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• Praktische Hilfeleistung“<br />

Entwicklung und Sozialisation bei progredienter Erkrankung<br />

(AUE/BADER/LÜHMANN 1995, 200)<br />

SCHMEICHEL (1978a, 1983) hat mit <strong>de</strong>m Begriff <strong>de</strong>r pädago-<br />

gischen Koexistenz einen Handlungsansatz in <strong>de</strong>r wissenschaftli-<br />

chen Diskussion geprägt, <strong>de</strong>r geeignet scheint, eine Form <strong>de</strong>r Be-<br />

gleitung zu <strong>de</strong>finieren, bei <strong>de</strong>r es „nicht wie im traditionellen<br />

Schulbetrieb um die Sicherung <strong>de</strong>s kindlichen Bildungsanspruches<br />

mit Perspektive auf sein späteres Erwachsenenleben“ geht, son<strong>de</strong>rn<br />

um die „Sicherung <strong>de</strong>s kindlichen Existenzanspruches“ (ORTMANN<br />

1995, 162). Koexistenz meint hier „die Beziehung Einzelner zu kon-<br />

kreten gemeinschaftlichen Wirkformen, ohne dass bereits ein<br />

großes übergeordnetes Ganzes als Legitimation für die gegenseitige<br />

Zuwendung zur Verfügung stehen muß“ (SCHMEICHEL 1978a, 92).<br />

Gera<strong>de</strong> angesichts zukunftsorientierter Bildungsprozesse in Schulen<br />

sind perspektivische Partizipations- und Motivationsprobleme pro-<br />

gredient erkrankter Schülerinnen und Schüler zu beobachten,<br />

<strong>de</strong>nen in dialogischen Beziehungen Gegenwartsbezug und Sinnhaf-<br />

tigkeit entgegengesetzt wer<strong>de</strong>n kann. Hierzu bedarf es <strong>de</strong>s Dia-<br />

loges und <strong>de</strong>r Kooperation mit allen am Prozess Beteiligten, um<br />

stabilisieren<strong>de</strong> und stützen<strong>de</strong> Maßnahmen und Hilfen zu initiieren<br />

und zu offerieren. SCHMEICHEL postuliert pädagogische Koexistenz<br />

als Möglichkeit <strong>de</strong>r Interaktion, die „die Thematik <strong>de</strong>r Situation ein-<br />

bezieht und durch diesen Bezug die Persönlichkeit <strong>de</strong>s Kranken<br />

nicht vor seinem Tod zerfallen lässt“ (SCHMEICHEL 1983, 228).<br />

Neben antizipieren<strong>de</strong>r Trauerarbeit kommt <strong>de</strong>r Unterstützung <strong>de</strong>r<br />

Sinnfindung angesichts <strong>de</strong>r Notwendigkeit kontinuierlicher Neube-<br />

wertungsprozesse <strong>de</strong>s Selbst durch die stetige Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />

eigenen Physis beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung zu. Folgen<strong>de</strong> Abbildung<br />

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Heilpädagogik online 02/ 06

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