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Die Tagespflege - Zwischen konzeptionellem Anspruch und realer ...

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Ein ausreichend großer Gruppenraum sollte das Zentrum jeder <strong>Tagespflege</strong> bilden. Im<br />

Idealfall enthält dieser Raum mehrere ineinander greifende Bereiche (Küche, Essraum<br />

<strong>und</strong> Wohnzimmer), die z.B. durch Mobiliar in verschiedene Zonen aufgeteilt werden. In<br />

diesem Multifunktionsraum hält sich ein Großteil der Besucher fast ununterbrochen auf.<br />

Denn für die Gäste macht es eine besondere Qualität aus, am Leben in der Gruppe<br />

teilzunehmen, selbst wenn sie sich nicht mehr allzu aktiv daran beteiligen können. Allein<br />

das Zuschauen <strong>und</strong> Beobachten anderer hat für viele Gäste offenbar einen großen<br />

Unterhaltungswert.<br />

Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> ist auch die Erfahrung zu werten, dass kleinere Gruppenräume<br />

in vielen <strong>Tagespflege</strong>n nur selten genutzt werden. In der Regel reicht neben dem größe-<br />

ren Aufenthaltsbereich mit Küche <strong>und</strong> Wohnzimmer ein weiterer Aktionsraum aus, falls<br />

bestimmte Aktivitäten mit einem einzelnen Gast oder in einer Kleingruppe angeboten<br />

werden sollen. <strong>Die</strong> Anzahl an Gruppenräumen ist zudem abhängig von der Zahl der<br />

Beschäftigten. Denn selten sind in der <strong>Tagespflege</strong> gleichzeitig mehr als zwei Fachkräf-<br />

te präsent, die in unterschiedlichen Räumen ihre Angebote durchführen könnten. Falls<br />

eine Einrichtung regelmäßig mit Therapeuten zusammenarbeitet, sollte jedoch ein<br />

separater Therapieraum eingeplant werden, damit die rehabilitativen Maßnahmen<br />

möglichst ungestört durchgeführt werden können. <strong>Die</strong>ser Raum kann auch etwas<br />

außerhalb liegen <strong>und</strong> muss nicht unbedingt an die <strong>Tagespflege</strong>räume angrenzen.<br />

Umstritten ist auch die Notwendigkeit eines separaten Ruheraums, was letztlich jedoch<br />

auch von der körperlichen Pflegebedürftigkeit der Tagesgäste abhängt. Denn während<br />

demente unruhige Gäste auch in der Ruhephase das Geschehen gerne „im Auge<br />

behalten“, ziehen sich ges<strong>und</strong>heitlich angeschlagene Personen zu einem Mittagsschlaf<br />

lieber zurück. Ideal ist es, einen Ruheraum mit wenigen Betten auszustatten <strong>und</strong> im<br />

„Wohnzimmer“ eine „Ruheinsel“ mit verstellbaren Liegesesseln einzurichten.<br />

Darüber hinaus muss eine <strong>Tagespflege</strong> unbedingt über eine Dusch- oder Bademög-<br />

lichkeit verfügen, weil viele Gäste ihre Körperpflege zu Hause nur mit großen Problemen<br />

bewältigen können. Zudem müssen mindestens zwei Toiletten eingeplant werden, z.B.<br />

falls Patienten gleichzeitig austreten müssen oder für Frauen <strong>und</strong> Männer getrennte<br />

Toiletten eingerichtet werden sollen. Ein Büro ist notwendig z.B. für Verwaltungsarbei-<br />

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