst vor dem Verlust der wichtigsten Bezugspersonen. Das
Schweigen dieser Kinder stellt einen vergeblichen Versuch dar, sich
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Heilpädagogik online 02/ 06