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Entwicklung und Sozialisation bei progredienter Erkrankung<br />
• Die Krankenhausaufenthalte <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>s<br />
• Die emotionalen Probleme während <strong>de</strong>s Krankheitsverlaufes<br />
• Die existentielle Konfrontation mit Krankheit und Tod<br />
Die dargestellten Problembereiche geben wie<strong>de</strong>rum nur die belas-<br />
tungsorientierte Perspektive <strong>de</strong>r familiären Situation wie<strong>de</strong>r.<br />
Dennoch birgt gera<strong>de</strong> eine nahe Bindung zwischen Eltern und Kind<br />
vielfältige Chancen <strong>de</strong>r Begleitung und Unterstützung für das er-<br />
krankte Kind. „Wahrheit, Liebe und Vertrauen helfen <strong>de</strong>m Kind, sei-<br />
ne Isolation, die die Ahnung <strong>de</strong>s kommen<strong>de</strong>n To<strong>de</strong>s notwendig mit<br />
sich bringt, zu überwin<strong>de</strong>n und die Tatsache <strong>de</strong>s To<strong>de</strong>s in das Ich<br />
zu integrieren und zur Reife zu bringen“ (LÖBSACK 1984, 160).<br />
Wer<strong>de</strong>n intrafamiliäre Kommunikationsbarrieren überwun<strong>de</strong>n und<br />
Ausdrucksmöglichkeiten für die subjektiven Gefühle und Gedanken<br />
<strong>de</strong>r Familienmitglie<strong>de</strong>r entwickelt, äußern viele erkrankte Kin<strong>de</strong>r<br />
und Jugendliche ein<strong>de</strong>utige, offene und wissen<strong>de</strong> Aussagen über<br />
ihre Lebensperspektive und die emotionale Befindlichkeit <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>-<br />
re Familienmitglie<strong>de</strong>r. Gera<strong>de</strong> für die Äußerung negativer und für<br />
die Angehörigen schmerzhafter Themen ist eine offene und ver-<br />
trauensvolle Gesprächsatmosphäre unabdingbare Voraussetzung,<br />
um das seelische Gleichgewicht <strong>de</strong>r Betroffenen unabhängig vom<br />
aktuellen Stadium <strong>de</strong>r Erkrankung zu stabilisieren. Die aktive, ko-<br />
operative familiale Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit <strong>de</strong>r Herausfor<strong>de</strong>rung<br />
einer progredienten Erkrankung kann <strong>de</strong>s Weiteren <strong>de</strong>n innerfamili-<br />
ären Zusammenhalt stärken und sich zusätzlich positiv auf <strong>de</strong>n<br />
Krankheitsverlauf <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>s auswirken (vgl. ORTMANN 2000,<br />
254). In diesem Prozess scheint auch <strong>de</strong>r Aspekt antizipatorischer<br />
Trauer von Be<strong>de</strong>utung. Die Bewältigung dieser schwierigen Aufgabe<br />
ist nicht als isolierter Prozess <strong>de</strong>r Eltern zu verstehen, son<strong>de</strong>rn<br />
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Heilpädagogik online 02/ 06