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Rezensionen<br />
<strong>de</strong>m Werk von MOLNAR und LINQUIST (1990: „Verhaltensprobleme<br />
in <strong>de</strong>r Schule. Lösungsstrategien für die Praxis. Dortmund: Borg-<br />
mann; amerikanische Originalauflage von 1989) wur<strong>de</strong>n kaum wei-<br />
tere, in sich geschlossene Darstellungen zum Umgang mit schwie-<br />
rigen Verhaltensweisen aus systemisch-konstruktivistischer Sicht<br />
vorgelegt. Aber auch für die Diskussion im <strong>de</strong>utschsprachigen<br />
Raum ist das Werk von einigem Interesse, <strong>de</strong>nn es bietet – trotz<br />
seiner nachweislich theoretischen Schwächen – einige Argumenta-<br />
tionslinien, die dazu beitragen können, die Lücke zu schließen in<br />
<strong>de</strong>r Vermittlung von Theorie und Praxis einer konstruktivistischen<br />
Pädagogik bei Verhaltensstörungen in <strong>de</strong>r Schule.<br />
Nach einer geschichtlichen und konzeptionellen Einführung in die<br />
amerikanische Son<strong>de</strong>rpädagogik, in <strong>de</strong>r auch grundlegen<strong>de</strong> Fragen<br />
zum Umgang mit schwierigem Schülerverhalten diskutiert wer<strong>de</strong>n<br />
(Kap. 1), wer<strong>de</strong>n im weiteren die Grundlagen <strong>de</strong>r „Pädagogiken <strong>de</strong>s<br />
Konstruktivismus“ (Kap. 2) erörtert und schließlich Programme und<br />
Praktiken (Kap. 3) beschrieben.<br />
Der von <strong>de</strong>n Autoren eingeführte „kritisch konstruktivistische“ An-<br />
satz führt zu einem radikalen Perspektivwechsel, <strong>de</strong>r mit vielen ein-<br />
gefahrenen Sichtweisen auf schwierige und auffällige Verhaltens-<br />
weisen von Schülern bricht. Die Dekonstruktion <strong>de</strong>r eigenen Wahr-<br />
nehmungen und Haltungen <strong>de</strong>r Pädagogen soll die Konstruktion<br />
neuer Sichtweisen anregen und so zu verän<strong>de</strong>rten Handlungsprak-<br />
tiken im Umgang mit verhaltensschwierigen Schülern führen. Den<br />
Beziehungen (Lehrer-Schüler- und Schüler-Schüler-Interaktionen)<br />
wer<strong>de</strong>n hierbei beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung beigemessen: Unterrichten<br />
wird nicht als Technik verstan<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn als ein Beziehungs-<br />
angebot, das zugleich einer professionellen Reflexion bedarf. Die<br />
Grundlagen für för<strong>de</strong>rliche Lernprozesse wer<strong>de</strong>n durch einen ak-<br />
tiven Einbezug <strong>de</strong>r Schüler geschaffen: durch die Einrichtung eines<br />
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Heilpädagogik online 02/ 06