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Interview mit Konrad Bundschuh<br />

Konrad Bundschuh: Ich bin nicht gegen Grenzsetzung und gegen<br />

sachbezogene Konfrontation per se, son<strong>de</strong>rn gegen repressive<br />

Maßnahmen als (schul-)pädagogisches Konzept. Auch für die<br />

Schule zur Erziehungshilfe gilt, dass Konfrontation im Sinne <strong>de</strong>r<br />

Grenzsetzung notwendig sein kann – aber nicht nach <strong>de</strong>n Vorgaben<br />

<strong>de</strong>r „Konfrontativen Pädagogik“. Grenzen aufzeigen bzw. Schüler<br />

damit zu konfrontieren, ist sehr wohl ein wichtiger Bestandteil einer<br />

gelingen<strong>de</strong>n Persönlichkeitsentwicklung. Allerdings ist dies nur auf<br />

<strong>de</strong>r Grundlage eines auf vertrauensvolle emotionale Gegenseitigkeit<br />

gegrün<strong>de</strong>ten Verhältnisses von Schülern und Lehrern sowie von<br />

Schülern untereinan<strong>de</strong>r möglich. Alle Schüler müssen erfahren<br />

dürfen, dass sie anerkannt, angenommen und verstan<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n,<br />

auch wenn abweichen<strong>de</strong>s Verhalten abgelehnt, ggf. sanktioniert<br />

wird. Die Möglichkeiten <strong>de</strong>s pädagogischen Umgangs mit aggressi-<br />

vem, nicht <strong>de</strong>n allgemeinen Normen entsprechen<strong>de</strong>m, abwei-<br />

chen<strong>de</strong>m Verhalten in <strong>de</strong>r Schule sind insbeson<strong>de</strong>re vor <strong>de</strong>m Hin-<br />

tergrund von Prävention und Intervention vielfältig, zweifellos auch<br />

arbeitsintensiv. Die Verbesserung <strong>de</strong>r Schulkultur (z. B. durch<br />

peerbezogene Programme, einer Ausweitung <strong>de</strong>r Schülerpartizipati-<br />

on) sowie die Stärkung sozialer Handlungskompetenzen und vor<br />

allem individueller Ressourcen, über die ja viele Schüler in hohem<br />

Maße verfügen, stellen wichtige, präventive Maßnahmen dar. Aber<br />

auch Möglichkeiten schulinterner und –externer Krisenintervention<br />

können für <strong>de</strong>n einzelnen Schüler be<strong>de</strong>utsam wer<strong>de</strong>n. Der ver-<br />

trauensvollen Zusammenarbeit mit an<strong>de</strong>ren Institutionen, wie z. B.<br />

<strong>de</strong>r Jugendhilfe, ist hierbei ein hoher Stellenwert beizumessen.<br />

Schülern muss ver<strong>de</strong>utlicht wer<strong>de</strong>n, dass sich ihre Chancen für zu-<br />

künftige Lebensbewältigung, durch einen respektvollen Umgang<br />

miteinan<strong>de</strong>r verbessern. So treten an die Stelle von Konfrontation<br />

Eigenverantwortung und Einsicht.<br />

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Heilpädagogik online 02/ 06

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