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Entwicklung und Sozialisation bei progredienter Erkrankung<br />
jene schmerzhafte Umstrukturierung <strong>de</strong>r Lebenskonzepte erübrigen<br />
wür<strong>de</strong>“ (SCHMEICHEL 1983, 226), die von KÜBLER-ROSS (1971) in<br />
ihrem Phasenmo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r Trauerverarbeitung beschrieben wur<strong>de</strong>.<br />
2.5 Die sinngeben<strong>de</strong> Ebene<br />
„Sozialisation ist ein Prozeß, <strong>de</strong>r für je<strong>de</strong>n Menschen (bewußt o<strong>de</strong>r<br />
unbewußt) auf <strong>de</strong>r allen Ebene übergeordneten Metaebene mit <strong>de</strong>r<br />
Sinnfrage <strong>de</strong>r Existenz verknüpft ist, wie sie nur <strong>de</strong>r Mensch stellen<br />
kann“ (BERGEEST 1999, 236). Die Frage nach <strong>de</strong>m Wohin und<br />
Warum <strong>de</strong>s Lebens wird gera<strong>de</strong> von kranken und körperlich einge-<br />
schränkten Menschen meist sehr viel früher gestellt als von ihren<br />
Mitmenschen. Häufig steht hinter dieser Reflexion metaphysischer<br />
Dimensionen <strong>de</strong>r Wunsch, das vermeintliche An<strong>de</strong>rs- o<strong>de</strong>r So-sein<br />
im Abgleich mit <strong>de</strong>r Situation <strong>de</strong>r Mitmenschen zu verstehen, um so<br />
im günstigsten Fall zu einer sinnerfüllten Gestaltung <strong>de</strong>s eigenen<br />
Selbst zu gelangen. Gera<strong>de</strong> in jüngeren Altergruppen ist davon<br />
auszugehen, dass die individuelle Ausgestaltung <strong>de</strong>r Krankheitskon-<br />
zepte und somit auch <strong>de</strong>r Sinnfrage <strong>de</strong>r Betroffenen „stark durch<br />
die unmittelbare soziale Umgebung geprägt ist“ (LOHAUS 1996,<br />
10).<br />
Auch auf dieser Ebene lassen sich Spezifika <strong>de</strong>r Sozialisation<br />
progredient erkrankter Kin<strong>de</strong>r und Jugendlicher herausarbeiten, die<br />
wie<strong>de</strong>rum vor allem im Kontext <strong>de</strong>r Bedrohung <strong>de</strong>s Lebens<br />
anzusie<strong>de</strong>ln sind. So ist davon auszugehen, dass sich progredient<br />
erkrankte Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche je<strong>de</strong>n Alters mit <strong>de</strong>r Beson<strong>de</strong>rheit<br />
ihrer Lebenssituation und <strong>de</strong>n hiermit konnotierten Sinnfragen<br />
auseinan<strong>de</strong>rsetzen.<br />
Betrachtet man die Entwicklung <strong>de</strong>s altersspezifischen To<strong>de</strong>sver-<br />
ständnisses so kann zu Beginn <strong>de</strong>r Grundschulzeit die Vorstellung<br />
<strong>de</strong>s Verlustes <strong>de</strong>r nächsten Angehörigen auf Grund eines ersten<br />
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Heilpädagogik online 02/ 06