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Entwicklung und Sozialisation bei progredienter Erkrankung<br />

Lebenserwartung <strong>de</strong>r Betroffenen in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren<br />

zunehmend verbessert haben (z.B. bei DMD, Mukoviszidose). Auch<br />

wenn auf theoretischer Ebene postuliert wird, dass berufliche<br />

Rehabilitation und Integration „kein Gna<strong>de</strong>nakt, son<strong>de</strong>rn selbstver-<br />

ständliche Pflicht unseres sozialen Staates“ (BLUMENTHAL 1999, 1)<br />

sei und auch das SGB IX (vgl. BMA 2002) als rechtliche Grundlage<br />

<strong>de</strong>s heutigen Rehabilitationssystems alle Maßnahmen an <strong>de</strong>n indivi-<br />

duellen Bedürfnissen und Bedarfen <strong>de</strong>r beeinträchtigten Menschen<br />

auszurichten versucht, ist die tatsächliche berufliche Einglie<strong>de</strong>rung<br />

gera<strong>de</strong> schwer körperlich beeinträchtigter Menschen in <strong>de</strong>n Arbeits-<br />

markt häufig äußerst schwierig. Aktuelle Probleme <strong>de</strong>s Arbeits-<br />

marktes sowie die „Dominanz vereinheitlichter Kommunikations-<br />

und Leitungsnormen“ (BERGEEST 1999, 231) stellen zusätzliche<br />

Barrieren beruflicher Inklusion dar.<br />

Für die beson<strong>de</strong>re Situation progredient erkrankter Jugendlicher ist<br />

zusätzlich zu diesen Aspekten zu be<strong>de</strong>nken, dass die progressive<br />

Einschränkung <strong>de</strong>r motorischen Fähigkeiten eine nur äußerst einge-<br />

schränkte Wahl potentieller Berufsfel<strong>de</strong>r zulässt. Gera<strong>de</strong> für Men-<br />

schen mit fortschreiten<strong>de</strong>n Muskelerkrankungen, die keinerlei Aus-<br />

wirkungen auf die kognitiven Fähigkeiten <strong>de</strong>r Betroffenen haben,<br />

ergeben sich durch die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten <strong>de</strong>s<br />

Computers jedoch zunehmend Berufsperspektiven, die auch in<br />

einem späten Krankheitsstadium berufliche Teilhabe ermöglichen.<br />

Diese sich in <strong>de</strong>n vergangenen zehn Jahren verstärkt<br />

erschließen<strong>de</strong>n Perspektiven gilt es in die beruflichen Rehabilita-<br />

tionsprozesse zu integrieren und spezielle Ausbildungs- und<br />

Arbeitsangebote zu entwickeln, die <strong>de</strong>n spezifischen Bedürfnissen<br />

<strong>de</strong>r progressiv erkrankten Jugendlichen und jungen Erwachsenen<br />

entsprechen. So bedürfen beispielsweise häufige krankheitsbeding-<br />

te Ausfallzeiten durch Operationen, Krankheitsschübe o<strong>de</strong>r Sekun-<br />

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Heilpädagogik online 02/ 06

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