Die Tagespflege - Zwischen konzeptionellem Anspruch und realer ...
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ein Gymnastikraum oder ein größerer Saal, um Veranstaltungen, wie z.B. gemeinsame<br />
Weihnachtsfeiern mit den Angehörigen, durchzuführen.<br />
4.5 Personalkonzept<br />
Der durchschnittliche Personalschlüssel in den <strong>Tagespflege</strong>modellen lag 1997 bei<br />
1 : 4,5. <strong>Die</strong>s ist im Vergleich zu 1994 ein leichter Rückgang (1:4,2), der jedoch noch<br />
nicht als „Personalabbau“ interpretiert werden kann. <strong>Die</strong> Werte schwanken zwischen<br />
den beiden Extremen 1 : 1,5 <strong>und</strong> 1 : 7,5. Dabei sagt der Personalschlüssel allein noch<br />
wenig über die Qualität der Betreuung <strong>und</strong> Pflege aus. So können z.B. durch flexible<br />
Personaleinsatzmodelle begrenzte Ressourcen optimal eingesetzt werden. Dazu<br />
werden die Mitarbeiter/innen zu den Kernzeiten gebündelt, wodurch eine stärkere<br />
individuelle Betreuung <strong>und</strong> parallele Angebote ermöglicht werden. In Randzeiten, wie<br />
z.B. während der Mittagsruhe, kann der Personalschlüssel dagegen gesenkt werden.<br />
Unabhängig von der Personalmenge ist auf die Notwendigkeit eines festen (Stamm-)<br />
Teams als Ausdruck des eigenen Profils einer <strong>Tagespflege</strong> hinzuweisen. Nur auf diese<br />
Weise ist gewährleistet, dass<br />
• sich die Mitarbeiter/innen mit der <strong>Tagespflege</strong> identifizieren <strong>und</strong> sich verantwortlich<br />
fühlen,<br />
• eine kontinuierliche Beziehungspflege möglich ist <strong>und</strong><br />
• für Außenstehende eine feste Ansprechperson zur Verfügung steht, die mit der<br />
<strong>Tagespflege</strong> in Verbindung gebracht wird.<br />
Um den unterschiedlichen Aufgabenbereichen der <strong>Tagespflege</strong> (z.B. Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong><br />
Behandlungspflege, sozialbetreuerische Leistungen, Beratung der Angehörigen,<br />
Öffentlichkeitsarbeit, therapeutische Maßnahmen usw.) gerecht zu werden, empfiehlt<br />
sich eine multiprofessionelle Besetzung des Teams. Auf Gr<strong>und</strong> der vergleichsweise<br />
kleinen Platzzahlen sind die Spielräume begrenzt, so dass in den meisten Fällen das<br />
Hauptgewicht auf pflegerische Qualifikationen gelegt wird <strong>und</strong> andere Berufe nur<br />
anteilig im Rahmen von Verb<strong>und</strong>lösungen einbezogen werden. Bestehen solche<br />
Kooperationsmöglichkeiten nicht, wird auf den sozialarbeiterischen Input in der Regel<br />
verzichtet, ginge er doch zu sehr zu Lasten des pflegerischen Anteils am Personal-<br />
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