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Entwicklung und Sozialisation bei progredienter Erkrankung<br />

zinische Einrichtungen <strong>de</strong>r Frühför<strong>de</strong>rung hier häufig die be<strong>de</strong>ut-<br />

same Funktion <strong>de</strong>r möglichst frühen Diagnosestellung über-<br />

nehmen, treten an<strong>de</strong>re Erkrankungen erst zu späteren, nach <strong>de</strong>m<br />

sechsten Lebensjahr liegen<strong>de</strong>n Zeitpunkten auf. Am Beispiel <strong>de</strong>r<br />

DMD wird die Relevanz einer frühen Diagnose trotz <strong>de</strong>r mit ihr<br />

einhergehen<strong>de</strong>n Belastung offensichtlich, da diese sicherstellen<br />

kann, dass „die betroffenen Kin<strong>de</strong>r medizinisch, therapeutisch und<br />

pädagogisch rechtzeitig angemessen behan<strong>de</strong>lt“ wer<strong>de</strong>n und „Über-<br />

for<strong>de</strong>rungen und Misserfolgserlebnissen (...) pädagogisch begegnet<br />

wer<strong>de</strong>n (kann)“ (ORTMANN 2000, 251). Außer<strong>de</strong>m können bzw.<br />

sollten so zu einem frühen Zeitpunkt <strong>de</strong>s Krankheitsverlaufes die<br />

Eltern <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r umfassend informiert und bedarfs- und situa-<br />

tionsadäquat beraten wer<strong>de</strong>n. Die Unterstützung <strong>de</strong>s elterlichen<br />

Coping-Prozesses gilt als wichtiges Element in <strong>de</strong>r Frühför<strong>de</strong>rung,<br />

wobei es im Sinne <strong>de</strong>s Empowerment-Ansatzes darauf ankommt,<br />

„die Vorstellung <strong>de</strong>r Hilflosigkeit und Versorgungsbedürftigkeit <strong>de</strong>r<br />

Eltern behin<strong>de</strong>rter Kin<strong>de</strong>r zu überwin<strong>de</strong>n, ihre Kompetenzen zu re-<br />

spektieren und ihre Ressourcen zu aktivieren“ (SCHLACK 1997,<br />

20). Hierfür sind die spezifischen potentiellen Belastungsbereiche,<br />

wie sie in Familien mit progredient erkrankten Kin<strong>de</strong>rn zu beobach-<br />

ten sind, zu berücksichtigen.<br />

Die weitere hier zu erwähnen<strong>de</strong> institutionelle Ebene stellt die <strong>de</strong>r<br />

beruflichen Rehabilitation dar. Dieser Bereich ist wissenschaftlich<br />

für <strong>de</strong>n Formenkreis progredienter Erkrankungen bislang weitge-<br />

hend vernachlässigt, so dass Übertragungen <strong>de</strong>r allgemeinen beruf-<br />

lichen Rehabilitation bei körperlicher Beeinträchtigung unter <strong>de</strong>m<br />

beson<strong>de</strong>ren Akzent eines vorzeitigen Lebensen<strong>de</strong>s notwendig<br />

wer<strong>de</strong>n. Dies scheint schon aus <strong>de</strong>m Grund erfor<strong>de</strong>rlich, da sich<br />

durch spezialisiertes und vertieftes medizinisches Wissen über ein-<br />

zelne Krankheitsbil<strong>de</strong>r Behandlungsmöglichkeiten und somit<br />

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Heilpädagogik online 02/ 06

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