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Rezensionen Unterrichtsangebots als „teilnehmende Klassengemeinschaft“, durch eine Philosophie des respektvollen Umgangs miteinander und ein umsorgendes Miteinander, durch die Zusammenarbeit und Teamarbeit in kleinen und größeren Schülergruppen. Für die Intervention bei schwierigem Schülerverhalten werden ver- schiedene Strategien und Interventionsprogramme vorgestellt, von denen einige bewusst auf die Ressourcen der Mitschülergruppen setzen. Neben den im deutschsprachigen Raum inzwischen recht bekannten Streitschlichterprogrammen werden weitere Förderpro- gramme vorgestellt, wie z.B. die Peer-group-Verfahren des Peer Monitoring und des Circle of Friends oder KEYS (Keeping Every Youth Successfull), ein aus dem ökologischen Ansatz abgeleitetes regionales Förderprogramm für Schüler mit Gefühls- und Verhal- tensstörungen. Interessant sind insbesondere auch die Überlegungen, schulischen Konflikten gegenüber eine veränderte Haltung einzunehmen. Die Autoren gehen davon aus, dass es sinnvoller ist, Konflikte zwischen Schülern in der Schule zuzulassen und sie bearbeitbar zu machen, als erhebliche Energien in dem (aussichtslosen) Versuch zu binden, sie aus der Schule herauszuhalten: „Rather than spending the school day running away from problems (and any experienced tea- cher realizes that problems will hunt you down and find you any- way), we can take a current predicament as a prime opportunity to teach the students how to handle things in a better way“ (S. 15f.). Konflikte sind somit immer auch als Lern-Chancen begreifbar: Rea- le Konflikte, an denen einzelne Schüler beteiligt sind, bieten die Möglichkeit, exemplarische Lernprozesse anzustoßen, bei denen alternative und sozial angemessene Handlungsweisen zur gewalt- freien Konfliktlösung vermittelt werden können. - 123 - Heilpädagogik online 02/ 06
Rezensionen Als Lösungsperspektive für verbesserte Integrationschancen verhaltensschwieriger Schüler setzten die Autoren ganz zentral auf die Idee, die Schüler in eine Position zu bringen, aus der heraus sie sich selbst und andere im Kontext der Schule akzeptieren lernen und die sie vor allem befähigen sollen, kompromisslos ablehnende Haltungen abzubauen, um eine aktive und differenzierte Einstellung gegenüber schulischen Lehr- und Lernprozessen zu entwickeln und sich aktiv einzubringen (und einbinden zu lassen). Ebenso zielen die Autoren auf eine aktive Einbindung der Eltern, obwohl und gerade weil die Eltern der hier betrachteten Schüler- schaft aus Sicht vieler Lehrer zu den besonders problematischen und „unwilligen“ oder desinteressierten Elternhäusern zählen. Die Autoren unterscheiden drei Formen der Elternarbeit, bei denen ebenfalls sehr deutlich wird, dass das hier vertretene Verständnis von konstruktivistischer Pädagogik in erster Linie auf die Reflexion der eigenen Grundhaltungen und persönlichen Einstellungen professioneller Pädagogen abzielt: „The three models of working with parents view parents in very different ways. Parents may be seen as the recipients of training from school-based experts; as participants in schooling activities; or as empowered and valued educational colleagues, knowledgeable co-partners with schools in the many tasks of raising and educating children ...“ (S. 237). Die Stärken des Buches liegen vor allem in seinem klaren Aufbau, der einfachen Lesbarkeit (die unvergleichliche „Leichtigkeit“ der amerikanischen Wissenschaftssprache zeigt, dass auch wissen- schaftliche Literatur „Spaß“ bereiten kann und darf) und in der aus- giebigen Schilderung von Fallbeispielen aus der Praxis der Beschu- lung verhaltensschwieriger Kinder. In diesem Zusammenhang ist auch hervorzuheben, dass die Autoren sich nicht auf eine ideolo- gische Diskussion über den Förderort einlassen, sondern sehr klar - 124 - Heilpädagogik online 02/ 06
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Als Lösungsperspektive für verbesserte Integrationschancen<br />
verhaltensschwieriger Schüler setzten die Autoren ganz zentral auf<br />
die I<strong>de</strong>e, die Schüler in eine Position zu bringen, aus <strong>de</strong>r heraus sie<br />
sich selbst und an<strong>de</strong>re im Kontext <strong>de</strong>r Schule akzeptieren lernen<br />
und die sie vor allem befähigen sollen, kompromisslos ablehnen<strong>de</strong><br />
Haltungen abzubauen, um eine aktive und differenzierte Einstellung<br />
gegenüber schulischen Lehr- und Lernprozessen zu entwickeln und<br />
sich aktiv einzubringen (und einbin<strong>de</strong>n zu lassen).<br />
Ebenso zielen die Autoren auf eine aktive Einbindung <strong>de</strong>r Eltern,<br />
obwohl und gera<strong>de</strong> weil die Eltern <strong>de</strong>r hier betrachteten Schüler-<br />
schaft aus Sicht vieler Lehrer zu <strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>rs problematischen<br />
und „unwilligen“ o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>sinteressierten Elternhäusern zählen. Die<br />
Autoren unterschei<strong>de</strong>n drei Formen <strong>de</strong>r Elternarbeit, bei <strong>de</strong>nen<br />
ebenfalls sehr <strong>de</strong>utlich wird, dass das hier vertretene Verständnis<br />
von konstruktivistischer Pädagogik in erster Linie auf die Reflexion<br />
<strong>de</strong>r eigenen Grundhaltungen und persönlichen Einstellungen<br />
professioneller Pädagogen abzielt: „The three mo<strong>de</strong>ls of working<br />
with parents view parents in very different ways. Parents may be<br />
seen as the recipients of training from school-based experts; as<br />
participants in schooling activities; or as empowered and valued<br />
educational colleagues, knowledgeable co-partners with schools in<br />
the many tasks of raising and educating children ...“ (S. 237).<br />
Die Stärken <strong>de</strong>s Buches liegen vor allem in seinem klaren Aufbau,<br />
<strong>de</strong>r einfachen Lesbarkeit (die unvergleichliche „Leichtigkeit“ <strong>de</strong>r<br />
amerikanischen Wissenschaftssprache zeigt, dass auch wissen-<br />
schaftliche Literatur „Spaß“ bereiten kann und darf) und in <strong>de</strong>r aus-<br />
giebigen Schil<strong>de</strong>rung von Fallbeispielen aus <strong>de</strong>r Praxis <strong>de</strong>r Beschu-<br />
lung verhaltensschwieriger Kin<strong>de</strong>r. In diesem Zusammenhang ist<br />
auch hervorzuheben, dass die Autoren sich nicht auf eine i<strong>de</strong>olo-<br />
gische Diskussion über <strong>de</strong>n För<strong>de</strong>rort einlassen, son<strong>de</strong>rn sehr klar<br />
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