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Entwicklung und Sozialisation bei progredienter Erkrankung<br />

Krankheit in <strong>de</strong>n ersten Lebensjahren maßgeblich von <strong>de</strong>nen in <strong>de</strong>r<br />

Adoleszenz. Aus salutogenetischer Perspektive bedarf die Aussage<br />

BÜRGINs „Krankheit ist also auch eine Situation von psychischem<br />

Streß“ (BÜRGIN 1981, 93) <strong>de</strong>mnach einer genaueren Diffe-<br />

renzierung und expliziten Berücksichtigung <strong>de</strong>r für die Bewältigung<br />

von Anfor<strong>de</strong>rungen hilfreichen Teilkomponenten <strong>de</strong>s Kohärenz-<br />

sinnes <strong>de</strong>r betroffenen Individuen (vgl. ANTONOVSKY 1997).<br />

Festzuhalten ist, dass die drei aus <strong>de</strong>r Stressforschung bekannten<br />

potentiellen Belastungssituationen im Kin<strong>de</strong>s- und Jugendalter alle<br />

für die spezifische Lebenssituation progredient erkrankter Kin<strong>de</strong>r<br />

und Jugendlicher zutreffen. Bei diesen han<strong>de</strong>lt es sich „(a) um<br />

Entwicklungsaufgaben, (b) um kritische Lebensereignisse und (c)<br />

um alltägliche Belastungen“ (TANJOUR/RESCHKE 2002, 99).<br />

Als ein bestimmen<strong>de</strong>s Kriterium auf <strong>de</strong>r personale Ebene lässt sich<br />

die Progredienz <strong>de</strong>r Erkrankung herausstellen: So kann davon aus-<br />

gegangen wer<strong>de</strong>n, dass das Erleben <strong>de</strong>s Fortschreitens einer Er-<br />

krankung Denken und Fühlen eines jungen Menschen erheblich be-<br />

einflusst. Intrapsychisch gelten krankheitsspezifische Ängste als<br />

beson<strong>de</strong>re Begleiterscheinungen <strong>de</strong>s Lebens mit einer pro-<br />

gredienten Erkrankung. Diese können sich in hilflos wirken<strong>de</strong>r<br />

aggressiver Abwehr, in körperlicher Erstarrung und stummer<br />

Verweigerung o<strong>de</strong>r in Formen psychovegetativer Dekompensation<br />

bis hin zur Ohnmacht äußern (vgl. SCHRÖDER 1996, 15). Diese<br />

Ängste beziehen sich meist auf die mit medizinischen Maßnahmen<br />

o<strong>de</strong>r körperlichen Symptomen verbun<strong>de</strong>nen Schmerzen, <strong>de</strong>n zu<br />

erwarten<strong>de</strong>n vorgezogenen Tod o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Verlust sozialer Bezie-<br />

hungen.<br />

Erleben körperlich beeinträchtigte Menschen im Kin<strong>de</strong>s- und<br />

Jugendalter generell „problematische Entwicklungsbedingungen bei<br />

<strong>de</strong>r natürlichen, spontanen Bildung ihres basalen Selbstkonzeptes“<br />

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Heilpädagogik online 02/ 06

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