Die Kirche Jesu Christi
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<strong>Die</strong> Konkordie erwähnt in ihrem letzten Teil vier Richtungen, deren Weiterentwicklung<br />
die Verwirklichung der Gemeinschaft fördern soll:<br />
− das Bemühen um gemeinsames Zeugnis und gemeinsamen <strong>Die</strong>nst angesichts der<br />
Herausforderungen unserer Zeit,<br />
− die theologische Weiterarbeit,<br />
− die möglichen organisatorischen Folgerungen,<br />
− die Einbindung des Leuenberger Prozesses in die weltweite ökumenische Bewegung.<br />
Nach zwanzig Jahren Leuenberger <strong>Kirche</strong>ngemeinschaft sind die Ergebnisse der<br />
Weiter-arbeit in diese vier Richtungen unterschiedlich. Bedeutende Fortschritte wurden<br />
in der theologischen Weiterarbeit erzielt. Durch internationale und regionale Gespräche<br />
konnten manche theologische Themen weiterbearbeitet und vertieft werden (zum<br />
Beispiel: Verhältnis der Zwei-Reiche-Lehre und der Lehre von der Königsherrschaft<br />
<strong>Jesu</strong> <strong>Christi</strong> zueinander; Amt, Ämter und Ordination; Taufpraxis;<br />
Abendmahlsverständnis). Für mögliche organisatorische Folgerungen hatte die LK<br />
deutlich gesagt, daß "diese nur in der Situation entschieden werden (können), in der<br />
diese <strong>Kirche</strong>n leben" (LK 44). Heute stellt man in einigen Situationen deutliche<br />
organisatorische Annäherungen der <strong>Kirche</strong>n fest (Niederlande, Frankreich), in anderen<br />
Ländern hat sich kaum etwas verändert.<br />
Am schwierigsten hat sich bisher das Bemühen um Gemeinsamkeit in Zeugnis und<br />
<strong>Die</strong>nst angesichts der Herausforderungen unserer Zeit gestaltet. <strong>Die</strong>s ist seit 1989 besonders<br />
dringend geworden. <strong>Die</strong> Vollversammlungen der Unterzeichnerkirchen haben<br />
die Wichtigkeit dieses Auftrags immer wieder betont, doch ist es bisher weitgehend<br />
nicht gelungen, diese Aufgabe in die Tat umzusetzen. Das könnte seinen Grund u. a. in<br />
einer gewissen strukturellen Schwäche der Leuenberger Gemeinschaft haben.<br />
3 Konkordie und weltweite Ökumene<br />
3.1 Leuenberger <strong>Kirche</strong>ngemeinschaft im <strong>Die</strong>nst der Ökumene<br />
<strong>Die</strong> Leuenberger Gemeinschaft verstand sich von Anfang an als einen Beitrag zur<br />
"ökumenischen Gemeinschaft aller christlichen <strong>Kirche</strong>n" (LK 46). Sie ist nicht ein ökumenischer<br />
Alleingang der an ihr beteiligten <strong>Kirche</strong>n Europas. Sie möchte der gesamten<br />
Ökumene auch über die europäischen Grenzen hinaus dienen.<br />
Nach einigen Anfangsschwierigkeiten gibt es deutliche Zeichen der Verwirklichung<br />
dieser Hoffnung:<br />
− Der internationale lutherisch-reformierte Dialog hat auf die Leuenberger Vorarbeit zurückgreifen<br />
können, um die <strong>Kirche</strong>ngemeinschaft allen <strong>Kirche</strong>n des Lutherischen und<br />
des Reformierten Weltbundes zu empfehlen.<br />
− Im Rahmen der Arbeit des ÖRK, insbesondere der Sektion für Einheit und Erneuerung<br />
(zu welcher auch die Kommission für Glauben und <strong>Kirche</strong>nverfassung gehört),<br />
konnte die Leuenberger Gemeinschaft ihre Erfahrungen einbringen: z. B. die Arbeit<br />
zur Rezeption der Lima-Dokumente, das Bemühen um ein neues Verständnis der<br />
<strong>Kirche</strong> als koinonia (Vollversammlung des ÖRK in Canberra 1991, Vollversammlung<br />
von Glaube und <strong>Kirche</strong>nverfassung in Santiago de Compostela 1993).<br />
− Auch bilaterale Dialoge mit anderen christlichen Traditionen haben versucht, den<br />
Leuenberger Ansatz aufzunehmen, z. B. der Umgang mit Lehrverurteilungen und ihre<br />
Überwindung oder eine neue Betonung der zentralen Stellung der Botschaft von der