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Entwicklung und Sozialisation bei progredienter Erkrankung<br />

entierten Rechtsansprüche beeinträchtigter Menschen zu nennen,<br />

die im Sozialgesetzbuch (SGB), <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>ssozialhilfegesetz<br />

(BSHG) und <strong>de</strong>m Gesetz zur Sicherung <strong>de</strong>r Einglie<strong>de</strong>rung Schwer-<br />

behin<strong>de</strong>rter in Arbeit, Beruf und Gesellschaft (SchwbG) verankert<br />

sind. Für die Ebene <strong>de</strong>r gesellschaftlichen Einstellung gegenüber<br />

Menschen mit Beeinträchtigungen ist in Bezug auf Körperbe-<br />

hin<strong>de</strong>rungen vor allem die meist vorhan<strong>de</strong>ne Visibilität <strong>de</strong>r Schädi-<br />

gung von Relevanz (vgl. CLOERKES 2001, 6f). Auf die Be<strong>de</strong>utung<br />

an<strong>de</strong>rer grundlegen<strong>de</strong>r Aspekte <strong>de</strong>r gesellschaftlichen Einstellung<br />

gegenüber körperlicher Schädigung kann an dieser Stelle nur<br />

verwiesen wer<strong>de</strong>n. So haben sowohl die Stigmatheorie GOFFMANs<br />

(2002) als auch ihre Weiterentwicklung und i<strong>de</strong>ntitätsspezifische<br />

Akzentuierung durch FREY (1983) dazu beigetragen, „die Mühen<br />

betroffener körperbehin<strong>de</strong>rter Menschen zu einem Ausgleich zwi-<br />

schen ihren gespürten Bedürfnissen und <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen ihrer<br />

Umwelt zu gelangen“ (BERGEEST 1999, 236) zu beschreiben.<br />

Es ist davon auszugehen, dass die gesellschaftliche Sozialisations-<br />

ebene in Bezug auf progrediente Erkrankungen neben <strong>de</strong>n<br />

generellen Aspekten <strong>de</strong>s Umgangs mit Schädigung und Be-<br />

hin<strong>de</strong>rung vor allem durch <strong>de</strong>n Aspekt <strong>de</strong>s vorgezogenen To<strong>de</strong>s in<br />

beson<strong>de</strong>rer Weise akzentuiert ist. Zusammenfassend kann von<br />

einer gewissen Ambivalenz im Umgang mit Sterben und Tod aus-<br />

gegangen wer<strong>de</strong>n. So steht auf <strong>de</strong>r einen Seite die These von <strong>de</strong>r<br />

Verdrängung <strong>de</strong>s To<strong>de</strong>s in <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnen Gesellschaft: Der Tod<br />

wird „ignoriert, verdrängt, tabuisiert, verschleiert, beschönigt,<br />

verharmlost, maskiert, bagatellisiert, verobjektiviert, privatisiert,<br />

entöffentlicht und entexistentialisiert“ (ARENS 1994, 25). ARIÈS<br />

bezeichnet diese Entwicklung als Ausbürgerung und „Verwil<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>s To<strong>de</strong>s“ (1999, 716), die in westlichen Gesellschaften von Aus-<br />

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Heilpädagogik online 02/ 06

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