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Juli 2011 - Lebendige Gemeinde

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Information und Orientierung<br />

Jesus<br />

DIE HOFFNUNG<br />

40<br />

2. Quartal <strong>Juli</strong> <strong>2011</strong><br />

Jahre<br />

<strong>Lebendige</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />

rückblick Christustag <strong>2011</strong><br />

Jesus – die Hoffnung für unser leben<br />

Vorgestellt: Missionsschule unterweissach<br />

www.lebendige-gemeinde.de


Aus dem InhALt<br />

Jesus – die Hoffnung für unser leben 4<br />

Ulrich Scheffbuch<br />

die Hoffnung stirbt zuerst: Jesus! 9<br />

Johannes Kuhn<br />

eindrücke vom Christustag 14<br />

Christustag – nicht nur für erwachsene 16<br />

eindrücke von der reutlinger<br />

kinderkonferenz<br />

Nadja Huß<br />

Vorgestellt: Missionsschule unterweissach 18<br />

Thomas Maier<br />

Volker teich zum sechzigsten geburtstag 21<br />

Erwin Damson<br />

aus der synode 22<br />

Impressum<br />

Herausgeber und bezugsadresse<br />

Ludwig-Hofacker-Vereinigung e. V., Saalstr. 6<br />

70825 Korntal-Münchingen<br />

Telefon: 0711/83 46 99, Fax: 0711/8 38 80 86<br />

Weitere Exemplare können nachbestellt werden.<br />

erscheinungsweise: vierteljährlich<br />

bankVerbindungen<br />

Ludwig-Hofacker-Vereinigung e. V.<br />

Postbank Stuttgart 81149 706<br />

(BLZ 600 100 70) und<br />

BW-Bank 2 356 075 (BLZ 600 501 01)<br />

Wir danken allen, die durch ihre Spende die kostenlose<br />

Verteilung dieses Blattes ermöglichen. Wir bitten um vollständige<br />

und deutliche Angabe der Anschrift auf den<br />

Überweisungsvordrucken, damit wir Spendenquittungen<br />

übersenden können. Wir sind ganz auf die Gaben der<br />

Freunde angewiesen.<br />

redaktion<br />

Ralf Albrecht, Thomas Binder, Erwin Damson,<br />

Hans-Jörg Gabler, Rainer Holweger, Traugott Messner<br />

gesaMtgestaltung<br />

Krauss Werbeagentur, 71083 Herrenberg<br />

druCk und PostzeitungVertrieb<br />

Henkel GmbH Druckerei, Motorstr. 36, 70499 Stuttgart<br />

bildnaCHweis<br />

Titelbild: LG, privat<br />

internet www.lebendige-gemeinde.de<br />

eMail info@lebendige-gemeinde.de<br />

Termine<br />

termine<br />

JuLI<br />

23. JuMi-Night für Junge Christen, DMG, Sinsheim<br />

AuGust<br />

03.-07. Bad Blankenburger Allianzkonferenz,<br />

Deutsche Ev. Allianz<br />

4.-13. Summercity, das große Familiencamp auf dem<br />

Schönblick, Die Apis<br />

07. Jusi-Feier, Die Apis<br />

18.-26. Pro Camp, SWD-SWD-EC-Verband, Wildberg,<br />

septemBer<br />

11. Herbstmissionsfest Liebenzeller Mission,<br />

Bad Liebenzell<br />

17. eXchange, Dobel<br />

(das neue EC-Jugendmissionstreffen)<br />

18. Jugo Stuttgart, Stiftskirche<br />

19. Missions-Jahresfest der Deutschen Indianer-<br />

Pionier-Mission, Geradstetten<br />

18. Jahresmissionsfest Kinderwerk Lima, Mergelstetten<br />

24. Allianztag, Bad Blankenburg<br />

24. Glaubens- und Besinnungstag, Rutesheim,<br />

<strong>Gemeinde</strong>hilfsbund<br />

25. Herbstfest und 60 Jahre Deutsche Missions-<br />

gemeinschaft, Sinsheim<br />

OKtOBer<br />

30. 9.-03.10. 3. Single-Kongress, Bad Liebenzell<br />

01. Stadtbeweger Aktionstag<br />

03. SV-Konferenz, Heilbronn<br />

16. Familien- und Freundestag, CVJM Walddorf<br />

16. Christustreff, Liederhalle Stuttgart,<br />

Württ. Brüderbund<br />

17. Kirchweihmontagskonferenz, Hülben, Die Apis<br />

20. Forumstag 55 plus, SV, LGV, Neubulach<br />

23.-26. Kongress Christenverfolgung, Schönblick<br />

bitte beachten sie unsere beilage zur<br />

kgr-tagung vom 9. – 10. dezember <strong>2011</strong><br />

Jesus – die hoffnung<br />

Der ChristusTag am 23. Juni stand dieses Jahr unter diesem Thema »Jesus – die Hoffnung«.<br />

An 17 Orten in Baden und Württemberg haben sich über 11 000 Menschen getroffen, weil<br />

sie die Hoffnung ihres Lebens auf diese Hoffnung, die Jesus Christus heißt, gesetzt haben<br />

und sie wurden bestimmt nicht enttäuscht. In wertvollen und interessanten Beiträgen wurde<br />

dieses Thema lebensnah verkündigt, so dass deutlich wurde, dass »Jesus – die Hoffnung« mit<br />

meinem ganz persönlichen und konkreten Leben zu tun hat. Jesus gibt uns selbst dann noch<br />

einen Grund zur Hoffnung, wenn es eigentlich nichts mehr zu hoffen gibt. Denn Jesus kennt<br />

keine hoffnungslosen Fälle.<br />

Auf einer Doppelseite haben wir verschiedene Bilder von dem ChristusTag an 17 Orten<br />

zusammengestellt, um Ihnen einen Eindruck von der guten Stimmung und dem abwechslungsreichen<br />

Programm dieses Tages zu vermitteln. Besonders freut uns, dass Balingen als<br />

neuer Ort so viel Zuspruch gefunden hat.<br />

Eine kleine Auswahl von Predigten und Vorträgen dieses Tages haben wir in diesem Heft<br />

abgedruckt, weil wir wollen, dass »Jesus – die Hoffnung« immer wieder neu zum Thema und<br />

auch zu unserem Gesprächsthema wird. Unter den vielen Vorträgen haben wir zum Einen<br />

den von Pfarrer Ulrich Scheffbuch ausgewählt, den er auf dem ChristusTag in Herrenberg<br />

gehalten hat unter der Überschrift: »Jesus - die Hoffnung für unser Leben«. Zum anderen<br />

können Sie auf den folgenden Seiten den Vortrag von Johannes Kuhn aus Walddorfhäslach<br />

lesen, der auf dem JugendChristusTag in Stuttgart über das Thema gesprochen hat »Die<br />

Hoffnung stirbt zuerst«. Etliche weitere Vorträge können Sie im Internet unter der Adresse<br />

www.ChristusTag.de abrufen – ab dem Sommer dann auch als Tondatei zum »Nachhören«.<br />

Schauen und hören Sie rein – es lohnt sich.<br />

Unter der Rubrik »Vorgestellt« lernen Sie die Evangelische Missionsschule Unterweissach<br />

kennen, die einen wertvollen Dienst für unsere Kirche und Gemeinschaften übernimmt in der<br />

Ausbildung von Jugendreferenten und Jugendreferentinnen.<br />

Der langjährige Vorsitzende der Ludwig-Hofacker-Vereinigung Dekan Volker<br />

Teich feierte seinen 60. Geburtstag. Als LEBENDIGE GEMEINDE danken wir<br />

ihm für alles, was er für die Ludwig-Hofacker-Vereinigung ist und war und<br />

wünschen ihm weiterhin Gottes Segen.<br />

Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, wünsche ich eine gesegnete Sommerzeit<br />

und viel Gewinn beim Lesen dieses Heftes,<br />

Ihr


4<br />

Jesus –<br />

die Hoffnung für unser Leben.<br />

Vortrag beim ChristusTag in Herrenberg<br />

Peter-Paul Rubens<br />

Das Große Jüngste Gericht<br />

Ulrich Scheffbuch,<br />

Filderstadt-<br />

Bernhausen.<br />

Römer 5, 1-8:<br />

Da wir nun gerecht geworden sind durch<br />

den Glauben, haben wir Frieden mit Gott<br />

durch unsern Herrn Jesus Christus; durch<br />

ihn haben wir auch den Zugang im Glauben<br />

zu dieser Gnade, in der wir stehen, und<br />

rühmen uns der Hoffnung der zukünftigen<br />

Herrlichkeit, die Gott geben wird. Nicht<br />

allein aber das. Sondern wir rühmen uns<br />

auch der Bedrängnisse, weil wir wissen,<br />

dass Bedrängnis Geduld bringt, Geduld aber<br />

Bewährung, Bewährung aber Hoffnung.<br />

Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden;<br />

denn die Liebe Gottes ist ausgegossen<br />

in unsre Herzen durch den Heiligen Geist,<br />

der uns gegeben ist. Denn Christus ist schon<br />

zu der Zeit, als wir noch schwach waren, für<br />

uns Gottlose gestorben. Nun stirbt kaum<br />

jemand um eines Gerechten willen; um des<br />

Guten willen wagt er vielleicht sein Leben.<br />

Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin,<br />

dass Christus für uns gestorben ist, als wir<br />

noch Sünder waren.<br />

Ich saß in einem Münchener Museum. Vor<br />

dem berühmten Rubens-Gemälde »Großes<br />

Jüngstes Gericht«. Ein Riesenbild, sechs auf<br />

viereinhalb Meter. Ein Riesenbild, nicht nur<br />

wegen seiner Ausmaße. Auch nicht nur<br />

wegen der Malkunst des Rubens. Sondern<br />

ein Riesenbild wegen des Themas: »das<br />

Jüngste Gericht«. Ganz oben Jesus, der<br />

Richter. Der die einen zu sich ruft, aber die<br />

andern zurückweist. Die einen heraufgeholt<br />

in den Himmel, die andern hinabgestoßen.<br />

Ein Riesenbild, das einem in jeder Weise<br />

Riesenrespekt abgewinnt. Das einem die<br />

Riesenfrage stellt: Kann ich Hoffnung auf<br />

den Himmel haben?<br />

Jesus, der Richter, ist unser Helfer! Hoffnung<br />

auf den Himmel! Hoffnung für unser<br />

Leben!<br />

Aus einem Lexikon: »Wenn von Hoffnung<br />

die Rede ist, wird dadurch … zum Ausdruck<br />

gebracht, dass diese berechtigt ist … Soll<br />

ausgedrückt werden, dass die Hoffnung<br />

nicht berechtigt ist, spricht man von einer<br />

Illusion … ‚In der Hoffnung‘ sein oder auch<br />

guter Hoffnung sein sind außerdem veraltete<br />

Wendungen für Schwangerschaft.«<br />

Worauf hoffen wir?<br />

Wir hoffen auf die »Entbindung«!<br />

Wenn ein Ehepaar sagt: »Wir sind schwanger«,<br />

hoffen die Frau und der Mann auf<br />

den Tag der Entbindung. Dass das Kind<br />

das Licht der Welt erblickt. Dass die Eltern<br />

ihr lang erwartetes Kind sehen. Und in die<br />

Arme schließen können.<br />

5


6<br />

Wir hoffen wie Eltern in der Schwangerschaftszeit.<br />

Wir erwarten, dass die Ewigkeit<br />

»entbunden« wird. Wir wollen gern, dass<br />

Jesus wieder das Licht der Welt erblickt.<br />

Dass wir ihn sehen. Und er uns freundlich<br />

anschaut. Und uns in seine Arme schließt.<br />

Und wir ihn in unsre Arme schließen.<br />

Wie heißt es im Glaubens-, in unserem<br />

Hoffnungsbekenntnis ganz am Schluss?<br />

»Auferstehung der Toten und das ewige<br />

Leben!« Darauf hoffen wir. Wir hoffen auf<br />

die »Entbindung« der Ewigkeit.<br />

Warum hoffen wir?<br />

Wir hoffen mit Grund!<br />

Schwangere hoffen, weil sie schwanger<br />

sind. Es ist keine Hoffnung aus dem Nichts.<br />

Es ist eine Hoffnung mit Grund. Der Grund<br />

ist das Leben, das bereits zu spüren ist.<br />

Das Kind macht sich schon bemerkbar auf<br />

manche Weise. Es ist da. Die Hoffnung hat<br />

einen Grund. Von Illusion kann keine Rede<br />

sein!<br />

Viele sagen über die Hoffnung der Christen:<br />

»Illusion!« Dabei hoffen wir nicht<br />

aus dem Nichts. Es ist eine Hoffnung mit<br />

Grund. Das Leben ist erschienen, es zu<br />

spüren, es macht sich bemerkbar, es ist da.<br />

Da ist nicht nichts, da ist schon etwas, da<br />

ist schon viel! Aufgrund dessen sind wir<br />

gewiss, dass wir eine gute Zukunft haben<br />

werden<br />

Römer 5,1-8, bietet uns drei Gründe für<br />

unsere Hoffnung:<br />

1 | Wir hoffen auf den Himmel,<br />

weil Jesus für Feinde starb.<br />

Denn Christus ist schon zu der Zeit, als<br />

wir noch schwach waren, für uns Gottlose<br />

gestorben. Nun stirbt kaum jemand<br />

um eines Gerechten willen; um des Guten<br />

willen wagt er vielleicht sein Leben. Gott<br />

aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass<br />

Christus für uns gestorben ist, als wir noch<br />

Sünder waren.<br />

Schillers Bürgschaft mussten, durften<br />

viele von uns in der Schule lernen. Da wird<br />

einer zum Tod verurteilt, weil er den Tyrannenmord<br />

begehen wollte. Der Verurteilte<br />

bittet aber, vor der Urteilsvollstreckung<br />

noch eine wichtige Aufgabe erledigen zu<br />

dürfen. Seinen Freund hat er als Bürgen<br />

gewonnen. Also geht der Verurteilte, und<br />

der Freund bleibt als Bürge. Und dann<br />

wird in dem berühmten Gedicht Schillers<br />

dramatisch beschrieben, wie nach erledigter<br />

Aufgabe der Verurteilte sich auf die<br />

Rückreise macht, die sich aber durch allerlei<br />

Hindernisse verzögert, so dass der Freund,<br />

der Bürge bereits im Begriff ist, getötet zu<br />

werden – als der Verurteilte es im letzten<br />

Augenblick doch noch zum Hinrichtungsort<br />

schafft:<br />

Und die Sonne geht unter,<br />

da steht er am Tor<br />

und sieht das Kreuz schon erhöhet,<br />

das die Menge gaffend umstehet;<br />

an dem Seile schon zieht man den Freund<br />

empor,<br />

da zertrennt er gewaltig den dichten Chor:<br />

»Mich, Henker!« ruft er, »erwürget!<br />

Da bin ich, für den er gebürget!«<br />

Dieser Beweis der Freundschaft bewegt<br />

den Regenten so sehr, dass er nicht mehr<br />

die Strafe fordert, sondern sagt:<br />

»Ich sei, gewährt mir die Bitte,<br />

in eurem Bunde der Dritte!«<br />

Das ist bewegend: Ein Freund bürgt für<br />

den Freund, ist für den Freund zu sterben<br />

bereit.<br />

Die biblische Pointe, die Überraschung des<br />

Evangeliums lautet: Jesus stirbt – für seine<br />

Feinde!<br />

Wir hoffen auf den Himmel, weil Jesus für<br />

die Feinde starb.<br />

2 | Wir hoffen auf den Himmel,<br />

weil wir erleben, dass der<br />

Heilige Geist wirkt.<br />

Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsre<br />

Herzen durch den Heiligen Geist, der uns<br />

gegeben ist.<br />

Zwei Entdecker-Lebensbeschreibungen<br />

haben mich jüngst gefesselt: die Biographien<br />

von Fleming und Marconi. Was<br />

wären wir ohne Fleming? Wir wären ohne<br />

Penicillin. Fleming entdeckte die Bedeutung<br />

des lebensrettenden Schimmelpilzes. Was<br />

wären wir ohne Marconi? Wir wären ohne<br />

drahtlose Telekommunikation. Marconi<br />

entdeckte die Bedeutung der elektromagnetischen<br />

Wellen.<br />

Die Frage, auf die ich freilich hinaus will,<br />

ist: Was wären wir ohne den Heiligen<br />

Geist? Der Heilige Geist ist auch ein Entdecker.<br />

Der wichtigste aller Entdecker. Der<br />

Heilige Geist entdeckt uns die Bedeutung<br />

des Jesus, er entdeckt uns die Gottesliebe,<br />

erschließt sie uns, so dass sie sich in unsre<br />

Herzen ergießt. Jetzt wissen wir von innen<br />

heraus: Wir sind gerecht durch den Glauben,<br />

wir sind Gott recht! Wir haben Frieden<br />

mit Gott!<br />

Der Heilige Geist entdeckt uns die Gottesliebe<br />

so überwältigend, dass wir nicht<br />

anders können, als ab jetzt anders zu leben.<br />

Wir fangen an, Gott lieb zu haben. Nicht<br />

länger Gottes Feinde zu bleiben, sondern<br />

uns Gott zuzuwenden und seine Kinder<br />

zu werden und mit Jesus Freundschaft zu<br />

schließen.<br />

Und Gott lieb zu haben bedeutet, dass<br />

auch »Nächstenliebe« nicht länger ein<br />

Fremdwort ist. Was für eine Entdeckung:<br />

Gleichgültigkeit verlieren, mit Schwachen<br />

leiden, für Gerechtigkeit kämpfen, Hass<br />

verlernen. Früchte wachsen – wie zum Beispiel<br />

Güte, Treue, Freundlichkeit; das sind<br />

wunderbare Zeichen einer neuen Zukunfts-<br />

Zeit. Es ist Zeit, den Zorn zu zähmen – fahr<br />

nicht länger aus der Haut! Es ist Zeit, das<br />

Wort zu halten, dass man deinen Worten<br />

traut.<br />

7


Wir hoffen auf den Himmel, weil wir erleben,<br />

dass der Heilige Geist wirkt.<br />

3 | Wir hoffen auf den Himmel,<br />

weil wir auch Leiden erleben<br />

Wir rühmen uns auch der Bedrängnisse,<br />

weil wir wissen, dass Bedrängnis Geduld<br />

bringt, Geduld aber Bewährung, Bewährung<br />

aber Hoffnung, Hoffnung aber lässt nicht<br />

zuschanden werden.<br />

Paulus im römerbrief (8,17): Sind wir<br />

aber Kinder, so sind wir auch Erben, … wenn<br />

wir denn mit ihm leiden, damit wir auch mit<br />

zur Herrlichkeit erhoben werden.<br />

Paulus im Philipperbrief (3,10.11.13.14):<br />

Jesus möchte ich erkennen und die Kraft<br />

seiner Auferstehung und die Gemeinschaft<br />

seiner Leiden und so seinem Tode gleichgestaltet<br />

werden, damit ich gelange zur<br />

Auferstehung von den Toten … ich strecke<br />

mich aus nach dem, was da vorne ist, und<br />

jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis<br />

der himmlischen Berufung Gottes<br />

in Christus Jesus.<br />

Petrus in seinem ersten brief (4,12-14):<br />

Lasst euch durch die Hitze nicht befremden,<br />

… als widerführe euch etwas Seltsames,<br />

sondern freut euch, dass ihr mit Christus leidet,<br />

damit ihr auch zur Zeit der Offenbarung<br />

seiner Herrlichkeit Freude und Wonne haben<br />

mögt. Selig seid ihr, wenn ihr geschmäht<br />

werdet um des Namens Christi willen, denn<br />

der Geist, der ein Geist der Herrlichkeit und<br />

Gottes ist, ruht auf euch.<br />

Der Widerstandskämpfer Helmuth James<br />

Graf von Moltke wurde vom Volksgerichtshofvorsitzenden<br />

Freisler zum Tod verurteilt.<br />

Darüber berichtete von Moltke Folgendes:<br />

»Wie gnädig ist der Herr mit mir gewesen<br />

… ich bin voll Dank! Das Brüllen des Herrn<br />

Freisler hat mir gar nichts ausgemacht.<br />

Es war wahrlich so, wie in Jesaja 43,2:<br />

Wenn du durch Wasser gehst, will ich bei<br />

dir sein, du sollst nicht ertrinken; und wenn<br />

du ins Feuer gehst, will ich bei dir sein, du<br />

wirst nicht verbrennen.« Am 23. Januar<br />

1945 wurde von Moltke in Plötzensee<br />

hingerichtet, und der Gefängnispfarrer<br />

erzählte später, von Moltke sei gefasst, ja<br />

mit einer inneren Heiterkeit seinen letzten<br />

Weg gegangen.<br />

Wenn wir leiden, ist das kein Beleg für Gottesferne,<br />

sondern wir erleben wie vielleicht<br />

noch nie innigste Verbundenheit mit Jesus,<br />

die uns ganz gewiss macht, dass das das<br />

Leiden nur das Vorletzte ist.<br />

Wir hoffen auf den Himmel, weil wir auch<br />

Leiden erleben.<br />

In jenem Lexikon, von dem ich vorher<br />

sprach, steht auch, dass das Wort »hoffen«<br />

vom mittelniederdeutschen Wort »hopen«<br />

kommt, also ursprünglich »hüpfen« bedeutet,<br />

oder: »[vor Erwartung unruhig] springen«.<br />

Diese Lebenshaltung wünsche ich uns:<br />

hüpfen, vor Erwartung unruhig springen,<br />

keine Angst mehr vor der Verurteilung<br />

haben, sondern fröhlich mit dem Himmel<br />

rechnen, denn Jesus starb für die Feinde,<br />

und der Heilige Geist wirkt an uns, und das<br />

Leiden wegen Jesus ist uns nicht fremd.<br />

Keine Angst mehr vor der Verurteilung<br />

haben, denn wer mit Jesus verbunden ist,<br />

hat das Gericht schon hinter sich.<br />

Hoffen, hopen, hüpfen:<br />

Jesus – die Hoffnung für unser Leben.<br />

Johannes Kuhn,<br />

Walddorfhäslach<br />

Es ist Samstagabend, 4. Dezember 2010.<br />

Auf dem Programm steht »Wetten, dass…?«<br />

Als Gäste in Düsseldorf haben sich unter<br />

anderem Teenieschwarm Justin Bieber, die<br />

wieder vereinte Boyband Take That, Schauspielerin<br />

Cameron Diaz, der Musiker Phil<br />

Collins sowie Komiker Otto Waalkes angekündigt.<br />

Der 4. Dezember 2010 – das ist<br />

auch der große Auftritt von Samuel Koch.<br />

Der Kunstturner aus Südbaden, der Schauspielstudent,<br />

der an diesem Abend etwas<br />

von dem zeigen will, was er sich in langer<br />

Arbeit antrainiert hat…<br />

Mit Stelzen an seinen Füßen möchte er mit<br />

einem Salto über ein ihm entgegenkommendes<br />

Auto springen. Vier von fünf Autos<br />

muss er überspringen, um die Wette zu<br />

gewinnen.<br />

Es ist die erste Wette an diesem Abend,<br />

dessen Verlauf anders sein wird, als alle<br />

geplant hatten.<br />

Der erste Versuch klappt problemlos, den<br />

zweiten muss er abbrechen.<br />

bibelarbeit am JugendChristustag<br />

Der dritte Versuch gelingt wieder ohne<br />

Schwierigkeiten.<br />

Beim vierten Sprung touchiert er im Fliegen<br />

das Auto, verliert die Kontrolle über seinen<br />

Körper, landet mit dem Kopf auf dem<br />

Boden und bleibt bewusstlos liegen.<br />

Dieser Abend bringt alle seine<br />

Pläne durcheinander<br />

Bedrücktes Schweigen im Publikum, sofort<br />

eilen Ärzte zu ihm. Die Show wird unterbrochen<br />

und später beendet, weil der<br />

Gesundheitszustand von Samuel weiterhin<br />

kritisch ist.<br />

Schnell zeigt sich, dass der Unfall schlimmer<br />

ist, als zunächst vermutet: Lähmungen,<br />

mehrere gebrochene Halswirbel – so dass<br />

sich die Ärzte entschließen, ihn ins künstliche<br />

Koma zu versetzen.<br />

Eine Woche später wird er in eine Spezialklinik<br />

in der Schweiz verlegt, und soll in<br />

einer Reha Fortschritte machen. Bis heute<br />

8<br />

9


10<br />

ist nicht klar, ob Samuel Koch je wieder<br />

wird gehen können, seine ursprüngliche<br />

Eigenständigkeit zurückerlangt. Von der<br />

Schulter ist er abwärts gelähmt und komplett<br />

auf Hilfe angewiesen.<br />

Der Unfall trifft den 23-Jährigen in einer<br />

Aufbruchsphase seines Lebens… Er wollte<br />

Schauspieler und Stuntman werden. Doch<br />

dieser Abend, dieser 4. Dezember 2010, die<br />

missglückte Stelzenwette, bringt all seine<br />

Pläne durcheinander.<br />

Die Anteilnahme an seinem Ergehen ist<br />

bis heute groß. Aber schon jetzt sind<br />

viele beeindruckt von dem unbändigen<br />

Willen, dem Glauben, den der 23-Jährige<br />

hat. Trotz vieler Rückschläge und all den<br />

Fragen, warum das passiert ist, überwiegt<br />

die Zuversicht, die Hoffnung, die Samuel<br />

ausstrahlt: »Ich will wieder voll zurück ins<br />

Leben. Ich weiß definitiv, dass ich hier auf<br />

meinen eigenen zwei Beinen rausgehen<br />

werde. Ich werde wieder glücklich sein,<br />

ich werde Spaß am Leben haben, das war<br />

immer so.« … »Grundsätzlich sehe ich das<br />

Leben als Geschenk an. Es gibt sehr viele<br />

Leute, denen es um einiges schlechter geht<br />

als mir. Und es wäre doof, wenn ich das<br />

Geschenk des Lebens nicht ausnutze und<br />

nicht annehme.«<br />

Es ist die Geschichte eines 23-Jährigen, der<br />

für einen Abend ins Rampenlicht treten<br />

wollte und den ein Unfall brutal zurückgeworfen<br />

hat.<br />

Es ist die Geschichte eines gläubigen jungen<br />

Mannes, der sich in seiner Freizeit in<br />

der Kirchengemeinde engagiert hat.<br />

Es ist die Geschichte eines Fragenden, der<br />

darum bittet, für ihn zu beten, wenn ihn<br />

die Kräfte verlassen.<br />

Es ist die Geschichte eines Hoffenden,<br />

eines Zuversichtlichen, der Halt und Trost<br />

im Glauben findet.<br />

Es ist die Geschichte eines Menschen, dessen<br />

Situation sich von einem auf den anderen<br />

Moment gedreht hat.<br />

Ohne Hoffnung würden wir<br />

leer durchs Leben rennen<br />

Was ihn trägt, ist die Hoffnung, dass es<br />

noch einmal klappen kann. »Ich werde auf<br />

meinen eigenen zwei Beinen rausgehen!«<br />

Das treibt ihn an, spornt ihn an, motiviert<br />

ihn, lässt ihn hoffen. Nicht umsonst heißt<br />

es: »Die Hoffnung stirbt zuletzt!« Selbst<br />

wenn eine Lage noch so verfahren ist, noch<br />

so aussichtslos erscheint… irgendwo hat<br />

man doch noch Hoffnung, dass es klappt.<br />

Mit Hoffnung verbinden wir die Zuversicht,<br />

dass sich ein Zustand ändern kann.<br />

Egal, ob in der Schule, in einer Beziehung,<br />

im Beruf oder der Arbeitslosigkeit, der<br />

Unklarheit angesichts von Katastrophen, In<br />

Leid, einer verfahrenen Situation in unserem<br />

Leben.<br />

Wir hoffen, dass sich die Dinge zum<br />

Guten wenden. Ohne die Hoffnung, ohne<br />

Zuversicht, würden wir leer durchs Leben<br />

rennen. Vielleicht hast du diesen Satz auch<br />

schon mal gebraucht: »Die Hoffnung stirbt<br />

zuletzt!« Weil du fest daran geglaubt hast,<br />

dass es einen Weg geben muss.<br />

Die Hoffnung stirbt zuerst?<br />

Und jetzt heute das Thema »Die Hoffnung<br />

stirbt zuerst!«<br />

Als ich zum ersten Mal dieses Thema gesehen<br />

habe, musste ich genauer hinschauen.<br />

Das entspricht doch gar nicht unserem Denken,<br />

unserer Vorstellung, unseren Wünschen.<br />

Das wirkt doch alles andere als motivierend,<br />

als vorangehend, als lebensfördernd. Dieses<br />

Thema wirkt doch vielmehr lähmend, zerstörend,<br />

lebensbehindernd.<br />

Auf den zweiten Blick erschließt sich<br />

jedoch ein neuer Horizont.<br />

Hinter dem Doppelpunkt geht es weiter.<br />

»Die Hoffnung stirbt zuerst: Jesus!«<br />

Da gewinnt das Thema plötzlich eine neue<br />

Dimension. Die Jesus-Dimension. Die Heils-<br />

Dimension. Die Ewigkeits-Dimension.<br />

Mit Jesus kommt ein ganz neuer Zug in das<br />

Thema hinein. Denn Jesus war ein echter<br />

Hoffnungsträger.<br />

In ihm bündelten sich zu Lebzeiten die<br />

Hoffnungen vieler Menschen. Die Juden<br />

warteten auf den angekündigten Messias,<br />

auf den Retter. Auf den, der sie befreien<br />

würde. Die Juden mussten damit zurechtkommen,<br />

dass ihr Land von den Römern<br />

besetzt war. Sie waren nicht frei. Sie waren<br />

nicht die Herrscher.<br />

Sie sehnten sich nach einem, der sie<br />

befreit… der ihnen Hoffnung gibt. Dieser<br />

Hoffnungsträger war ihnen ja angekündigt.<br />

In Jesus sahen viele diese Hoffnung. Dieser<br />

Jesus hatte auf sich aufmerksam gemacht.<br />

Die Jünger hatten ihre<br />

Hoffnung in Jesus gesetzt<br />

Auch sie hatten ihre Hoffnung in Jesus<br />

gesetzt… Auch sie hatten geglaubt, dass<br />

dieser Jesus der ist, der alles ändern wird…<br />

Und jetzt? Mit hängenden Köpfen sind sie<br />

unterwegs auf einer staubigen Straße.<br />

Weg von Jerusalem… das ist ihr Ziel. Nur<br />

schnell weg von hier.<br />

Jesus von Nazareth, ein Mann Gottes,<br />

der so viele Zeichen und Wunder getan<br />

hatte… auf ihn hatten sie all ihre Hoffnung<br />

gesetzt. Von ihm hatten sie geglaubt, dass<br />

er ihre Lebenssituation grundlegend ändern<br />

könne.<br />

Aber dann… dann war alles ganz anders<br />

gekommen. Anders, als sie es sich vorgestellt<br />

hatten. Jesus von Nazareth, von<br />

dem sie glaubten, dass er der Messias<br />

sei, dass er sie von den Machthabern<br />

befreien würde, war gekreuzigt worden.<br />

Und mit seinem Tod wurde jede Hoffnung<br />

auf Änderung der Lebensumstände ins<br />

Grab gelegt. So ist das wohl manchmal<br />

im Leben… Sie hatten sich in Jesus wohl<br />

getäuscht.<br />

Und deshalb ist es zu verstehen, was die<br />

beiden Männer tun wollen… Weg von Jerusalem…<br />

nur weg von hier. Ob sie es gleich<br />

mitbekamen, dass plötzlich ein Mann mit<br />

ihnen lief? Er sieht offensichtlich, vielleicht<br />

an ihren hängenden Köpfen, dass sie traurig<br />

sind. Deshalb fragt er die beiden irgendwann,<br />

was los sei. Er möchte wissen, was<br />

die beiden so sehr beschäftigt.<br />

Und dann bricht es aus ihnen heraus:<br />

»Du hast nicht mitbekommen, was in den<br />

letzten Tagen in Jerusalem passiert ist?<br />

Du hast nicht mitbekommen, dass sie Jesus<br />

von Nazareth an Kreuz genagelt haben?«<br />

Eine Mischung aus Fassungslosigkeit und<br />

Trauer mischt sich in diese Sätze der beiden<br />

Männer auf dem Weg von Jerusalem nach<br />

Emmaus.<br />

Das gibt es doch nicht. Das hat sich doch<br />

herumgesprochen. »All unsere Hoffnung<br />

haben wir in ihn gesetzt. Wir haben<br />

gehofft und geglaubt, dass er uns erlösen<br />

würde. Aber dann…« Es fällt ihnen schwer,<br />

diese Sätze zu vollenden. Zu sehr sind sie<br />

erschrocken über die Hoffnungslosigkeit,<br />

die sie nun bestimmt. Ihre Hoffnung ist<br />

gestorben.<br />

So sind sie unterwegs, die beiden Männer,<br />

die nur noch weg wollen von Jerusalem…<br />

gemeinsam mit dem Fremden, dem sie ihr<br />

Herz ausschütten. Dem Fremden, der ihnen<br />

erklärt, dass all das geschehen musste.<br />

Dass all das, was geschehen war, von den<br />

Propheten vorausgesagt worden ist.<br />

11


Dass Jesus mehr ist als ein Revolutionär<br />

oder Wunderheiler. Die Hoffnung ist<br />

gestorben, damit wir Hoffnung haben.<br />

Hoffnung, weil Jesus nicht bei<br />

den Toten geblieben ist<br />

Ja, die Hoffnung ist gestorben. Aber sie ist<br />

gestorben, damit wir Hoffnung haben.<br />

Denn: Jesus ist gestorben, damit die Beziehung<br />

der Menschen zu Gott wieder in<br />

Ordnung kommt. Dass die Menschen eben<br />

nicht in eine ungewisse Zukunft rennen,<br />

sondern jeden Tag einen Schritt auf Gottes<br />

Herrlichkeit zugehen. »Das hat sein müssen!«<br />

sagt er zu den beiden. »Diese Dinge<br />

sind geschehen, damit Menschen Hoffnung<br />

haben.« Hoffnung, weil Jesus nicht bei den<br />

Toten geblieben ist. Weil er drei Tage nach<br />

seinem Sterben auferstanden ist. Weil er<br />

dem Tod die Macht genommen hat. Jesus<br />

ist für dich, für mich, für uns gestorben,<br />

damit wir Hoffnung haben. Ohne Jesus<br />

hätten wir keine Hoffnung. Weil wir nicht<br />

wüssten, wohin die Reise geht.<br />

Diese Hoffnung gibt uns Kraft für den<br />

Alltag. Immer wieder neu. Wie viel die zwei<br />

von all dem mitbekamen… ob sie ein offenes<br />

Ohr dafür hatten… ob das ihre Tränen<br />

trocknete?<br />

Irgendwie erweckt es den Eindruck, als<br />

ob sie die Begegnung mit dem Fremden<br />

auf der Straße verändert. So dass sie ihn<br />

bitten: »Bleibe bei uns; denn es will Abend<br />

werden, und der Tag geht zu Ende.«<br />

Sie bitten ihn, da zu bleiben - so, als wollen<br />

sie diesen Mann und das, was er ihnen an<br />

neuem Lebensmut gegeben hat, festhalten.<br />

Die neue Hoffnung, die sie zum Ende dieses<br />

schweren Tages spüren.<br />

So sitzen sie bei Tisch, um miteinander zu<br />

essen.<br />

Als der Fremde das Brot bricht, da ist es so,<br />

als ob ihnen jemand den Schleier vor ihren<br />

Augen wegnimmt. Schlagartig erkennen<br />

sie, wer da mit ihnen am Tisch sitzt.<br />

Später werden sie noch hunderte Male von<br />

diesem Augenblick erzählen…<br />

Aber in diesem Moment, so scheint es,<br />

fügen sich alle Fragen, all die Unklarheiten<br />

wie Puzzleteile zu einem Ganzen, verwandelt<br />

sich Hoffnungslosigkeit in Hoffnung.<br />

Der Fremde ist niemand anderes als der<br />

auferstandene Jesus selbst. Es ist also<br />

richtig gewesen, was die Frauen früh am<br />

Morgen dieses Tages erzählt hatten: »Jesus<br />

lebt… das Grab ist leer.«<br />

Dieser Augenblick, als ihnen die Augen<br />

geöffnet wurden… ein Moment für die<br />

Ewigkeit. Mit diesem Moment änderte sich<br />

von jetzt auf nachher die Situation der<br />

beiden Männer. Und Jesus… war auf einmal<br />

verschwunden. So unvermittelt, wie er vorher<br />

auf dem Weg bei ihnen war, so schnell<br />

war er auch wieder verschwunden.<br />

»Brannte nicht unser Herz,<br />

als er mit uns redete auf dem<br />

Wege?«<br />

Und sie fragten sich: »Brannte nicht unser<br />

Herz, als er mit uns redete auf dem Wege?«<br />

Die Begegnung mit Jesus hatte sie neu<br />

entfacht, ihnen neue Hoffnung gegeben.<br />

Das müssen sie den anderen Jüngern<br />

erzählen.<br />

Vor wenigen Stunden noch waren sie diesen<br />

Weg in völlig anderer Gemütsverfassung<br />

gegangen. »Weg von Jerusalem!« war<br />

da ihre Devise gewesen. »Auf nach Jerusalem!«<br />

- das war jetzt ihr Motto.<br />

Den beiden Männern, deren Herz erschrocken<br />

war über das, was in Jerusalem<br />

geschehen war, hatte der auferstandene<br />

Jesus mitten in dieser Situation durch seine<br />

Gegenwart, durch sein Reden und durch<br />

das Brechen des Brotes klar gemacht, dass<br />

er da ist. Und dass Herzen dadurch nicht<br />

mehr verzagt und ängstlich, nicht mehr<br />

erschrocken und resigniert sein müssen.<br />

Jesus ist der Grund unserer Hoffnung. Weil<br />

wir durch sein Sterben und Auferstehen<br />

eine neue Perspektive im Leben haben.<br />

Weil der Glaube an Jesus über alles hinausweist,<br />

was uns jetzt vielleicht den Lebensmut<br />

nimmt.<br />

Diese Hoffnung bewahrt nicht vor Schwierigkeiten.<br />

Diese Hoffnung ist nicht die<br />

Garantie, vor Enttäuschungen und Rückschlägen<br />

verschont zu bleiben. Es gibt<br />

Situationen in unserem Leben, in denen wir<br />

nicht weiterwissen.<br />

Aber genau darin besteht die Hoffnung,<br />

die wir durch Jesus haben: In Jesus hast<br />

du jemanden, der dich versteht, der deine<br />

Situation kennt. Jemanden, der deinen Weg<br />

schon längst mitgeht. Einen, dem du all das<br />

sagen kannst, was du nicht verstehst.<br />

In Jesus liegt die Hoffnung für dein Leben.<br />

Jesus ist die Liebe, die immer wieder neu<br />

mit dir anfängt.<br />

Jesus ist die Kraft, die dich in schweren<br />

Zeiten stärkt.<br />

Jesus ist der Frieden, der dir geschenkt ist.<br />

Jesus ist ewig, der Beständige, Anfang und<br />

Ende.<br />

Er, der dein Leben umfängt. In den guten<br />

und den schlechten Zeiten.<br />

Er ist deine Hoffnung.<br />

Was für ein Glück. Amen.<br />

12<br />

13


ChristusTag <strong>2011</strong> in Bildern<br />

14 15


ChristusTag – nicht<br />

nur für Erwachsene<br />

Eindrücke von der Reutlinger Kinderkonferenz<br />

Von Nadja Huß,<br />

Tübingen<br />

Am ChristusTag treffen sich nicht nur die Erwachsenen. Er ist die landesweite<br />

Bibelkonferenz für alle Generationen. So gibt es an allen 17 Orten<br />

eigene Veranstaltungen für Kinder. Im folgenden Artikel gewinnen Sie<br />

einen kleinen Eindruck von der Kinderkonferenz in Reutlingen, die von<br />

einem Team der Kinderevangelisationsbewegung in Tübingen mitgestaltet<br />

wurde.<br />

Während in der Listhalle das Programm für<br />

die Erwachsenen lief, trafen sich die Kinder<br />

im <strong>Gemeinde</strong>haus der Süddeutschen<br />

Gemeinschaft zu ihrer Kinderkonferenz des<br />

ChristusTages <strong>2011</strong>. Dort erwartete sie ein<br />

buntes Spielprogramm, eine spannende<br />

Geschichte aus der Bibel und fetzige Lieder<br />

zum Mitsingen.<br />

Der Tennisball rollte beim Flaschenkegeln,<br />

es wurde Riesenmikado gespielt, am Quiz-<br />

Rad konnten die Kinder ihr Bibelwissen<br />

unter Beweis stellen und im Garten lud<br />

das bunte Schwungtuch zum Spielen ein.<br />

Der Renner bei den Spielstationen war<br />

eine Carrera-Rennbahn. Sechs Rennwagen<br />

rasten um die Wette. Geschickt steuerten<br />

die Jungs und Mädels ihre Wagen. Wer kein<br />

Auto steuerte, saß am Rand der Bahn und<br />

sah gebannt dem Autorennen zu. Für die<br />

kleineren Kinder gab es ein Spielzimmer mit<br />

einfachen Gesellschaftsspielen und einem<br />

»Aquarium« aus dem sie mit der Magnetangel<br />

Fische angelten.<br />

Nach einer kleinen Stärkung in Form von<br />

Brezel und Saft trafen wir uns mit den Kindern<br />

in zwei Gruppen, um eine Geschichte<br />

aus der Bibel zu hören. »Ich will frei sein«,<br />

war unser Thema am Vormittag. Die<br />

Frage: »Was ist Freiheit für dich?«, stand<br />

am Anfang. Auch Kinder träumen von der<br />

Freiheit: Ferien ohne Ende oder fernsehen,<br />

solange man will. Danach hörten sie<br />

die Geschichte vom entlaufenen Sklaven<br />

Onesimus. Auch er wollte frei sein. Nach<br />

der Flucht aus dem Haus seines Herrn Philemon<br />

suchte er die Freiheit in der großen,<br />

weiten Welt und fand sie schließlich, als<br />

er durch Paulus Jesus Christus als seinen<br />

Herrn kennen lernte.<br />

»Wenn euch nun der Sohn frei<br />

macht, dann seid ihr wirklich<br />

frei« (Joh. 8, 36)<br />

An diesem Bibelvers erarbeiteten wir mit<br />

den Kindern was es bedeutet »wirklich<br />

frei zu sein«. Dem gefesselten Mitarbeiter<br />

konnte nur geholfen werden, indem ihm<br />

ein anderer die Fesseln abnahm. Reden und<br />

gute Ratschläge helfen da wenig. Um uns<br />

die Fesseln unserer Schuld abzunehmen<br />

ist Jesus Christus gekommen. Er ist der<br />

wahre Befreier und in ihm finden wir echte<br />

Freiheit.<br />

Am Nachmittag wurden die Kinder von<br />

Indianerhäuptlingen in der List-Halle<br />

abgeholt. Nachdem sich jeder einen bunten<br />

Indianerkopfschmuck gebastelt hatte<br />

verwandelten sich auch die Kinder in<br />

Indianer. Im Mittelpunkt des Nachmittagsprogrammes<br />

stand die Indianergeschichte<br />

»Höre auf den Hirten«. Der Indianerjunge<br />

Samuel machte sich auf die Suche nach<br />

dem verlorenen Schaf Dibby. Er fand es<br />

schließlich hilflos im Gestrüpp und erst<br />

als es die Stimme des Hirten hörte, ließ es<br />

sich befreien. Auch Samuel beschloss von<br />

diesem Tag an mehr auf die Stimme seines<br />

Hirten Jesus zu hören und ihm zu gehorchen.<br />

»Ich bin der gute Hirte. Der<br />

gute Hirte lässt sein Leben für<br />

die Schafe.« (Joh. 10,11)<br />

Jesus will auch dein guter Hirte sein. Er<br />

sorgt für dich, er kümmert sich um dich<br />

und er liebt dich so sehr, dass er sogar sein<br />

Leben ließ und für dich starb. Das war am<br />

Nachmittag die Botschaft an die Kinder.<br />

Beim Federn sammeln konnten die kleinen<br />

Indianer ihre Schnelligkeit und Geschicklichkeit<br />

beweisen und beim »Schafe hüten«<br />

musste der Hirte sehr wachsam sein, damit<br />

der gemeine Dieb nicht seine Schäflein<br />

klaut.<br />

Am Ende des Tages konnten die Eltern<br />

zufriedene und begeisterte Kinder in Empfang<br />

nehmen und wir Mitarbeiter blickten<br />

dankbar auf einen gelungenen Tag zurück.<br />

16 17


VorgEsTELLT:<br />

Die Evangelische<br />

Missionsschule Unterweissach<br />

»Ich will, dass Jugendliche Jesus kennen<br />

lernen und Hoffnung für ihr Leben<br />

bekommen«, sagt Franziska aus dem<br />

ersten Jahrgang. Tino, Studierender im<br />

dritten Jahrgang, bringt seine Motivation<br />

folgendermaßen zum Ausdruck: »Ich will<br />

zusammen mit anderen daran arbeiten,<br />

dass Gottes Liebe und Gerechtigkeit immer<br />

mehr Raum gewinnen.« Gott sucht Leute,<br />

die sich mitnehmen lassen auf den Weg<br />

hin zu seinen geliebten Menschen. In Jesus<br />

ist Gott vor 2.000 Jahren auf unsere Ebene<br />

gekommen. Heute kommt Jesus zu den<br />

Menschen unserer Tage durch Christen, die<br />

ihn in Wort und Tat bezeugen.<br />

Geschichtliche Wurzeln<br />

Die Evangelische Missionsschule wurde<br />

1906 in dem kleinen Ort Bahnau an der<br />

polnisch-russischen Grenze als Ausbildungsstätte<br />

für den vollzeitlichen Dienst<br />

gegründet. Von der Erweckungsbewegung<br />

her gab es einen großen Bedarf an haupt-<br />

seminar für theologie, Jugend-<br />

und <strong>Gemeinde</strong>pädagogik<br />

von Thomas Maier<br />

amtlichen Mitarbeitern. Nach dem Krieg<br />

hat die Missionsschule 1948 in Weissach<br />

im Tal bei Backnang eine neue Heimat<br />

gefunden. Sie wird von der Bahnauer<br />

Bruderschaft getragen. Zu ihr gehören<br />

Absolventen wie auch z.T. deren Ehepartner<br />

und Freunde. Als freies Werk lebt die Missionsschule<br />

größtenteils von Spenden. Sie ist<br />

Mitglied im Gnadauer Gemeinschaftsverband<br />

und im Diakonischen Werk. Wir sind<br />

mit vielen Jugend- und Gemeinschaftsverbänden<br />

eng verbunden.<br />

Kirchlich und staatlich anerkannte<br />

Ausbildungsstätte<br />

Die Missionsschule bietet begabten und<br />

berufenen jungen Leuten eine fundierte<br />

theologische und pädagogische Ausbildung<br />

für den hauptamtlichen Dienst. Mitzuer-<br />

leben, wie Absolventinnen den vielfältigen<br />

Herausforderungen in Verkündigung und<br />

Seelsorge, in Diakonie und Mission kompetent<br />

und angemessen begegnen, macht<br />

uns glücklich. Im Mai erzählte uns Mirjam<br />

von ihrer sozial-missionarischen Arbeit<br />

im »Fischkutter« in Rostock. Sie und ihre<br />

Mitarbeiterinnen wenden sich dort besonders<br />

Kindern und Jugendlichen zu, die aus<br />

einem sozial benachteiligten Hintergrund<br />

stammen. Ihnen bieten sie einen Ort, wo<br />

sie willkommen sind und Liebe erfahren.<br />

Hier gibt es ein warmes Mittagessen und<br />

verschiedene Freizeitangebote. Als sie von<br />

den Einzelschicksalen zu reden beginnt,<br />

kommen ihr Tränen. Sie hat auf zwei Seiten<br />

handschriftlich Gebetsanliegen aufgeschrieben.<br />

Jedes Kind wird kurz charakterisiert.<br />

Da wird erfahrbar, wie Liebe zu Jesus<br />

sich von der konkreten Not berühren lässt.<br />

Absolventen sind als Jugendreferent,<br />

<strong>Gemeinde</strong>diakonin, Prediger, Missionar,<br />

Religionslehrerin (in der Regel mit einem<br />

Deputat bis zu 6 Stunden) tätig. Dafür<br />

lassen sich gegenwärtig 18 Frauen und 27<br />

Männer ausbilden. Sie kommen aus ganz<br />

Deutschland und sind zwischen 19 und 32<br />

Jahre alt. Entweder haben sie zuvor schon<br />

eine Berufsausbildung oder nach dem<br />

Abitur ein Praktikum gemacht. Fast alle<br />

Studierenden wohnen auf dem Gelände der<br />

Missionsschule. Seit 2010 ist unsere Schule<br />

auch staatlich anerkannt.<br />

Unterricht und Dozenten<br />

Kompetente Rede vom Glauben braucht<br />

ein Studium mit Tiefgang und Weite. Das<br />

Pfr.in Dorothee Gabler,<br />

Predigtlehre<br />

Direktor Pfr. Thomas Maier,<br />

Systematische Theologie<br />

spiegelt sich in der Vielfalt der Unterrichtsfächer:<br />

Biblische und historische, systematische<br />

und praktische Theologie, aber auch<br />

Psychologie und Pädagogik, Seelsorge und<br />

berufliche Identität u.a. Die Qualität der<br />

Ausbildung lebt von Dozenten und Gastdozenten,<br />

die Glauben und Denken sowie<br />

langjährige Praxiserfahrungen und akademisches<br />

Wissen miteinander verbinden.<br />

Ganzheitliche Ausbildung<br />

In dem 4-jährigen Ausbildungsgang zielen<br />

Unterricht und gemeinsames Leben auf ein<br />

eigenständiges Verstehen des Glaubens<br />

und eine lebendige Spiritualität. Seelsorge<br />

und Religionspädagogik spielen neben der<br />

Theologie eine gewichtige Rolle, um Menschen<br />

zu verstehen und um mit ihnen das<br />

Evangelium teilen zu können. Damit das<br />

erworbene Wissen fruchtbar wird, legen<br />

wir großen Wert auf die Vertiefung der<br />

Beziehung mit Gott und auf die Entfaltung<br />

der eigenen Persönlichkeit.<br />

Konkret sieht das etwa so aus: Im ersten<br />

Jahr leben Studierende zu zweit in einem<br />

Zimmer. Wo Spannungen auftreten, wo<br />

sich Ärger breit macht und sich Vorwürfe<br />

häufen: »Du bist so asozial, so egoistisch.<br />

Immer geht es um dich,« da kann jemand<br />

im Mentoratsgespräch mit einem Dozenten<br />

die Hintergründe seines Erlebens und Handelns<br />

erkennen: verborgene Verletzungen,<br />

aufgestaute Wut von zu Hause her, übersteigerte<br />

Hilfsbereitschaft … Wo jemand<br />

sich selbst versteht und aus Konflikten<br />

lernt, da reift er und es wächst die Hoffnung,<br />

dass solche Hauptamtliche später in<br />

Praxisdozentin Petra Müller,<br />

<strong>Gemeinde</strong>pädagogik<br />

Pfr. Jürgen Schwarz,<br />

Altes und Neues Testament<br />

18 19


20<br />

ihrem Beruf Problemen nicht ausweichen,<br />

sondern sich der jeweiligen Situation stellen<br />

und anderen zu einer wirklichen Veränderung<br />

helfen können.<br />

Zum gemeinsamen Leben an der Schule<br />

gehören auch die praktische Arbeit in<br />

Haus, Küche, Außenanlagen oder Büro; die<br />

gemeinsame Gestaltung des Glaubens in<br />

Gebetszeiten, Andachten und bei Abendmahlsfeiern;<br />

das tägliche Mittagessen im<br />

großen Speisesaal, das Feiern von Festen,<br />

Musikmachen, Spielen, Fußball usw. All das<br />

trägt viel zur Entfaltung der Persönlichkeit<br />

und des Lebens bei.<br />

Theologische Prägung<br />

Theologisch ist unsere Schule geprägt von<br />

der Bemühung um eine Biblische Theologie,<br />

die im Gespräch mit Luther und dem<br />

Pietismus ihre Konturen gewinnt und von<br />

dorther in ein Leben in christlicher Freiheit<br />

einweist. Als Glaubende leben wir ganz<br />

aus der Gnade Gottes. Wen Gott um Jesu<br />

willen rechtfertigt, den heiligt er auch, den<br />

verwandelt er immer mehr in das Bild Jesu<br />

Christi. Die Zuverlässigkeit der Bibel ist<br />

für uns zentral. Wir verstehen sie von und<br />

aus ihrer Geschichte. Um den christlichen<br />

Glauben in der Gegenwart zu verantworten,<br />

muss man einen eigenen begründeten<br />

Standpunkt gewinnen. Es ist nötig, sich<br />

kritisch mit der eigenen Tradition wie auch<br />

mit theologischen und gesellschaftlichen<br />

Strömungen auseinander zu setzen. Zur<br />

Theologie gehört der reflektierte Gebrauch<br />

der menschlichen Vernunft. Humanwissenschaftliche<br />

Einsichten nehmen wir ernst,<br />

weil Gott der Schöpfer der Welt ist.<br />

Was uns gegenwärtig bewegt<br />

Am 13. Januar <strong>2011</strong> ereilte Hochwasser<br />

unsere Schule. Die Schäden waren<br />

beträchtlich, sie belaufen sich auf etwa<br />

350.000 Euro. Der größte Teil wird von der<br />

Versicherung bezahlt. Die restlichen 50.000<br />

Euro decken wir durch Spenden. Wir sind<br />

dankbar, dass Gott uns gemäß unserer<br />

Hauslosung aus Matthäus 6,33 immer<br />

wieder zukommen lässt, was wir brauchen:<br />

»Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes<br />

und nach seiner Gerechtigkeit, so wird<br />

euch das alles zufallen.«<br />

Was braucht die <strong>Gemeinde</strong> Jesu Christi<br />

heute? Christenmenschen, die bewegt<br />

werden von der Not der Menschen, für<br />

die missionarisches und diakonisches<br />

Handeln unzertrennlich zusammen gehören.<br />

Die vielfältigen Nöte der Menschen<br />

sollten nicht voneinander isoliert werden.<br />

Menschen dürfen nicht reduziert werden –<br />

weder auf missionarische Objekte noch auf<br />

einen Gegenstand sozialer Arbeit. Sie sind<br />

immer soziale Wesen und immer Gottes<br />

bedürftig. Gott selbst kümmert sich um<br />

den ganzen Menschen.<br />

evangelische Missionsschule<br />

im wiesental 1<br />

71554 weissach im tal<br />

tel: 07191/3534-0<br />

e-Mail: info@missionsschule.de<br />

www.missionsschule.de<br />

spendenkonto:<br />

ekk stuttgart 416 592<br />

(blz 520 604 10)<br />

Den Menschen zugewandt<br />

Volker teich zum<br />

sechzigsten Geburtstag<br />

von erwin damson<br />

Lieber Volker,<br />

meine Erinnerung an unser erstes Treffen geht bis ins Jahr 1975<br />

zurück. Bei einer AEM – Tagung habe ich dir bis in den Morgen<br />

hinein über die Arbeit von Licht im Osten und von der Situation<br />

der verfolgten Christen im kommunistischen Machtbereich<br />

erzählt. Du warst ein stiller und interessierter Zuhörer. Seitdem haben sich<br />

unsere Wege immer wieder gekreuzt. Und ich habe dich immer zuerst hörbereit<br />

erlebt, den Menschen geduldig zugewandt. Schnelle Urteile sind nicht<br />

deine Art. Du siehst zuerst den Menschen und seinen Hintergrund, um dann<br />

freundlich und nicht verletzend einen Rat zu geben.<br />

So habe ich dich in der Synode bei vielen Sitzungen erlebt. Freundlich, aber<br />

klar in der Sache. Dadurch hast du Anerkennung und Respekt über alle<br />

Gesprächskreise hinaus gewonnen. Auch bei Entscheidungen der <strong>Lebendige</strong>n<br />

<strong>Gemeinde</strong> oder der Kirchenleitung, die nicht deinen Vorstellungen entsprachen,<br />

warst du nicht nachtragend.<br />

Zwölf Jahre warst du Vorsitzender der Ludwig-Hofacker-Vereinigung. Diese<br />

wichtige Führungsposition hast du von Rolf Scheffbuch mutig übernommen.<br />

Kein anderer wäre besser geeignet gewesen. Mit einem langen Atem<br />

und viel Geduld hast du unsere Bewegung geführt. Dabei war dir die Einheit<br />

immer wichtig. Besser noch eine Diskussionsrunde als ein schneller Entschluss.<br />

Das war dein Stil.<br />

Mit deinem Geschäftsführer hast du einen kollegialen Stil auf Augenhöhe<br />

gepflegt. Es war eine Freude, mit dir zu arbeiten. Dieser Stil darf ein Vorbild<br />

sein im Umgang in einem christlichen Werk.<br />

Unvergesslich für mich waren die beiden Synodalwahlen 2001 und 2007,<br />

die wir miteinander erfolgreich gestalten konnten. Für deine Persönlichkeit<br />

spricht, dass du zwei Mal in Tübingen gewählt wurdest.<br />

Dein geistlicher und beharrlicher Führungsstil hat die Ludwig-Hofacker-Vereinigung<br />

in deiner Amtszeit weiter gebracht. Auf diesem Fundament kann<br />

unsere Bewegung weiter missionarisch und bekennend in unsere Kirche<br />

hineinwirken.<br />

Dich und deine liebe Frau Sigrid dankbar und herzlich grüßend<br />

Erwin Damson<br />

21


22<br />

Aus der synode Herzliche Einladung zum Festgottesdienst<br />

Neu in der gesprächskreisleitung:<br />

siegfried Jahn<br />

Siegfried Jahn ist im Juni in die Leitung des Gesprächskreises »<strong>Lebendige</strong> <strong>Gemeinde</strong>« gewählt<br />

worden. Er rückt für Volker Teich nach, der im Vorfeld seines 60. Geburtstages darum gebeten<br />

hatte, von dieser Aufgabe entbunden zu werden.<br />

Siegfried Jahn ist seit 2010 Dekan in Blaufelden. Er wurde 1959 geboren, ist in Filderstadt-<br />

Bernhausen aufgewachsen und studierte evangelische Theologie in Tübingen und Basel.<br />

Nach dem Vikariat in Pfalzgrafenweiler war er bis 1993 Pfarrvikar in Waldmannshofen,<br />

danach Pfarrer in Gaisbach und Gschwend, im Kirchenbezirk Gaildorf. Siegfried Jahn ist verheiratet<br />

und hat vier Töchter. Er gehört seit<br />

2007 der Synode an und ist dort im Ausschuss<br />

für Bildung und Jugend tätig.<br />

Siegfried Jahn<br />

Jugendsynodale zugewählt:<br />

Patricia Quellmalz<br />

Zur Gesprächskreisleitung gehören neben<br />

Siegfried Jahn Andrea Bleher, Steffen Kern,<br />

und Andreas Schäffer.<br />

Patricia Quellmalz<br />

Auf der Sommersynode wurden vier Jugendsynodale mit<br />

beratender Stimme zugewählt. Für die <strong>Lebendige</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />

ist Patricia Quellmalz (19) gewählt worden. Sie kommt ursprünglich aus Cleebronn und<br />

hat im Juni ihr Abitur gemacht. Ab Oktober wird sie in Freiburg die Ingenieurswissenschaft<br />

Mikrosystemechnik studieren. Sie war zuvor in der Jugend-und Konfirmandenarbeit sowie im<br />

Visionsteam in der ev. Kirchengemeinde Cleebronn tätig und auch als Mitarbeiterin bei Freizeiten<br />

des ejw Brackenheim. Patricia Quellmalz hat sich zuwählen lassen, weil sie die Struktur<br />

der Landeskirche und vielfältigen Aufgaben und Probleme, die dahinter stecken, kennen und<br />

verstehen lernen möchte. Sie sieht darin eine neue Perspektive, Gott zu dienen und Glauben<br />

zu leben, die herausfordert und persönlich wachsen lässt – und sie freut sich über die<br />

Möglichkeit, mitzureden und trotz oder gerade wegen des relativ jungen Alters ihre eigene<br />

Meinung einbringen zu dürfen. Sie wird im Finanzausschuss mit dabei sein. Als weitere Jugendsynodale<br />

wurden Stefanie Klumpp (Kirche für morgen), Mark Christenson (Evangelium<br />

und Kirche) und Marlene Küstermann (Offene Kirche) zugewählt.<br />

Den ausführlichen Bericht von der Synode finden Sie im Internet. Wenn Sie regelmäßig<br />

unseren Infobrief »Synode aktuell« dreimal im Jahr erhalten möchten, schreiben Sie an uns:<br />

<strong>Lebendige</strong> <strong>Gemeinde</strong>, Saalstr. 6, 70825 Korntal-Münchingen – oder abonnieren Sie unseren<br />

Newsletter, der ca. sechsmal als E-Mail versandt wird unter info@lebendige-gemeinde.de.<br />

Große Sommer Kreuzfahrt in der Ostsee<br />

MS ATHENA – exklusiv gechartert<br />

Wort an Bord:<br />

Ministerpräsident a. D.<br />

Dr. h.c. Erwin Teufel<br />

Pfarrerin<br />

Bärbel Wilde<br />

40 Jahre gesprächskreis<br />

<strong>Lebendige</strong> gemeinde<br />

in der Stiftskirche Stuttgart, am Sonntag, 20.11.<strong>2011</strong>, 18 Uhr<br />

Festvortrag:<br />

kirche ist, wo gemeinde lebt -<br />

auch in zukunft?<br />

Hans-Hermann Pompe<br />

Zentrum für Mission in der Region, Stuttgart<br />

Dekan Volker Teich<br />

Vierzig Jahre lebende gemeinde –<br />

weisheit in württemberg?<br />

ab 20 Uhr Ständerling im CVJM-Haus Stuttgart<br />

Pastor Dr.<br />

Hansjörg Bräumer<br />

Pfarrer<br />

Ulrich Scheffbuch<br />

Erwin Damson<br />

Geschäftsführer i.R.<br />

der Ludwig-<br />

Hofacker-<br />

Vereinigung<br />

Ein Schiff, das sich <strong>Gemeinde</strong> nennt!<br />

Alexandra Baumbusch,<br />

klassische Sängerin<br />

Gerhard Schnitter<br />

Kirchenmusikdirektor<br />

Hans-Ulrich Nonnenmann,<br />

Leiter des Bordposaunenchors<br />

Heiner Zahn GmbH . Postfach 65 . 72222 Ebhausen Tel. 07458 / 99 99-0 . Fax 99 99-18<br />

info@handinhandtours.de . www.handinhandtours.de<br />

SuperKinderTarif<br />

Musik an Bord: Fitness an Bord:<br />

Ute und Friedemann Rink<br />

„Die Rinks“<br />

1971 – <strong>2011</strong><br />

Um Anmeldung bis 31.10.<strong>2011</strong><br />

wird gebeten:<br />

<strong>Lebendige</strong> <strong>Gemeinde</strong> /<br />

Ludwig-Hofacker-Vereinigung<br />

Saalstraße 6, 70825 Korntal-Münchingen<br />

Tel. 0711 83 46 99; Fax 0711 8 38 80 86<br />

Email: info@lebendige-gemeinde.de<br />

LudwigHofackerREISEN<br />

31. August bis 11. September <strong>2011</strong><br />

Gert und Marlén<br />

von Kunhardt<br />

LAST MINUTE<br />

999<br />

pro Person<br />

gratis<br />

Cuxhaven Nord-Ostsee-Kanal Klaipeda Riga Tallinn<br />

St. Petersburg Stockholm Visby/Gotland Rønne/Bornholm Kiel<br />

Alleinbenutzung nur<br />

1.499


<strong>Lebendige</strong> <strong>Gemeinde</strong> - Ludwig-Hofacker-Vereinigung - Saalstr. 6 - 70825 Korntal-Münchingen<br />

Schönblick und idea gemeinsam<br />

mit zahlreichen Kooperationspartnern<br />

Christenverfolgung<br />

heute<br />

Gedenket<br />

der Märtyrer<br />

23. bis 26. Oktober <strong>2011</strong><br />

in Schwäbisch Gmünd<br />

Schönblick. Christliches Gästezentrum Württemberg · Willy-Schenk-Straße 9<br />

73527 Schwäbisch Gmünd · Telefon 0 71 71 / 97 07-0 · kontakt@schoenblick-info.de<br />

Anmeldung und Informationen: www.schoenblick-info.de

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