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Leserbriefe
vielleicht mal einer dieser Theoretiker erklären, welchen Unterricht
diese jungen Lehrerinnen halten sollen und warum wir im Jahre 2002,
zwanzig Jahre nach der ersten gemeinsamen Unterricht in einer sogenannten
„Integrationsklasse“ Rekordzahlen an der Sonderschulen
haben? Könnte es vielleicht sein, dass sich die Realität partout nicht
nach den Konstrukten richten will?
Ergänzen möchte ich auch Ihren treffend geschilderten Hinweis auf die
„Behinderungsbegriff“-Diskussion. Ich habe lange Zeit mein Geld als
Funktionär für einen Behindertenverband verdient. Mit den schwammigen
Begriffen aus der Sonderpädagogik hätte ich keine Verbündeten
für meine zum Teil doch erfolgreiche Lobbyarbeit vor allem bei der beruflichen
Eingliederung gewinnen können. Bekanntlich gibt es ja die
ICF der WHO. Davor gab es die ICIDH II, die unter Anwendung des
bio-psycho-sozialen Modells die Eindimensionalität des ICIDH I
ersetzen sollte. Die Diskussion um einen Behindertenbegriff, der neben
körperlichen Funktionen und Strukturen, Aktivitäten und Teilhabe sowie
Umweltfaktoren berücksichtigt, (so die ICF) ist auch für alle Formen von
Behinderungen im Schulbereich möglich. Für „Lernbehinderung“ habe
ich dies auf der Tagung "teil-haben.de" 2002 in Ansätzen vorgestellt.
(Ist dort auch im download). In den einschlägigen behinderungspädagogischen
Selbstveröffentlichungsorganen habe ich bis auf die Ausnahme
der Schweiz keine Teilnahme der weltweiten wissenschaftlichen
Diskussion vorgefunden.
In vielen Bereiche ist die Anwendung des ICF inzwischen obligatorisch,
im Rehabilitationsbereich wird sie mit Sicherheit kommen. International
wird sie längst verwendet. Das wäre doch alles nicht möglich, wenn
nicht das Konzept des ICF überzeugend wäre. Nur in diesem „kleinen
gallischem Dorf“ der deutschsprachigen „Sonder“pädagogik . . .
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Heilpädagogik online 02/ 06